Ein
Skateboard
[
?ske?tb?ː?d
], auch
Rollbrett
genannt, ist ein Brett mit zwei
Achsen
und vier
Rollen
, auf dem man sich stehend durch Abstoßen vom Untergrund mit einem Bein (Pushen) oder mit einer besonderen Technik des abwechselnden Drucks beider Fuße zu den Außenseiten des Skateboards durch geschickte Gewichtsverlagerung (Pumpen) fortbewegen kann.
Das Skateboard wird nur selten als reines
Fortbewegungsmittel
eingesetzt. Das
Skateboarding
hat sich vielmehr im Lauf der Jahrzehnte zu einer
Sportart
mit einem reichen Repertoire an
Tricks
und einer eigenen Kultur entwickelt. Die Tricks bestehen meistens aus Sprungen und werden oft in Kombination mit Drehungen des Skateboards sowie des Korpers ausgefuhrt.
Zu den fruhesten Vorlaufern zahlen
Roller
wie der Scooter Skate (1930er Jahre) und der Skeeter Skate (1945) sowie die schlittenahnlichen Kne-Koster (1925) und Flexy-Racer (1932). Die großten Einflusse hatten die Kickroller fur Kinder, die in der ersten Halfte des zwanzigsten Jahrhunderts popular geworden waren. Ab etwa 1910 wurden diese behelfsmaßigen Roller aus einem 5 × 10 cm großen Holzbrett, einer Obstkiste und einem einzigen
Rollschuh
zusammengeschustert. Wie in
Ban This
(
Stacy Peralta
, 1989)
[1]
dargestellt, konnte man sich an den holzernen Lenkstangen festhalten und mit einem Fuß schieben, um schnell uber Burgersteige und durch Gassen zu fahren.
Die ersten Skateboards waren im Wesentlichen Roller, die ohne Kiste und Lenker auskamen, wie in
Bruce Browns
fruhem Skateboard-Kurzfilm
America’s Newest Sport
(1966)
[2]
beschrieben. Diese primitiven Gerate entstanden in den 1930er Jahren durch die Experimente der Surfer von
La Jolla
.
[3]
Der erste kommerzielle Roller dieser Art war der dreiradrige Scooter Skate ? ein Skateboard-Scooter-Hybrid, der mit oder ohne den mitgelieferten Griff gefahren werden kann. Das bauchige, raketenartige Metalldeck hatte eine Fahrflache von 16,5 × 33 cm, mit Stahlradern im Rollschuh-Stil. Es gab keinen Dreh- oder Lenkmechanismus.
[4]
1945 kam der vierradrige Skeeter Skate aus Aluminium auf den Markt. Der Scooter mit einer Fahrflache von 11,1 × 40 cm und abnehmbarem Griff fuhrte eine einzigartige Innovation ein: die ersten Lenkachsen oder ?Trucks“, die es dem Fahrer ermoglichen, sich zum ersten Mal zu drehen.
[4]
Der Anfang der Entwicklung des modernen Skateboards, fruher auch ?Asphaltsurfer“ genannt, liegt in den 1950er Jahren und entstand durch die Ubertragung des
Wellenreitens
auf den Asphalt und Beton. Die Wurzeln des Asphaltsurfens liegen in
Kalifornien
. Surfer suchten nach einer ahnlichen Aktivitat, die sie ausuben konnten, wenn die Wellen im Meer flach waren. Die ersten Skateboards waren selbst zusammengebaute Holzbretter mit Rollen, die von
Rollschuhen
ubernommen und untergeschraubt wurden. Das war der Anfang des modernen Skateboards und des Skateboardens, das ?Sidewalk Surfing“ genannt wurde. Diese Skateboards waren schwer zu fahren oder gar zu manovrieren.
[5]
[6]
Sie wurden meistens selbst gebaut, da es zu dieser Zeit keine Geschafte gab, die Skateboards verkauften. Diese
Do-it-yourself
-Kultur ist immer noch stark in der Skateboardszene verankert.
[7]
Viele Skater fuhren ihre Skateboards, anders als heute, barfuß.
