Roger Bernard III. (Foix)

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Darstellung Roger-Bernards nach einem Siegel, 1880

Roger Bernard III. († 3. Marz 1303 ) war von 1265 bis zu seinem Tod Graf von Foix , Vizegraf von Castelbon (als Roger Bernard II.), ab 1290 durch Heirat Vizegraf von Bearn (als Roger Bernard I.) und seit 1278 Kofurst von Andorra . Er war der einzige Sohn seines Vorgangers Graf Roger IV. und dessen Ehefrau Brunissende de Cardona.

Kampf gegen Frankreich

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Der Graf von Foix greift Casaubon an wahrend zugleich seine Burg vom Konig von Frankreich belagert wird
(Bild: Jean Fouquet um 1455)

Gleich zu Beginn seiner Regentschaft sollte Roger Bernard III. im Zentrum bedeutender Ereignisse stehen die fur das weitere Schicksal seiner Grafschaft entscheidend waren. Seit dem Frieden von Lorris 1243 mussten die Grafen von Foix fur das Tiefland ihrer Grafschaft den Konig von Frankreich als Lehnsherren anerkennen, dieses Abhangigkeitsverhaltnis versuchte Roger Bernard nun mittels einer riskanten Politik zu beenden.

1268 unternahm Roger Bernard einen Zug in die katalanische Grafschaft Empuries , wo er raubend und plundernd hindurch zog. Daraufhin wurde er vor den koniglichen Seneschall von Carcassonne zitiert, der ihn 1271 zur Begleichung des entstandenen Schadens einer Zahlung von 5533 livre tournois verurteilte, Roger Bernard legte gegen dieses Urteil aber Einspruch ein. Nur ein Jahr spater sollte es zur militarischen Konfrontation mit dem Konig kommen, als sich Roger Bernard in eine Fehde zwischen Graf Geraud VI. von Armagnac und Geraud de Casaubon einmischte. Dabei ergriff er Partei fur Armagnac wahrend Casaubon sich dem Schutz des Konigs unterstellte. Dies hinderte die beiden Grafen aber nicht daran Casaubons Burg Sompuy zu zerstoren, woraufhin sie sich erneut vor dem Seneschall von Carcassonne verantworten sollten. Doch Roger Bernard versaumte nicht nur den dafur angesetzten Termin, sondern ließ den Seneschall personlich uberfallen, woraufhin dieser umgehend das Tiefland von Foix besetzen ließ. Wahrenddessen bereitete Konig Philipp III. einen Feldzug gegen Foix vor.

Als im Mai 1272 das koniglich-franzosische Heer auf Pamiers zumarschierte, rief Roger Bernard den aragonesischen Konig Jakob I. um dessen Schutz an, mit der Behauptung, dass er fur das Hochland von Foix ein Vasall Aragons sei. Tatsachlich aber durfte der Graf das Hochland als souveraner Furst regiert haben, da Aragon bereits im Vertrag von Corbeil 1258 auf jegliche Anspruche im Norden der Pyrenaen , mit Ausnahme des Roussillon , verzichtet hatte. Trotzdem zog Jakob I. nun mit einem Heer uber die Pyrenaen. In dieser spannungsreichen Lage schaltete sich der Vizegraf von Bearn, Roger Bernards Schwiegervater, als Vermittler ein und ein Krieg zwischen beiden Konigreichen konnte in der Abtei von Boulbonne diplomatisch verhindert werden. So vereinbarten beide Konige, dass sich Roger Bernard der franzosischen Krone unterwerfen sollte, doch dieser lehnte diese Forderung ab.

Die Burg von Foix

Konig Philipp III. begann darauf am 3. Juni 1272 mit der Belagerung von Foix und schon am 5. Juni ergab sich Roger Bernard der Ubermacht. Der Graf wurde der Kerkerhaft in Carcassonne ubergeben und seine Ehefrau musste als Geisel mit nach Paris kommen. Die Hochlandburgen wurden von Frankreich beschlagnahmt, gleichwohl Aragon sie fur sich beanspruchte, und der Mutter des Grafen zu Verwaltung unterstellt.

