Sagrado

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Sagrado
Sagrado (Italien)
Sagrado (Italien)
Staat Italien
Region Friaul-Julisch Venetien
Koordinaten 45° 53′  N , 13° 29′  O Koordinaten: 45° 52′ 30″  N , 13° 29′ 0″  O
Hohe 32  m s.l.m.
Flache 14 km²
Einwohner 2.168 (31. Dez. 2022) [1]
Postleitzahl 34078
Vorwahl 0481
ISTAT-Nummer 031017
Schutzpatron Hl. Nikolaus
Website Sagrado

Sagrado (vollstandiger Name: Sagrado d’Isonzo ; Sagrat auf Furlanisch ; Zagraj auf Slowenisch ) ist eine Gemeinde mit 2168 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien .

Sagrado liegt am linken Ufer des Flusses Isonzo am Fuße des Monte San Michele auf dem Karst und umfasst vier Ortsteile: Peteano, Poggio Terza Armata (veraltet: Sdraussina / Sdrau?ina ), San Martino del Carso (slow. Vrk ), Stazione Gradisca-San Martino. Nachbargemeinden sind Doberdo del Lago , Farra d’Isonzo , Fogliano Redipuglia , Gradisca d’Isonzo und Savogna d’Isonzo .

Der Monte San Michele ( 275  m s.l.m. ) war im Ersten Weltkrieg ein schwer umkampfter Hugel an der Isonzofront . Am 7. August 1916 gelang es italienischen Truppen im Laufe der Sechsten Isonzoschlacht nach wiederholten Versuchen die Erhebung einzunehmen. Die in den Karstfelsen gesprengten Kasematten sind noch vorhanden, museal aufbereitet worden und konnen besichtigt werden, so die General- Lukacich -Hohle, der Schonburg-Tunnel und die Galleria della Terza Armata . Unterhalb eines Vorsprungs, von dem aus die osterreichisch-ungarischen Truppen das Isonzo-Tal und die Stadt Gorz kontrollierten, lag der Schutzengraben der ersten Frontlinie der Italiener, gegen den am Morgen des 29. Juni 1916 ein Gasangriff erfolgte, [2] [3] dem rund 7000 Italiener zum Opfer fielen und 2500 sofort das Leben kostete. [4]

Der Ortsteil Poggio Terza Armata (ubersetzt ?Stutzpunkt 3. Armee“) liegt im Osten von Sagrado in einem engen flachen Streifen zwischen dem Isonzo und dem Karst unterhalb vom Monte San Michele. Bis nach dem Ersten Weltkrieg hieß der Ort noch Sdraussina bzw. Sdrau?ina, was auf slawisch-keltische Wurzeln deutet. Umbenannt wurde er wahrend des Faschismus zum Gedenken an das wahrend der Isonzoschlachten hier liegende Hauptquartier der italienischen 3. Armee.

San Martino del Carso ist ein Dorf auf dem Karstplateau, das wahrend der Kampfhandlungen stark beschadigt wurde. Die vollig zerstorte Kirche wurde 1925 an derselben Stelle wiedererrichtet.

Im Ortsteil Peteano verubten Rechtsterroristen der Organisation Ordine Nuovo am 31. Mai 1972 einen Autobombenanschlag , bei dem drei Carabinieri starben. Die Ermittlungsbehorden verdachtigten zunachst die linksradikale Gruppe Lotta Continua , wahrend sie Hinweise auf rechtsextreme Tater ignorierten. Erst 1984 bekannte sich der Neofaschist Vincenzo Vinciguerra zur Taterschaft. Dabei berichtete er auch von Verbindungen zwischen Ordine Nuovo und dem italienischen Militargeheimdienst SID , was zur spateren Aufdeckung des Gladio -Netzwerks beitrug. [5]

Der Monte San Michele wird namentlich erwahnt im Gedicht Sono una creatura des italienischen Dichters Giuseppe Ungaretti , der als Soldat hier kampfte. Ein weiteres Gedicht von ihm ist nach dem Ort San Martino del Carso benannt.

Partnerschaften

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Mit den Stadten Branik in Slowenien und Gy?rsag in Ungarn besteht eine Stadtepartnerschaft. Ebenso besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Poggersdorf in Karnten.

Sohne und Tochter der Gemeinde

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Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica , Stand 31. Dezember 2022).
  2. Hintergrund zu den ?Friedenspfaden“. Fremdenverkehrsverein Fogliano (italienisch) abgerufen am 6. Januar 2008
  3. Monte Grappa, Italy’s Thermopylae (englisch) abgerufen am 6. Januar 2008
  4. Gas am San Michele. (italienisch) abgerufen am 6. Januar 2008
  5. Anna Cento Bull: Italian Neofascism. The Strategy of Tension and the Politics of Nonreconciliation. Berghahn Books, New York/Oxford 2007, S. 54?56.