[8]
In den 1960er Jahren war das Skateboarden immer noch ganz und gar mit dem Surfen verbunden und von diesem beeinflusst. Aus diesem Grund begannen Surf-Unternehmen in ganz Kalifornien mit der Herstellung und dem Verkauf von hochwertigen Skateboards mit Rollen aus
Metall
. Der Trend setzte sich durch, und das erste Board, das in Massenproduktion hergestellt wurde, war das ?Roller Derby“, das bereits 1959 von dem gleichnamigen Rollschuhhersteller auf den Markt gebracht wurde.
[6]
[9]
Die Bretter waren flach oder fielen an den Enden gewolbt ein, bei dem die Mitte des Brettes entweder flach oder am starksten ausgepragt war (ahnlich wie die heutigen Pennyboards).
[7]
Die Rollen wurden von den damaligen kommerziellen Rollschuhen ubernommen und bestanden aus
Stahl
.
In den nachsten Jahren, von Anfang 1963 bis 1966, kamen Unternehmen wie Makaha und
Hobie
hinzu, die Skateboards von besserer Qualitat fur einen aufstrebenden Markt entwickelten. Diese neuen Bretter hatten Rollen aus
Ton
und Achsen, die speziell darauf zugeschnitten waren.
[9]
Unternehmen wie Hobie fingen erstmals an, Skateboarderinnen wie
Patti McGee
zu sponsern, um ihre Produkte zu vermarkten. Zur selben Zeit wurden die Skateboards offentlich und in den Medien stark kritisiert, was zum Teil auf die minderwertigen Tonrollen zuruckzufuhren war, aber auch auf Sicherheitsbedenken wegen der Gefahrlichkeit der Aktivitat. Viele Eltern waren lautstark und aktiv um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt. Presseberichte uber todliche Unfalle, unter anderem unter Beteiligung von Autos, vergroßerten die Vorbehalte der Bevolkerung und schreckten die große Masse vor den neuen Skateboards ab.
[8]
1969 erfand
Larry Stevenson
das Kicktail (ein nach oben geneigtes Ende), das die Formen des Skateboards fur immer veranderte. Praktisch alle folgenden Skateboards hatten ein Kicktail, weil es den Skatern eine bessere Manovrierfahigkeit bietet. In Verbindung mit Frank Natsworthys Erfindung der
Polyurethanrollen
von 1972 wurde das Skateboarden nach einigen Jahren des Stillstands mit neuen Skateboardmodellen wiederbelebt, die einen neuen Stil des Skatens hervorbrachten.
[7]
Das Ersetzen der bisher verwendeten Rollen aus gebranntem
Ton
durch solche aus
Polyurethan
bedeutete einen großen technischen Fortschritt mit besseren Haft- und Rolleigenschaften. Die neuen Rollen ermoglichten dem Fahrer eine viel schnellere und kontrolliertere Fortbewegung in unterschiedlichem Gelande. Außerdem waren sie viel sicherer, da die Rollen beim Aufprall auf einen kleinen Stein oder ein anderes Hindernis nicht automatisch stoppten (und damit den Fahrer abwarfen). Kurz nach dem Fortschritt durch die Urethan-Rader stellte Ron Bennett 1973 die ersten professionellen ?High-Performance“-Trucks vor, die einen großeren Abstand zwischen dem Board und dem Boden sowie ein weitaus hoheres Maß an Manovrierfahigkeit im Vergleich zu den alten Chicago-Trucks boten, die ursprunglich fur
Rollerskates
entwickelt worden waren.
[10]
Das
Zephyr-Skateteam
und Z-Flex entwickelten die Kicktail-Boards weiter und stellten sie aus Kunststoff statt aus Holz her, was ihre Lebensdauer erhohte.
[7]
Der heute alteste Skateboardhersteller der Welt,
Santa Cruz
, verwendete 1973 erstmals
Fiberglas
. Auch Surfshops begannen mit der Entwicklung von
Glasfaser
-Boards (bis etwa 1975), die bei den Surfern einen sofortigen Erfolg hatten und immer beliebter wurden. Das fuhrte dazu, dass die Unternehmen mit verschiedenen Arten von Skateboard-Decks experimentierten, die sie aus allen moglichen Materialien von
Holz
bis
Aluminium
herstellten.