Nach uber einem Jahr Kerkerhaft war Roger Bernard Ende 1273 bereit sich der koniglichen Hoheit zu ergeben. Er wurde nach Paris eingeladen, wo er vom Konig zum Ritter geschlagen wurde. Er erhielt am 15. Marz 1273 wieder alle Rechte fur das Tiefland seiner Grafschaft zuruck, im Hochland aber musste er weiter die konigliche Besatzung akzeptieren. Auf diese Weise schob der Konig einem erneuten Zusammengehen des Grafen mit Aragon einen Riegel vor.

Die Familie des Grafen wurde auch zu einem Objekt franzosischer Interessenspolitik als seine Schwester Esclarmonde 1275 nach franzosischer Vermittlung den aragonesischen Prinzen Jakob heiratete. Diese Hochzeit sollte einen Keil in die aragonesische Konigsfamilie treiben, indem der Prinz, welcher der Erbe bedeutender Teile des Reiches seines Vaters war, naher an die Seite Frankreichs gezogen werden sollte. Prinz Jakob brauchte einen starken Verbundeten um den Machtanspruchen seines Bruders Peter zu entgehen. Diese Hochzeit gab Roger Bernard auch die Gelegenheit seinen enormen Reichtum zur Schau zu tragen, indem er die Mitgift von 3000 Mark Silber allein aufbringen konnte.

Im Dienst der Krone

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Danach konnte sich Roger Bernard im Dienste Frankreichs beweisen, als er an der Spitze eines koniglichen Heeres nach Navarra entsandt wurde. Dort war bereits 1274 Konig Heinrich I. gestorben und hinterließ nur seine unmundige Tochter Johanna I. die unter der Regentschaft ihrer Mutter Blanche d’Artois stand. Dadurch wurden bei den spanischen Nachbarn Kastilien und Aragon Begehrlichkeiten auf eine Annexion des baskischen Konigreiches geweckt. Nachdem sich die Bewohner von Pamplona 1275 gegen die Regentin erhoben hatten, floh diese mit ihrer Tochter nach Frankreich, wo sie bei ihrem Vetter Konig Philipp III. um Unterstutzung wirbt. Diese bekam sie um den Preis der Hand ihrer Tochter, die mit dem Prinzen Philipp verheiratet werden sollte.

Das Heer unter der Fuhrung Roger Bernards konnte Pamplona 1276 einnehmen und die formelle Herrschaft Johannas, tatsachlich die von Frankreich, uber Navarra herstellen, bis 1277 konnte auch Kastiliens Zugriff auf Navarra abgewehrt werden. Nachdem 1276 der Kronprinz Ludwig gestorben war, sollte Johannas Verlobter, Prinz Philipp, neuer Thronanwarter Frankreichs werden. Dadurch sollte Navarra bis 1441 faktisch mit Frankreich vereint werden. Roger Bernard wurde fur seine Dienste mit dem Amt eines Gouverneurs von Biskaya belohnt, auch die Hochlandburgen seiner Grafschaft wurden ihm wieder ubergeben, allerdings musste er nun fur seine gesamte Grafschaft den Lehnseid auf Frankreich leisten.

Grundervater Andorras

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Im Jahr 1278 konnte Roger Bernard mit dem Bischof von Urgell Pere d’Urtx einen Streit um die Herrschaft uber die Pyrenaentaler beilegen der seit den Tagen seines Großvaters wahrte. Bei einer Zusammenkunft am 8. September in Lleida vereinbarte er mit Bischof Pere d’Urtx einen pareage-Vertrag der eine Herrschaftsteilung beider Parteien uber das umstrittene Gebiet regeln sollte.

