Schlacht von Wakefield

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Die Schlacht von Wakefield fand am 30. Dezember 1460 in Wakefield , West Yorkshire , England statt und war eine der Hauptschlachten der Rosenkriege . Kontrahenten waren Truppen des Hauses Lancaster, die fur Konig Heinrich VI. und seine Konigin Margaret von Anjou eintraten, und die Anhanger von Richard Plantagenet, 3. Duke of York . Ausloser fur die Schlacht war der Act of Accord , ein Parlamentsbeschluss, der Richard of York zum Nachfolger von Heinrich VI. gemacht und den eigentlichen Thronerben, Heinrichs Sohn Edward of Westminster , enterbt hatte. Diese Entscheidung stieß auf Widerstand unter den Adeligen des Hauses Lancaster und bei Margaret von Anjou, die daraufhin Truppen gegen Richard von York zusammenzogen. Die Schlacht endete mit dem Sieg des Hauses Lancaster und dem Tod von Richard von York.

Vorgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit der gewonnenen Schlacht von Northampton hatte die Partei des Hauses York die Oberhand erhalten: Die Armee des Hauses Lancaster war besiegt, London in der Hand der Yorkisten, Konig Heinrich VI. ein Gefangener im Bischofspalast. Margaret von Anjou, die Konigin, war mit dem Kronprinzen, Edward of Westminster, nach Wales unter den Schutz von Jasper Tudor geflohen. Margarete hob Truppen in Wales aus, ferner suchte sie militarische Unterstutzung durch das Konigshaus in Schottland. [4]

Richard von York war September 1460, zwei Monate nach der Schlacht von Northampton, aus dem Exil in Irland zuruckgekehrt und erhob Anspruch auf die englische Krone. Als Kompromiss beschloss das Parlament am 24. Oktober, mit dem Act of Accord , dass Richard nach Heinrichs Tod ihm auf den Thron folgen wurde. Im Oktober gab das Parlament York und seinen Anhangern entzogene Landereien und Besitztumer zuruck, am 8. November wurde Richard als Thronfolger und Protektor von England ausgerufen. [5]

Die Neuregelung der Thronfolge und damit die Enterbung von Heinrichs Sohn Edward traf auf den Widerstand von Konigin Margarete, die das Erbe ihres einzigen Sohnes schutzen wollte, der damals etwa sechs Jahre alt war. Ferner sammelten sich Unterstutzer des Hauses Lancaster in Wales und im Norden Englands, darunter Henry Beaufort, 2. Duke of Somerset , John Clifford, Lord Clifford, Henry Percy, Earl of Northumberland, und andere Adelige aus dem Lager des Hauses Lancaster. [6] In York trafen die Truppen Margarets und die Truppen der Anhanger des Hauses Lancaster zusammen. In York verkundete Margaret ferner ihren Protest gegen den Act of Accord und bereitete sich darauf vor, gegen London zu marschieren. [5]

Ruinen von Sandal Castle

Richard von York zog daraufhin zusammen mit Salisbury mit einer Armee von 5000 bis 6000 Mann in Richtung Norden, wobei Angaben uber seine tatsachliche Truppenstarke variieren. Es wird auch angenommen, dass Richard auf dem Weg weitere Soldaten rekrutierte oder rekrutieren wollte. Richards Armee zog in Richtung Sandal Castle in Yorkshire, einem der Hauptsitze des Hauses York, etwa zwei Meilen westlich von Wakefield. Dort wollte er in guter Verteidigungsposition die Weihnachtszeit abwarten, bis Verstarkung durch seinen Sohn, Eduard, Earl of March, eintraf, der sich noch in Shrewsbury aufhielt. [7] [8]

