Seeelefant
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Sjøelefantstranda
.
Die
See-Elefanten
(
Mirounga
) sind die großten
Robben
der Welt. Benannt sind sie nach der russelartig vergroßerten Nase der erwachsenen Mannchen. Sie gehoren zu den
Hundsrobben
, obwohl sie im Verhalten und in manchen Merkmalen den
Ohrenrobben
ahnlicher sind.
Es gibt zwei einander sehr ahnliche Arten:
Die Großenunterschiede zwischen Mannchen und Weibchen sind betrachtlich. Ein Bulle kann 6,5 Meter lang und 3500 Kilogramm schwer werden, eine Kuh nur 3,5 Meter und 900 Kilogramm. Von anderen Robbenarten unterscheiden sich die See-Elefanten vor allem durch ihre Große, den ausgepragten
Sexualdimorphismus
und die Auspragung der Nase, die bei ausgewachsenen mannlichen Tieren einen auffalligen
Russel
bildet. Nach standigem Wachstum erreicht der Russel etwa im achten Lebensjahr die volle Große und hangt dann mit den Nasenlochern nach unten uber das Maul. Zur Paarungszeit kann dieser Russel durch erhohte Blut- und Luftzufuhr noch einmal erheblich vergroßert werden und dient zur Verstarkung der Rufe der Bullen.
Der Nordliche See-Elefant unterscheidet sich vom Sudlichen See-Elefanten vor allem durch die etwas geringere Große und die etwas weniger extreme Ausbildung der Geschlechtsunterschiede; der Russel des Mannchens der nordlichen Art ist allerdings im Verhaltnis großer (bis 30 cm) als beim Sudlichen See-Elefanten.
Zahnformel des Nordlichen See-Elefanten
Bei beiden Geschlechtern sind die Zahne vor allem zum Packen und Festhalten der Beute ausgebildet, die dann im Ganzen geschluckt wird. Die Tiere besitzen im
Oberkiefer
jeweils zwei
Schneidezahne
(Incisivi), gefolgt von einem kraftigen
Eckzahn
(Caninus), auf den insgesamt 3 bis 7 sehr kleine und einfache Zahne (Postcaninae) folgen, die sich aus drei
Vorbackenzahnen
(Praemolares) und einer variablen Anzahl
Backenzahne
(Molares) zusammensetzen. Im Unterkieferast ist nur ein Schneidezahn vorhanden. Insgesamt besitzen die Tiere entsprechend 30 Zahne, die Postcaninae sind allerdings nahezu funktionslos und unterstutzen die großen Eckzahne beim Festhalten der Beutetiere. Die Eckzahne sind bei beiden Geschlechtern vergroßert und scharf, bei den mannlichen Tieren sind sie allerdings sehr viel kraftiger ausgebildet als bei den Weibchen.
[1]
Die kraftigen Eckzahne werden von den Mannchen zudem bei Rivalenkampfen wahrend der Paarungszeit eingesetzt.
[2]
Zur Paarungszeit sammeln sich die ansonsten eher einzelgangerischen See-Elefanten zu großen Kolonien. Ein Bulle kommt dabei auf zehn bis zwanzig Kuhe. Um den Besitz eines Harems tragen die Bullen heftige Kampfe aus. Dabei werden jungere und schwachere Bullen an den Rand der Kolonie verdrangt, wo sie ungunstigere Bedingungen vorfinden. Doch sind sie standig in Wartestellung und versuchen immer wieder, eine Paarung einzugehen, was uber Wochen immer wieder zu Kampfen fuhrt. Unter dem Schutz eines dominanten Bullen, dem so genannten
Strandmeister
, werfen die Kuhe ihren Nachwuchs, der im Vorjahr gezeugt wurde. Sie sorgen einige Wochen fur die Jungen, ehe sie sich mit den Bullen erneut paaren.
Will ein Bulle sich mit einer Kuh paaren, legt er einen Vorderflipper uber sie und beißt ihr in den Nacken. Hiernach beginnt die Kopulation. Wenn die Kuh sich wehrt, walzt sich der Bulle auf sie und macht sie mit seinem Gewicht bewegungsunfahig.
Die standigen Kampfe fuhren ebenso wie die brachialen
Kopulationen
dazu, dass Jungtiere durch alte Mannchen erdruckt werden. Dadurch stirbt alljahrlich in einer See-Elefanten-Kolonie eine nicht unbetrachtliche Zahl von Kalbern.
Mit drei bis vier Jahren werden See-Elefanten geschlechtsreif. Bullen sind allerdings erst im Alter von acht oder neun Jahren stark genug, einen Harem zu bewachen, so dass eine Paarung zu einem fruheren Zeitpunkt unwahrscheinlich ist. Wegen der Verausgabung durch die Kampfe ist die Lebenserwartung eines mannlichen See-Elefanten mit 14 Jahren deutlich geringer als die der Weibchen mit etwa 18 Jahren.