Die Bestimmungen von 1278 waren wie folgt:

  • die aufzubringenden Steuern des Volkes sollten im jahrlichen Wechsel an den Grafen und dem Bischof entrichtet werden
  • der Graf und der Bischof uben die gemeinsame Rechtsprechung aus
  • das Volk war beiden Herren zur Waffengefolgschaft verpflichtet, es sei denn, die beiden Herren bekampften sich gegenseitig

Pareage-Vertrage waren in der gesamten Zeit des Mittelalters keine Seltenheit. Die Grafen von Foix hatten schon mehrmals auf dieses Mittel zuruckgegriffen um Streitigkeiten mit anderen Machten uber lehnsrechtliche Angelegenheiten beizulegen. Das Besondere aber an diesem Vertrag, der 1282 auch von Papst Martin IV. anerkannt wurde, war dessen außerst lange Lebenszeit. Er sollte bis zur Erklarung der Unabhangigkeit Andorras 1993 bestand haben und wurde erst dann durch die andorranische Verfassung abgelost. Die lehnsherrlichen Rechte des Grafen von Foix sollten dabei im Verlauf der Jahrhunderte vom franzosischen Souveran ubernommen werden, nachdem der letzte Graf Heinrich II. 1594 als Heinrich IV. den franzosischen Konigsthron bestiegen hatte.

Dieser Vertrag sollte noch von Graf Roger Bernard und dem Bischof am 6. Dezember 1288 erweitert werden, nachdem es zwischen beiden erneut zu Spannungen gekommen war, als der Graf eine Burg auf Puy-Saint-Vincenc erbaut hatte, um die Aktivitaten des Bischofs zu uberwachen. So fugten sie hinzu, dass keiner der beiden Herren ohne die Zustimmung des anderen Burgen in Andorra bauen darf.

Kreuzzug gegen Aragon

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Konig Peter III. von Aragon

Im Fruhjahr 1280 mischte sich Roger Bernard in die inneren Verhaltnisse Aragons ein wo sich die Grafen Arnaud Roger I. von Pallars-Sobira und Ermengol X. von Urgell , ein Cousin Roger Bernards, gegen die Herrschaft Konig Peters III. erhoben. Roger Bernard unterstutzte die Revolte wurde jedoch mit den anderen Grafen bei Balaguer vernichtend geschlagen und geriet in die Gefangenschaft Aragons.

In der Zeit seiner Gefangenschaft brach 1282 auf der Insel Sizilien ein Aufstand der Bevolkerung gegen die Herrschaft des Herrschers Karl von Anjou aus. Diese sizilianische Vesper nutzte Konig Peter III. von Aragon aus, vertrieb Karl von Anjou von der Insel und kronte sich zum Konig von Sizilien. Anjou jedoch war ein Protege des Papstes und außerdem der Onkel des franzosischen Konigs. So wurde Peter III. von Aragon vom Papst exkommuniziert und ein Kreuzzug gegen ihn wurde ausgerufen, der von Konig Philipp III. von Frankreich gefuhrt werden sollte. In dieser Situation hielt es Konig Peter fur angebracht den Grafen von Foix 1283 aus der Gefangenschaft zu entlassen, als Preis fur seine Freiheit sollte Roger Bernard die Vizegrafschaft Castelbon an Aragon abtreten. Einmal auf freien Fuß dachte Roger Bernard aber nicht daran, sich an Vereinbarungen mit einem gebannten Konig zu halten und schloss sich dem aragonesischen Kreuzzug an. In dessen Verlauf konnte Roger Bernard 25. Mai 1285 Elne einnehmen, das vom Bastard von Roussillon hartnackig verteidigt wurde. Am 7. September war er auch bei der Eroberung von Girona beteiligt. Jedoch scheiterte der Kreuzzug, nachdem das franzosische Heer durch Krankheiten stark dezimiert wurde. Nachdem sich das Heer nach Perpignan zuruckgezogen hatte, verstarb dort Konig Philipp III. von Frankreich am 5. Oktober, womit der Kreuzzug endete. Nur der schnelle Tod Konig Peters von Aragon am 11. November desselben Jahres rettete Roger Bernard vor einem Gegenschlag Aragons.