[9]
Diese neuen Bretter mit Polyurethan-Radern und Ende der 1970er Jahre auch mit breiteren Noses (Spitze des Skateboards) waren die perfekte Erganzung zu der neuen Trendwelle des
Pool
-Skatens, die sich in der Skateszene entwickelte.
[7]
1980er Jahre: Stagnation und Aufschwung durch den Film
Zuruck in die Zukunft
[
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]
Anfang der 1980er Jahre wurden moderne
Rollerskates
oder Disco-Roller genannt enorm popular und verhinderten, dass Skateboarden weiterhin an Popularitat zunahm. Das anderte sich mit dem Kinofilm
Zuruck in die Zukunft
von 1985, in dem die von
Michael J. Fox
gespielte Hauptfigur ein Madrid/Valterra-Skateboard als ?Verkehrsmittel“ nutzte.
Rodney Mullen
entwickelte in der zweiten Halfte des Jahrzehnts viele Standardtricks auf dem Skateboard wie
Kickflip
, Heelflip und 360 Flip. Den
Ollie
, der 1981 durch
Alan ?Ollie“ Gelfand
in Betonpools erfunden wurde, ubertrug Mullen ins
Flat
. Bis zum Ende des Jahrzehnts hatten Skateboards meist eine flache und spitz zulaufende ?Nose“ und waren breiter als die heutigen, sie ahnelten außerlich mehr den modernen
Surfskates
.
1989 erschien das Barnyard-Board von
Mike Vallely
. Es hatte die erste moderne Skateboard-Form und wohl auch die einflussreichste fur alle nachfolgenden Skateboards. Das Board verfugte uber ein Double-Tail (zwei nach oben geneigte Enden) und war das erste Board mit symmetrischer Form. Die Erfindung des Double-Tails, oder auch Popsicle Stick Board genannt, wurde von vielen Streetskatern ubernommen, die in der schragen Nose und dem Tail den perfekten Mechanismus fur neue
Flip-Tricks
,
Grinds
und
Slides
sahen.
[7]
In den 1990er Jahren wurden Skateboards zu dem Produkt, wie wir es heute kennen, und machten einen großen Sprung in den
Mainstream
.
Die Konstruktion der gummigepufferten Achslagerung, die das Lenken durch seitliche Gewichtsverlagerung am Brett ermoglicht und sich selbst auf Geradeaus zuruckstellt, ist bis heute gebrauchlich. Diese Aufhangung wurde spater auch vorne beim Skatebike und anderen Hybriden angewandt. Die alternativen Lenkmechanismen von
Snake-
und
Waveboard
erreichten erst um etwa 2005/2010 Europa.
Das ?Setup“ bezeichnet alle zusammengestellten Komponenten, die das Skateboard bilden.
[11]
Je nach bevorzugtem Fahrstil des Skaters konnen z. B. Deck oder Rader variieren.
Bestandteile eines klassischen Skateboards sind:
Bearings sind die
Kugellager
; dafur werden je zwei pro Rolle, also acht fur das gesamte Board, benotigt. Sie sind genormt und erlauben den Rollen die reibungsarme Drehung. Diese Kugellager sind im 627-Z-Format (Innendurchmesser von 7 mm) oder im 608-Z-Format (Innendurchmesser von 8 mm), die beide bis auf den Innendurchmesser identisch sind.
[12]
Das Kugellager besteht aus einem großeren Außen- sowie einem kleineren Innenring. Zwischen den beiden Ringen sind
Stahl
kugeln (seltener auch Kugeln aus
Keramik
) gelagert. Sie werden durch Schutzkappen, welche die Kugeln vor Schmutz und Staub schutzen, geschlossen. Unterschieden wird zwischen geschlossenen (ZZ) und halb geschlossenen (Z) Kugellagern. Halb geschlossene Lager verfugen nur uber eine Abdeckscheibe. Das macht sie empfindlicher, doch dafur schneller.
[13]
Einige Hersteller bieten Kugellager mit einer sogenannten ?Labyrinth-Abdeckung“ an, welche das Innere vor direkter Staubablagerung schutzt.