Die
Nahrung
der See-Elefanten sind
Fische
und
Tintenfische
. Typische Tauchtiefen der See-Elefanten liegen, je nach Tageszeit, zwischen 200 und 600 Metern.
[3]
Es konnen jedoch auch deutlich großere Tiefen erreicht werden; so wurde im Rahmen des
Census of Marine Life
ein Sudlicher See-Elefant in einer Tiefe von 2388 Metern registriert.
[4]
Das Erreichen derartiger Tiefen wird ihnen dadurch ermoglicht, dass sie aufgrund ihrer Korperfulle (ahnlich wie die
Wale
) ein enormes
Blutvolumen
haben, das viel
Sauerstoff
aufnehmen und speichern kann. Außerdem wird die Tatigkeit von Organen (z. B. der
Leber
und der
Nieren
) wiederum wie bei Walen wahrend der Tauchgange heruntergefahren, um den Sauerstoffverbrauch zu reduzieren.
Die naturlichen Feinde der See-Elefanten sind der
Weiße Hai
sowie der
Orca
, die ihm vor allem in der Nahe der Wasseroberflache gefahrlich werden konnen.
Uber die Entstehung der beiden Arten der See-Elefanten existieren zwei Theorien, nach denen entweder die nordliche Art als Abkommling der sudlichen oder die sudliche als Abkommling der nordlichen betrachtet wird. Nach einer alteren Theorie sind die Nordlichen See-Elefanten aus einer Gruppe der Sudlichen See-Elefanten entstanden, die wahrend des
Pleistozans
in den Nordpazifik wanderte und nach der Erwarmung der Aquatorregionen von der ursprunglichen Population getrennt wurde.
[5]
Alternativ wird angenommen, dass der Ursprung der See-Elefanten in den nordlicheren tropischen Gebieten des Pazifik liegt und sich von dort eine Gruppe abspaltete und nach Suden abwanderte, wo sich der Sudliche See-Elefant herausbildete.
[1]
Letzteres wird als wahrscheinlicher angesehen und man geht davon aus, dass die Verwandtschaftsgruppe um die See-Elefanten und die fossile Gattung
Callophoca
im
Miozan
im Bereich der heutigen
Karibik
entstand und die Vorfahren der See-Elefanten durch die noch nicht geschlossene Lucke zwischen Nord- und Sudamerika im fruhen
Pliozan
in den Pazifik gelangten. Durch die Abkuhlung der Aquatorialgebiete im Pleistozan trennten sich demnach die Populationen der spateren Nordlichen und Sudlichen See-Elefanten und wurden entsprechend genetisch isoliert.
[1]
Die altesten Fossilfunde des Nordlichen See-Elefanten stammen aus dem spaten Pleistozan, gefunden im Suden Kaliforniens.
[1]
Fossilfunde der sudlichen Art sind aus Sudafrika und dem Norden von
Chile
bekannt.
[6]
Phylogenetische Systematik der Hundsrobben nach Higdon et al. 2007
[7]
|
Oft findet man fur See-Elefanten auch den Gattungsnamen
Macrorhinus
, der von
Georges Cuvier
vergeben wurde. Dieser ist jedoch identisch mit der Bezeichnung einer Kafergattung, so dass der jungere Name
Mirounga
von
John Edward Gray
Gultigkeit erlangte. Der Name
Mirounga
leitet sich von ?miouroung“ ab, der Bezeichnung fur Sudliche See-Elefanten in einer Sprache der australischen
Aborigines
.
Die Zugehorigkeit der See-Elefanten zu den Hundsrobben ist unbestritten, allerdings wurde ihre Position innerhalb der Hundsrobben wiederholt debattiert. So stellte King 1983 die noch heute oft zitierte Theorie auf, dass die See-Elefanten am dichtesten mit den
Monchsrobben
verwandt seien und beide besonders ursprungliche Vertreter der Hundsrobben darstellten. Hingegen konnten Bininda-Emonds und Russell 1996 keine Anhaltspunkte fur eine so dichte Verwandtschaft finden, bestatigten aber die basale Stellung der See-Elefanten im System der Hundsrobben.
[8]
Auf der Basis von
molekularbiologischen
Ergebnissen aus dem Jahr 2007 werden die See-Elefanten aktuell als
Schwestergruppe
der als
Lobodontini
zusammengefassten Artengruppe aus
Ross-Robbe
(
Ommatophoca rossii
),
Krabbenfresser
(
Lobodon carcinophaga
),
Seeleopard
(
Hydrurga leptonyx
) und
Weddellrobbe
(
Leptonychotes weddellii
) betrachtet, die Monchsrobben werden bei dieser Betrachtung als Schwestergruppe beider Taxa, See-Elefanten und Lobodontini, angesehen.
[7]
Innerhalb der Gattung werden mit dem
Nordlichen See-Elefanten
(
Mirounga angustirostris
) und dem
Sudlichen See-Elefanten
(
Mirounga leonina
) zwei Arten unterschieden.
- ↑
a
b
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d
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