Schlacht [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Margarete of Anjou war nicht selbst auf dem Schlachtfeld, sondern hielt sich in Schottland auf. Es fuhrten Henry Beaufort, 2. Duke of Somerset und Henry Percy, 3. Earl of Northumberland die Armee der Lancasters in die Schlacht. Die Armee der Lancasterianer lagerte um Sandal Castle: Nordlich lagerte der Duke of Somerset mit Thomas Courtenay, Earl of Devon, mit Sir Henry Percy, Earl of Northumberland mit seinen Truppen in der Nahe. Im Westen war Sir Henry Holland, Duke of Exeter, gemeinsam mit einem Kontingent Truppen Somersets unter dem Kommando von Andrew Trollope. Sudlich davon lag Sir James Butler, Earl of Wiltshire. John, Lord Clifford positionierte seine Truppen sudlich des Dorfes Sandal Magna, und nordostlich lagerten die Truppen von Lord Roos. Trotz ihrer Ubermacht wagten sie es aber nicht, die Festung anzugreifen, da sie nicht uber ausreichende militarische Mittel fur eine Belagerung und einen Angriff verfugten. Stattdessen hofften die Kommandeure der Armee, dass sie Richard in eine Schlacht verwickeln konnten, wenn er sich aus seiner Festung herauswagen sollte. [9]

Tatsachlich verließ Richard am 30. Dezember die Sicherheit seiner Festung. Die Berichte uber seine Grunde sind widerspruchlich und nicht mehr eindeutig zu klaren, weil es zu dieser Schlacht nicht ausreichend uberlieferte Quellen gibt. Eine Theorie ist, dass Richard wegen ausgehender Vorrate gezwungen war, eine Ausfalltruppe hinauszuschicken, die angegriffen wurde und der Richard mit weiteren Truppen zu Hilfe kam, was den Beginn der Schlacht bedeutete. Eine andere Theorie besagt, dass Richard durch verkleidete Soldaten aus dem Lancaster-Lager irregefuhrt wurde und in dem Glauben, dass Verstarkung fur ihn eingetroffen sei, einen Angriff startete. [10] Andere Theorien wiederum gehen davon aus, dass er besorgt war, dass fur Lancaster noch weitere Verstarkung eintreffen wurde, oder es wird vermutet, dass Richard of York seine eigene Starke uberschatzte. [11]

Richard of York zog mit seinen Truppen und seinem jungeren, 17 Jahre alten Sohn Edmund, Earl of Rutland , in Richtung der offenen Felder sudlich vom Fluss Calder, in ein Gebiet namens Wakefield Green, ohne zu bemerken, dass sich Truppen der Lancasterianer im Waldgebiet verbargen. Richards Truppen wurden nach und nach von den Flanken der Lancaster-Truppen umzingelt und schließlich uberwaltigt. Ungefahr die Halfte der York-Truppen fielen in dieser Schlacht. Der Earl of Salisbury , der mit einem Teil der York-Truppen in der Festung verblieben war, kam schließlich Richard of York zu Hilfe, aber konnte letztlich den Verlust der Schlacht nicht mehr abwenden. [12]

Der Duke of York wurde in der Schlacht getotet. Sein Sohn wurde mit seinem Tutor, Sir Robert Aspall, vom Schlachtfeld geschickt, konnte aber nicht entkommen und wurde ebenfalls getotet. Salisbury wurde gefangen genommen und am nachsten Tag in Pontefract Castle offentlich hingerichtet. In der Schlacht fielen ferner einige der erfahrensten militarischen Anfuhrer der Yorkisten. [12]

Konsequenzen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Monument fur Richard of York

Nach der Schlacht wurden die Kopfe des Duke of York, seines Sohnes Edmund, Earl of Rutland, und von Earl of Salisbury auf Pfahle gespießt und in York zur Schau gestellt. Der Duke trug eine Krone aus Papier und ein Schild, auf dem stand: ?Lasst York die Stadt York uberblicken.“ [13]

Die Schlacht brachte keine Entscheidung der Rosenkriege zustande, denn London und der Konig blieben weiterhin unter der Kontrolle des Earl of Warwick. Durch den Ausgang der Schlacht wurde Yorks altester Sohn Eduard der Yorkistische Thronanwarter. [14] Der noch junge Eduard sollte sich noch als ausgezeichneter Schlachtenfuhrer und Politiker erweisen und spater als Konig Eduard IV. von England regieren.