[12]
Die Kugellager sind in unterschiedlicher Qualitat erhaltlich. Die Prazision der Lager wird in
ABEC
angegeben und reicht von ABEC 1 bis ABEC 9, wobei eine hohere Zahl bessere Qualitat angibt.
[13]
Einem Satz Kugellager liegen oft vier Spacer bei. Sie sollen die Kugellager vor dem Eindrucken schutzen. Spacer werden bei der Montage zwischen beide Kugellager im Inneren der Rolle auf den Achsstift geschoben.
[13]
Das Brett eines Skateboards ist ein Holz aus der Gruppe der
Furniersperrholzer
, meist siebenschichtig, querverleimt und aus kanadischem oder baltischem
Ahorn
gefertigt. Skateboard-Decks sind in drei Bereiche unterteilt: Der vordere gebogene Teil wird als ?Nose“ bezeichnet, das Mittelstuck uber den Achsen als ?Wheelbase“ und der hintere Teil als ?Tail“. Des Weiteren haben die meisten professionelleren Bretter heutzutage eine leichte Wolbung nach innen (das Concave). Die obere Seite wird beim Zusammenbau mit einem ?Griptape“ beklebt. Die untere Seite ziert eine Deckgrafik, die Auskunft uber Hersteller und Serie gibt. Handelsubliche Decks werden grundsatzlich in der Maßeinheit
Inch
statt
Zentimeter
angegeben (1 Inch = 2,54 cm). Sie sind zwischen 28" und 33" lang und zwischen 7" und 10" breit.
[14]
Rauer, rutschfester Belag ? ahnlich wie ein
Schleifpapier
?, der auf das Deck aufgeklebt wird. Er sorgt fur den Halt auf dem Brett und ist in unterschiedlichen Designs und Kornungen erhaltlich. Die obere Schicht des Griptapes besteht aus
Siliziumkarbid
.
[15]
Die Achsen, auch Trucks genannt, sind der komplexeste Bestandteil eines Skateboards. Eine Komplettachse, die mit dem Deck und den Wheels verbunden ist, besteht aus Baseplatte, Hanger, Lenkgummis (Bushings), Washer und Kingpin. Durch die beweglich um einen Kipppunkt (Pivot) gelagerten Achsen kann das Skateboard mittels Gewichtsverlagerung gelenkt werden.
Auch fur Achsen gibt es verschiedene Großen, sie variieren je nach Hersteller. Die Große der Achsen orientiert sich immer an der Große des Decks (die Achsen sollten nicht breiter sein).
Der Achsstift ist in den Hanger eingegossen und steht an dessen Enden hervor, um dort die Rollen mit dem Kugellager anbringen zu konnen. An den außeren Enden befinden sich Gewinde, die mit den Achsmuttern verschraubt werden.
Von den Achsstiften gibt es mittlerweile auch ausgehohlte Light-Varianten, um das Gewicht des Boards zu vermindern.
[16]
Mit diesen
Muttern
werden die Rollen (Wheels) und Kugellager (Bearings) an der Achse befestigt.
Die Grundplatte der Achse. Damit werden Achse und Deck fest durch vier
Montageschrauben
(auch Bolts genannt) verbunden. In ihr verankert sind die Kingpin-Schraube und die Pivot-Kappe. Baseplates sind genormt, somit passen alle Achsen unter die Standardbretter.
[16]
Die Lenkgummis aus
Polyurethan
sitzen zwischen Hanger und Baseplatte und sind in unterschiedlichen Hartegraden erhaltlich. Auf ihnen liegt das Gewicht des Fahrers, weshalb die richtige Abstimmung des passenden Hartegrades und das angemessene Festziehen der Kingpin-Mutter von hoher Bedeutung sind. Sie werden in Hartegraden von 80A (extrem weich) bis 100A (extrem hart) angeboten.
[16]
Neben der Baseplate der zweite Hauptteil der Achse, an dem die Rollen befestigt werden. Der Hanger ist beweglich gelagert, um das Lenken zu ermoglichen.