Das Erbe von Bearn

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Im Jahr 1290 verstarb Roger Bernards Schwiegervater der Vizegraf Gaston VII. von Bearn . Dieser hatte bereits im Mai 1268 seine zweite Tochter Marguerite, nicht ohne Zutun Roger Bernards, zur alleinigen Erbin seines Besitzes eingesetzt. So regierte nun Roger Bernard im Namen seiner Frau in Bearn. Doch 1293 sollten Marguerites jungere Schwester Mathe und deren Sohn Graf Bernard VI. von Armagnac das Erbe anfechten. Trotz eines koniglichen Verbotes, das Privatfehden untersagte, forderte der Graf von Armagnac Roger Bernard zu einem Duell auf. Es fand tatsachlich statt, jedoch bleibt der Ausgang des Zweikampfes unklar. Im weiteren Verlauf des Krieges gegen Armagnac besetzte Roger Bernard auch Gebiete in Aragon, wofur er vom Erzbischof von Saragossa exkommuniziert wurde.

Doch letztlich konnte Roger Bernard Bearn fur sich gewinnen, womit er wieder in ein kompliziertes Abhangigkeitsverhaltnis trat, denn Bearn war ein Lehen des Herzogtums Gascogne und dieses wurde vom Konig von England gehalten, der wiederum fur die Gascogne dem Konig von Frankreich huldigen musste. Roger Bernard nutzte seine neue Lage aus um erneut die konigliche Autoritat herauszufordern und griff die Zisterzienserabtei von Cahors an, wo er mehrere konigliche Wachsoldaten totete. Nachdem er sich weigerte, sich fur diese Tat zu verantworten, zwang ihn der Konig dazu, indem er einen Teil der Grafschaft Foix besetzen ließ. Nun lenkte Roger Bernard ein und sollte als Buße einen Kreuzzug ins heilige Land unternehmen und falls er diesen nicht binnen Jahresfrist angetreten habe, sollte er eine Strafe von 10.000 Libra zahlen. Roger Bernard wird wohl wahrscheinlich die Geldstrafe gezahlt haben, da seit der Eroberung Akkons am 18. Mai 1291 weitere Kreuzzugsunternehmen aussichtslos wurden. Noch schwerwiegender fur den Grafen war aber die zu leistende Ubergabe der Burgen von Lordat und Montreal an den Seneschall von Carcassonne. Im Juli 1291 reiste Roger Bernard nach Paris, wo er genotigt war, eine Erklarung abzugeben, gegen keine koniglichen Anordnungen zu verstoßen noch Besitz der Krone zu schadigen.

Danach war Roger Bernard wieder fest an der Seite Frankreichs und nahm bis 1295 im Gefolge des Prinzen Charles de Valois an dessen Gascognekriegen gegen England teil, was ihm die eintraglichen Gouverneursposten in Auch , Aire , Dax und Bayonne einbrachte.

Der Graf gegen Bernard Saisset

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Nachdem sich das Verhaltnis Konig Philipps IV. zu Graf Roger Bernard wieder entspannt hatte, war der Konig bereit dem Grafen mehrere Beweise seiner Gunst zukommen zu lassen. So durfte der Graf zum Beispiel zwei Hochlandburgen, die der Konig zuvor noch beschlagnahmen ließ, wieder in seine Hand nehmen. Ebenfalls beabsichtigte der Konig 1294 dem Grafen von Foix die Ruckerstattung seiner herrschaftlichen Rechte uber die Stadt Pamiers . Gegen dieses Vorhaben legte jedoch der Abt von St. Antonin de Fredelas, Bernard Saisset, Einspruch ein.

