Robert Palmer

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Robert Palmer (1986)

Robert Allen Palmer (* 19. Januar 1949 in Batley , England ; † 26. September 2003 in Paris ) war ein britischer Popmusiker .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seine Eltern zogen mit dem dreijahrigen Robert nach Malta , wo er seine Kindheit verbrachte. Musik von Kunstlern wie Nat King Cole bis Otis Redding ubte den Haupteinfluss auf seine musikalische Karriere aus.

In England gelangte Palmer als Sanger verschiedener Bands zu regionaler Bekanntheit. Mit The Alan Bown Set hatte er Ende der 1960er Jahre einen ersten kleinen Hit. [1] Anschließend schloss er sich der Band Vinegar Joe an, in der er an der Seite von Elkie Brooks als Lead-Sanger fungierte. Nach der Auflosung von Vinegar Joe begannen die beiden Kunstler ihre Solokarrieren. Robert Palmer schloss mit Island Records einen ersten Plattenvertrag ab. Sein Debut Sneakin’ Sally Through the Alley im Herbst 1974 beeindruckte allerdings nur die Kritiker und wurde ein kommerzieller Misserfolg. Auch das zweite Album Pressure Drop vom Herbst 1975 (unter Mitwirkung des Motown-Bassisten James Jamerson und eines Großteils der Band Little Feat ) verkaufte sich nur maßig. Daher anderte Palmer fur das Album Some People Can Do What They Like die musikalische Richtung und mischte Rock mit Reggae. Damit begann langsam der kommerzielle Erfolg. Mit dem Album Double Fun und der daraus ausgekoppelten Single Every Kinda People gelang ihm im Fruhjahr 1978 der Durchbruch. Das Lied und die erste Single Bad Case of Loving You aus dem Nachfolgealbum Secrets waren Mitte 1979 beides Top-20-Erfolge in den US-Charts .

1980 und 1981 hatte Palmer dann seine großten Erfolge auf dem europaischen Kontinent. Das Lied Johnny and Mary war ein Top-10-Hit in den deutschsprachigen Landern und ein Dreivierteljahr in den deutschen Charts. Es ist in Deutschland eines der bekanntesten Lieder des Briten, obwohl es in seiner Heimat und in den USA kaum zur Kenntnis genommen wurde. Das Album Clues und die zweite Single Looking for Clues erreichten ebenfalls die Top 10. Ende 1984 grundete Palmer zusammen mit John und Andy Taylor von der Band Duran Duran sowie Tony Thompson von Chic die Band Power Station , die im Fruhjahr und Sommer 1985 einige Hits wie Some Like It Hot , Get It On und Communication hatte. Die Band wurde von Bernard Edwards produziert.

Seinen großten Charthit hatte Palmer im Fruhjahr 1986, als sein Song Addicted to Love es als einzige seiner Singles an die Spitze der Billboard Hot 100 schaffte, die sich dort eine Woche halten konnte und ihm 1987 sogar einen Grammy einbrachte. Im Video dazu sieht man Palmer mit einer Band aus funf Models in schwarzen Minirocken, die bewusst so in Szene gesetzt wurden, dass sie nicht glaubhaft das Spielen ihrer Instrumente vortauschten. Ursprunglich hatten die hohen Passagen des Songs von Chaka Khan gesungen werden sollen, was aber durch Differenzen mit ihrer Plattenfirma nicht moglich wurde. [2] Das zugehorige Album Riptide verkaufte sich alleine in den USA uber 2 Millionen Mal. I Didn’t Mean to Turn You On war im Sommer 1986 ein zweiter Charthit aus dem Album.

Mitte 1988 erschien das Album Heavy Nova . Palmer gewann einen weiteren Grammy fur seinen Song Simply Irresistible und mit diesem Album und dem folgenden Addictions Volume 1 , seinem ersten Best-of-Album, hatte er zwei weitere Millionenseller in den USA. 1987 zog Palmer nach Lugano in die Schweiz . Ab Herbst 1990 war er wieder in Europa erfolgreich: Zusammen mit der Reggae-Band UB40 hatte er den europaweiten Hit I’ll Be Your Baby Tonight . Sein Lied Life in Detail gehorte zum Soundtrack des Erfolgsfilms Pretty Woman . Im Fruhjahr 1991 hatte er mit einem Medley aus den Hits Mercy Mercy Me und I Want You von Marvin Gaye seinen letzten großen internationalen Hit. Im Mai 2003 veroffentlichte Palmer sein letztes Album Drive , das eine Sammlung von Blues-Interpretationen beinhaltete.