[16]
Speed Rings sind dunne Scheiben, die vor dem Anbringen der Kugellager und Rollen auf den Achsstift gegeben werden, sowie zwischen Kugellager und Achsmutter. Sie verhindern, dass die Kugellager an diesen Komponenten reiben und sich schneller abnutzen.
[17]
Diese Metallscheiben werden ober- und unterhalb der Lenkgummis platziert. Sie sorgen dafur, die Lenkgummis nach dem Lenken wieder in ihre Ausgangsposition zuruckzubringen und die darauf einwirkenden Krafte gleichmaßig zu verteilen. Manche Lenkgummis werden mit einer verstarkten Hartplastikschicht versehen und benotigen keine Washer.
[17]
Mit dieser Schraube werden die Teile der Achse zusammengehalten und die Harte der Lenkung eingestellt. Sie sitzt fest in der Baseplate und stellt das Verbindungsstuck zwischen ihr und dem Hanger dar. Am oberen Ende wird sie mit einer Kingpin-Mutter verschraubt.
[16]
Kunststoff oder Gummiplatte, die optional zwischen Deck und Baseplate geschraubt werden kann. Dadurch liegt das Deck hoher und erhalt eine Dampfung.
Die Rollen des Skateboards. Sie unterscheiden sich durch Hartegrad, Große und Form. Man unterscheidet Classic-Wheels, die vollstandig aus
Polyurethan
bestehen, von Core-Wheels. Diese besitzen im Inneren einen zusatzlichen Kunststoffkern. Der Hartegrad der Wheels wird mit der
Shore-Harte
auf einer Skala von 78A bis 101A (weich bis hart) angegeben. Einige Hersteller verwenden eine B-Skala von 80B bis 84B (80B = 100A), die sich fur eine genauere Einteilung fur hartere Wheels eignet.
[18]
Weiche Wheels werden vorzugsweise fur raue Boden verwendet und harte Wheels fur glatte Flachen wie
Bowls und Miniramps
. Einige Hersteller wie z. B.
Bones
haben ihre eigene Skala mit den Zusatzen STF (Street-Tech-Formula) oder SPF (Skatepark-Formula).
Wheels werden in Großen von etwa 49 bis 72 mm Durchmesser angeboten. Großere Rollen sind fur schnelleres Fahren geeignet, kleinere hingegen eignen sich fur
Street
- und Parkskating, da sie leichter und kompakter sind.
Neben der Große unterscheiden sich Wheels auch in ihrer Form, wodurch die Rolleigenschaften beeinflusst werden. Die Regular- oder auch Classic-Form ist der Standard unter den Wheels. Daruber hinaus hat sich auch das Conical-Shape etabliert. Hier fallen die Seiten des Wheels
konisch
ein ? die Rollen sind somit leichter und gewinnen an seitlicher Stabilitat. Oft gibt es die jeweiligen Formen auch in verschiedenen Breiten. Breitere Wheels bieten aufgrund ihrer großeren Rollflache mehr Kontrolle und sind bei
Longboards
der Standard.
[19]
Neben der verbreiteten Form des ?New School“-/?Popsicle-Deck“-Skateboards existieren noch andere Board-Varianten. Basierend auf Große, Form, Eigenschaften und verschiedenen Technologien konnen Skateboards in verschiedene Typen eingeteilt werden. Grundsatzlich wird dabei zwischen klassischen und elektronischen Boards unterschieden, wobei elektronische Boards nicht fur das Trickskaten gedacht sind.
Longboards
haben ein langeres Deck, großere und weichere Rollen, weniger ausgepragte
Nose
und
Tail
. Sie sind in der Regel zwischen 35 und 50
Inch
lang und etwa 8 bis 10 Inch breit. Da Longboards zum Freeriden,
Trickfahren
und
Cruisen
geeignet sind, variieren ihre Großen und Formen starker als bei anderen Skateboards. Einige Longboards enthalten zusatzliche Materialien in ihren Decks, um leichte Festigkeit und Steifigkeit zu gewahrleisten.
