LU
ist das Kurzel fur den
Kanton Luzern
in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Eintragen des Namens
Rothenburg
f
zu vermeiden.
|
Rothenburg
ist eine
politische Gemeinde
im
Wahlkreis Hochdorf
des
schweizerischen
Kantons Luzern
.
Das Gemeindegebiet ist Teil der Agglomeration der Stadt Luzern und westlich der
Autobahn A2
zum grossten Teil Industriegebiet. Die sudliche Gemeindegrenze zu Emmen verlauft auf einigen Kilometern entlang des
Hellbuhler Rotbachs
, von diesem weg zum
Roteburgerwald
und entlang des
Rutibachlis
, das von links in den
Waldibach
einmundet. Dieser bildet in einer Linksschlaufe die Ost- und Nordgrenze bis hin zum
Burgwald
, dessen sudlicher Teil zu Rothenburg gehort. In diesem Wald fuhrt die Gemeindegrenze nach Norden, dreht aber noch dort westwarts bis zum
Sandblattewald
sudwestlich von
Rain
. Dann geht sie in Sudwestrichtung zuruck zum Industriegebiet an der A2.
An der Gemeindegrenze zu
Neuenkirch
im Nordwesten liegt der
Bartiswilerwald
.
Die Gemeinde besteht aus dem Dorf nordlich des
Hellbuhler Rotbachs
und des in ihn einmundenden
Buzibachs
mit verschiedenen Quartieren. Das grosste davon ist
Bertiswil
. Daneben gibt es ausser dem Gebiet westlich der A2 nur noch Hausergruppen und Einzelgehofte.
Vom Gemeindeareal von 1552 ha werden etwa zwei Drittel (63,0 %) landwirtschaftlich genutzt. Ein Sechstel (16,8 %) ist von Wald und Geholz bedeckt, und 19,9 % sind Siedlungsflache (Stand 2015/2016).
[6]
Rothenburg grenzt an
Emmen
,
Eschenbach LU
,
Neuenkirch
und
Rain
.
Die Bevolkerung wuchs in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts stark an (1798?1850: +60,2 %). In der zweiten Halfte sank die Einwohnerzahl infolge Landflucht leicht (1850?1900: ?3,0 %), allerdings fiel der Bevolkerungsruckgang wegen der Nahe zur Stadt
Luzern
weit massiger aus als in anderen Landgemeinden. Bis 1950 wuchs die Bevolkerung stetig weiter (1900?1950: +66,9 %). Das Wachstum intensivierte sich ab 1960 (1960?2000: +148,9 %). Ab der Jahrtausendwende setzte sich das Wachstum noch massig fort und halt bis heute an (2000?2020: +23,3 %).
Quellen: 1798?1837: Helvetische und kantonale Volkszahlungen
[7]
; 1850?1980 Volkszahlungsergebnisse, 1981?2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP
Die Bevolkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der Volkszahlung im Jahr 2000 gaben 94,13 % Deutsch, 1,15 % Serbokroatisch und 1,01 % Italienisch als Hauptsprache an.
Fruher waren alle Einwohner Mitglieder der romisch-katholischen Kirche. Infolge von Kirchenaustritten und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geandert. Heute (Stand 2000) sieht die religiose Situation wie folgt aus: 77,0 % der Einwohner sind romisch-katholische, 12,37 % evangelisch-reformierte und 1,46 % orthodoxe Christen. Daneben findet man 4,89 % Konfessionslose, 1,65 % Muslime und 0,40 % Angehorige anderer nichtchristlicher Bekenntnisse. Bei den meisten Muslimen handelt es sich um Albaner; Bosniaken, Turken und Kurden bilden den Rest. Die orthodoxen Christen stammen mehrheitlich aus Serbien oder Montenegro.
Ende 2020 zahlte die Gemeinde 7715 Einwohner. Davon waren 6838 Schweizer Staatsangehorige und 877 (= 11,4 %) Menschen anderer
Staatsangehorigkeit
. Die grossten Zuwanderergruppen kommen aus
Deutschland
(149),
Italien
(127), dem
Kosovo
(69),
Portugal
(65),
Serbien
(47),
Bosnien und Herzegowina
(27), der
Slowakei
(23),
Ungarn
,
Spanien
(je 22),
Slowenien
(21),
Eritrea
(18),
Nordmazedonien
,
Bulgarien
(je 17), der
Turkei
(14) und
Sri Lanka
(12).
