Schloss Homburg
befindet sich im
nordrhein-westfalischen
Numbrecht
im
Oberbergischen Kreis
.
Im Jahre 1276 wird ?die Homburg“ erstmals urkundlich erwahnt. Gottfried I. von
Sayn
aus dem
Hause Sponheim
(1247 bis 1283/1284) ubertrug sein ?castrum Homburg“ dem
Konig
Rudolf von Habsburg
, um sich unter seinen Schutz zu stellen. Die
Burg
erhielt er als
Erblehen
zuruck.
[1]
Die Anlage war der Wohnsitz der Grafen der
Reichsherrschaft Homburg
, bis sie nach 1806 von
Napoleon
in das
Großherzogtum Berg
integriert wurde.
Ab 1635 baute Graf Ernst von
Sayn-Wittgenstein
-Homburg das Schloss so um, wie es heute noch sichtbar ist. 100 Jahre spater ubernahm die Linie Sayn-Wittgenstein-
Berleburg
die Verwaltung. In den Jahren 1816?1819 beherbergte das Schloss den Kreissitz des preußischen
Kreises Homburg
, danach wurde es dem Verfall uberlassen. Erst 1904 wurde der Verfall gestoppt, und 1926 bezog ein von
Hermann Conrad
begrundetes Museum die Raumlichkeiten, das heutige Museum des Oberbergischen Kreises.
1999 wurde bei einer
Grabung
ein aus Stein errichteter
Wohnturm
von zirka 12,5 Meter Durchmesser freigelegt. Schatzungen von Experten datieren ihn in das 11. Jahrhundert.
[2]
Anfang 2005 beschloss der Kreistag des Oberbergischen Kreises den Ausbau des Schlosses.
[3]
Diese Plane umfassten unter anderem die Erweiterung des
Roten Hauses
und den Bau eines zentralen Kassen- und Toilettenbereichs. Die alte
Orangerie
wurde abgerissen und durch ein neues zweistockiges Verwaltungs- und Ausstellungsgebaude ersetzt.
Im Rahmen der
Regionale 2010
erhielt das Projekt den A-Stempel. Vor dem Abbruch der Orangerie wurden Grabungsarbeiten durch das
Rheinische Amt fur Denkmalpflege
durchgefuhrt. Am 4. Mai 2012 erfolgte auf dem Gelande die Grundsteinlegung fur den neuen Glaspavillon an Stelle der alten Orangerie.
In unmittelbarer Nahe befindet sich eine
Sage
- und
Getreidemuhle
mit
Backhaus
. Außerdem ist in der ehemaligen
Zehntscheune
des Schlosses, dem
Roten Haus
, der Sitz der
Biologischen Station
Oberberg, deren Hauptaufgabengebiete die wissenschaftliche und praktische Betreuung der oberbergischen
Naturschutzgebiete
und verschiedene
Landschaftspflegeprojekte
sind.
Der Naturerlebnispfad wurde im Jahre 2004 eingerichtet. Dabei handelt es sich um einen von der ?Biologischen Station Oberberg“ und der
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
initiierten Rundweg.
Der Wander- und Erlebnispfad beginnt am Schloss und fuhrt durch
Homburg-Brol
und
Huppichteroth
, geht an der historischen
Holsteins Muhle
und den
Dicken Steinen
vorbei zuruck zum Schloss Homburg. An der Strecke sind bislang neun Stationen aufgebaut, an welchen den
Wanderern
die Natur rund um Schloss Homburg und die Brolauen nahegebracht wird.
Die Stationen sind:
- Walder um Schloss Homburg: Hier kann man durch Spahkasten die einzelnen Baumarten kennenlernen und erkunden.
- Die Eiche (Thema: Rund um den Baum): Hier wird anhand der Jahresringe das Leben einer Eiche verdeutlicht und die Hohe einer Eiche kann ausgemessen werden.
- Kulturlandschaft: Die abwechslungsreiche Kulturlandschaft wird vorgestellt und die einzelnen Lebensraume konnen mit einem Fernrohr erkundet werden.
- Lebensraum Dorf: Hier wird gezeigt wie das Zusammenleben von Mensch und Natur funktioniert. Einige Vogelstimmen sind hier zu horen.
- Hecke: Der Aufbau von Hecken sowie das Leben in der Hecke wird hier anhand von Schautafeln und einer Durchblicktafel erlautert.
- Baumkronen-Plattform: Hier kann man von einer in die Baumkronen gebauten Plattform diese aus einer ungewohnlichen Perspektive erleben und wird mittels Schautafeln uber das Leben in diesem Bereich des Waldes informiert.
- Brolaue: Hier wird anhand von Durchsichttafel und Drehrad der Wasserstand und die Bewohner des Brolbaches demonstriert.
- Dicke Steine: Die Entstehung des Naturdenkmals ?Dicke Steine“ wird hier sehr anschaulich vermittelt.
- Spechtwald: An dieser Station kann ein Blick in die Wohnung eines Buntspechtes geworfen werden.
Der Naturerlebnispfad Schloss Homburg ist rund 2,8 Kilometer lang. Der Rundgang dauert in der Regel 1,5 bis 2 Stunden.
- Paul Clemen
:
Homburg.
In: Ders.:
Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz
.
Band 5, 1: Die Kunstdenkmaler der Kreise Gummersbach. Waldbroel und Wipperfurth. Schwann Verlag, Dusseldorf 1900. S. 29?34.
- Peter Wilhelm Hussen:
Geschichte der ehemaligen reichsunmittelbaren Herrschaft Homburg an der Mark.
Buchhandlung der evangelischen Gesellschaft, Barmen 1870.
- Ursula Francke:
Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte von Schloss Homburg.
In:
Archaologie im Rheinland
1999.
Koln/Bonn 2000. S. 136?137.
- Gabriele Golsch, Dirk Herdemerten, Uwe Schoenfelder:
Der Barockziergarten von Schloss Homburg. Neue Ergebnisse zur Baugeschichte.
In:
Archaologie im Rheinland 2013.
Theiss Verlag, Darmstadt 2014. S. 226?227.
- Alena-Maria Ramisch: Schloss Homburg. Neues zur Baugeschichte. In:
Jurgen Kunow
: 25 Jahre Archaologie im Rheinland 1987?2011. Theiss Verlag, Stuttgart 2012. S. 188?191.
- Gudrun Sievers-Flagel:
Numbrecht und Schloss Homburg.
1. Auflage. Sutton, Erfurt 2000,
ISBN 3-89702-269-9
.
- Gudrun Sievers-Flagel:
Museum Schloss Homburg.
Gronenberg Druck, Wiehl 2001.
- ↑
Museum Schloss Homburg, Herrscher und Untertanen, S. 10.
- ↑
Schloss Homburg auf der Website des Oberbergischen Kreises
, Zugriff am 19. September 2005.
- ↑
Grunes Licht fur Schloss-Ausbau
. In:
Bergische Morgenpost
. Ausgabe vom 24. Marz 2005.
50.91568
7.53674
Koordinaten:
50° 54′ 56,4″
N
,
7° 32′ 12,3″
O