[20]
Surfskateboards
oder einfach nur Surfskates grenzen sich durch ihr spezielles Achsensystem von herkommlichen Skateboards ab. Surfskates ermoglichen sehr ahnliche Surf-Manover, wie bei einem
Surfboard
. Durch eine spezielle Vorderachse, welche beweglicher als beim herkommlichen Skateboard ist, kann das Surfen sehr gut imitiert werden, enge Turns werden moglich. Surfskates werden hauptsachlich durchs sogenannte Pumpen vorwartsbewegt, es beruhrt dabei kein Fuß den Boden. Deshalb konnen sie auch barfuß gefahren werden, was oft praktiziert wird, um dem Gefuhl des Surfens moglichst nahe zu kommen.
Slalomskateboards
sind oft aus flexibel schwingendem Holz und haufig ohne jeglichen Uberstand an Nose und Tail. Die Zusammenstellungen sind spezielle maßgeschneiderte Setups, die darauf ausgelegt sind, durch eine Auswahl von Deckform, Truck-Geometrie/Montage, Bushing-Form/Harte und Rollengroße/Grip die Geschwindigkeit, das schnelle Drehen und den Grip zu maximieren. Ublicherweise sind Slalomboards etwas langer als ein Popsicle-Deck, aber kurzer als ein Longboard.
[21]
Ein
Snakeboard
(auch Streetboard oder Pivotboard genannt) ist ein Brett, das 1989 von James Fisher und Oliver Macleod Smith erfunden wurde. Es entwickelte sich aus dem ursprunglichen Skateboard und brachte Elemente von
Snowboards
und
Surfbrettern
mit sich. Snakeboards sind zweigeteilte Skateboards. Sie werden sowohl zum Slalomfahren als auch fur Tricks verwendet. Die ursprungliche Version wurde aus quadratischen Holzbrettern, einem Rollschuh und einem Stuck Klempnerrohr gebaut. Viele Varianten wurden gebaut, bevor die Drehgestelle aus
Kunststoff
hergestellt wurden. Die Wheels sind uber eine Art ?Truck“ an den Fußplatten befestigt, wie bei Popsicle-Deck-Skateboards.
[22]
Waveboards
? auch bekannt als Casterboards ? bestehen aus zwei Decks, die mit einem Gummigriff miteinander verbunden sind. Das vordere Deck ist mit Gummispikes versehen, die den Fuß an Ort und Stelle halten, wodurch die Zahl der Unfalle minimiert wird. Waveboards haben ihren Namen unter anderem wegen ihrer ausgepragten Bewegung wahrend der Fahrt, die der des Snakeboards ahnelt. Sie erfordern keine Antriebsbewegung, sondern beziehen ihre Geschwindigkeit aus der Hin- und Herverlagerung des Korpergewichts.
[20]
E-Skateboards gibt es in unterschiedlichen Ausfuhrungen und Großen, je nachdem welches Terrain befahren werden soll. Sie besitzen einen
Elektromotor
und sind meistens mit einem
Ladegerat
und einer
Fernbedienung
ausgestattet.
Ein
Hoverboard
(to hover = schweben) ist ein Freizeitfahrzeug, das in Große und Form einem Skateboard ahnelt. Der Begriff stammt ursprunglich aus
Science-Fiction
-Filmen. Ein echtes Hoverboard, das auch als E-Board oder selbstbalancierender Roller bezeichnet wird, schwebt nicht wirklich. Stattdessen hat ein Hoverboard zwei große Rader, die durch ein langes Brett voneinander getrennt sind. Es wird durch einen Motor mit Batterie angetrieben und ermoglicht es dem Fahrer, sich mittels Korpergewichtverlagerung uber den Boden zu bewegen, ohne in die Pedale zu treten oder sich mit den Fußen abzustoßen.
[23]
Je nach Fahrstil eines Skaterboarders konnen die Tricks stark variieren. Vier Disziplinen, die sich durchsetzten konnten, sind
Street
,
Vert
,
Park
und
Freestyle
. Street und Park (eine abgewandelte Form des Vert-Skateboardens in einem großen Skatepool) waren bei den
Olympischen Sommerspielen 2020
in
Tokio
zum ersten Mal jemals als Disziplinen vertreten.
Der Ollie ist der wichtigste und fundamentale Trick, auf den alle anderen Tricks aufbauen. Er wurde von
Alan ?Ollie“ Gelfand
in den spaten 1970ern erfunden.
