Robert Taylor
(*
5. August
1911
als
Spangler Arlington Brugh
in
Filley
,
Nebraska
; †
8. Juni
1969
in
Santa Monica
,
Kalifornien
) war ein
US-amerikanischer
Filmschauspieler
, der ab Mitte der 1930er-Jahre zu einem der zeitweise popularsten
Leading Men
in
Hollywood
aufstieg. Er drehte mehr als 70 Kinofilme.
[1]
Taylor war der Sohn eines Landarztes. Er hatte den Wunsch, Musik zu studieren, und schrieb sich zunachst an der Doane University als Musikstudent ein, folgte dann jedoch seinem Cellolehrer an das
Pomona College
. Dort spielte er in der ortlichen Theatergruppe im Rollenfach des Jungen Helden. Die Talentsucher von
MGM
wurden auf ihn aufmerksam und brachten ihn an der studioeigenen Schauspielschule unter.
Im Jahr 1934 erhielt er einen Siebenjahresvertrag mit 35 Dollar in der Woche und hatte im selben Jahr sein Filmdebut in
A Wicked Woman
. Taylor blieb uber 24 Jahre bei MGM unter Vertrag und damit langer bei einem einzelnen Studio als jeder andere Filmstar. Seine erste große Rolle spielte Taylor 1935 in
Ein Arzt fur alle Falle
. Im selben Jahr wirkte er neben
Irene Dunne
in dem Melodram
Magnificent Obsession
mit, das fur seine Karriere so bedeutsam war wie spater die
Neuverfilmung
von 1954 fur
Rock Hudson
. Sein rasanter Aufstieg zum Topstar war im folgenden Jahr so spektakular, dass die Londoner Zeitung
The Observer
in ihrem Jahresruckblick schrieb: ?1936 wird als das Jahr des
Spanischen Burgerkrieges
, der
Abdankung des englischen Konigs
und von Robert Taylor in Erinnerung bleiben.“
Taylor verdankte seine Popularitat in diesem Jahr Auftritten neben
Loretta Young
(
Frauenehre
),
Janet Gaynor
(
Kleinstadtmadel
),
Barbara Stanwyck
(
Zwischen Haß und Liebe
),
Joan Crawford
(
The Gorgeous Hussy
) und besonders
Greta Garbo
, an deren Seite er in der
Dumas
-Verfilmung
Die Kameliendame
die Rolle des Armand Duval spielte. Taylor galt neben
Tyrone Power
als der schonste Schauspieler seiner Zeit und wurde von den Kritikern deswegen oft herabgesetzt. Das Studio versuchte daher, Taylor regelmaßig auch in bodenstandigeren Rollen einzusetzen. Er drehte in der Folge auch viele Abenteuerfilme und
Western
.
[1]
Seine uberwiegend weiblichen Fans mochten ihn jedoch am liebsten als Held romantischer Komodien und dramatischer Liebesgeschichten. Gute Darstellungen lieferte er unter anderem als Gangster in
Der Tote lebt
sowie in
Ihr erster Mann
mit
Vivien Leigh
, seinem personlichen Lieblingsfilm.
Wahrend des Krieges war er als
Leutnant
bei der
US Navy
im Einsatz. In dieser Funktion unterrichtete er angehende Piloten und drehte 17 US-Navy-Trainingsfilme als Regisseur, die sich hauptsachlich mit der Fliegerei beschaftigten. In dem oscarpramierten Dokumentarfilm
The Fighting Lady
fungierte er als Sprecher. Nach dem Krieg konnte der Schauspieler zunachst nicht an seine bisherige Popularitat anknupfen. Erst Auftritte in aufwandig produzierten Historienfilmen wie
Quo Vadis?
,
Ivanhoe
,
Die Ritter der Tafelrunde
und
Liebe, Tod und Teufel
verhalfen ihm zu neuen Erfolgen. Daneben wirkte er in vielen Western mit, darunter
Fluch des Blutes
, der ihn als Indianer prasentierte, der gegen Rassenhass und Verbrechen ankampfen muss.
Karawane der Frauen
erzahlt die dramatischen Ereignisse um eine Gruppe Frauen, die unter der Fuhrung von Taylor viele Gefahren auf dem Weg nach Westen uberwinden mussen.
Nach dem Ende seines Vertrages bei MGM begann die Qualitat seiner Kinofilme zu sinken, sodass er seine eigene Produktionsfirma grundete, die Robert Taylor Productions, und ubernahm daraufhin zwischen 1959 und 1962 in der von ihm produzierten Fernsehserie
Kein Fall fur FBI
die Hauptrolle. Seine Filme in den 1960er-Jahren waren uberwiegend Western von schwankender Qualitat, doch blieb Taylor bis zu seinem Tod als Hauptdarsteller beim Film gefragt.
Taylor war Grundungsmitglied der 1944 ins Leben gerufenen
Motion Picture Alliance for the Preservation of American Ideals
[2]
und nannte vor dem Ausschuss des
Komitees fur unamerikanische Umtriebe
die Namen von Schauspielern, die
Kommunisten
sein konnten.
[3]
Als Anhanger der
Republikanischen Partei
unterstutzte er 1960 den
Prasidentschaftswahlkampf
von
Richard Nixon
und 1966 in Kalifornien den Wahlkampf seines Freundes
Ronald Reagan
.
Robert Taylor starb 1969 an
Lungenkrebs
und wurde auf dem
Forest Lawn Memorial Park
in
Glendale
beigesetzt. Die Trauerrede wurde vom damaligen
kalifornischen Gouverneur
Ronald Reagan gehalten.
Von 1939 bis 1951 war Taylor in erster Ehe mit
Barbara Stanwyck
verheiratet; die Ehe blieb kinderlos. 1954 heiratete er
Ursula Thiess
, das Paar hatte zwei gemeinsame Kinder.
- ↑
a
b
Robert Taylor.
In:
latimes.com.
Abgerufen am 14. Mai 2020
(englisch).
- ↑
Steven J. Ross:
Movies and American Society.
Wiley-Blackwell, Chichester 2002,
ISBN 0-631-21960-9
, S. 197.
- ↑
Reynold Humphries:
Hollywood’s Blacklists: A Political and Cultural History.
Edinburgh University Press, 2009,
ISBN 978-0-7486-2455-3
, S. 83.