Saint-Hyacinthe
[
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] ist eine Stadt im Sudwesten der
kanadischen
Provinz
Quebec
. Sie liegt in der Verwaltungsregion
Monteregie
rund 60 km ostlich von
Montreal
. Saint-Hyacinthe ist der Verwaltungssitz der
regionalen Grafschaftsgemeinde
(municipalite regionale du comte)
Les Maskoutains
, hat eine Flache von 188,97 km² und zahlt 55.648 Einwohner (Stand: 2016).
Saint-Hyacinthe liegt beidseits des
Riviere Yamaska
, einem rechten Nebenfluss des
Sankt-Lorenz-Stroms
, wobei sich das Stadtzentrum am linken Flussufer befindet. Das Gelande ist uberwiegend flach. Nachbargemeinden sind
Saint-Barnabe-Sud
im Norden,
Saint-Simon
im Nordosten,
Saint-Liboire
im Osten,
Saint-Dominique
im Sudosten,
Saint-Pie
und
Saint-Damase
im Suden,
Sainte-Marie-Madeleine
im Sudwesten sowie
La Presentation
im Westen.
Francois-Pierre de Rigaud de Vaudreuil
erhielt vom franzosischen Konig
Louis XV.
die
Seigneurie
Maska zugesprochen. Rigaud verkaufte das weitlaufige Gebiet beidseits des Riviere Yamaska funf Jahre spater an Jacques-Hyacinthe-Simon Delorme. 1757 entstand eine Siedlung, benannt nach Delormes Namenspatron
Hyazinth von Caesarea
. 1849 erfolgte die Grundung der Zivilgemeinde. Da sie aufgrund des Eisenbahnbaus rasch wuchs, erhielt sie bereits 1857 den Stadtstatus. 1976 wurden La Providence, Saint-Joseph und Douville eingemeindet. Einen weiteren Wachstumsschub gab es 2001 mit der Eingemeindung von Sainte-Rosalie, Saint-Thomas-d’Aquin, Sainte-Rosalie, Saint-Hyacinthe-le-Confesseur und Notre-Dame-de-Saint-Hyacinthe.
[2]
[3]
Gemaß der Volkszahlung 2011 zahlte Saint-Hyacinthe 53.236 Einwohner, was einer Bevolkerungsdichte von 282,1 Einw./km² entspricht. 94,9 % der Bevolkerung gaben
Franzosisch
als Hauptsprache an, der Anteil des
Englischen
betrug 0,8 %. Als zweisprachig (Franzosisch und Englisch) bezeichneten sich 0,4 %, auf andere Sprachen und Mehrfachantworten entfielen 3,9 %. Ausschließlich Franzosisch sprachen 72,3 %.
[4]
Im Jahr 2001 waren 92,8 % der Bevolkerung
romisch-katholisch
, 1,9 %
protestantisch
und 3,9 % konfessionslos.
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Nordlich der Stadt verlauft die
Autoroute 20
, die Autobahn zwischen
Montreal
und
Riviere-du-Loup
. Im Stadtzentrum kreuzen sich zwei bedeutende Hauptstraßen, die
Route 116
(
Longueuil
?
Levis
) und die
Route 137
(
Saint-Denis-sur-Richelieu
?
Granby
). Saint-Hyacinthe liegt an einer Eisenbahnlinie der
Canadian National Railway
; am Bahnhof halten mehrmals taglich
VIA-Rail
-Schnellzuge zwischen Montreal und
Quebec
sowie dreimal wochentlich Zuge von Montreal nach
Halifax
und
Gaspe
. Der Busbetrieb
CIT de la Vallee du Richelieu
ist fur den offentlichen Nahverkehr zustandig; in den Hauptverkehrszeiten verkehren Busse nach
Mont-Saint-Hilaire
, wo Anschluss an die
exo
-
Vorortszuge
von und nach Montreal besteht.
Saint-Hyacinthe liegt inmitten der bedeutendsten Landwirtschaftsregion Quebecs, weshalb die
Lebensmittelindustrie
eine wichtige Rolle spielt. Die Stadt ist Standort eines Technologieparks, der auf Lebensmittelforschung und
Biotechnologie
spezialisiert ist. Saint-Hyacinthe ist daruber hinaus Standort der
veterinarmedizinischen
Fakultat der
Universitat Montreal
(einzige frankophone Einrichtung dieser Art in Nordamerika) sowie der staatlichen Forschungsanstalt fur
Lebensmitteltechnologie
. Weitere bedeutende Unternehmen sind
Casavant Freres
(alteste heute noch bestehende Orgelbaufirma Nordamerikas) und der Finanzdienstleister
Intact Financial
(ursprunglich die kanadische Niederlassung der niederlandischen
ING Groep
).
