Saliha Sultan
(
osmanisch
????? ?????
; * um
1680
in
Istanbul
; †
21. September
1739
ebenda) war die Gemahlin von Sultan
Mustafa II.
und
Valide Sultan
unter
Mahmud I.
Saliha Sultan wurde angeblich um 1680 in einer griechischen Familie in
Azapkapı
, Istanbul, geboren. Einer Uberlieferung zufolge soll ihre spatere Schwiegermutter
Emetullah
(Gulnusch Sultan) die Siebenjahrige bei einem Spaziergang durch Istanbul in Azapkapı gesehen haben. Ihr gefiel das Madchen so gut, dass sie die Familie, fur welche die
Waise
als Magd arbeitete, gefragt haben soll, ob sie das Madchen mitnehmen durfe. Saliha wurde in den Palast gebracht und erhielt dort eine Ausbildung.
[1]
Saliha wurde
Konkubine
von Sultan Mustafa II. und gebar am 2. August 1696 im
Sultanspalast in Edirne
ihr einziges Kind ?ehzade Mahmud (spater
Mahmud I.
).
[2]
[3]
[4]
Nach dem
Janitscharen-Aufstand
und der Enthronung Mustafas im Jahr 1703 wurde sie in den alten Palast
[5]
[6]
in Istanbul gebracht, von wo aus sie ihre Bundnisse mit Mitgliedern des Kaiserpalastes und der stadtischen Elite organisierte.
[7]
Ihr Sohn ?ehzade Mahmud wurde zusammen mit dem gesamten Hof in den Topkapı-Palast verlegt.
[8]
Mahmuds zuverlassigste und einflussreichste Verbundete war Saliha, die aufgrund ihrer politischen Erfahrung und der Netzwerke, die sie im Laufe der Jahre aufgebaut hatte, die Position ihres Sohnes als Nachfolger des Sultans sichern konnte. Sie und ihr Sohn arbeiteten eng mit dem obersten schwarzen Eunuchen Hacı Be?ir A?a zusammen, der seit 1717 dem Harem vorstand.
[9]
Im Jahr 1730 wurde
Ahmed III.
nach dem
Patrona-Halil-Aufstand
abgesetzt und sein 34-jahriger Neffe Mahmud als neuer Sultan inthronisiert.
[10]
Als Mutter des neuen Sultans konnte Saliha gleichzeitig eine versohnliche Rolle spielen und die fruhe Regierungszeit ihres Sohnes durch ihre guten Verbindungen im Palast unterstutzen.
[11]
Sie fullte das seit dem Tod ihrer Schwiegermutter und Vorgangerin Gulnu? Sultan im Jahr 1715 entstandene Vakuum und wurde dadurch sehr machtig und gewann starken Einfluss.
[12]
Kurz nach der Thronbesteigung Mahmuds bezog Saliha die Gemacher der Koniginmutter im Topkapı-Palast.
Mahmud I. ordnete an, seiner Mutter den
Fera?fez?
-Palast in
Beylerbeyi
auf der asiatischen Seite Istanbuls zu bauen (spater abgerissen und durch den
Beylerbeyi-Palast
ersetzt).
[13]
In den ersten Jahren seiner Regentschaft wechselte Mahmud seine Großwesire haufig und folgte damit einem Rat seines Onkels und Vorgangers Ahmed. Der glaubte, den Großwesir
Nev?ehirli Damat Ibrahim Pasha
zu lange im Amt gehalten zu haben. Das Ergebnis dieser neuen Politik war darauf ausgerichtet, keine zu starke Personlichkeit auf dem Posten zu haben.
[12]
Wahrend dieser Zeit gab es immer wieder Beschwerden uber den ubermaßigen Einfluss von Saliha Sultan. Es gibt Berichte, dass
Kabakulak Ibrahim Pascha
, Großwesir im Jahr 1731, Saliha und Be?ir A?a betrachtliche Summen zahlen musste, um seine Position zu sichern. Die standigen Wechsel der Großwesire offneten Intrigen allerdings Tur und Tor, und selbst die Unterstutzung seiner machtigen Gonner half Kabakulak Ibrahim Pascha nicht, seinen Posten sehr lange zu behalten.
[12]
Im Jahr 1739 erkrankte Saliha schwer und wurde in den
Tırnakcı-Palast
gebracht in der Hoffnung, dass sie sich dort erholen wurde. Trotzdem starb sie am 21. September 1739 und wurde im
Turbe
von
Turhan Hatice Sultan
in der
Neuen Moschee
in Istanbul bestattet.
[14]
[15]
[16]
Saliha forderte intensiv den Bau von Wasseranlagen als wohltatige Spende zur Festigung der Regierungszeit ihres Sohnes. Die Aufsicht uber die Istanbuler Wasseranlagen ubernahm sie von ihrer Schwiegermutter Gulnusch Sultan. Das umfasste die Reparatur und Implementierung des Taksim-Wassernetzes sowie die Ausstattung von Brunnen gegenuber der
Sitti-Hatun-Moschee
in
Kocamustafapa?a
und in der Nahe des
Defterdar-Moschee
in
Eyup
(1735/36).
[17]
An der Stelle, wo ihre Schwiegermutter sie einst in Azapkapı zum ersten Mal traf, ließ sie von dem Architekten Mehmed A?a einen prachtigen Marmorbrunnen errichten.
[1]
Außerdem ließ sie die Arabische Moschee in Galata im Jahre 1734/35 renovieren und grundete eine fromme Stiftung, um die Gehalter der Diener der Moschee aufzustocken und Koran-Lesungen zu ermoglichen.
[18]
Ihre Bautatigkeit strahlte uber die Hauptstadt hinaus und umfasste die Umwandlung der
Hacı-Omer-Moschee
in
Cengelkoy
in eine Gemeindemoschee, die saniert und mit einem gemauerten Minarett und einer Kanzel ausgestattet wurde. Daneben ließ sie die
Alaca-Minare-Moschee
in
Uskudar
rekonstruieren und restaurierte die Gemeindemoschee in der Festung von
Eriwan
.
[19]
- ↑
a
b
Damla Kayayerli:
From a girl's tears to the fountains of Istanbul
, Daily Sabah, 7. August 2017, abgerufen am 19. Mai 2020
- ↑
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The Taksim water network, 1730-33. Political consolidation, dynastic legitimization, and social networks
. Masterarbeit an der Universitat Leiden, Leiden 2015, S. 220, 222 (
Online als PDF
)
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Padi?ahların kadınları ve kızları
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Bu mulkun kadın sultanları: Valide sultanlar, hatunlar, hasekiler, kadınefendiler, sultanefendiler
. O?lak Yayıncılık, 2008,
ISBN 978-9-753-29623-6
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