Simon Desthieux

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Simon Desthieux
2020 in Oberhof
Verband Frankreich   Frankreich
Geburtstag 3. Dezember 1991 (32 Jahre)
Geburtsort Belley Frankreich
Große 177 [1] cm
Gewicht 68 kg
Karriere
Verein SC Lompnes
Trainer Vincent Vittoz ,
Patrick Favre
Debut im IBU-Cup 2011
Debut im Weltcup 2012
Weltcupsiege 11 (1 Einzelsieg)
Status zuruckgetreten
Karriereende 20. Marz 2022
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JEM-Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
  Olympische Winterspiele
Gold 2018 Pyeongchang Mixed-Staffel
Silber 2022 Peking Staffel
  Biathlon-Weltmeisterschaften
Silber 2017 Hochfilzen Staffel
Gold 2020 Antholz Staffel
Silber 2021 Pokljuka Sprint
  Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Silber 2010 Torsby Staffel
Gold 2011 Nove M?sto na Morav? Einzel
Bronze 2012 Kontiolahti Sprint
  Biathlon-Junioreneuropameisterschaften
Silber 2011 Ridnaun Einzel
Silber 2011 Ridnaun Staffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 4. ( 2018/19 )
Einzelweltcup 3. ( 2021/22 )
Sprintweltcup 3. (2018/19)
Verfolgungsweltcup 4. (2018/19)
Massenstartweltcup 5. ( 2013/14 )
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Einzel 0 1 1
Sprint 1 4 0
Verfolgung 0 0 2
Massenstart 1 0 1
Staffel 10 9 8
letzte Anderung: 20. Marz 2022

Simon Desthieux (* 3. Dezember 1991 in Belley ) ist ein ehemaliger franzosischer Biathlet . Seine großten Erfolge sind der Olympiasieg 2018 mit der Mixed-Staffel und der Staffel-Weltmeistertitel 2020 . Wahrend seiner aktiven Zeit im Weltcup zwischen 2012 und seinem Karriereende 2022 feierte Desthieux zwolf Weltcupsiege, darunter zwei Einzelerfolge. Von 2017/18 bis 2021/22 zahlte er funfmal in Serie zu den ersten zehn Athleten in der Gesamtweltcupwertung.

Sportliche Laufbahn [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anfange und Erfolge bei den Junioren (bis 2012) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Simon Desthieux wuchs als mittlerer von drei Brudern im Departement Ain in der Nahe des Jura-Gebirges auf. Alle drei nahmen das Biathlon-Training auf: Simons alterer Bruder Baptiste startete selbst im IBU-Cup und betreute dort zwischenzeitlich das franzosische Frauenteam, auch der jungste Bruder Etienne verfolgte anfangs das Ziel, gemeinsam mit Simon im Weltcup an den Start zu gehen ? nach dem Vorbild der Bruder Fourcade. [2] Desthieux’ Vater war bis 2017 Prasident des SC Lompnes, des Heimat-Ski-Clubs der Familie, und bezeichnete Simon spater als ?besten Botschafter“ des Vereins. [3]

Ab 2006 startete Desthieux bei franzosischen Biathlon-Jugendwettkampfen. [4] Sein internationales Debut gab er im Alter von 18 Jahren bei den Jugendweltmeisterschaften 2010 in Torsby . Dort gewann er mit Antonin Guigonnat und Florent Claude ? spateren Teamkollegen im franzosischen Nationalkader ? die Silbermedaille im Staffelrennen. Ein Jahr spater startete er erfolgreich bei der Junioren-WM in Nove M?sto na Morav? und holte neben mehreren Top-Ten-Platzierungen den Titel im Einzel vor Benedikt Doll . Mit wachsendem Erfolg bestritt der Franzose zudem Rennen im IBU-Cup, der zweithochsten internationalen Wettkampfklasse: 2011 erreichte er dort beim Sprint in Annecy sein erstes Ergebnis unter den besten Zehn und bestatigte dieses Resultat im folgenden Winter mehrmals. Zudem gewann er bei seinen zweiten Welttitelkampfen im Juniorenbereich eine weitere Bronzemedaille, dieses Mal im Sprint.