Die Co-Herrschaft uber diese Stadt wurde einst 1111 von Graf Roger II. mit dem Abt von St. Antonin in einem pareage-Vertrag geregelt, indem sich Abt und Graf auf einer Teilung der Herrschaft zu gleichen Teilen geeinigt hatten. Dieser Vertrag hatte die Generationen uber bestand, doch als sich Roger Bernard 1270 im Kampf gegen Frankreich befand, ubertrug der Abt Bernard Saisset die graflichen Rechte an den Konig. Dadurch wurde er zum faktischen Alleinherrscher von Pamiers. Doch schon 1175 wollte der Konig, nachdem der Graf sich ihm unterworfen hatte, diese Rechte an Roger Bernard zuruckgeben. Aber Bernard Saisset weigerte sich, die Wiederherstellung der Verhaltnisse von vor 1270 zu akzeptieren. So einigte man sich auf eine Ubergangszeit von 5 Jahren, die 1280 um weitere 10 Jahre verlangert wurde, in denen der Graf die ihm entgehenden Einkunfte aus Pamiers vom Konig erstattet bekam.

Nun aber, am 30. Januar 1294, forderte der Konig den Abt dazu auf den Grafen endlich in seinen vertraglichen Rechten anzuerkennen, doch der Abt weigerte sich erneut. So wies der Konig den Seneschall von Carcassonne im Februar 1295 an, die koniglichen Truppen aus Pamiers abzuziehen und die Burg der Stadt an den Grafen zu ubergeben. Nachdem der Seneschall diese Anordnung nach einem Monat nicht nachgekommen war, fuhlte sie Roger Bernard getauscht und besetzte mit der Hilfe der Burger der Stadt die Burg wie auch die Abtei und ubernahm die Kontrolle uber Pamiers. Saisset reagierte darauf, indem er den Grafen und die Burger Pamiers exkommunizierte und rief Papst Bonifaz VIII. um Hilfe an. Doch dessen Intervention beim Konig hatte keinen Erfolg, so wurde der Abt im November 1297 gezwungen, den Grafen in seinen Rechten anzuerkennen. Roger Bernard aber musste den Abt als seinen Lehnsherrn fur Pamiers anerkennen und musste zudem fur den entstandenen Sachschaden finanziell aufkommen. Der Papst hob dagegen die Exkommunikation des Grafen und der Stadtbevolkerung auf.

Der Graf und die babylonische Gefangenschaft

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In seinen letzten beiden Lebensjahren sollte Graf Roger Bernard eine kleine wenn auch entscheidende Rolle in dem Konflikt zwischen den Papst und dem franzosischen Konig uber das Verhaltnis der geistlichen zur weltlichen Macht spielen, der langfristig in der sogenannten babylonische Gefangenschaft der Kirche in Avignon fuhren sollte.

Ausloser dieses Konfliktes war erneut Bernard Saisset der, inzwischen Bischof von Pamiers , im April 1301 erneut mit Roger Bernard in einen Streit uber die Jurisdiktion in Pamiers geraten war. Roger Bernard genoss dabei die Unterstutzung des Konigs, worauf der Bischof die Stadt ein weiteres Mal mit der Exkommunikation belegte. Die Burger der Stadt legten aber beim Erzbischof von Narbonne und beim Papst erfolgreich Einspruch gegen denn Bann ein.

