Sachsischer Bauernaufstand von 1790

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?Die sachsische Bauernrevolution 1790“ (Lithographische Anstalt von Wilhelm Gottlieb Baisch , 1853) [1] :S. 77/78

Der Sachsische Bauernaufstand (auch kursachsischer Bauernaufstand ) von 1790 war ein militarischer Konflikt zwischen dem Adel und den Bauern. Brennpunkte des Aufstandes waren weite Gebiete um Dresden , Leipzig und Zwickau .

Verlauf des Aufstands

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Die durch die furstlichen Hegungen entstandene Wildplage fuhrte zunachst in Wehlen zu Unruhen, die sich schnell auf andere Amter ausdehnte. Jedoch konnten diese Aufstande Anfang Juli von der sachsischen Regierung unter Kontrolle gebracht werden. Der vorangegangene strenge Winter 1789/1790 und das Durrejahr 1790 verscharften jedoch das Konfliktpotential. So erhoben sich im Sommer 1790, ausgehend von Wechselburg , mehr und mehr Bauern gegen den kursachsischen Staat. Einer der bekanntesten Wortfuhrer der Bauern war Christian Benjamin Geißler , auch Rebell von Liebstadt genannt. Mitte August hatten die Bauern funfzehn Patrimonialgerichtsbezirke , die etwa 5000 Quadratkilometer umfassten, unter ihre Gewalt gebracht. Betroffen von Aufstanden waren nun Gebiete um Stolpen , Dresden, Radeberg , Dippoldiswalde , den beiden Lausitzen und Torgau . Die Aufstande erfolgten unorganisiert und spontan. So wurden im Raum Konigstein und in der Oberlausitz Dienste verweigert. Es kam zu Schlossersturmungen und zur Entwaffnung sachsischer Militareinheiten durch Bauern. Am 23. August erzwangen in Meißen etwa 2000 mit Dreschflegeln , Knutteln und Axten bewaffnete Bauern die Freilassung von gefangengesetzten Aufstandischen. Die Hauptforderungen der Bauern waren die Abschaffung der Jagdprivilegien , Abschaffung der Frondienste , das Verbot der Umwandlung der Naturalabgaben in Geld zins durch die Herren oder kursachsischen Amter. Zunachst gelang es den Bauern, die Feudalherren zu Verzichtserklarungen auf alle Dienste, Fronen und Zinsen zu bringen. Manche Feudalherren wurden von ihren Bauern vertrieben. Ein massiver Militareinsatz warf im September 1790 den Aufstand endgultig nieder [2] . Von den bis zu 200 verhafteten Personen kamen 34 in Haft auf die Festung Konigstein und wurden Ende Oktober 1791 entlassen. [1] :S. 80

Einzelnachweise

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  1. a b Franz Anton Lubojatzky: Hundertjahrige Chronik oder: Die Schicksale des sachsischen Volkes seit 1750 bis 1850. Ein Gedenkbuch fur Familienkreise aller Volksklassen im Sachsenlande. Fred Ruhle, Dresden 1853, OCLC 724001018 , S. 77?80, Farblithografie : S. 78/79 (im Text Lubojatzkys nur als ?Bauernrevolte“ und ?Bauernaufstand“; Scan in der Google-Buchsuche; in Fraktur ).
  2. Sachsischer Bauernaufstand 1790. In: bauernkriege.de, abgerufen am 27. Januar 2018.