Sokolac

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Sokolac
Соколац

Wappen von Sokolac

Sokolac (Bosnien und Herzegowina)
Sokolac (Bosnien und Herzegowina)
Basisdaten
Staat : Bosnien und Herzegowina   Bosnien und Herzegowina
Entitat : Republika Srpska
Koordinaten : 43° 56′  N , 18° 48′  O Koordinaten: 43° 56′ 14″  N , 18° 47′ 54″  O
Hohe : 870  m. i. J.
Flache : 729  km²
Einwohner : 11.150 (2018 [1] )
Bevolkerungsdichte : 15 Einwohner je km²
Telefonvorwahl : +387 (0) 57
Postleitzahl : 71350
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016)
Gemeindeart: Kleinstadt
Burgermeister : Milovan Bjelica ( SDS )
Webprasenz :
Lage der Gemeinde Sokolac in Bosnien und Herzegowina (anklickbare Karte)SokolacRogaticaRudoVišegradPaleFočaGackoKalinovikNevesinjeBilećaTrebinjeRavnoLjubinjeKonjicIstočni MostarBerkovićiNeumMostarStolacČapljinaČajničeGoraždePale-PračaUstipračaFoča-UstikolinaSrebrenicaBratunacMilićiHan PijesakZvornikBijeljinaBrčkoUgljevikLopareVlasenicaŠekovićiOsmaciOlovoIlijašHadžićiIlidžaTrnovoIstočni Stari GradIstočna IlidžaVogošćaSarajevo-Stari GradSarajevo-CentarSarajevo-Novi GradIstočno Novo SarajevoNovo SarajevoVisokoGlamočLivnoBosansko GrahovoKupresKupres (RS)ŠipovoJajceDonji VakufBugojnoGornji VakufProzor-RamaJablanicaTomislavgradPosušjeGrudeŠiroki BrijegLjubuškiČitlukFojnicaKreševoKiseljakBusovačaNovi TravnikTravnikZenicaVitezKakanjVarešBrezaKladanjŽiviniceKalesijaSapnaTeočakTuzlaLukavacČelićSrebrenikBanovićiZavidovićiŽepčeMaglajTešanjUsoraDobretićiGradačacGračanicaDoboj IstokVelika KladušaCazinBužimBosanska KrupaBihaćBosanski PetrovacDrvarSanski MostKljučPetrovac (RS)Istočni DrvarRibnikMrkonjić GradJezeroKneževoKotor VarošTeslićBanja LukaOštra LukaKrupa na UniPrijedorNovi GradKostajnicaKozarska DubicaGradiškaSrbacLaktašiČelinacPrnjavorDerventaDobojStanariModričaBosanski BrodPelagićevoDonji ŽabarOrašjeDomaljevac-ŠamacŠamacOdžakVukosavlje
Lage der Gemeinde Sokolac in Bosnien und Herzegowina (anklickbare Karte)
Zentrum von Sokolac

Sokolac ( serbisch - kyrillisch Соколац ) ist eine Kleinstadt und die zugehorige Verbandsgemeinde im Osten von Bosnien und Herzegowina . Es gehort zur Republika Srpska , einer von zwei Entitaten des sudosteuropaischen Staates. Die dunn besiedelte Gemeinde Sokolac gehort zum Stadtgebiet von Isto?no Sarajevo .

Die Gemeinde Sokolac befindet sich auf der Glasinac -Hochebene zwischen 700 und 1450 m Hohe etwa 30 km ostlich von Sarajevo . Im Westen reicht das Gemeindegebiet bis auf den Kamm des Romanija -Gebirges, im Osten begrenzt der Devetak die Gemeinde. 6 km nordlich der Stadt Sokolac entspringt bei der Siedlung Turkovi?i die Bio?tica , der linke Quellfluss der Krivaja .

