Das
Schloss Unwurde
war ein zwischen 1727 und 1730 in
Unwurde
, einem Ort in der Großen Kreisstadt
Lobau
, in
Sachsen
erbautes
Schloss
. Es wurde im Januar 1930 durch ein Feuer zerstort und anschließend abgetragen. Heute sind nur mehr die Nebengebaude erhalten.
Das Schloss Unwurde befand sich auf einer Anhohe am Hofeweg im
Lobauer
Ortsteil
Unwurde
, am linken Ufer des nicht weit entfernten
Lobauer Wassers
.
[1]
[2]
Das Anwesen war das
Stammhaus
derer von Unwurde, kam aber im 14. Jahrhundert an die
Herren von Kittlitz
. In einer im Jahr 1306 von den Markgrafen
Otto
und
Waldemar
ausgestellten Urkunde wurde Unwurde dem Obergericht der Stadt
Lobau
unterstellt. Im Jahr 1368 wird ein Albrecht von Nostitz aus dem Geschlecht der
Herren von Nostitz
als Besitzer von Unwurde genannt. Im Jahr 1401 befand sich der damalige Rittersitz im Besitz des Ritters Otto von Nostitz. Die Herren von Nostitz betrachteten den Sitz als ihr Stammhaus. Dieser wurde 1425 wahrend der
Hussitenkriege
ersturmt und niedergebrannt. Im Jahr 1527 wird der Sitz erstmals als
Rittergut
bezeichnet.
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[3]
Nach dem Tod von Joachim von Nostitz kam das Gut 1603 durch Heirat seiner Tochter mit Wenzel von Hund und Altengrotkau an die Familie
von Hund und Altengrotkau
. Unter Johann Hildebrand von Hund und Altengrotkau wurde zwischen 1727 und 1730
[3]
an der Stelle des Gutes ein Schloss errichtet. Er ließ auch in den Schlosssaal die
Freimaurerloge
Zu den drei Saulen
einrichten.
Carl Gotthelf von Hund und Altengrotkau
verkaufte 1769 seine samtlichen Besitzungen, neben Unwurde auch
Schloss Kittlitz
, an die Grafin Isabella von Salmour. Ihr Sohn Joseph Gabaleon von Salmour verkaufte das Schloss aber 1819 an den Freiherren von
Freiherren von Gabelentz
. Danach kam es zu haufigen Wechseln der Besitzer, zu denen unter anderem die Freiherren von Gutschmidt sowie die
Familie derer von Sydow
gehorten. Die letzten Eigentumer vor dem Krieg waren Rittergutsbesitzer Julian Czapski und Vally Friedlander aus Alt Obra bei Koschmin. In der Nacht vom 26. auf dem 27. Januar 1930 brannte das Schloss ab und wurde anschließend abgetragen. Heute sind nur mehr einige Nebengebaude erhalten.
[1]
[2]
[4]
Das schlicht gestaltete Schlossgebaude war ein dreigeschossiger abgewinkelter Bau mit hohem
Mansarddach
und schlankem
Dachreiter
mit
Haube
. Der Dachreiter hatte einen quadratischen Grundriss mit abgeschragten Ecken und wurde durch Beibehaltung der Breite der Abschragungen unterhalb der Haube achteckig. Die Hauptfront zeigte zum Schlossgarten. Im Gebaudewinkel befand sich ein auf das Jahr 1727 datiertes
Stichbogenportal
. Der
Schlussstein
des Portalbogens war mit einer
Kartusche
verziert. Die Torflugel wiesen Beschlage aus
Messing
auf.
[3]
Das Innere des Schlosses wurde mehrmals umgestaltet, worauf das starke Mauerwerk mit den darin liegenden Nebentreppen hinwiesen. Einer der großeren Sale hatte eine
Stuckdecke
aus dem Jahr 1727. Weitere Raume hatten ahnliche Decken. Die Fenster im Erdgeschoss waren teilweise mit Eisengittern mit durchgesteckten Herzen und Ringen versehen, welche vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammten.
[3]
Heute sind vom ursprunglichen Schloss nur mehr einige der Nebengebaude erhalten.
[1]
Das stattliche Stallgebaude wurde zur gleichen Zeit wie das Schloss errichtet. Im Stallgebaude sind drei Schlusssteine vermauert, von denen der mittlere das auf das Jahr 1730 datierte
Ehewappen
der
von Hundt
und von Raben zeigt. Die beiden anderen Schlusssteine zeigen ein unklares
Monogramm
. Die
Orangerie
ist ein einfaches Gebaude.
[3]
- ↑
a
b
c
Katja Kretzschmar:
Lobau: Schloss Unwurde.
In:
Sachsens-Schlosser.de.
Abgerufen am 4. Januar 2015
.
- ↑
a
b
c
Otto Moser:
Unwurde
. In: Gustav Adolf Poenicke (Hrsg.):
Markgrafenthum Oberlausitz
(=
Album der Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen
).
Band
3
. Expedition des Albums Sachsischer Ritterguter und Schlosser, Leipzig 1859,
S.
20?22
(
Digitaltext auf Wikisource
).
- ↑
a
b
c
d
e
Cornelius Gurlitt
:
Beschreibende Darstellung der alteren Bau- und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen
. Amtshauptmannschaft Lobau.
Band
34
,
Nr.
10
, 1910,
S.
569?570
(
Digitalisat
).
- ↑
Stadtteil Kittlitz mit Unwurde.
www.loebau.de,
abgerufen am 7. November 2022
.
51.125031
14.674539
Koordinaten:
51° 7′ 30,1″
N
,
14° 40′ 28,3″
O