Das im Jahr 2006 eroffnete
Centre des arts Juliette-Lassonde
ist ein uberregional bedeutendes Kulturzentrum mit zwei Salen fur 700 und 600 Zuschauer, die fur eine Vielzahl von kulturellen Darbietungen genutzt werden konnen.
[6]
Die jahrlich im Juli/August stattfindende
Expo de Saint-Hyacinthe
ist die großte Landwirtschaftsmesse Quebecs; sie zieht jeweils rund 200.000 Besucher an.
[7]
Das
Eishockeystadion
Stade Louis-Philippe-Gaucher
besitzt eine Kapazitat von 3.000 Zuschauern. Es war von 1989 bis 1995 Spielstatte der
Laser de Saint-Hyacinthe
in der
Ligue de hockey junior majeur du Quebec
und von 2001 bis 2009 der
Chiefs de Saint-Hyacinthe
in der
Ligue Nord-Americaine de Hockey
.
Wahrzeichen der Stadt ist die 1880 erbaute Kathedrale
Saint-Hyacinthe-le-Confesseur
, der Sitz des romisch-katholischen
Bistums Saint-Hyacinthe
. Im Stadtzentrum stehen zahlreiche neugotische Gebaude aus dem spaten 19. und fruhen 20. Jahrhundert. Das 1894 erbaute Hauptpostamt ist als
National Historic Site
klassifiziert. Der
Marche-Centre de Saint-Hyacinthe
ist die alteste Markthalle Quebecs, die noch dem ursprunglichen Zweck dient.
- Marie Luc Arpin
(* 1978), Wasserballspielerin
- Telesphore-Damien Bouchard
(1881?1962), Politiker
- Marc-Andre Bourdon
(* 1989), Eishockeyspieler
- Claver Casavant
(1855?1933), Orgelbauer
- Joseph Casavant
(1807?1874), Orgelbauer
- Louis Domingue
(* 1992), Eishockeyspieler
- Denis DeJordy
(* 1938), Eishockeyspieler und -trainer
- Pierre Gendron
(1916?1984), Chemiker
- Gaspard Fauteux
(1898?1963), Politiker
- Gerald Fauteux
(1900?1980), Richter
- Bernard Lagace
(* 1930), Organist, Cembalist und Musikpadagoge
- Gabrielle Lambert
(* 1993), Fußballspielerin
- Claude Lamoureux
(* 1962), romisch-katholischer Bischof von Gaspe
- Raymond Poisson
(* 1958), katholischer Bischof von Saint-Jerome-Mont-Laurier
- Vincent Riendeau
(* 1966), Eishockeyspieler und -trainer
- David Savard
(* 1990), Eishockeyspieler
- ↑
Statistics Canada
:
Census Profile, 2016 Census ? Saint-Hyacinthe, Ville (Census subdivision), Quebec and Quebec (Province)
, abgerufen am 3. Juni 2021
- ↑
Saint-Hyacinthe.
Commission du toponymie du Quebec, 2013,
abgerufen am 1. Januar 2014
(franzosisch).
- ↑
L’historique.
Saint-Hyacinthe,
abgerufen am 1. Januar 2014
(franzosisch).
- ↑
Bevolkerungsprofil der Gemeinde Saint-Hyacinthe.
In:
Volkszahlung 2011.
Statistics Canada
, 2011,
abgerufen am 1. Januar 2014
(franzosisch).
- ↑
Bevolkerungsprofil der Gemeinde Saint-Hyacinthe.
In:
Volkszahlung 2001.
Statistics Canada
, 2001,
abgerufen am 1. Januar 2014
(franzosisch).
- ↑
Qui sommes-nous?
Centre des arts Juliette-Lassonde,
abgerufen am 1. Januar 2014
(franzosisch).
- ↑
Le plus grand festival agricole au Quebec.
Expo de Saint-Hyacinthe,
abgerufen am 1. Januar 2014
(franzosisch).