Schauen

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Schauen
Wappen von Schauen
Koordinaten : 51° 57′  N , 10° 43′  O Koordinaten: 51° 56′ 46″  N , 10° 43′ 0″  O
Hohe : 148 m u.  NN
Flache : 11,01 km²
Einwohner : 529  (31. Dez. 2008)
Bevolkerungsdichte : 48 Einwohner/km²
Eingemeindung : 1. Januar 2010
Postleitzahl : 38835
Vorwahl : 039421
Schauen (Sachsen-Anhalt)
Schauen (Sachsen-Anhalt)

Lage von Schauen in Sachsen-Anhalt

Schauen, Luftaufnahme (2015)
Schauen, Luftaufnahme (2015)
Baronie Schauen auf der Karte des Herzogtums Braunschweig (1725)

Schauen ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Stadt Osterwieck im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt (Deutschland).

Geografische Lage

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Der Ort liegt im nordlichen Harzvorland unweit der Ilse , sudlich von Osterwieck . Von dort aus fuhrt eine Verbindungsstraße durch den Ort und das Schauener Holz nach Stapelburg .

Schauen wurde urkundlich erstmals am 4. Juni 973 erwahnt, als Kaiser Otto II. den Besitz des Erzbistums Magdeburg zu Scaun in pago Hardago (Schauen im Harzgau) bestatigt. Der Ortsname konnte vom ahd. scouwa ?das Schauen, der Anblick“ oder vom ahd. scuwo ?Schatten, schattige Lage“ kommen. [1]

Im Jahre 1124 wird ein lotharischer Ministeriale Ricberto de Scowen erwahnt. 1200 tauschte Herwicus de Scouwen funf Hufen in Wester-Schauen mit dem Kloster Walkenried , auf dieser Grundlage und weiteren Erwerbungen wurde Schauen zu einer Grangie , einem klosterlichen Wirtschaftshof. [2] Innerhalb von 120 Jahren gelang es dem Kloster Walkenried, Schauen mit seiner Umgebung, in ein geschlossenes Territorium von etwa 10 km² Große mit allen Rechten in seiner Hand zu vereinigen. In der Walkenrieder Zeit wurde das Gebiet Bruchschauen ab 1321 wust und Wester-Schauen ab 1261 Monchschauen genannt. Ihre beste Zeit und großte Ausdehnung erreichte die Grangie Schauen ab 1321. Die Grafen von Wernigerode ubten seit 1325 die Schutzherrschaft uber die Grangie Schauen aus.

Schloss Schauen

Im Jahre 1530 kam Schauen an die Grafen zu Stolberg und 1616 an das Domkapitel Halberstadt . 1648 gelangte es als reichsunmittelbares Lehen an Braunschweig-Luneburg . 1689 erwarb der hannoversche Kammerprasident Otto Grote , der im selben Jahr zum Reichsfreiherren erhoben wurde, das Gut Schauen. Die seitherige freie Reichsherrschaft Schauen, die keinem Reichskreis zugeteilt war, fiel 1807 auf Antrag der Ortsbewohner durch Mediatisierung an das Konigreich Westphalen und nach Auflosung dieses Konigreiches 1815 an den Regierungsbezirk Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen . Im Jahre 1818 gab es in Schauen ein Rittergut (Besitz von Grote), 80 Wohnhauser, 524 Einwohner, eine Kirche, eine Guts-Schaferei, eine Guts-Forsterei, einen Gasthof, eine Wasser- und eine Bockwindmahlmuhle. [3] Die Freiherren Grote blieben bis 1945 in Besitz des Gutes Schauen. Bereits am 30. September 1928 war der Gutsbezirk Schauen mit der Landgemeinde Schauen vereinigt worden. [4]

Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbststandigen Gemeinden Schauen, Aue-Fallstein , Berßel , Buhne , Luttgenrode , Rhoden und Wulperode mit der Stadt Osterwieck zur neuen Stadt Osterwieck zusammen. [5]

Als Ortschaft der Stadt Osterwieck ubernimmt ein so genannter Ortschaftsrat die Wahrnehmung der speziellen Interessen des Ortes innerhalb bzw. gegenuber den Stadtgremien. Er wird aus funf Mitgliedern gebildet.

Als weiteres ortsgebundenes Organ fungiert der Ortsburgermeister, dieses Amt wird zurzeit von Erwin Marchlewsky wahrgenommen.

Blasonierung : ?In Rot drei silberne aufsteigende Kleeblatter, schrag hintereinander.“
Wappenbegrundung: Die Farben des Ortes sind Weiß (Silber) - Rot. Das Wappen des Dorfes ist schon langer in Gebrauch. Seit der 1000-Jahr-Feier im Jahre 1973 wird es offiziell gezeigt. Die Kleeblatter deuten den landwirtschaftlichen Charakter der Umgebung an und sind zusatzlich Symbole des Glucks und des Wohlstandes. Obwohl der Ort eine sogenannte Reichsbaronie und lange im Besitz der freiherrlichen Familie Grote war, zeigen die Tinkturen die Farben des alten Bistums Halberstadt.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Udo Glathe aus Quedlinburg gestaltet und am 30. April 1997 durch das Regierungsprasidium Magdeburg genehmigt.

Die Flagge wurde ebenfalls vom Heraldiker Udo Glathe aus Quedlinburg gestaltet und am 10. Februar 1999 durch das Regierungsprasidium Magdeburg genehmigt.

Die Hissflagge ist diagonal rot - weiß - rot (1:2:1) geteilt und mittig mit dem Ortswappen belegt.

Personlichkeiten

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Der Bahnhof Schauen lag an der Strecke Halle?Vienenburg , welche uber Bad Harzburg neu trassiert wurde. Die Landesstraße L 88 fuhrt durch den Ort zur Bundesautobahn 36 .

Sehenswurdigkeiten

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Siehe Liste der Kulturdenkmale in Schauen

  • SG Schauen 1927 e.V.
  • SV Schauen e.V.
  • Forderverein Tunneckenbrunnen e.V.
  • Burgerverein ?1025 Jahre Schauen“ e.V.
  • Forderverein Kita Regenbogenland Schauen e.V.

Einzelnachweise

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  1. Jurgen Udolph : Ortsnamen um Halberstadt - Zeugen der Geschichte . In: Geschichte und Kultur des Bistums Halberstadt 804-1648 / Hrsg.: Adolf Siebrecht
  2. Nicolaus Heutger: Kloster Walkenried, Geschichte und Gegenwart / Hrsg.: Lukas Verlag Berlin 2007
  3. Karl von Seydlitz: Der Regierungsbezirk Magdeburg: Geographisches statistisches und Topographisches Handbuch , Magdeburg 1820, S. 293
  4. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg . 1928, ZDB -ID 3766-7 , S.   201 .
  5. StBA: Gebietsanderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010