Schloss Homburg (Numbrecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schloss Homburg, Luftaufnahme (2020)
Schloss Homburg (2020)
Schloss Homburg um 1750, Lithografie aus dem 19. Jahrhundert
Schloss Homburg von der Haantorbrucke aus gesehen. (2021)

Schloss Homburg befindet sich im nordrhein-westfalischen Numbrecht im Oberbergischen Kreis .

Geschichte und Baugeschichte

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahre 1276 wird ?die Homburg“ erstmals urkundlich erwahnt. Gottfried I. von Sayn aus dem Hause Sponheim (1247 bis 1283/1284) ubertrug sein ?castrum Homburg“ dem Konig Rudolf von Habsburg , um sich unter seinen Schutz zu stellen. Die Burg erhielt er als Erblehen zuruck. [1] Die Anlage war der Wohnsitz der Grafen der Reichsherrschaft Homburg , bis sie nach 1806 von Napoleon in das Großherzogtum Berg integriert wurde.

Ab 1635 baute Graf Ernst von Sayn-Wittgenstein -Homburg das Schloss so um, wie es heute noch sichtbar ist. 100 Jahre spater ubernahm die Linie Sayn-Wittgenstein- Berleburg die Verwaltung. In den Jahren 1816?1819 beherbergte das Schloss den Kreissitz des preußischen Kreises Homburg , danach wurde es dem Verfall uberlassen. Erst 1904 wurde der Verfall gestoppt, und 1926 bezog ein von Hermann Conrad begrundetes Museum die Raumlichkeiten, das heutige Museum des Oberbergischen Kreises.

1999 wurde bei einer Grabung ein aus Stein errichteter Wohnturm von zirka 12,5 Meter Durchmesser freigelegt. Schatzungen von Experten datieren ihn in das 11. Jahrhundert. [2]

Anfang 2005 beschloss der Kreistag des Oberbergischen Kreises den Ausbau des Schlosses. [3] Diese Plane umfassten unter anderem die Erweiterung des Roten Hauses und den Bau eines zentralen Kassen- und Toilettenbereichs. Die alte Orangerie wurde abgerissen und durch ein neues zweistockiges Verwaltungs- und Ausstellungsgebaude ersetzt.

Im Rahmen der Regionale 2010 erhielt das Projekt den A-Stempel. Vor dem Abbruch der Orangerie wurden Grabungsarbeiten durch das Rheinische Amt fur Denkmalpflege durchgefuhrt. Am 4. Mai 2012 erfolgte auf dem Gelande die Grundsteinlegung fur den neuen Glaspavillon an Stelle der alten Orangerie.

Weitere Gebaude auf dem Schlossgelande

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Sage- und Getreidemuhle

In unmittelbarer Nahe befindet sich eine Sage - und Getreidemuhle mit Backhaus . Außerdem ist in der ehemaligen Zehntscheune des Schlosses, dem Roten Haus , der Sitz der Biologischen Station Oberberg, deren Hauptaufgabengebiete die wissenschaftliche und praktische Betreuung der oberbergischen Naturschutzgebiete und verschiedene Landschaftspflegeprojekte sind.

Naturerlebnispfad Schloss Homburg

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Naturerlebnispfad wurde im Jahre 2004 eingerichtet. Dabei handelt es sich um einen von der ?Biologischen Station Oberberg“ und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald initiierten Rundweg.

Der Wander- und Erlebnispfad beginnt am Schloss und fuhrt durch Homburg-Brol und Huppichteroth , geht an der historischen Holsteins Muhle und den Dicken Steinen vorbei zuruck zum Schloss Homburg. An der Strecke sind bislang neun Stationen aufgebaut, an welchen den Wanderern die Natur rund um Schloss Homburg und die Brolauen nahegebracht wird.

Die Stationen sind:

  1. Walder um Schloss Homburg: Hier kann man durch Spahkasten die einzelnen Baumarten kennenlernen und erkunden.
  2. Die Eiche (Thema: Rund um den Baum): Hier wird anhand der Jahresringe das Leben einer Eiche verdeutlicht und die Hohe einer Eiche kann ausgemessen werden.
  3. Kulturlandschaft: Die abwechslungsreiche Kulturlandschaft wird vorgestellt und die einzelnen Lebensraume konnen mit einem Fernrohr erkundet werden.
  4. Lebensraum Dorf: Hier wird gezeigt wie das Zusammenleben von Mensch und Natur funktioniert. Einige Vogelstimmen sind hier zu horen.
  5. Hecke: Der Aufbau von Hecken sowie das Leben in der Hecke wird hier anhand von Schautafeln und einer Durchblicktafel erlautert.
  6. Baumkronen-Plattform: Hier kann man von einer in die Baumkronen gebauten Plattform diese aus einer ungewohnlichen Perspektive erleben und wird mittels Schautafeln uber das Leben in diesem Bereich des Waldes informiert.
  7. Brolaue: Hier wird anhand von Durchsichttafel und Drehrad der Wasserstand und die Bewohner des Brolbaches demonstriert.
  8. Dicke Steine: Die Entstehung des Naturdenkmals ?Dicke Steine“ wird hier sehr anschaulich vermittelt.
  9. Spechtwald: An dieser Station kann ein Blick in die Wohnung eines Buntspechtes geworfen werden.

Der Naturerlebnispfad Schloss Homburg ist rund 2,8 Kilometer lang. Der Rundgang dauert in der Regel 1,5 bis 2 Stunden.

  • Paul Clemen : Homburg. In: Ders.: Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz . Band 5, 1: Die Kunstdenkmaler der Kreise Gummersbach. Waldbroel und Wipperfurth. Schwann Verlag, Dusseldorf 1900. S. 29?34.
  • Peter Wilhelm Hussen: Geschichte der ehemaligen reichsunmittelbaren Herrschaft Homburg an der Mark. Buchhandlung der evangelischen Gesellschaft, Barmen 1870.
  • Ursula Francke: Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte von Schloss Homburg. In: Archaologie im Rheinland 1999. Koln/Bonn 2000. S. 136?137.
  • Gabriele Golsch, Dirk Herdemerten, Uwe Schoenfelder: Der Barockziergarten von Schloss Homburg. Neue Ergebnisse zur Baugeschichte. In: Archaologie im Rheinland 2013. Theiss Verlag, Darmstadt 2014. S. 226?227.
  • Alena-Maria Ramisch: Schloss Homburg. Neues zur Baugeschichte. In: Jurgen Kunow : 25 Jahre Archaologie im Rheinland 1987?2011. Theiss Verlag, Stuttgart 2012. S. 188?191.
  • Gudrun Sievers-Flagel: Numbrecht und Schloss Homburg. 1. Auflage. Sutton, Erfurt 2000, ISBN 3-89702-269-9 .
  • Gudrun Sievers-Flagel: Museum Schloss Homburg. Gronenberg Druck, Wiehl 2001.
Commons : Schloss Homburg  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Museum Schloss Homburg, Herrscher und Untertanen, S. 10.
  2. Schloss Homburg auf der Website des Oberbergischen Kreises , Zugriff am 19. September 2005.
  3. Grunes Licht fur Schloss-Ausbau . In: Bergische Morgenpost . Ausgabe vom 24. Marz 2005.

Koordinaten: 50° 54′ 56,4″  N , 7° 32′ 12,3″  O