Sexuelle Dysfunktion

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Klassifikation nach ICD-10
F52.- Sexuelle Funktionsstorungen, nicht verursacht durch eine organische Storung oder Krankheit
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Von einer sexuellen Dysfunktion oder sexuellen Funktionsstorung (funktionelle Sexualstorung) wird bei ?Storungen der sexuellen Funktionen und Reaktionen“ [1] gesprochen, wenn individuelle Anspruche an eine erfullte Sexualitat nicht erreichbar sind, die Person also unter Leidensdruck steht. Diese Definition berucksichtigt neben der Storung der Sexualreaktion (korperliche Reaktion) auch subjektives Erleben sowie gesellschaftliche und kulturelle Vorstellungen von Sexualitat. Der Begriff wird verwendet fur Storungen der Sexualreaktionen, nicht fur ein ?abweichendes Sexualverhalten“ von einer gesellschaftlichen Norm, das glucklich ausgelebt werden kann.

Man unterscheidet zum einen zwischen primaren (lebenslang bestehenden) und sekundaren (erworbenen), zum anderen zwischen generalisierten (stets vorhandenen) und situativen (nur in bestimmten Situationen auftretenden) sexuellen Dysfunktionen.

Sexuelle Funktionsstorungen konnen psychische und physischen Ursachen haben.

ICD-10 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die ICD-10 weist ebenfalls auf diesen Umstand hin. Dennoch werden unter F52 ?Sexuelle Funktionsstorungen, nicht verursacht durch eine organische Storung oder Krankheit“ zusammengefasst und davon nur das Dhat-Syndrom und die organisch bedingten Formen der erektilen Dysfunktion , des Vaginismus und der Dyspareunie abgetrennt. [2]

Unter F52 werden schließlich die Frigiditat und sexuelle Hypoaktivitat (siehe auch Asexualitat ), die sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung mit der Anhedonie , das Versagen genitaler Reaktionen ( Erektionsstorungen , psychogene Impotenz und Storungen der sexuellen Erregung bei der Frau), Orgasmusstorungen bei Mannern und Frauen, die Ejaculatio praecox , der nichtorganische Vaginismus und die nichtorganische Dyspareunie angefuhrt. Als gesteigertes sexuelles Verlangen werden noch Satyriasis und Nymphomanie erwahnt.

Es muss erwahnt werden, dass damit die Einteilung der ICD-10 teils in Widerspruch zu anderen Klassifizierungen steht. So finden die Begriffe Satyriasis und Nymphomanie durch Sexualwissenschaftler keinen Niederschlag mehr in der Fachsprache, wahrend Urologen heute aufgrund der guten Ansprechraten auf die neueren Potenzmittel Sildenafil , Vardenafil und Tadalafil auf eine klare Trennung von organischen und psychischen Ursachen der erektilen Dysfunktion oft verzichten.

DSM IV [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

DSM IV unterscheidet nach Art der sexuellen Funktionsstorungen ( Sexual Dysfunctions ) [3] zwischen:

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Das Spektrum der Sexualstorungen , Institut fur Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Universitatsklinikum Charite
  2. Sexuelle Funktionsstorungen, nicht verursacht durch eine organische Storung oder Krankheit im ICD-10
  3. DSM IV : Sexual Dysfunctions ( Memento des Originals vom 17. Juli 2006 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.behavenet.com