[24]
Dabei springt der Fahrer mitsamt des Skateboards unter den Fußen in die Luft und fuhrt eine Art Wellenbewegung mit den Fußen aus. In seiner einfachsten Form ist der Ollie eine Sprungtechnik, die es den Skatern ermoglicht, uber Hindernisse und auf Bordsteine usw. zu springen. Darauf aufbauend gibt es unzahlige weitere Tricks, hier die bekanntesten:
- Frontside 180
- Backside 180
- Shuv-It und Pop Shuv-it
- Halfcab
- Heelflip
- Kickflip
- Handstand
Die Welt des Skateboardens hat ihre eigene Kultur und ihr eigenes Vokabular. Das Glossar besteht uberwiegend aus englischen Wortern, die dem
US-amerikanischen
Slang
entnommen wurden.
Gemaß
§ 24
Abs. 1 der
Straßenverkehrsordnung
(StVO) gilt das Skateboard nicht als Fahrzeug, sondern als ein
Fortbewegungsmittel
auf derselben rechtlichen Grundlage wie ein Rollstuhl und ein Rodelschlitten. Fur solche Fortbewegungsmittel gelten in Deutschland die straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften fur Fußganger. Daraus folgt, dass Skateboards auf Fahrbahnen nicht benutzt werden durfen, da diese laut
§ 2
Abs. 1 StVO den Fahrzeugen vorbehalten sind. Des Weiteren ist die Benutzung von Skateboards auf Radwegen untersagt, da fur Skateboardfahrer die gleichen Vorschriften gelten wie fur Fußganger im Verkehrsraum. Beim Skateboardfahren ist es verpflichtend, den Gehweg zu benutzen.
In Osterreich gilt gemaß
StVO
: Gehwege, Fußgangerzonen sowie
Wohn-
und
Spielstraßen
durfen in Schrittgeschwindigkeit benutzt werden. Das Skateboard wird als ?fahrzeugahnliches Spielzeug“ eingestuft und das Fahren auf Radfahranlagen, Mehrzweckstreifen oder Fahrbahnen ist nicht erlaubt.
[25]
Selten finden einzelne Skateboarder-Veranstaltungen wie
Friday-Night-Skating
in
Wien
oder
Graz
statt. Veranstalter verlangen in der Regel das Tragen von Helmen und zumeist auch Schutzausrustung fur Hande, Ellbogen und Knie.
In der Schweiz gelten Skateboards gemeinsam mit Rollschuhen, Inline-Skates,
Trottinettes
oder ahnlichen mit Radern oder Rollen ausgestatteten Fortbewegungsmitteln, welche ausschließlich durch die Korperkraft des Benutzers angetrieben werden, als ?fahrzeugahnliche Gerate“ (faG) laut Artikel 50 der
Verkehrsregelnverordnung
vom 13. November 1962 (VRV; SR 741.11).
[26]
Wenn das faG als Verkehrsmittel eingesetzt wird, gelten die gleichen Verkehrsregeln wie fur Fußganger. Demnach mussen Skateboarder Fuß- und Radwege verwenden und durfen nur dann Fahrbahnen benutzen, wenn Erstere fehlen. Des Weiteren mussen sie sich an das Rechtsfahrgebot halten, ihre Geschwindigkeit und Fahrweise stets den Umstanden und Besonderheiten ihres Gerats anpassen sowie sich mit einer gut erkennbaren Beleuchtung versehen, wenn es die Sichtverhaltnisse erfordern.
[27]
Im Mai 2020 reichte
Pierre-Andre Page
aus der Fraktion der
Schweizerischen Volkspartei
eine
Interpellation
im Nationalrat ein, die die Gleichsetzung eines
Longboards
mit einem ?Verkehrsmittel“ forderte. Der Bundesrat war jedoch der Meinung, dass die genannten Vorkehrungen fur fahrzeugahnliche Gerate genugen, und wies die Anfrage zuruck.
[28]
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§ 24 Abs. 1
,
§ 25 Absatz 1
StVO
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StVO
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Bundeskanzleramt Osterreich ? Rechtsinformationssystem
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