Palmer starb am 26. September 2003 im Alter von 54 Jahren in einem Pariser Hotel an einem Herzinfarkt . [3] Er hinterließ zwei Kinder von seiner geschiedenen Ehefrau, mit der er bis 1993 verheiratet war. [4]

Diskografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Studioalben

Jahr Titel Hochstplatzierung, Gesamtwochen, Auszeichnung Chartplatzierungen Chartplatzierungen [5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1974 Sneakin’ Sally Through the Alley US 107
(15 Wo.) US
Erstveroffentlichung: September 1974
1975 Pressure Drop US 136
(8 Wo.) US
Erstveroffentlichung: November 1975
1976 Some People Can Do What They Like UK 46
(1 Wo.) UK
US 68
(16 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Oktober 1976
1978 Double Fun US 45
(25 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Marz 1978
1979 Secrets UK 54
(4 Wo.) UK
US 19
(24 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Juni 1979
1980 Clues DE 6
Gold
Gold

(44 Wo.) DE
UK 31
(8 Wo.) UK
US 59
(17 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 26. September 1980
1983 Pride DE 35
(7 Wo.) DE
UK 37
(9 Wo.) UK
US 112
(19 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Marz 1983
1985 Riptide UK 5
Gold
Gold

(37 Wo.) UK
US 8
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(90 Wo.) US
Erstveroffentlichung: November 1985
1988 Heavy Nova DE 50
(4 Wo.) DE
UK 17
Gold
Gold

(25 Wo.) UK
US 13
Platin
Platin

(44 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 22. Juni 1988
1990 Don’t Explain DE 40
(23 Wo.) DE
AT 17
(10 Wo.) AT
UK 9
Gold
Gold

(20 Wo.) UK
US 88
(28 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 5. November 1990
1992 Ridin’ High UK 32
(3 Wo.) UK
US 173
(1 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 20. Oktober 1992
1994 Honey DE 76
(5 Wo.) DE
UK 25
(4 Wo.) UK
Erstveroffentlichung: 20. September 1994
1999 Rhythm & Blues
Erstveroffentlichung: April 1999
2003 Drive
Erstveroffentlichung: 12. Mai 2003

grau schraffiert : keine Chartdaten aus diesem Jahr verfugbar

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Grammy Award in der Kategorie Beste mannliche Gesangsdarbietung ? Rock (Best Rock Vocal Performance, Male):

MTV Video Music Awards

  • 1986 : Best Male Video fur Addicted to Love

RSH-Gold

  • 1995: in der Kategorie ?Klassiker des Jahres“ [6]

Trivia [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Robert Palmers Lied Johnny and Mary wurde ab 1984 von Renault in einem TV-Spot verwendet; das musikalische Thema des Liedes war danach uber acht Jahre die Erkennungsmelodie des Automobilherstellers. [7] Ab 2021 wurde das Lied in einer Cover-Version der schwedischen Sangerin Hanna Hagglund in einer Renault-Werbung fur Elektroautos verwendet. [8] [9]

Chartliteratur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Robert Palmer  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. The Alan Bown Set | Biography & History. In: AllMusic . Abgerufen am 18. April 2020 (englisch).
  2. 3. Mai 1986 - Robert Palmer mit seinem großten Hit: ?Addicted to Love“. In: SWR3 Taglich Pop. Archiviert vom Original am 27. Marz 2014 ; abgerufen am 7. Januar 2024 .
  3. Herzinfarkt: Pop-Sanger Robert Palmer ist tot. In: spiegel.de . 26. September 2003, abgerufen am 7. Januar 2024 .
  4. Obituaries: Robert Palmer. In: telegraph.co.uk . 27. Marz 2003, abgerufen am 7. Januar 2024 (britisches Englisch): ?Robert Palmer, who died yesterday in Paris following a heart attack, was divorced from his wife, Sue, in 1993. He is survived by a son and a daughter from his marriage.“
  5. Chartquellen: DE AT CH UK US
  6. RSH-Gold Verleihung 1995. In: rsh-history.de. Archiviert vom Original am 9. Oktober 2011 ; abgerufen am 7. Januar 2023 .
  7. Renault. Always there for you. In: start-rec.com. Start?Rec, 7. Dezember 2020, abgerufen am 10. April 2023 (englisch).
  8. Stefan Schasche: Globale Kampagne: Publicis bringt fur Renault die Marke E-TECH ins Rollen. In: wuv.de . 7. Januar 2021, abgerufen am 7. Januar 2024 .
  9. Dominik Sirotzki: Renault E-Tech: Song aus der Werbung. In: popkultur.de. 25. Marz 2023, abgerufen am 7. Januar 2024 .