Die
Slowakische Raterepublik
(Slowakisch:
Slovenska republika rad
, ursprunglich:
Slovenska Radova Republika
[1]
, Ungarisch:
Szlovak Tanacskoztarsasag
) war ein
kommunistischer
Marionettenstaat im Osten und Suden der heutigen
Slowakei
. Er existierte vom 16. Juni bis zum 7. Juli 1919 und wurde durch den Vormarsch der Roten Armee der
Ungarischen Raterepublik
unter
Bela Kun
ermoglicht. Die Rateregierung fuhrte ein Papiergeld ein, das Misstrauen in der Bevolkerung hervorrief. Die Behorden enteigneten großere Besitztumer. Ihr Ende fand die Raterepublik im Rahmen des Vorstoßes
tschechoslowakischer Truppen
im
Ungarisch-Rumanischen Krieg
, die kurz zuvor im Rahmen des
Ungarisch-Tschechoslowakischen Kriegs
die Besetzung der sogenannten
Ostslowakischen Republik
verfolgte.
[2]
[3]
Die Niederlage der
Mittelmachte
im
Ersten Weltkrieg
fuhrte zum
Zerfall Osterreich-Ungarns
. Der ungarische Reststaat musste im
Vertrag von Trianon
territoriale Einbußen durch die
Tschechoslowakei
, die in die Slowakei einmarschierte, durch Rumanien, das Gebiete ostlich der Linie
Satu Mare
?
Oradea
?
Arad
bekam, und durch
Serbien
hinnehmen. Die liberale Regierung in Ungarn brach zusammen, und die kommunistische
Ungarische Raterepublik
unter
Bela Kun
suchte die alten Grenzen wiederherzustellen. Der Einmarsch der Tschechoslowakei erfolgte im Dezember 1918. Ende April 1919 begannen Vorstoße in die
Karpatenukraine
und ins ungarische Kernland. Die
Rote Armee
unter dem Oberbefehl von
Aurel Stromfeld
stoppte den tschechoslowakischen Vormarsch und begann am 20. Mai einen Gegenangriff, der die
tschechoslowakischen Truppen
zuruckwarf und zur Grundung der Slowakischen Raterepublik durch den tschechischen Journalisten Antonin Janou?ek fuhrte. Damit war die Verbindung zwischen den Kriegspartnern Tschechoslowakei und Rumanien unterbrochen und der Stand der Kommunisten in Ungarn gestarkt.
[4]
[5]
Ein Friedensabkommen der
Entente
fuhrte zum Ruckzug der ungarischen Truppen aus der Slowakei.
[6]
Da die rumanische Seite eine Demobilisierung der ungarischen Truppen forderte und jene dies ablehnten, kam es zu einer Wiederaufnahme der Kampfhandlungen, an dessen Ende die Besetzung sowie Auflosung der Slowakischen Raterepublik stand. Janou?ek wurde 1920, nach dem Sturz der Ungarischen Raterepublik, von den lokalen Behorden verhaftet und spater an die Tschechoslowakei ausgeliefert. Er verstarb 1941 in der Sowjetunion.
[4]
[5]
- ↑
Vgl. Text zur Ausrufung der Slowakischen Raterepublik bei Ji?i Sovadina:
Vyhlasenie Slovenskej republiky rad (1919)
[= Die Ausrufung der Slowakischen Raterepublik (1919)]. In: moderni-dejiny.cz, 10. Februar 2012, abgerufen am 8. November 2023 (tschechisch).
- ↑
Slovenska republika rad
, Stichwort in der Online-Enzyklopadie V?ev?d, online auf:
[1]
- ↑
Hannes Hofbauer
, David X. Noack:
Slowakei. Der muhsame Weg nach Westen.
Promedia, Wien 2012,
ISBN 978-3-85371-349-5
, S. 40?41.
- ↑
a
b
Ivan Luljak: 100 rokov od zalo?enia Slovenskej republiky rad. Historik Ivan Luljak pripomina obdobie, ke? bol Pre?ov hlavnym mestom sovietskeho Slovenska
, Portal davdva, online auf:
davdva.sk/...
- ↑
a
b
Jaroslav ?ajtar:
Ma?a?i p?epadli Slovensko a nastolili diktaturu proletariatu, do ?ela republiky rad se postavil ?ech
, Portal reflex.cz vom 16. Juni 2019, online auf:
reflex.cz...
- ↑
Gyula Juhasz:
Hungarian Foreign Policy 1919?1945.
Akademiai Kiado, Budapest 1979,
ISBN 963-05-1882-1
, S. 14 ff.