Schloss Unwurde

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Darstellung des Schlosses Unwurde im Album der Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen aus dem Jahr 1859

Das Schloss Unwurde war ein zwischen 1727 und 1730 in Unwurde , einem Ort in der Großen Kreisstadt Lobau , in Sachsen erbautes Schloss . Es wurde im Januar 1930 durch ein Feuer zerstort und anschließend abgetragen. Heute sind nur mehr die Nebengebaude erhalten.

Das Schloss Unwurde befand sich auf einer Anhohe am Hofeweg im Lobauer Ortsteil Unwurde , am linken Ufer des nicht weit entfernten Lobauer Wassers . [1] [2]

Das Anwesen war das Stammhaus derer von Unwurde, kam aber im 14. Jahrhundert an die Herren von Kittlitz . In einer im Jahr 1306 von den Markgrafen Otto und Waldemar ausgestellten Urkunde wurde Unwurde dem Obergericht der Stadt Lobau unterstellt. Im Jahr 1368 wird ein Albrecht von Nostitz aus dem Geschlecht der Herren von Nostitz als Besitzer von Unwurde genannt. Im Jahr 1401 befand sich der damalige Rittersitz im Besitz des Ritters Otto von Nostitz. Die Herren von Nostitz betrachteten den Sitz als ihr Stammhaus. Dieser wurde 1425 wahrend der Hussitenkriege ersturmt und niedergebrannt. Im Jahr 1527 wird der Sitz erstmals als Rittergut bezeichnet. [2] [3]

Nach dem Tod von Joachim von Nostitz kam das Gut 1603 durch Heirat seiner Tochter mit Wenzel von Hund und Altengrotkau an die Familie von Hund und Altengrotkau . Unter Johann Hildebrand von Hund und Altengrotkau wurde zwischen 1727 und 1730 [3] an der Stelle des Gutes ein Schloss errichtet. Er ließ auch in den Schlosssaal die Freimaurerloge Zu den drei Saulen einrichten. Carl Gotthelf von Hund und Altengrotkau verkaufte 1769 seine samtlichen Besitzungen, neben Unwurde auch Schloss Kittlitz , an die Grafin Isabella von Salmour. Ihr Sohn Joseph Gabaleon von Salmour verkaufte das Schloss aber 1819 an den Freiherren von Freiherren von Gabelentz . Danach kam es zu haufigen Wechseln der Besitzer, zu denen unter anderem die Freiherren von Gutschmidt sowie die Familie derer von Sydow gehorten. Die letzten Eigentumer vor dem Krieg waren Rittergutsbesitzer Julian Czapski und Vally Friedlander aus Alt Obra bei Koschmin. In der Nacht vom 26. auf dem 27. Januar 1930 brannte das Schloss ab und wurde anschließend abgetragen. Heute sind nur mehr einige Nebengebaude erhalten. [1] [2] [4]

Schloss Unwurde, Orangerie

Das schlicht gestaltete Schlossgebaude war ein dreigeschossiger abgewinkelter Bau mit hohem Mansarddach und schlankem Dachreiter mit Haube . Der Dachreiter hatte einen quadratischen Grundriss mit abgeschragten Ecken und wurde durch Beibehaltung der Breite der Abschragungen unterhalb der Haube achteckig. Die Hauptfront zeigte zum Schlossgarten. Im Gebaudewinkel befand sich ein auf das Jahr 1727 datiertes Stichbogenportal . Der Schlussstein des Portalbogens war mit einer Kartusche verziert. Die Torflugel wiesen Beschlage aus Messing auf. [3]

Das Innere des Schlosses wurde mehrmals umgestaltet, worauf das starke Mauerwerk mit den darin liegenden Nebentreppen hinwiesen. Einer der großeren Sale hatte eine Stuckdecke aus dem Jahr 1727. Weitere Raume hatten ahnliche Decken. Die Fenster im Erdgeschoss waren teilweise mit Eisengittern mit durchgesteckten Herzen und Ringen versehen, welche vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammten. [3]

Heute sind vom ursprunglichen Schloss nur mehr einige der Nebengebaude erhalten. [1] Das stattliche Stallgebaude wurde zur gleichen Zeit wie das Schloss errichtet. Im Stallgebaude sind drei Schlusssteine vermauert, von denen der mittlere das auf das Jahr 1730 datierte Ehewappen der von Hundt und von Raben zeigt. Die beiden anderen Schlusssteine zeigen ein unklares Monogramm . Die Orangerie ist ein einfaches Gebaude. [3]

Commons : Rittergut Unwurde  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Katja Kretzschmar: Lobau: Schloss Unwurde. In: Sachsens-Schlosser.de. Abgerufen am 4. Januar 2015 .
  2. a b c Otto Moser: Unwurde . In: Gustav Adolf Poenicke (Hrsg.): Markgrafenthum Oberlausitz (=  Album der Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen ). Band   3 . Expedition des Albums Sachsischer Ritterguter und Schlosser, Leipzig 1859, S.   20?22 ( Digitaltext auf Wikisource ).
  3. a b c d e Cornelius Gurlitt : Beschreibende Darstellung der alteren Bau- und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen . Amtshauptmannschaft Lobau. Band   34 , Nr.   10 , 1910, S.   569?570 ( Digitalisat ).
  4. Stadtteil Kittlitz mit Unwurde. www.loebau.de, abgerufen am 7. November 2022 .

Koordinaten: 51° 7′ 30,1″  N , 14° 40′ 28,3″  O