Bernard Saisset ließ es nun auf eine direkte Konfrontation mit dem Konig ankommen und unterstutzte offentlich die papstliche Forderung, den in koniglicher Haft befindenden Grafen von Flandern , Guido I. , freizulassen. Der Konig reagierte darauf, indem er eine Untersuchungskommission einsetzte die den Verdacht des Hochverrates des Bischofs untersuchen sollte. Vor dieser Kommission trat auch Roger Bernard als Zeuge auf, und dort sagte er aus der Bischof habe ihn und andere Grafen der Region dazu aufgefordert, einen Aufstand gegen den Konig anzufuhren. Diese Aussage reichte dem Konig aus, um den Bischof am 6. Oktober 1301 wegen Hochverrates und Majestatsbeleidigung zu verhaften und nach Senlis zu bringen, wo das Verfahren gegen den Bischof stattfinden sollte. Der Papst empfand dies als Angriff auf die kirchliche Autoritat und berief im Dezember des Jahres eine Synode in Rom ein, die Konig Philipp IV. alle ihm gewahrten Privilegien entzog und ihn zur Unterwerfung aufforderte. Der Konig aber ließ die dazu angefertigte papstliche Bulle verbrennen und verbot auf einer Synode in Paris am 10. April 1302 allen Pralaten seines Reichs, nach Rom zu fahren. Damit war der Bruch zwischen Frankreich und dem Papst besiegelt, der am 7. September 1303 in dem Attentat von Anagni seinen Hohepunkt haben sollte, nachdem das Papsttum eine starker werdende Abhangigkeit zum franzosischen Konig hinnehmen musste, die wenige Jahre spater in der Ubersiedelung des Papstes nach Avignon mundete.

Bischof Bernard Saisset hingegen wurde bereits 1303 aus der koniglichen Haft entlassen.

Graf Roger Bernard III. starb schon am 3. Marz 1303 in Tarascon wahrend der Vorbereitungen zu einem Kriegszug nach Aragon, wo er sich als Erbe einer entfernten Verwandten durchsetzen wollte.

Seit seiner Regentschaft mussten die Grafen von Foix endgultig die Oberlehnsherrschaft Frankreichs uber ihre Grafschaft akzeptieren, womit sie ihre fast souverane Stellung zugunsten der franzosischen Interessen aufgeben mussten. Stattdessen waren die Grafen fortan bemuht, innerhalb der franzosischen Feudalwelt zum fuhrenden Adel aufzusteigen, was sich bereits mit der Hochzeit von Roger Bernards Erben mit einer kapetingischen Prinzessin niederschlug.

Innerhalb ihrer Grafschaft aber behielten die Grafen gegenuber der Krone noch fur lange Zeit ihre Vorrechte in Fragen von Justiz, Steuern und des wichtigen Bergbaus, die nicht zuletzt Roger Bernard III. hartnackig verteidigt hatte.

Ehe und Nachkommen

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Stammtafel der Nachfahren

Graf Roger Bernard III. war seit 1267 verheiratet mit Marguerite de Montcada († 1319), einer Tochter des Vizegrafen Gaston VII. von Bearn und dessen Ehefrau Mathe de Matha. Diese Ehe wurde von den Eltern des Paares bereits am 3. Oktober 1252 in Layrac vertraglich vereinbart und brachte dem Hause Foix die Vizegrafschaften Bearn und Marsan sowie einen Anspruch auf die Grafschaft Bigorre ein. Die Kinder des Paares waren:

  • Gaston I. (1287?1315), Nachfolger als Graf von Foix, Vizegraf von Castelbon, Bearn und seit 1310 von Marsan, Co-Herr von Andorra
  • Konstanze († 1332), ? 1296 Johann I. de Levis, Herr von Mirepoix ( Haus Levis )
  • Mathe, ? 1294 Bernard IV., Graf von Astarac
  • Marguerethe († 1304), ? 1291 Bernard Jourdain IV., Herr von l’Isle-Jourdain
  • Brunissende, ? 1298 Elias VII., Graf von Perigord ( Haus Perigord )
  • Hans Christoph Stoodt: Katharismus im Untergrund. Die Reorganisation durch Petrus Auterii 1300 - 1310 . Mohr, Tubingen 1996, ISBN 3-16-146156-8 , ( Spatmittelalter und Reformation N. R. 5), (Zugleich: Frankfurt am Main, Univ., Diss., 1988).
Vorganger Amt Nachfolger
Roger IV. Graf von Foix
Vizegraf von Castelbon

1265?1303
Gaston I./I./VIII.
--- Kofurst von Andorra
1278?1303
Gaston I./I./VIII.
Gaston VII. Vizegraf von Bearn
(de iure uxoris )

1290?1303
Gaston I./I./VIII.