Schloss Gimborn - Denkmalbereich
Schloss Gimborn
im Ortsteil
Gimborn
der Gemeinde
Marienheide
im
Oberbergischen Kreis
in
Nordrhein-Westfalen
,
Deutschland
ist eine ehemalige
Wasserburg
. Es befindet sich in einem abseits gelegenen Tal der oberen
Leppe
auf 278 Meter uber
NN
. Seit 1874 ist die Anlage im Besitz der
Freiherren von Furstenberg
zu Gimborn.
Seit 1969 dient das
Schloss
als Tagungs- und Begegnungsstatte der
International Police Association
. Einmal im Jahr offnet es seine Turen, zum Schutzenfest der Gimborner St. Sebastianus-
Schutzenbruderschaft
.
Gimborn wurde 1273 von dem
Grafen von Berg
an den
Grafen von der Mark
verpfandet und war ab 1631 Residenz der
Grafschaft Gimborn
-Neustadt des
Hauses Schwarzenberg
. Da die Fursten in Wien und
Bohmen
residierten, wurde das Gimborner Schloss von furstlichen Statthaltern als Amtssitz genutzt.
1782 verkaufte der Furst zu Schwarzenberg die Herrschaft Gimborn-Neustadt an
Johann Ludwig von Wallmoden
, einen unehelichen Sohn von Konig
Georg II. von Großbritannien
,
Kurfurst von Hannover
. Ein Jahr spater wurde dieser von Kaiser
Joseph II.
daher zum
Reichsgrafen
von Wallmoden-Gimborn erhoben. 1793 heiratete eine Tochter Wallmodens, Wilhelmine, den spateren preußischen Staatsreformer
Freiherr vom Stein
. Wallmoden musste 1803 als Oberbefehlshaber der hannoverschen Armee vor den einmarschierten napoleonischen Truppen kapitulieren. Mit dem Ende des
Heiligen Romischen Reiches
1806 wurde die Herrschaft Gimborn durch die Rheinbund-Akte dem
Großherzogtum Berg
zugeschlagen, das
Napoleon
seinem Schwager
Joachim Murat
ubertrug. Wallmodens Erben verkauften 1813 Schloss und Landbesitz an die Grafen von
Merveldt
, diese verkauften 1835 an die Grafen zu
Stolberg-Stolberg
. 1874 kaufte Freiherr Franz-Egon von
Furstenberg
, aus
Schloss Kortlinghausen
im Sauerland stammend, von diesen das Schloss mit dem dazugehorigen land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz. Die Familie von Furstenberg besitzt Schloss und Gut bis heute. Seit 1969 dient das Schloss als Tagungs- und Begegnungsstatte der
International Police Association
. Einmal im Jahr offnet es seine Turen, zum Schutzenfest der Gimborner St. Sebastianus-
Schutzenbruderschaft
.
Der Burggraben wurde im Gegensatz zu allen bisherigen Behauptungen der verschiedensten Literatur, selbst solcher neuester Zeit, zu keiner Zeit von der starken Quelle unter dem ?dicken“ Sudwestturm gespeist. Der ehemalige Burggraben war eine Umleitung des ostlich vorbeifließenden Gimbachs. Von der ehemaligen Burganlage existieren nur noch Reste des Hauptturmes in der nordostlichen Gebaudeecke des heutigen Haupthauses und der Umwehrungsmauer, auf der offenkundig das Nebenhaus und der quer zum Schloss angeordnete langgestreckte nordliche Wirtschaftsflugel (1741) aufgesetzt sind. Die Quelle unter dem Schlossturm wurde stets auf direktem Wege in den Schlossteich geleitet.
[1]
In spateren Bauphasen, nach Einfuhrung der Feuerwaffen, wurden die Verteidigungsanlagen, die ihre militarische Bedeutung verloren hatten, zugunsten von reprasentativen Elementen zuruck- oder umgebaut. Das heutige Schloss war zu keiner Zeit ein Wasserschloss; der Graben auf der Nordwestseite der Schlossanlage diente lediglich der Trockenhaltung des unter Straßenniveau gelegenen Geschosses.
Die heute noch sichtbaren Kettenrollen einer ehemaligen Zugbrucke sind insofern auch kein Relikt einer Wassergraben uberspannenden Brucke, sondern die des seinerzeit neuen Schlosszuganges mit der Errichtung des neuen Haupthauses mit Baubeginn um 1600. Die Anlage ist daher richtigerweise als ganz normales Schloss anzusehen.
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Sudostliche Gartenseite
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West-Ansicht von der Schlossstraße
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Wappen von Schloss Gimborn
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Sudostliche Gartenseite mit Teich
- Hans-Jochen Baudach:
Gimborn und seine Geschichte
. 2010.
- Hans-Jochen Baudach:
Baugeschichte von Schlossanlage und Schloss Gimborn
. In: Bergischer Geschichtsverein:
Beitrage zur Oberbergischen Geschichte
. Band 10. Bergischen Geschichtsverein, 2010.
- Georg Dehio
:
Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler
. Nordrhein-Westfalen
. Band 1: Rheinland. Deutscher Kunstverlag, Munchen, Berlin 1967, S. 203.
- Robert Janke, Harald Herzog:
Burgen und Schlosser im Rheinland
. Greven, Koln 2005,
ISBN 3-7743-0368-1
, S. 162?163.
- Oskar Osberghaus:
Gimborn
. In: Walter Zimmermann, Hugo Borger (Hrsg.):
Handbuch der historischen Statten
Deutschlands
. Band 3: Nordrhein-Westfalen. Kroner, Stuttgart 1963, S. 223?224.
- Hermann Maria Wollschlager:
Burgen und Schlosser im Bergischen Land
. 2. Auflage. Wienand, Koln 1990,
ISBN 3-87909-242-7
, S. 54?57.
- ↑
Siehe Baudach, 3. und 4. Karte um 1700, Seite 13 in
Baugeschichte von Schlossanlage und Schloss Gimborn
in
Beitrage zur Oberbergischen Geschichte
. Band 10
51.060805555556
7.4758083333333
Koordinaten:
51° 3′ 38,9″
N
,
7° 28′ 32,9″
O