Saigusa Hiroto

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Saigusa Hiroto ( japanisch 三枝 博音 ; geboren 20. Mai 1892 in Honji ( Prafektur Hiroshima ); gestorben 9. November 1963 in Kawasaki ) war ein japanischer Wissenschafts- und Technikphilosoph.

Leben und Wirken

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Saigusa Hiroto wurde in einer Landgemeinde in einem Tempel der J?do-Shinsh? -Glaubensrichtung des Buddhismus geboren. 1922 machte er seinen Studienabschluss an der Universitat Tokio im Fach Westliche Philosophie. In dem Bestreben, religiose Grundlagen rational zu verfolgen, interessierte er sich fur Erkenntnistheorie und Phanomenologie. Er wandte sich jedoch allmahlich den Sozialwissenschaften zu, motiviert durch seine militarische Erfahrung und Dilthey -Studien wahrend seines Studiums.

Nach seinem Aufenthalt in Deutschland von 1931 bis 1932 und wahrend seiner Lehrtatigkeit an verschiedenen Universitaten verfasste er ?Hegel ? ronri no kagaku“ (ヘ?ゲル?論理の科?) ? ?Hegel ? Wissenschaft der Logik“ und ?Shihonron no bensh?h? “ (資本論の弁?法) ? ?Dialektik der Kapitaltheorie“. 1932 grundete er, zusammen mit Tosaka Jun und Oka Kunio (岡 邦雄; 1890?1971), die ?Gesellschaft fur das Studium des Materialismus“, die Yuibutsuron kenky?kai . Die Gesellschaft publizierte ihre materialistische Interpretation von Kant und Hegel, die im Gegensatz stand zu der aus ihrer Sicht reaktionar empfundenen Vorstellung der japanischen Philosophie.

Mit fortschreitender Militarisierung gab Saigusa aufgrund ideologischer Unterdruckung seinen Lehrerberuf auf. Er widmete sich dem Schreiben und stellte grundlegende historische Materialien zusammen, wie ?Nihon tetsugaku zensh?“ (日本哲?全書) ? Buch der japanischen Philosophie“ und ?Nihon kagaku koton zensg?“ (日本科?古典全書) ?Buch der japanischen Wissenschaftsklassiker“. ?Gijutsu shi“ (技術史) ? ?Geschichte der Technik, und “?Miura Baien no tetsugaku“ (三浦梅園の哲?) ? ?Die Philosophie des Miura Baien “ 1941 waren weitere Publikationen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verfasste Saigusa Schriften wie ?Gijutsu no tetsugaku“ (技術の哲?) ? ?Philosophie der Technik“, ?Nihon no Yuibutsuronsha“ (日本の唯物論者) ? ?Japanische Materialisten“, fur das er 1956 den Mainichi-Kulturpreis ehjielt, und ?Sei-?-ka Nihon no kenky?“ (西?化日本の?究) ? ?Studien zur Verwestlichung Japans“. 1946 grundete Saigusa eine private Schule, die zunachst ?Kamakur daigakk?“ (鎌倉大?校), spater ?Kamakura Akademia“ hieß. Sie musste aber schon 1950 aufgegeben werden.

Ab 1952 arbeitete Saigusa an der Stadtischen Universitat Yokohama und wurde spater ihr Prasident. Er wurde Prasident der ?Japanischen Gesellschaft fur Wissenschaftsgeschichte“ (日本科?史??, Nihon kagaku-shi gakkai) und veroffentlichte ? ?Nihon kindai seitetsu gijutsu hatten-shi“ (日本近代製?技術?達史) ??Geschichte der modernen Eisenherstellungstechnologie in Japan“ und ?Meiji-mae Nihon k?gy? gijutsu hatten-shi“ (明治前日本?業技術?達史) ? ?Geschichte der Entwicklung der japanischen Bergbautechnologie in der Vor-Meiji-Zeit“ zusammen mit jungen Forschern.

Saigusa kam am 9. Marz 1963 bei dem Eisenbahnunfall von Yokohama ums Leben. Aus seinem Nachlass wurden publiziert ?De re metarika ? zenyaku to sono kenky?“ (デ?レ?メタリカ、全?とその?究) ? ?De Re Metallica ? Vollstandige Ubersetzung und Forschung dazu“ (1968) und ?Kagaku no tetsugaku“ (科?の哲?) ? ?Philosophie der Wissenschaft“ 1973. Seine gesammelten Werke liegen als ?Saigusa Hiroto chosakush?“ (三枝博音著作集) vor.

Bestattet wurde Saigusa am T?kei-ji in Kamakura .

  • S. Noma (Hrsg.): Saigusa Hiroto . In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X , S. 1293.