Roy Andersson (Regisseur)

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Roy Andersson (2008)

Roy Andersson (* 31. Marz 1943 in Goteborg ) ist ein schwedischer Filmregisseur und Drehbuchautor .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Roy Andersson studierte zunachst Literaturgeschichte und Philosophie , ehe er ab 1967 die Hochschule des Schwedischen Filminstituts besuchte. 1968 wirkte er als Koregisseur an Bo Widerbergs Arbeiterfilm Adalen 31 (1969) mit. Der Durchbruch als Regisseur stellte sich fur Andersson mit seinem ersten eigenen Spielfilm Eine schwedische Liebesgeschichte (1970) ein, fur den er auch das Drehbuch verfasste. Die Geschichte um zwei Teenager, die ihre erste Liebe erleben, feierte Premiere auf den vorzeitig beendeten Filmfestspielen von Berlin und gewann spater mehrere Preise wie den Guldbagge als bester schwedischer Film . An diesen Kritiker- und Publikumserfolg konnte Andersson mit seiner folgenden tiefschwarzen Gesellschaftssatire Giliap (1975) mit Thommy Berggren in der Titelrolle nicht anknupfen. [1] Nach dem finanziellen Misserfolg dieser absurden Slapstick -Komodie uber ausgebeutete Angestellte eines heruntergekommenen Hotels zog er sich vom Spielfilm zuruck und fuhrte in den nachsten Jahrzehnten nur noch bei einigen Kurzfilmen Regie ( Nagonting har hant , 1987; World of Glory , 1991), um sich stattdessen in der Werbebranche zu etablieren, wo er in zweieinhalb Jahrzehnten mehr als 300 Werbespots realisierte und achtmal mit dem Goldenen Lowen von Cannes ausgezeichnet wurde. Zu einem Skandal geriet dabei 1993 der ursprunglich sechs Jahre zuvor von der schwedischen Gesundheitsbehorde in Auftrag gegebene AIDS -Aufklarungsfilm Nagonting har hant (Something Has Happened) , der den HI-Virus auf geheime Laborversuche in den USA zuruckfuhrte. [2] [3]

Erfolg im Kino stellte sich fur Andersson erst wieder mit seinem dritten Spielfilm Songs from the Second Floor (2000) ein, wobei dieser den personlichen Stil Anderssons gefestigt hat. Der Film ist unter anderem gepragt von langen Einstellungen , absurder Komik, Grotesken , dem Karikieren der schwedischen Kultur und antikapitalistischer Thematik. Der Film bildete den Auftakt zu Anderssons Trilogie uber das menschliche Wesen (schwedisch: ?Du levande-trilogin“), [1] die mit Das jungste Gewitter (2007) fortgesetzt und mit Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt uber das Leben nach (2014) beendet wurde. Die beiden ersten Teile wurden in Schweden erneut mit dem Guldbagge als bester Film des Jahres sowie mit dem Regie- und Drehbuchpreis ausgezeichnet. Fur den letzten Teil Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt uber das Leben nach gewann Andersson bei den Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Lowen , sein bis dahin großter internationaler Erfolg. Der Film wurde daruber hinaus fur sieben Guldbagges nominiert und mit dem Europaischen Filmpreis fur die beste Filmkomodie ausgezeichnet.

2019 stellte Andersson mit Uber die Unendlichkeit seinen sechsten Spielfilm fertig, der abermals in den Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig eingeladen und mit dem Silbernen Lowen fur die beste Regie ausgezeichnet wurde.

Filmografie (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Fabienne Liptay (Hrsg.): Roy Andersson (= Film-Konzepte, Bd. 60). Munchen: edition text+kritik 2021.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Roy Andersson  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Marten Blomkvist: Roy Andersson , sfi.se, 2014 (Biografie, schwedisch), abgerufen am 14. November 2015.
  2. Collin McMahon: Retrospective ? Roy Andersson. filmfest-muenchen.de, abgerufen am 14. November 2015 .
  3. Nagonting har hant (1987) ? Release Info, abgerufen am 14. November 2015.
  4. Eigensinnig - Zum 2. Mal: Leninpreis ; neues-deutschland.de, 5. Januar 2010 , zuletzt abgerufen am 14. November 2015.