Dieser Artikel behandelt das Schloss Wolkenburg in Sachsen. Es gibt auch einen Artikel zur
Burg Wolkenburg
im Siebengebirge.
Schloss Wolkenburg
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Schloss Wolkenburg
Schloss Wolkenburg
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Staat
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Deutschland
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Ort
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Wolkenburg
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Entstehungszeit
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um 1300
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Erhaltungszustand
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Erhalten
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Standische Stellung
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Adlige
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Geographische Lage
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50° 54′
N
,
12° 40′
O
50.902308333333
12.673822222222
Koordinaten:
50° 54′ 8,3″
N
,
12° 40′ 25,8″
O
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Schloss Wolkenburg (Sachsen)
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Das
Schloss Wolkenburg
ist eine Burg oberhalb der
Zwickauer Mulde
in der Ortslage
Wolkenburg/Mulde
des Ortsteils
Wolkenburg-Kaufungen
der Stadt
Limbach-Oberfrohna
in
Sachsen
.
Das Schloss Wolkenburg befindet sich auf einem Bergsporn in einem nach Westen hin offenen Flussbogen der Zwickauer Mulde. Der Ort Wolkenburg/Mulde liegt sudwestlich der Burg am anderen Ufer der Zwickauer Mulde. Das Schloss samt Park bildet eine Ensemble mit der
St. Mauritiuskirche
.
Schlosshof
Festsaal
Hoch uber der Zwickauer Mulde liegt Schloss Wolkenburg.
Das Schloss wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts als Burganlage erbaut. Die Anlage hat einen ovalen Grundriss von ca. 70 × 50 m. Die einzelnen Gebaude sind durch eine Ringmauer verbunden. Man betritt den Hof durch einen Torturm mit barocker Laterne von ca. 1795. Diesem schließen sich beiderseits niedrige Wirtschaftsgebaude an. Im Hof liegt linker Hand ein viergeschossiger Bau mit barocker Befensterung, dem sich ? unter gemeinsamem barockem
Mansarddach
? ein dreigeschossiger Kopfbau mit vorgelagertem
Treppenturm
aus dem 17. Jahrhundert anschließt. Dieser turmartige Bau enthalt noch
romanische
Bausubstanz, wie das auf der Hangseite zu sehende
Doppelfenster
aus der Zeit um 1200 zeigt. Diesen Gebauden gegenuber liegt das zweigeschossige
Witwenhaus
mit Mansardfenstern, das 1873 in schlichten
Neorenaissanceformen
errichtet wurde.
Im Mittelalter wechselten die Burgherren sehr haufig. Im 15. Jahrhundert war die Familie
von Kaufungen
der Schlossherr. Nach dem missgluckten
Altenburger Prinzenraub
am 7. Juli 1455 wurde
Kunz von Kauffungen
, der Besitzer von Wolkenburg und Kaufungen, enthauptet. Die Familie von Kauffungen musste ihre Herrschaft verlassen und ihre Guter wurden eingezogen. 1635 erwarb Heinrich Hildebrand von
Einsiedel
(1586?1651) aus
Scharfenstein
den Adelssitz. Der in den Grafenstand erhobene Familienzweig bewohnte das Schloss und bewirtschaftete das Gut bis zur Enteignung durch die
Bodenreform in der SBZ
1945. Die Anlage ging in das Eigentum der Gemeinde Wolkenburg uber. Seit der Eingemeindung von Wolkenburg nach Limbach-Oberfrohna Anfang 2000 gehort das Schloss zur Stadt.
Zwischen 1694 und 1700 wurde die Burganlage zu einem Schloss umgebaut und der vorgelagerte Schlosspark zum
Renaissancegarten
umgestaltet. Spater, 1760 bis 1810 erfolgten bauliche Veranderungen durch
Detlev Carl Graf von Einsiedel
. Die um 1760 eingerichtete runde, zweigeschossige Bibliothek ist fur Sachsen von herausragender Bedeutung, da hier erstmals ein Raum mit
neugotischen
Elementen ausgestattet wurde. Der große Festsaal mit Stuckdekorationen des
Oeser
-Schulers Christian Unger (1746?1827) um 1790 gehort zu den bedeutendsten Zeugnissen fruhklassizistischer Raumkunst in Sachsen.
[1]
In dieser Zeit wurde auch der Schlosspark im
englischen Stil
neu angelegt. Dort wurden mehrere Eisenkunstgussplastiken aufgestellt, die aus der
Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer
stammen, welche seit 1776 dem Grafen Einsiedel gehorte. Ein Denkmal des kunstsinnigen Grafen Detlev Carl steht vor der
klassizistischen
Schlosskirche St. Mauritius
, wahrend die alte Kirche auf einer Anhohe westlich des Schlosses als Erbbegrabnis diente.
