Suchteln

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Suchteln
Stadt Viersen
Altes Wappen von Suchteln
Koordinaten : 51° 17′  N , 6° 22′  O Koordinaten: 51° 17′ 0″  N , 6° 22′ 0″  O
Hohe : 42  (35?90)  m u.  NN
Flache : 22,76 km²
Einwohner : 16.002  (30. Apr. 2021)
Bevolkerungsdichte : 703 Einwohner/km²
Eingemeindung : 1. Januar 1970
Postleitzahl : 41749
Vorwahl : 02162

Suchteln ist ein Stadtteil der Kreisstadt Viersen des gleichnamigen Kreises im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen .
Die Mitte der alten Weberstadt bildet die 1856 gebaute katholische Pfarrkirche St. Clemens . Ihr 73 m hoher Turm stammt aus dem Jahr 1481.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Turm der katholischen Pfarrkirche St.Clemens an der Hochstraße in Suchteln.
Irmgardiskapelle mit Brunnen auf dem Heiligenberg in Viersen-Suchteln
Hauswandmalerei in der Innenstadt zeigt den heiligen Florian

Als Ort wird Suchteln erstmals 1116 in Buchern der Abtei St. Pantaleon in Koln erwahnt. Die Namensgebung von ?Suchteln“ und seinem ?Heiligenberg“ weist Spuren der keltischen Menapier auf. Der Bericht des Chronisten Hugo Doergens macht hierzu folgende Angaben: Der bei Suchteln liegende Heiligenberg verweist auf die vorchristliche Verehrung einer Gottin ?Heel“. Auch der Name Suchteln, im Mittelhochdeutschen als Suthele, Suphtele uberliefert, bezieht sich darauf. Suht, Suft bedeutet im Altgotischen die Sucht, das Siechtum, die Krankheit. Der Name der Gottin Heel findet sich hier in der zweiten Silbe wieder. Hele, altgotisch heiljan oder helian, entspricht unserem Wort fur ?heilen“ [1] .

Nachdem Suchteln im ausgehenden Mittelalter dem Herzogtum Julich zugesprochen wurde, erhielt der Ort 1423 die Marktrechte . Seit 1405 besitzt Suchteln urkundlich Stadtrechte . Im Jahr 2005 feierte man ?600 Jahre Stadtrechte Suchteln“. Das Original-Dokument mit Suchtelner Siegel befindet sich im Nationalarchiv in Paris.

Von 1798 bis 1814 stand Suchteln unter franzosischer Herrschaft. Wahrend dieser Zeit bildete die Stadt eine Mairie nach franzosischem Vorbild und gehorte zum Kanton Neersen im Arrondissement Krefeld des Rur-Departements . [2] Nachdem 1814 der gesamte Niederrhein auf dem Wiener Kongress dem Konigreich Preußen zugeschlagen wurde, kam Suchteln zunachst 1816 zum Kreis Krefeld und 1818 zum Kreis Kempen . Aus der Mairie Suchteln der Franzosenzeit wurde die preußische Burgermeisterei Suchteln. [3]

Von Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende der 1950er Jahre war Suchteln eine florierende Stadt der Webindustrie .

In den Jahren 1941 und 1942 wurden 26 in Suchteln lebende Juden in Konzentrationslager oder Vernichtungslager deportiert und dort ermordet (Liste hier ).

Wahrend des Zweiten Weltkriegs warfen britische und amerikanische Bomber nur wenige Bomben auf Suchteln. [4] Am 1. Marz 1945 nahmen Soldaten der 84. US-Infanteriedivision von Dulken kommend Suchteln gegen geringen Widerstand ein. [5]

Im Zuge der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen wurden zum 1. Januar 1970 Suchteln, Viersen, Dulken und Boisheim zur Stadt Viersen. [6] (siehe auch Gesetz zur Neugliederung des Kreises Kempen-Krefeld und der kreisfreien Stadt Viersen ).

Als Ortsheilige wird Irmgard von Suchteln verehrt; unter anderem wahrend der Irmgardisoktav , die jahrlich auf dem Heiligenberg , einem Teil der Suchtelner Hohen , stattfindet.
Zu Suchteln gehoren die Ortsteile Clorath , Dornbusch , Hagen , Hagenbroich , Sittard und Suchteln-Vorst .

Sehenswurdigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Stadtgarten Suchteln mit Figurengruppe
  • Neugotische katholische Pfarrkirche St. Clemens mit altem Turm
  • Evangelische Kirche Hindenburgstraße
  • Pfarrkirche St. Franziskus (Suchteln-Vorst)
  • Irmgardiskapelle mit Brunnen auf den Suchtelner Hohen
  • Konigsburg
  • Weberbrunnen in der Hochstraße
  • Weberhaus und Tendyckhaus
  • Irmgardisstift
  • Kreiskriegerdenkmal von Architekt August Hartel
  • St. Maria Hilfe der Christen Kirche Suchteln-Dornbusch

Personlichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Suchteln geboren [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit Suchteln verbunden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Linien die den Busbahnhof Suchteln anfahren
Linie Von Uber Nach
019 Vinkrath Grefrath /Suchteln/Viersen Monchengladbach
066 Kempen Grefrath/ Oedt Suchteln
074 Kaldenkirchen Bracht / Bruggen /Dulken Suchteln
083 Suchteln Viersen Dulken
064 Tonisvorst Suchteln/Viersen Bruggen/Bracht

Sonstiges [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bekannt ist der Ort Suchteln unter anderem durch die dort angesiedelte LVR-Klinik Viersen (im Johannistal). Diese vom Landschaftsverband Rheinland getragene Einrichtung hat zahlreiche Abteilungen, unter anderem die LVR-Klinik fur Orthopadie , Sucht- und Drogentherapie , Gerontologie , Ergo- und Beschaftigungstherapie, das heilpadagogische Heim (HPH) sowie zahlreiche psychiatrische Einrichtungen, z. B. Kinder- und Jugendpsychiatrie und forensische Klinik . Daneben gibt es das St. Irmgardis-Krankenhaus Suchteln .

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Suchteln 1558?1958. Eine Festschrift der Stadt, Schriftenreihe des Landkreises Kempen-Krefeld 1958
  • 600 Jahre Stadt Suchteln ? Streiflichter. 1405?2005. Viersen 2005.
  • Geschichte der Stadt Suchteln ? Norrenberg, Peter; Viersen : Baedeker, 1874 ( Digitalisat )
  • Franz Mollemann: Spuren der Vergangenheit . Buchh. Putz, 2012.
  • Heimatbuch des Kreises Kempen-Krefeld. bis 1974, danach Heimatbuch des Kreises Viersen

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Suchteln  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Doergens, Hugo: Dulkener Volkstumlichkeiten, ders.: Chronik der Stadt Dulken , Dulken 1925, S. 338 ff.; S. 349
  2. GenWiki: Kanton Neersen
  3. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Dusseldorf. 1836, S. 117 , abgerufen am 11. November 2022 (Digitalisat).
  4. www.stadtbild-deutschland.org
  5. Mannergesangverein 1853 Suchteln-Vorst: Die Geschichte unserer Fahne , Internetauftritt des Mannergesangverein 1853 Suchteln-Vorst , abgerufen am 30. Januar 2013
  6. Martin Bunermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen . Deutscher Gemeindeverlag, Koln 1970, S.   115 .
  7. Prof. Dr. Christian Grefkes-Hermann, neuer Prasident der DGKN, ruckt die personalisierte Medizin in den Fokus des DGKN24. 28. April 2023, abgerufen am 13. Oktober 2023 (deutsch).