[8]
[9]
Die erste indirekte Erwahnung fand die Gemeinde um 1130, als in einer Urkunde ein Walther von Rodemburg auftaucht. Die Freiherren von Rothenburg waren eine der machtigsten und kriegerischsten Familien der ganzen Region und pflegten eine intensive Feindschaft zu Luzern. Um 1285 starben sie aus, geschwacht durch standige Fehden. Die
Habsburger
erbten ihren Besitz und machten Rothenburg zu einer Vogtei. Konig
Albrecht I. (HRR)
versuchte zudem, die Nord-Sud-Handelsroute in Richtung Gotthard uber das Gebiet der Habsburger aufzuwerten, indem er Rothenburg 1299 zur Zollstelle erhob. Nach dessen Ermordung (1308 bei Brugg) liess allerdings sein Nachfolger, Konig
Heinrich VII. (HRR)
von Luxemburg, durch Reichsvogt
Werner von Homberg
1313 eine konkurrierende Zollstelle in
Fluelen
aufbauen. Im Ringen um ihre Stellung in der Waldstatte verliehen die Habsburger im Jahr 1371 Rothenburg sogar das Stadtrecht, um es als Gegenmacht zur eidgenossisch gewordenen Stadt Luzern zu positionieren. Am 28. Dezember 1385, als der Grossteil der Burgbesatzung und der Einwohner an einer Wallfahrtsprozession einige Kilometer ausserhalb des Stadtchens teilnahmen, zerstorten die Stadtluzerner die Burg und schleiften die Stadtmauern. Der Vogt
Petermann I. von Grunenberg
wurde vertrieben. Ein Jahr spater, nach der
Schlacht von Sempach
, ubernahmen die Luzerner die Macht. 1397 wurde Rothenburg von Petermanns Sohn, Hemmann I.
von Grunenberg
, an Luzern verkauft. Die Luzerner errichteten ein Amt Rothenburg mit einem in der Stadt Luzern residierenden Landvogt. Dabei war Rothenburg jedoch nur der Hauptort des inneren Teils des Amtes, wahrend Hochdorf der Hauptort des ausseren Teils war. Im Jahre 1512 erhielt Rothenburg als Untertanengebiet von Luzern von Papst
Julius II.
eigens einen wertvollen ≪
Juliusbanner
≫ fur die 1508?1510 im "Grossen Pavier Feldzug" geleisteten Dienste zur Vertreibung der Franzosen.
[10]
Seit 1803 gehort die Gemeinde zum neu geschaffenen
Amt Hochdorf
.
Der Gemeinderat Rothenburg besteht aus funf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt (Amtsdauer 2020?2024):
[11]
- Bernhard Buchler (
CVP
): Gemeindeprasident
- Raphael Buhlmann (
FDP
): Zentrale Dienste
- Gisela Doenni-Widmer (parteilos): Dienstleistungen
- Michael Riedweg (
Die Mitte
): Offentliche Infrastruktur
- Andy Schneider (
SP
): Bildung
Bei den
Kantonsratswahlen 2023
des
Kantons Luzern
betrugen die Wahleranteile in Rothenburg:
Mitte
27,36 %,
SVP
22,01 %,
SP
(mit JUSO) 16,65 %,
FDP
15,60 %,
glp
10,47 % und
Grune
(mit JG) 7,90 %.
[12]
Bei den
Schweizer Parlamentswahlen 2023
betrugen die Wahleranteile in Rothenburg:
Mitte
28,9 %,
SVP
25,7 %,
FDP
16,1 %,
SP
11,8 %,
glp
9,1 %,
GPS
5,9 %, ubrige 2,4 %.
[13]
Die Gemeinde liegt an der
Bahnlinie Luzern?Olten
. Die Haltestelle Rothenburg Station wird durch den Regio Express und die
Linie S1
der
S-Bahn Luzern
bedient.