Goldmedaillen mit der franzosischen Staffel und Podiumsplatze im Weltcup (ab 2012) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit Beginn der Saison 2012/2013 gehorte Desthieux dem franzosischen Weltcup -Kader an. Im vierten Rennen seiner Debutsaison gewann er als 37. des Sprints von Hochfilzen erste Weltcuppunkte. Am Ende des Winters standen acht Platzierungen unter den besten 40 mit einem 19. Rang als bestem Einzelergebnis und zwei Staffeleinsatzen, darunter einem funften Platz. Uber die folgenden Winter etablierte er sich im franzosischen Nationalteam, in dem Martin Fourcade als Seriensieger im Gesamtweltcup die fuhrende Position einnahm [5] und im Zentrum der offentlichen Aufmerksamkeit stand. [6] Dahinter gehorte Desthieux ? unter anderem gemeinsam mit dem wenige Monate jungeren Quentin Fillon Maillet ? zum Kern einer immer starker werdenden verjungten Mannschaft: Im Dezember 2014 stand er in Hochfilzen mit der Staffel erstmals auf dem Weltcuppodest, zwei Jahre spater feierte er auf der Pokljuka gemeinsam mit Fourcade, Fillon Maillet und Jean-Guillaume Beatrix seinen ersten Weltcupsieg. In der gleichen Besetzung gewann die Staffel im Februar 2017 die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft . Bei den olympischen Wettkampfen 2018 in Pyeongchang gewannen Desthieux, Fourcade, Marie Dorin-Habert und Anais Bescond die Mixed-Staffel , Desthieux wurde somit zu einem von sechs franzosischen Olympiasiegern des Jahres. Vier Jahre spater bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking lief er mit der Mannerstaffel zu einer zweiten olympischen Medaille: Das franzosische Quartett, in dem Desthieux neben Fabien Claude , Emilien Jacquelin und Quentin Fillon Maillet an dritter Position lief, gewann die Silbermedaille hinter Norwegen.

Im Vergleich zu den Auftritten mit der Staffel gelangen Desthieux in den Einzelweltcups bis Ende der 2010er-Jahre kleinere Erfolge: Zwar hatte er bereits am Ende seiner zweiten Saison in der hochsten Wettkampfklasse, beim Massenstart von Oslo im Marz 2014, einen vierten Rang belegt ? dieses Resultat blieb jedoch uber vier Jahre sein bestes Karriereergebnis. Erst 2018 stand der mittlerweile 26-Jahrige in Tjumen als Sprintzweiter erstmals auf dem Weltcup-Podest eines Einzelrennens und erreichte am Saisonende im Gesamtweltcup als Achter ein Top-Ten-Ergebnis. Dennoch sah sich Desthieux noch im Winter 2018/19 ?eher als Außenseiter mit Potenzial und nicht als moglicher Sieger“. [7] In ebendieser Saison zeigte Martin Fourcade, nach zuvor sieben Gesamtweltcupsiegen in Folge, großere Schwachen und wurde Zwolfter in der Wertung. Desthieux platzierte sich mit insgesamt konstanteren Leistungen ? 17 Top-Ten-Ergebnissen bei 25 Auftritten, darunter zwei weitere Podiumsergebnisse ? als Vierter vor Fourcade, aber einen Rang hinter Fillon Maillet, der in diesem Winter seine ersten Weltcupsiege feierte. Die Konstanz behielt Desthieux auch 2019/20 als Sechster des Gesamtweltcups bei ? dieses Mal aber lediglich als viertbester Franzose, hinter dem wiedererstarkten Fourcade, Fillon Maillet und dem jungeren Emilien Jacquelin . Diese vier Athleten gewannen bei den Weltmeisterschaften 2020 in Antholz die Staffel-Goldmedaille.

