Schlacht auf dem Wulferichskamp

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Schlacht auf dem Wulferichskamp
Datum 9. Oktober 1254
Ort Brechten
Ausgang Sieg Kurkolns
Konfliktparteien

Hochstift Paderborn

Kurkoln

Befehlshaber

Simon von Lippe

Gottfried III. von Arnsberg

Truppenstarke

unbekannt

unbekannt

Verluste

unbekannt

unbekannt

Die Schlacht auf dem Wulferichskamp fand am 9. Oktober 1254 in Brechten , einem heutigen Stadtteil von Dortmund , statt. Andere Schreibweisen sind Wulferkeskamp und Wulveskamp . Das Schlachtfeld befand sich ostlich der Straße von Dortmund nach Lunen . [1]

Der Hintergrund waren Streitigkeiten um Befestigungsrechte zwischen dem Furstbischof von Paderborn Simon von Lippe und dem Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden . Simon expandierte sein Territorium und ließ Salzkotten entgegen den Interessen Kurkolns befestigen.

Auf der Seite des Kolner Erzbischofs kampften unter anderem Graf Engelbert I. von der Mark und andere westfalische Adelige mit. An deren Spitze stand Gottfried III. von Arnsberg . Simon wurde von seinem Bruder, dem Munsteraner Bischof Otto II. , mit Truppen unterstutzt, doch er unterlag in der Schlacht und geriet in Gefangenschaft.

Die Gefangenschaft Bischof Simons wurde gegenuber Papst Alexander IV. mit seinen angeblichen Ubergriffen gerechtfertigt. Simon selbst musste versichern, Konrad habe ihm geradezu das Leben gerettet. Der Papst bestand jedoch auf der Wiederherstellung des Status quo ante . Nachdem er ? nach zwei Jahren Gefangenschaft ? den Anspruch des Kolner Erzbischofs (als Herzog von Westfalen ) auf das Befestigungsrecht formlich anerkannt hatte, Simon wurde 1256 wieder freigelassen.

Die Kirche von Brechten , errichtet um 1250, soll einer Legende zufolge von der Konigin von Schottland zum Andenken an ihren Gemahl gestiftet worden sein, der in der Schlacht gefallen sei. [1]

Der Wahrheitsgehalt dieser Legende ist jedoch fragwurdig. Zumindest in Bezug auf das schottische Konigshaus kann festgestellt werden, dass es sich hier nicht um einen Konig bzw. bei der Stifterin um eine Konigin von Schottland handelt. Zur fraglichen Zeit, im Jahr 1254, regierte Alexander III. als Konig von Schottland; er starb am 19. Marz 1286 bei Kinghorn infolge eines Reitunfalls. Da seine Kinder bereits verstorben waren und auch die vorgesehene Erbin Margarete auf See verstarb, fuhrte sein Tod zu schweren Thronstreitigkeiten und den Schottischen Unabhangigkeitskriegen .

Sein Vater und Vorganger auf dem Thron, Alexander II. , kommt ebenfalls nicht in Frage; er war schon am 8. Juli 1249 bei Kerrera , Innere Hebriden , gestorben. Ob trotzdem ein bedeutender schottischer Adliger seinen Tod in dieser Schlacht fand und es so zu der Legende kam, lasst sich nicht klaren.

  • C. Stuve : Geschichte des Hochstifts Osnabruck. Aus den Urkunden bearbeitet , Band 1: Bis zum Jahre 1508. Kißling, Osnabruck 1853 (Nachdruck: Wenner, Osnabruck 1980, ISBN 3-87898-217-8 ).
  • Gustav Engel : Politische Geschichte Westfalens. 4., stark veranderte und erganzte Auflage. von Grote, Koln 1980, ISBN 3-7745-6442-6 .
  • Festschrift 1050 Jahre Brechten (um 950?1999). 1999.

Einzelnachweise

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  1. a b Walter Gronemann : Kleine Geschichte des Amtes Lunen zu Kirchderne. Stadtsparkasse, Dortmund 1980, S. 58.

Koordinaten: 51° 35′ 6″  N , 7° 29′ 3″  O