Durch Rothenburg verkehren die Buslinien 46
Emmenbrucke Bahnhof
?Rothenburg Wahligen Nord, 50 Luzern Bahnhof?
Menziken
, 51 Rothenburg Bahnhof Dorf?Rain und 52 Luzern Bahnhof?
Rickenbach LU
, welche durch die
Auto AG Rothenburg
betrieben werden. Ab dem Bahnhof Rothenburg beziehungsweise dem Ortsteil Station verkehren zudem die Linien 60 nach
Buttisholz
und 70 nach
Sempach
Station.
Rothenburg liegt an der
Kantonsstrasse
K 15 Luzern?Beromunster und der
Autobahn A2
Basel?Luzern?Chiasso. Die Gemeinde verfugt seit November 2011
[14]
uber einen eigenen Anschluss auf die Autobahn A2 im Ortsteil Rothenburg Station, weiterhin ist das Dorf auch uber den Autobahnanschluss
Emmen-Nord
erreichbar.
- Rothenburg ist der Heimort des Radballvereins
RBC Rothenburg
.
- Handballclub Rothenburg HCR
- Fussballclub Rothenburg
- Leichtathletikverein Rothenburg TSV
Seit November 2011 ist Rothenburg Standort des schwedischen Mobelkonzern
IKEA
. Damit ist es die einzige IKEA in der Zentralschweiz.
Seit April 2020 hat die Gemeinde Rothenburg mit dem
Radio Redcastle
ein eigenes Dorfradio. Es wurde wahrend des
Corona-Lockdowns
gegrundet und wird heute von mehreren freiwilligen Personen gefuhrt.
[15]
Im Juni 2020 grundete das Dorfradio das eigene Nachrichtenportal
Redcastle News
. In diesem konnen neben Neuigkeiten aus dem Dorf auch regionale Nachrichten gelesen werden.
[16]
Mit
Rotenburg an der Fulda
besteht eine Gemeindepartnerschaft.
[17]
- ↑
Generalisierte Grenzen 2023
.
Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑
Generalisierte Grenzen 2023
.
Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑
Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022
.
Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑
Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022
.
Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑
Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde
(
Memento
des
Originals
vom 1. Januar 2015 im
Internet Archive
)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch
(Standige Wohnbevolkerung)
- ↑
Bodennutzung nach Nutzungsarten 2015/2016.
LUSTAT Statistik Luzern, 19. April 2022,
abgerufen am 28. Januar 2024
.
- ↑
Robert Gubler, Bevolkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern. Tabelle I. n. S. 112
- ↑
Standige und nichtstandige Wohnbevolkerung nach institutionellen Gliederungen, Geburtsort und Staatsangehorigkeit
(Bundesamt fur Statistik STAT-TAB)
- ↑
Auslandische Wohnbevolkerung nach Nationalitat, Aufenthaltsstatus und Bevolkerungstyp
(LUSTAT Statistik Luzern)
- ↑
Winfried Hecht:
Das Juliusbanner des zugewandten Ortes Rottweil.
In:
Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz
. 126/7 (1973/4).
doi:10.5169/seals-118647
- ↑
Rothenburg Online.
Abgerufen am 16. August 2022
.
- ↑
Kantonsratswahlen: Starke der Parteien 2023
(LUSTAT Statistik Luzern)
- ↑
Nationalratswahlen 2023.
Bundesamt fur Statistik,
abgerufen am 28. Januar 2024
.
- ↑
Autobahn-Anschluss Rothenburg ist eroffnet.
Luzerner Zeitung, 5. November 2011,
abgerufen am 7. August 2023
.
- ↑
Radio Redcastle ? Dein Dorfradio.
In:
radioredcastle.ch.
Radio Redcastle,
abgerufen am 23. November 2020
.
- ↑
Redcastle News ? Regional News Luzern.
In:
radioredcastle.ch.
Redcastle News,
abgerufen am 23. November 2020
.
- ↑
Rothenburg und seine grenzuberschreitenden Freundschaften.
In:
rothenburg.ch.
Gemeinde Rothenburg,
abgerufen am 24. November 2020
.