Fra'
Riccardo Caracciolo
(†
1395
), aus der Familie
Caracciolo
stammend, war von 1383 bis zu seinem Tod der vom damaligen Papst
Urban VI.
in
Rom
eingesetzte Gegen-
Großmeister
des damals in Rhodos ansassigen
Johanniterordens
. Er hat Rhodos nie betreten.
Diese Zeit war durch das
Abendlandische Schisma
gekennzeichnet, in dem es gleichzeitig zwei gewahlte Papste (
Urban VI.
und
Clemens VII.
) gab. Urban VI. gilt als der legitime Papst und blieb in
Rom
wahrend der erste
Gegenpapst
Clemens VII. in
Avignon
residierte.
Frankreich, Schottland, Kastilien, Aragon, Danemark, Navarra, Norwegen, Portugal, Savoyen und eine geringe Zahl deutscher Staaten erkannten Clemens VII. an; der großte Teil Englands und Deutschlands, Irland, Flandern und Italien (außer Neapel) erkannten Urban VI. an.
Der Großmeister
Jean Fernandez de Heredia
entschied sich fur Clemens VII. und damit gegen Urban VI.
Urban VI. setzte 1383 Heredia als Großmeister ab und Riccardo
Caracciolo
aus dem neapolitanischen Adelsgeschlecht als Großmeister ein.
Diese Aktion des Papstes wurde von den Rittern des Johanniterordens in Rhodos weder akzeptiert noch anerkannt, die anscheinend durch das Schisma unbeeinflusst entschlossen waren, ihre Souveranitat durch die Aufrechterhaltung ihrer Gefolgschaftstreue zu Heredia durchzusetzen.
Das Schisma hielt hierdurch auch im Orden Einzug und entzweite diesen. Die Ordensritter in England anerkannten Urban VI. als Papst und ignorierten Heredia. Dadurch waren sowohl Heredias als auch Caracciolos Macht und Einfluss beschrankt.