See- und Stromdienst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Polizeiboot ?Wien“ der Polizeiinspektion Handelskai-Wasserpolizei
Polizeiboot beim Donauinselfest in Wien
Polizeiboote des See- und Stromdiensts
Streifendienst auf der Donau

Der See- und Stromdienst (auch See- und Strompolizei , in Wien Wasserpolizei ) der osterreichischen Bundespolizei ist fur die Aufrechterhaltung der offentlichen Sicherheit und Ordnung auf den Gewassern der Republik Osterreich zustandig. Insbesondere zahlen zu den Aufgaben des See- und Stromdiensts auch die Gefahrenerforschung und Hilfeleistung zu Wasser sowie die Erhebungen nach Schiffs- und Bootsunglucken.

Im gesamten Bundesgebiet existieren derzeit 33 Dienststellen der Bundespolizei, die neben ihren allgemeinen Aufgaben auch schifffahrtspolizeiliche Aufgaben bewaltigen. Sechs dieser Dienststellen befinden sich dabei an Osterreichs großtem Fluss, der Donau . Insgesamt konnen die Polizeibeamten des See- und Stromdiensts in ganz Osterreich auf rund 50 verschiedene Wasserfahrzeuge zuruckgreifen, um ihre Einsatze zu bewaltigen.

Grundsatzlich versehen die Beamten der See- und Strompolizei ihren Dienst zu Wasser zusatzlich und in Erganzung zu ihren normalen polizeilichen Aufgabengebieten in den Polizeiinspektionen .

In Wien ist die "PI Handelskai - Wasserpolizei" der LVA (Landesverkehrsabteilung) eingegliedert.

In ganz Osterreich sind aktuell 44 Polizeiboote im Einsatz, wobei diese im Jahr 2014 1179 Einsatzfahrten zu bewaltigen hatten. Sie sind an allen großeren osterreichischen Seen sowie an den Flussen Drau und Donau stationiert. [1]

Geschichte in Wien

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bereits in der Kaiserzeit waren in Wien die Beamte der k.u.k. Sicherheitswache mit dem Bearbeiten von Vorfallen im Bereich der Donau und des Donaukanals beauftragt. Hierzu standen den Beamten Holzzillen zur Verfugung, mit denen mehrheitlich Lebensrettungseinsatze und Hilfeleistungen zu Wasser bewaltigt wurden. Erst in der Ersten Republik wurde als tatsachlicher Vorganger des heutigen See- und Stromdiensts 1935 die ?Bundespolizeiliche Strominspektion Wien“ eingerichtet. In dieser uberwachten 15 nautisch ausgebildete Beamten als so genannte ?Strompolizisten“ den Schiffsverkehr. Dazu waren sie ausgerustet mit modernen Motorbooten sowie je einem Maschinengewehr pro Boot. Nach dem Anschluss Osterreichs an Deutschland 1938 wurde die Bundespolizeiliche Strominspektion der deutschen Wasserschutzpolizei zugeordnet, wobei sich in Wien wahrend der NS-Zeit das Kommando fur den Donauabschnitt zwischen Regensburg und Br?ila in Rumanien befand.

Nach der Beendigung des Kriegs und der Wiedererlangung der osterreichischen Souveranitat mit dem Staatsvertrag von 1955 wurde am 1. Oktober 1957 mit der Bezeichnung ?Donaudienst“ eine neue Strompolizei eingerichtet. An den beiden Stutzpunkten des Donaudiensts am Mexikoplatz 4 und am Hafen Freudenau versahen ein Offizier und bis zu 52 dienstfuhrende oder eingeteilte Beamte ihren Dienst. Im Jahr 1967 verfugte der Donaudienst uber vier Funkboote aus Leichtmetall, zwei Sturmboote aus Holz, ein Motorboot in Holzkonstruktion und zwei Kunststoffboote. Ab 1984 versahen 36 Polizeibeamte im Vier-Gruppendienst schichtweise Tag und Nacht ihren Dienst. 1989 zog der Donaudienst um in ein neues Amtsgebaude am Handelskai 267. Sechs Jahre spater, im Jahr 1995 wurde auch das Wachzimmer am Hafen Freudenau aufgelassen und die Dienststelle in ein neu errichtetes Gebaude in der Seitenhafenstraße 15 verlegt.

Seit dem Beitritt Osterreichs zum Schengener Durchfuhrungsubereinkommen im Dezember 1997 ist der Donaudienst und in weiterer Folge auch die heutige Wasserpolizei auch mit der Kontrolle grenzpolizeilicher Vorschriften beauftragt. Mit der Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie im Jahr 2005 unter Innenminister Ernst Strasser kam es zu einer bundesweiten Vereinheitlichung des Auftretens der Bundespolizei zu Wasser und zur Umbenennung des Donaudiensts in ?See- und Stromdienst“, kurz SSD. Dieser wurde beim Stadtpolizeikommando Brigittenau eingegliedert, in diesem wurde eine Koordinations- und Servicestelle fur alle See- und Stromdienste osterreichweit gefuhrt. Die Dienststelle trug die Bezeichnung Fachinspektion Handelskai/See- und Stromdienst . Mit 1. Oktober 2019 wurde der SSD in die Landesverkehrsabteilung Wien eingegliedert und zur Wasserpolizei umbenannt.

Im August 2012 wurde ein weiteres Polizeiboot, die 15,5 m lange Wien in Dienst gestellt. [2] [3]

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Anfragebeantwortung der Bundesministerin fur Inneres zum Thema Polizeiboote in Osterreich vom 7. Juli 2015.
  2. Neues Polizeiboot ?Wien“ im Einsatz wien.orf.at
  3. Die Wien ist getauft: Das neue Boot der Polizei diepresse.com, abgerufen am 27. August 2012