Im Winter 2020/21 gewann Desthieux nach einem zunachst durchwachsenen Start in die Weltcupsaison (ohne Top-Ten-Ergebnis in Einzelrennen bis in den Januar) bei den Weltmeisterschaften auf der Pokljuka die Silbermedaille im Sprint hinter Martin Ponsiluoma . Bei den letzten Weltcupstationen im Marz 2021 entschied er zudem einen Sprint in Nove M?sto und den Massenstart in Ostersund fur sich. Am Ende der Saison 2021/22 ? in der er als Siebter des Gesamtweltcups zum funften Mal in Serie zu den zehn besten Athleten der Welt gehorte und zeitweise das Gelbe Trikot des Weltcupfuhrenden getragen hatte ? erklarte Desthieux seinen Rucktritt vom Leistungssport. In einem Interview mit dem zum Dauphine libere gehorenden Magazin Ski Chrono nannte er als Grunde, dass ihn die Meisterschaften nach den Olympischen Winterspielen weniger motivierten und dass sein Leistungsniveau in seinen Augen stagniere. Er wolle mehr Zeit mit seiner Familie verbringen: [8] seiner Partnerin und fruheren Teamkollegin Celia Aymonier und dem 2021 geborenen gemeinsamen Sohn. [9] Aymonier und Desthieux heirateten im Mai 2023 [10] und eroffneten Anfang 2024 gemeinsam ein Restaurant in Verrieres-de-Joux . [11]

Statistik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weltcupsiege [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelrennen Staffelrennen
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 6. Marz 2021 Tschechien   Nove M?sto na Morav? Sprint
2. 21. Marz 2021 Schweden   Ostersund Massenstart
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 11. Dez. 2016 Slowenien   Pokljuka Staffel 1
2. 5. Marz 2017 Korea Sud   Pyeongchang Staffel 2
3. 12. Marz 2017 Finnland   Kontiolahti Mixed-Staffel 3
4. 2. Dez. 2018 Slowenien   Pokljuka Mixed-Staffel 4
5. 17. Feb. 2019 Vereinigte Staaten   Midway Mixed-Staffel 5
6. 18. Jan. 2020 Deutschland   Ruhpolding Staffel 6
7. 25. Jan. 2020 Slowenien   Pokljuka Mixed-Staffel 7
8. 22. Feb. 2020 Italien   Antholz ( WM ) Staffel 6
9. 15. Jan. 2021 Deutschland   Oberhof Staffel 8
10. 23. Jan. 2021 Italien   Antholz Staffel 9
2  
mit Jean-Guillaume Beatrix, Simon Fourcade und Martin Fourcade
3  
mit Marie Dorin-Habert , Anais Bescond und Quentin Fillon Maillet
4  
mit Anais Bescond, Justine Braisaz und Martin Fourcade
5  
mit Quentin Fillon Maillet, Celia Aymonier und Anais Chevalier
6  
mit Emilien Jacquelin , Martin Fourcade und Quentin Fillon Maillet.
7  
mit Quentin Fillon Maillet, Justine Braisaz und Julia Simon
8  
mit Quentin Fillon Maillet, Fabien Claude und Emilien Jacquelin
9  
mit Antonin Guigonnat , Quentin Fillon Maillet und Emilien Jacquelin

Weltcupplatzierungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.?3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkterange: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkterange (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 1 1 10 12
2. Platz 1 4 9 14
3. Platz 1 2 1 8 12
Top 10 4 27 19 14 51 115
Punkterange 18 72 62 36 53 241
Starts 25 87 67 36 53 268
Stand: Karriereende

Olympische Winterspiele [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Sprint Verfolgung Einzel Massenstart Herrenstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2014 Olympische Winterspiele | Russland Sotschi 45. 21. ? ? 8. ?
Olympische Winterspiele 2018 Olympische Winterspiele | Korea Sud   Pyeongchang 12. 7. 27. 22. 5. Gold 1.
Olympische Winterspiele 2022 Olympische Winterspiele | China Volksrepublik   Peking 24. 7. 17. 16. Silber 2. ?

Weltmeisterschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ergebnisse bei den Weltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Mixedstaffel Single-Mixedstaffel
Jahr Ort
2013 Tschechien   Nove M?sto ? 67. ? ? ? ?
2015 Finnland   Kontiolahti 49. ? ? ? ? ?
2016 Norwegen   Oslo 28. 12. 6. 24. 9. ?
2017 Osterreich   Hochfilzen 51. 34. 27. ? 2. ?
2019 Schweden   Ostersund 6. 5. 32. 11. 6. 8. ?
2020 Italien   Antholz 59. 18. 8. 5. 1. ? ?
2021 Slowenien   Pokljuka 28. 2. 5. 13. 4. ? ?

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Simon Desthieux  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Simon Desthieux. Eurosport , abgerufen am 23. Februar 2020 .
  2. Nils Louna: Une histoire de famille auf ledauphine.com. Erschienen am 30. Januar 2013. Abgerufen am 30. Marz 2020.
  3. Pourquoi Jean-Marc Desthieux lache les renes du Ski club auf leprogres.fr. Erschienen am 8. November 2017. Abgerufen am 30. Marz 2020. ?Nous avons aussi participe a l’emergence de Simon Desthieux […]. C’est notre meilleur ambassadeur et il amene aussi les plus jeunes vers le biathlon.“ (auf Deutsch: ?Wir waren auch am Durchbruch von Simon Desthieux beteiligt. […] Er ist unser bester Botschafter und er bringt auch die Jungsten zum Biathlon.“)
  4. Palmares general SimonDesthieux . PDF abrufbar auf der Seite des Instituts de Formation aux Metiers du Sport Hauteville .
  5. Volker Kreisl: Perfekter Zeitpunkt . In: Suddeutsche Zeitung (12. Dezember 2013, S. 33). Aus Munzinger Online . ?[…] an Fourcades Erfolgen wird sich eine neue Generation orientieren. Jungstes Beispiel ist der 22-jahrige Simon Desthieux, der zu Saisonbeginn mit einer couragierten Mixed-Staffel-Leistung auffiel […].“
  6. Nicolas Termier: Interview biathlon Simon DESTHIEUX auf altitude-biathlon.org. Erschienen am 27. November 2019. Abgerufen am 30. Marz 2020. ?Pour Martin, cette reconnaissance et ces sollicitations sont nettement plus fortes. Partout ou il va, il est reconnu, a l’aeroport… partout.“ (auf Deutsch: ?Martin wird viel haufiger wiedererkannt und angesprochen. Wohin er auch geht, er wird erkannt, am Flughafen… uberall.“)
  7. Tangi Kerhoas / L’Equipe: Ein super normaler Biathlet . In: Biathlonworld , Nummer 54/2020, S. 84?87. Als PDF abrufbar auf biathlonworld.com .
  8. Yoann Lefebvre: "La suite me fait moins rever" : Simon Desthieux explique pourquoi il a decide de prendre sa retraite auf ledauphine.com. 16. Marz 2022. Abgerufen am 27. April 2022. ?J’ai ete hyper engage au niveau des Jeux mais la suite et les Mondiaux qui arrivent me fait moins rever. […] C’est aussi pour ca que je prends cette decision parce que mon niveau plafonne un petit peu. J’ai besoin d’avancer, d’evoluer mais je stagne un peu trop.“ (auf Deutsch in etwa: ?Ich war bei den Spielen sehr motiviert, aber die Zeit danach und die bevorstehenden Weltmeisterschaften lassen mich weniger traumen. […] Das ist auch ein Grund, warum ich diese Entscheidung getroffen habe, weil mein Niveau ein wenig nachlasst. Ich muss mich weiterentwickeln, aber ich stagniere ein bisschen zu sehr.“)
  9. Florian Burgaud: Biathlon : Simon Desthieux et Celia Aymonier heureux parents auf nordicmag.info. Erschienen am 30. Juni 2021. Abgerufen am 27. April 2022.
  10. Biathlon : Simon Desthieux et Celia Aymonier se sont dit ≪ oui ≫ auf nordicmag.info. 27. Mai 2023. Abgerufen am 26. April 2024.
  11. Les anciens biathletes Simon Desthieux et Celia Aymonier ont ouvert leur auberge auf leprogres.fr. 27. Februar 2024. Abgerufen am 26. April 2024.