Nach 1945 wurde das Schloss zu Wohnzwecken genutzt. Erst seit 1997 wieder fur die Offentlichkeit zuganglich, fanden seit dem Jahr 2000 umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten statt. Festsaal und Bibliothek sind bereits restauriert. Seit 2004 kann der Festsaal fur standesamtliche Trauungen genutzt werden.
- Rund um Schloss Wolkenburg
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Torturm
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Blick auf die
Neue Kirche
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Buste Detlev Carl Graf von Einsiedels am Aufgang zum Schloss und Vorplatz der Kirche
-
Eine der Lauchhammer-Eisenkunstgussplastiken im ehemaligen Renaissancegarten des Schlosses
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Die Spornseite des Schlosses mit steilem Abfall zur Zwickauer Mulde
-
Westansicht des Schlosses
Am 22. Mai 1848 wurde der Maler
Fritz von Uhde
auf Schloss Wolkenburg geboren.
Auf Schloss Wolkenburg finden regelmaßig die
Internationalen Wolkenburger Symposien zur Kunst
statt (Wissenschaftlicher Organisator:
Gerd-Helge Vogel
).
Unterhalb der Schlossanlage befindet sich die
Neue Kirche
[2]
(auch:
Sankt-Mauritius-Kirche
), die als eine der bedeutendsten und stilreinsten
Dorfkirchen
in
klassizistischer
Bauweise gilt. Detlev Carl Graf von Einsiedel ließ sie wegen Baufalligkeit der alten Kirche im altgriechischen Tempelstil durch den Dresdner Hofbaumeister
Johann August Giesel
errichten.
[3]
Die Grundsteinlegung erfolgte am 12. April 1794
[4]
, die Einweihung am 29. Oktober 1804. An der Kirche wirkte auch
Christian Daniel Rauch
mit.
- Martin Zeiller
:
Wolkenburg
. In:
Matthaus Merian
(Hrsg.):
Topographia Superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae et Lusatiae
(=
Topographia Germaniae
.
Band
12
). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650,
S.
198
(
Volltext
[
Wikisource
]).
- Jurgen Sorge, Thomas Bottger:
Limbach-Oberfrohna und seine Ortsteile ? Eine Stadt mit vielen Gesichtern.
Bildverlag Bottger GbR, Witzschdorf 2008,
ISBN 978-3-937496-24-5
.
- Gerd-Helge Vogel
:
Von Stein bis Wolkenburg. ≫Mahlerische Reisen≪ durchs Zwickauer Muldenland ? Burgen, Schlosser und Ritterguter in alten Ansichten.
Lukas Verlag, Berlin 2014,
ISBN 978-3-86732-189-1
.
- Gerd-Helge Vogel:
Schloss und Park Wolkenburg in der deutschen Kultur- und Kunstgeschichte.
In:
Sachsische Heimatblatter
.
62, 3, 2016, S. 282?292.
- Helmuth Groger:
Schloss Wolkenburg.
In:
Burgen und Schlosser in Sachsen.
Verlag Heimatwerk Sachsen, 1940, S. 78?79.
- Wolf-Dieter Rober
, Steffen Winkler:
Schloß Wolkenburg
. In: Schriftenreihe Heft 6, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Stadt Glauchau, 1986, DDR, S. 25?27 (Historie der Besitzer, u. a. Herren von Wolkenburg aus der Familie der Reichsministerialen von Colditz, Herren von Ende, von Kaufungen, von Einsiedel und zur Baugeschichte).
- Otto Eduard Schmidt:
Seit wann die Herren von Einsiedel auf den Burgen Gnandstein und Wolkenburg sitzen
. In: Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz, Bd. XVI, 1927, S. 316.
- ↑
Matthias Donath
:
Burgen u. Schlosser in Sachsen.
M. Imhof Verlag, 2012, S. 146 f.
- ↑
Internetseite der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Penig-Wolkenburg-Kaufungen.
Abgerufen am 26. Januar 2020
.
- ↑
Die ?Neue Kirche“ Wolkenburg
auf der Internetseite der Schwesterkirchgemeinden Penig und Wolkenburg-Kaufungen (abgerufen am 2. Februar 2019).
- ↑
Kirche `St.Mauritius`Wolkenburg
auf der Website der Stadt Limbach-Oberfrohna (abgerufen am 2. Februar 2019).