Monument [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eduard errichtete spater am Schlachtfeld von Wakefield ein Monument zum Gedenken an seinen Vater, was bis zum Burgerkrieg Ende des 17. Jahrhunderts Bestand hatte. 1897 errichteten Einheimische ein neues Monument aus Stein, das auf dem Gelande der ortlichen Schule steht und bis heute besichtigt werden kann. [15]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Martin J. Dougherty: The Wars of the Roses . Amber Books, London 2015, ISBN 978-1-78274-239-5 .
  • Anthony Goodman: The Wars of the Roses: Military Activity and English Society, 1452?97 . Routledge & Kegan Paul, London 1981, ISBN 0-415-05264-5 .
  • Philip A. Haigh: The Battle of Wakefield 1460 (illustrated ed.). Sutton Publishing, Stroud 1996, ISBN 978-0-7509-1342-3 .
  • Philip A. Haigh: The Military Campaigns of the Wars of the Roses . Sutton Publishing, Stroud 1995, ISBN 0-7509-1430-0 .
  • Desmond Seward: The Wars of the Roses and the Lives of Five Men and Women in the Fifteenth Century . Constable, London 1995, ISBN 0-09-474100-X .
  • Alison Weir: Lancaster and York. The Wars of the Roses . Jonathan Cape, London 1995, ISBN 0-224-03834-6 .

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Philip A. Haigh: The Military Campaigns of the Wars of the Roses . Sutton Publishing, Phoenix Mill 1995, ISBN 0-7509-1430-0 , S. 33.
  2. Philip A. Haigh: The Military Campaigns of the Wars of the Roses . Sutton Publishing, Phoenix Mill 1995, ISBN 0-7509-1430-0 , S. 33.
  3. Philip A. Haigh: The Military Campaigns of the Wars of the Roses . Sutton Publishing, Phoenix Mill 1995, ISBN 0-7509-1430-0 , S. 37.
  4. Alison Weir: Lancaster and York. The Wars of the Roses . Jonathan Cape, London 1995, ISBN 0-224-03834-6 , S. 245?47.
  5. a b Alison Weir: Lancaster and York. The Wars of the Roses . Jonathan Cape, London 1995, ISBN 0-224-03834-6 , S. 252?253.
  6. John A. Wagner: Encyclopedia of the Wars of the Roses . ABC-CLIO, Santa Barbara, California 2001, ISBN 1-85109-358-3 , S. 288.
  7. Alison Weir: Lancaster and York. The Wars of the Roses . Jonathan Cape, London 1995, ISBN 0-224-03834-6 , S. 254.
  8. Martin J. Dougherty: The Wars of the Roses . Amber Books, London 2015, ISBN 978-1-78274-239-5 , S. 105.
  9. Philip A. Haigh: The Military Campaigns of the Wars of the Roses . Sutton Publishing, Phoenix Mill 1995, ISBN 0-7509-1430-0 , S. 33?34.
  10. Alison Weir: Lancaster and York. The Wars of the Roses . Jonathan Cape, London 1995, ISBN 0-224-03834-6 , S. 255.
  11. Martin J. Dougherty: The Wars of the Roses . Amber Books, London 2015, ISBN 978-1-78274-239-5 , S. 105.
  12. a b Philip A. Haigh: The Military Campaigns of the Wars of the Roses . Sutton Publishing, Phoenix Mill 1995, ISBN 0-7509-1430-0 , S. 36?37.
  13. Alison Weir: Lancaster and York. The Wars of the Roses . Jonathan Cape, London 1995, ISBN 0-224-03834-6 , S. 257.
  14. Martin J. Dougherty: The Wars of the Roses . Amber Books, London 2015, ISBN 978-1-78274-239-5 , S. 106.
  15. Philip A. Haigh: The Military Campaigns of the Wars of the Roses . Sutton Publishing, Phoenix Mill 1995, ISBN 0-7509-1430-0 , S. 39.


Koordinaten: 53° 40′ 50″  N , 1° 29′ 32″  W