Siegmund Jakob Apinus
(auch
Sigismund Jakob Apinus
; eigentlicher Familienname
Biene
; *
7. Juni
1693
in
Hersbruck
; †
24. Marz
1732
in
Braunschweig
) war ein deutscher Lehrer und
Philologe
.
Siegmund Jakob Apinus war eines von vier Kindern des deutschen Arztes
Johann Ludwig Apinus
. Wie fruher sein Vater studierte er an der
Universitat Altdorf
und erhielt dort 1713 den Titel eines Magisters der
Philosophie
und
Theologie
verliehen. Danach legte er einen einjahrigen Aufenthalt in
Jena
ein, wo er weiterstudierte. Nach dem Besuch weiterer deutscher Stadte kehrte er 1715 nach
Altdorf
zuruck, wo er 1720 Inspektor des Alumneums wurde. Zwei Jahre spater avancierte er zum Professor der
Logik
und
Metaphysik
am Nurnberger
Egidien-Gymnasium
.
Im September 1722 heiratete Apinus Susanna Maria, Tochter des Arztes und Geologen
Johann Jakob Baier
. Einer der drei aus dieser Ehe hervorgegangenen Sohne war der spatere Mediziner Christof Jakob Apinus. Des Weiteren stammten aus der Ehe auch zwei Tochter.
Am 23. Mai 1726 wurde Apinus unter der Prasidentschaft des Mediziners und Naturforschers
Lukas Schrock
mit dem
akademischen Beinamen
Solinus II.
unter der
Matrikel-Nr. 386
als Mitglied in die Gelehrtengesellschaft
Leopoldina
aufgenommen.
[1]
1729 erhielt er den Posten des Rektors der Egidienschule in Braunschweig. In dieser Stadt starb er aber bereits drei Jahre spater am 24. Marz 1732 im Alter von nur 38 Jahren.
Apinus hinterließ ein umfangreiches wissenschaftliches Œuvre. Er schrieb Werke, die dem Themengebiet der Philosophie und
Padagogik
angehoren, ferner auch Bucher zur
biblischen Archaologie
,
Naturgeschichte
und
Literaturgeschichte
. Außerdem gab er u. a. Briefe des Schweizer Theologen
Johann Jakob Grynaeus
heraus.
- Dissertatio academica de regula Lesbia
, Altdorf 1715
- Historia naturalis de veritate scripture sacrae testimonium perhibens
, Altdorf 1717
- Oberservationes de loricis linteis veterum, et novo loricarum invento
, Altdorf 1719
- Unvorgreifliche Gedanken, wie man sowohl alte als neue Dissertationes academicas mit Nutzen sammeln und einen guten Indicem daruber halten soll
, Nurnberg 1719
- Meditatio de incremento physices per medicos facto
, 1720
- Anonymi nothiger Unterricht, die Griechische Sprache auf eine leichte Art zu lernen und zu lehren
, 1720; vermehrte Auflage 1726
- Vitae et effigies procancellariorum Academiae Altorfinae
, Nurnberg 1721
- Dissertatio epistolica de quibusdam nondum editis epistolis
J. Camerarii
, Nurnberg und Altdorf 1724
- Grammaticalisches Lexicon
, Nurnberg 1727
- Vitae professorum philosophiae Academiae Altorfinae
, Nurnberg 1728
- Glossarium novum ad aevi hujus statum adornatum
, Nurnberg 1728
- Anleitung, wie man die Bildnisse beruhmter und gelehrter Manner sammeln soll
, Nurnberg 1728
- Oratio de aedificiorum sacrorum, quae vulgus Coenobia vocat, in scholas publicas permutatione
, Braunschweig 1730
Apinus war auch Herausgeber u. a. folgender Werke:
- J. J. Grynaei
epistolae LXVI ad C. A. Julium, cum vita Grynaei et scholiis
, Nurnberg 1718
- J. Facciolati orationes X de optimis studiis, cum praefatione
, Leipzig 1725
- C. G. Schwarzii carmina, collecta et edita
, Frankfurt und Leipzig 1728
- Claudia Bei der Wieden:
Apin (auch Apinius), Siegmund (auch Sigismund) Jakob, Prof.
In:
Horst-Rudiger Jarck
,
Dieter Lent
u. a. (Hrsg.):
Braunschweigisches Biographisches Lexikon
? 8. bis 18. Jahrhundert
. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006,
ISBN 3-937664-46-7
,
S.
49
.
- Otto Puchner:
Apinus, Siegmund (Sigismund) Jakob.
In:
Neue Deutsche Biographie
(NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953,
ISBN 3-428-00182-6
, S. 327 (
Digitalisat
).
- Rochus von Liliencron
:
Apinus, Siegmund Jakob
.
In:
Allgemeine Deutsche Biographie
(ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 506 f.
- ↑
Mitgliedseintrag von
Sigmund Jacob Apinus
bei der
Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
, abgerufen am 1. Juni 2022.