Rolls-Royce Silver Seraph
Interieur
Der
Rolls-Royce Silver Seraph
ist eine
Limousine
der
Oberklasse
von
Rolls-Royce
. Er wurde am 3. Mai 1998 als Nachfolger der Baureihen
Silver Spirit
und Silver Spur vorgestellt und darauf gleichzeitig mit dem Schwestermodell
Bentley Arnage
auf den Markt gebracht. Nach 18 Jahren war er der erste vollig neu entwickelte Rolls-Royce nach dem
Silver Shadow
. Eine im Marz 2000 vorgestellte Version mit um 25 cm verlangertem Radstand trug den Namen
Park Ward.
[1]
Alle Rolls-Royce Silver Seraph wurden in der Rolls-Royce-Fabrik im
englischen
Crewe
gebaut. 2002 wurde die Produktion eingestellt.
BMW
hatte die Markenrechte vom
Vickers
-Konzern gekauft, die Fabrik ging dagegen an
Volkswagen
. Der Bentley Arnage wurde bis 2009 in der von Volkswagen ubernommenen Fabrik in Crewe produziert.
Als erster Rolls-Royce seit dem
Phantom III
von 1936 wird er wieder von einem V12-Motor angetrieben, der in diesem Fall aus dem
BMW 750i/iL
stammt. Der
BMW M73
besteht aus Aluminium und leistet 240 kW (326 PS) bei 5000 min
?1
. Das maximale Drehmoment betragt 490 Nm bei 3900 min
?1
. Er besitzt ein elektronisch gesteuertes Motormanagement.
Zur weiteren Ausstattung zahlt unter anderem auch ein
Antiblockiersystem
fur die Bremsen und
Adaptive Ride Control
. Der Silver Seraph verfugt uber ein
ZF
-Funfgang-Automatikgetriebe.
Der Silver Seraph kostete 155.175 £ in
Großbritannien
, 220.695 $ in den Vereinigten Staaten und zur Markteinfuhrung in Deutschland 444.000 DM.
Die
Verwindungssteifigkeit
der Karosserie ist um 65 Prozent hoher als bei dem Vorganger. Außer dem Kuhlergrill, den Felgen und der Kuhlerfigur sind alle Karosserieteile mit dem Bentley Arnage identisch. Der Silver Seraph baut auch auf derselben
Plattform
auf wie der Arnage. Die Karosserie war in Einfarben- wie auch in Zweifarben-Lackierung erhaltlich. Des Weiteren erfullte Rolls-Royce jede individuelle Farbkombination fur die Außenfarbe und die Innenraumausstattung.
Auch im Innenraum sind sich Silver Seraph und Arnage sehr ahnlich, weisen jedoch im Detail Unterschiede auf: Der Silver Seraph besitzt Rolls-Royce-typische Stilelemente, u. a. hat die Mittelkonsole eine ausfuhrlichere Holzvertafelung. In beiden Fahrzeugen gibt es einen mit Leder verkleideten Innenraum und Ledersitze. Die Innenraum-Applikationen an Armaturenbrett, Mittelkonsole, den Seiten der Vordersitze und an den Turvertafelungen waren frei wahlbar. Standardmaßig wurde Wurzelnussholz verwendet.
Der Silver Seraph mit seinen knapp 2,6 Tonnen Leergewicht erreicht eine Hochstgeschwindigkeit von 225 km/h. Die Federung ist komfortabel ausgelegt, jedoch auf kurzen Unebenheiten harter als die der Vorgangermodelle.
Insgesamt wurden 1570 Silver Seraph hergestellt.
Auf Basis des Silver Seraph wurde von 2000 bis 2002 der Rolls-Royce Park Ward gebaut. Dabei handelt es sich um ein Reprasentationsfahrzeug fur den Chauffeurbetrieb. Die Passagiere im Fond haben 250 mm mehr Beinfreiheit durch Verlangerung der Standardversion des Silver Seraph auf 5640 mm. Das Automobil wurde auf dem
Genfer Auto-Salon
im Marz 2000 vorgestellt. Die Produktionszahl des Park Ward betrug 127 Fahrzeuge.
Der Name
Park Ward
bezieht sich auf den ehemaligen britischen Karosseriehersteller
Park Ward
, der 1939 von Rolls-Royce gekauft wurde.
Das Konzept des Park Ward ahnelt dem der
Rolls-Royce Park Ward Limousine
, einer uberlangen Version des
Rolls-Royce Silver Spirit Mk. IV
, die von 1994 bis 1998 gebaut wurde.
Motor
|
Hubraum
|
Leistung
|
Drehmoment
|
Verbrauch
|
0?100 km/h
|
V
max
|
Getriebe
|
V12
(
BMW M73
)
|
5379 cm³
|
240 kW (326 PS)
bei 5000 min
?1
|
490 Nm
bei 3900 min
?1
|
ca. 17,4 l/100 km
|
7,5 s
|
225 km/h
|
Funfgang-Automatik
|
- ↑
Automobil Revue
, Katalognummer 2001, S. 500.