Schauplatz des Verbrechens
(Originaltitel:
Le Lieu du crime
) ist ein
franzosisches
Filmdrama
von
Andre Techine
aus dem Jahr 1986 mit
Catherine Deneuve
in der Hauptrolle.
Auf einem Friedhof trifft der 13-jahrige Thomas auf einen entflohenen Strafling namens Martin, der drohend von ihm Geld einfordert. Thomas ist willens, ihm das Geld zu beschaffen, doch er weiß nicht wie. Seit der Scheidung seiner Eltern lebt er bei seinen Großeltern in einer franzosischen Kleinstadt. Seine Mutter Lili und sein Vater Maurice leben getrennt, jedoch nicht weit entfernt. Seine Großmutter, die derzeit die
Kommunion
ihres Enkels vorbereitet, hofft, dass sich ihre Tochter Lili mit Maurice versohnt. Dieser begehrt Lili noch immer. Um sie zu zwingen, mit ihm zu schlafen, droht er, seine Unterhaltszahlungen einzustellen und ihr das Sorgerecht fur Thomas zu entziehen. Lili ist wiederum besorgt um ihren Sohn. Laut dem
Kaplan
seiner Schule, Pater Sorbier, haben sich Thomas’ schulische Leistungen und auch sein Betragen verschlechtert.
Thomas will unterdessen das Geld seiner Mutter stehlen, bringt es jedoch nicht ubers Herz. Er schwatzt schließlich seinem Großvater das Geld ab, als dieser wie ublich zum Fischen geht. Als Thomas Martin das geforderte Geld bringt, versucht dessen Komplize Luc, den Jungen umzubringen. Martin schreitet ein und rettet Thomas das Leben. Er kampft mit Luc und totet ihn mit einem Messer. Anschließend geht er in einen Nachtclub, um etwas zu trinken. Lili, die den Nachtclub direkt an einem Fluss betreibt, hilft ihm, in einem Hotel unterzukommen. Als Lili nach Hause kommt, erzahlt ihr Thomas von den beiden Straflingen. Aus Thomas’ Worten schließt Lili, dass es Martin war, der von Thomas das Geld verlangte. Dass es auch Martin war, der seinen Komplizen umbrachte, wird ihr klar, als sie Martin dabei beobachtet, wie er mit einer jungen Frau Lucs Leiche auf dem Friedhof vergrabt. Martin lauft Lili hinterher, lasst sie jedoch entkommen und verlasst die Gegend mit der jungen Frau, bei der es sich um seine und Lucs gemeinsame Geliebte Alice handelt.
Martin kehrt kurz darauf in die Kleinstadt zuruck, um Lili in ihrem Nachtclub aufzusuchen. Beide sind fasziniert voneinander und kommen sich naher. Lili entschließt sich trotz Protesten ihrer Mutter, mit Martin davonzulaufen. Als die Flucht der beiden Straflinge im Ort bekannt wird, soll Thomas bei der Polizei aussagen. Doch ehe er dies tun kann, lauft er davon. Wahrend eines heftigen Sturms findet er im Haus seiner Mutter diese und Martin beim Liebesakt vor. Verstort flieht er erneut. Martin lauft ihm hinterher, wird dabei jedoch von der eifersuchtigen Alice erschossen. Diese wiederum bringt sich selbst um, indem sie mit ihrem Sportwagen gegen eine Mauer fahrt. Lili macht daraufhin eine Aussage bei der Polizei und verlasst in einem Polizeiauto die Stadt. Thomas lebt fortan bei seinem Vater.
Die Hangebrucke uber die
Garonne
bei Auvillar, ein Drehort des Films
Die Dreharbeiten fanden in den franzosischen Orten
Auvillar
, Castel, Clermont-Soubiran, Lizac,
Montauban
und
Moissac
statt.
Danielle Darrieux
und
Catherine Deneuve
haben bereits mehrfach Mutter und Tochter gespielt, unter anderem auch in
Jacques Demys
Die Madchen von Rochefort
(1967) und
Francois Ozons
Erfolgskomodie
8 Frauen
(2002).
Schauplatz des Verbrechens
wurde am 16. Mai 1986 in Frankreich uraufgefuhrt. In Deutschland wurde der Film erstmals am 29. Oktober 1988 im Fernsehen gezeigt.
[1]
Fur das
Lexikon des internationalen Films
war
Schauplatz des Verbrechens
ein ?[i]n seinen Stilmitteln unsicherer Kriminalfilm, der allenfalls durch die grotesk-tragikomische Zeichnung der Hauptfiguren Reiz gewinnt“.
[1]
Cinema
bezeichnete den Film als ?[k]omplexe[n] Krimi mit einer Deneuve de luxe“.
[2]
Prisma
lobte die ?durchweg gut[e] Kameraarbeit“, mit der ?Regisseur Andre Techine hinter die Fassade einer morbiden Provinzidylle [schaut]“.
[3]
Schauplatz des Verbrechens
nahm 1986 am Wettbewerb um die
Goldene Palme
bei den
39. Internationalen Filmfestspielen von Cannes
teil.
Danielle Darrieux
erhielt eine Nominierung fur den
Cesar
in der Kategorie
Beste Nebendarstellerin
, konnte sich jedoch nicht gegen
Emmanuelle Beart
in
Manons Rache
durchsetzen.
- ↑
a
b
Schauplatz des Verbrechens.
In:
Lexikon des internationalen Films
.
Filmdienst
,
abgerufen am 10. Mai 2023
.
- ↑
Vgl. cinema.de
(
Memento
vom 4. August 2018 im
Internet Archive
)
- ↑
Schauplatz des Verbrechens.
In:
prisma
.
Abgerufen am 10. Mai 2023
.
- ↑
Schauplatz des Verbrechens.
In:
synchronkartei.de.
Deutsche Synchronkartei
,
abgerufen am 10. Mai 2023
.