Das Gemeindegebiet wird begrenzt von den Verbandsgemeinden Han Pijesak im Nordosten, Rogatica im Sudosten, Pale und Isto?ni Stari Grad im Suden sowie Ilija? und Olovo (beide Foderation ) im Westen. Seit dem Bosnienkrieg bildet die Entitatengrenze zur Foderation die Westgrenze der Gemeinde.

Gemeindegliederung

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Zur Gemeinde gehoren 88 Siedlungen, die den 10 Lokalgemeinschaften Bjelosavljevi?i, ?avarine, Kaljina, Kne?ina, Ko?utica, Podromanija, Sokolac, Sokolovi?i, ?ahbegovi?i und ?ljebovi zugeordnet werden.

Zur Volkszahlung 1991 hatte die Gemeinde 14.883 Einwohner. Davon bezeichneten sich 10.195 (68,5 %) als Serben , 4493 (30,18 %) als Muslime und 195 (1,31 %) als Angehorige anderer Volksgruppen.

In der Stadt Sokolac selbst lebten damals 6092 Menschen. Davon waren 5712 (93,76 %) Serben. Dorfgemeinschaften mit muslimischer Bevolkerungsmehrheit waren Kaljina (65,57 %), Kne?ina (72,96 %), ?ahbegovi?i (63,5 %) und ?ljebovi (60,14 %). Im Bosnienkrieg wurden fast alle bosniakischen Bewohner aus der Gemeinde vertrieben.

Im Zweiten Weltkrieg unterhielten die jugoslawischen Partisanen nahe Sokolac ein strategisch wichtiges Flugfeld. Im Jahre 1941 wurde die von 1876 bis 1882 erbaute Serbisch-orthodoxe Kirche Hl. Prophet Elias von der deutschen Wehrmacht schwerst zerstort.

Wahrend des Bosnienkrieges war Sokolac Standort eines Kommandobunkers der VRS und ein Einsatzzentrum des Ostbosnischen Korps (auch Sarajevo-Romanija-Korps ). Die wichtigste SA-6-Flugabwehrstellung der bosnischen Serben befand sich ebenfalls in Sokolac. Sie wurde am 30. August 1995 durch ein NATO - Bombardement zerstort. [2] Sokolac selbst erlitt kaum Kriegsschaden, da es uber die ganze Zeit hinweg unter Kontrolle der VRS stand. Allerdings waren mehrere muslimische Siedlungen in der Gemeinde von ethnischen Sauberungen betroffen. Von Mai bis September 1992 soll es im Ort zu organisierten Vergewaltigungen von muslimischen Frauen gekommen sein. [3]

Wahrend und kurzzeitig nach dem Krieg war Sokolac, Sitz des serbisch-orthodoxen Metropoliten der Metropolie Dabrobosnien, bevor dieser in die Maria-Geburt-Kathedrale nach Sarajevo zuruckkehrte.

In Sokolac sind italienische EUFOR -Soldaten stationiert.

Der ortliche Fußballverein FK Glasinac Sokolac spielte von 1993 bis 2004 in der ersten bosnischen Liga . Zurzeit spielt der Verein in der 3. Liga Bosniens .

Die großten Wirtschaftszweige sind Forstwirtschaft und die holzverarbeitende Industrie.

Uber die Magistralstraße 19 ist Sokolac mit Sarajevo (42 km) und Vlasenica (50 km) bzw. Zvornik (102 km) verbunden. Im Gemeindeteil Podromanija (4 km westlich von Sokolac) zweigt die M19.3 ab, die uber Rogatica nach Vi?egrad fuhrt.

Eine Eisenbahnanbindung existiert nicht.

Personlichkeiten

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  1. https://www.rzs.rs.ba/front/article/3630/ Fortgeschriebene Bevolkerungszahlen fur 2018 vom Institut fur Statistik der Republika Srpska. Abgerufen am 9. Juni 2019.
  2. James Gow : The Serbian project and its adversaries , C. Hurst & Co., 2003, Seite 195.
  3. Alexandra Stiglmayer: Mass Rape: The War Against Women in Bosnia-Herzegovina , University of Nebraska Press 1994, Seite 131.