Riad
(
arabisch
??????
,
DMG
ar-Riy??
?die Garten‘) ist die
Hauptstadt
des Konigreichs
Saudi-Arabien
und der
gleichnamigen Provinz
. Die Stadt hat 6,9 Millionen Einwohner, die Provinz 8,5 Millionen (Stand 10. Mai 2022). Im Deutschen liest man gelegentlich auch
Er-Riad
.
Die Stadt ist das wirtschaftliche, administrative und kulturelle Zentrum des Landes. Sie beherbergt zahlreiche Universitaten, Museen sowie Baudenkmaler. Riad ist Sitz der saudi-arabischen Regierung, des Parlaments, aller staatlichen Zentralbehorden sowie zahlreicher diplomatischer Vertretungen.
Riad ist seit der Unabhangigkeit Saudi-Arabiens im Jahr 1932 Hauptstadt. Historisch ist sie ein sehr wichtiger Durchreiseort des arabischen Raums, der Pilgerwege nach
Mekka
und
Medina
, der bedeutendsten Pilgerstatten des
Islam
. In Riad befindet sich seit 1824 der Hauptpalast des
Konigshauses Saud
.
Riad ist in der Mitte der
Arabischen Halbinsel
in der Region
Nadschd
(auch Nedschd/Nedjd) gelegen. Die Stadt liegt durchschnittlich 612 Meter uber dem
Meeresspiegel
und ist von Wuste umgeben. Im Westen reicht die Stadt heute bis an das
Wadi Hanifa
und zum Teil daruber hinaus.
Das Stadtgebiet hat eine Flache von 1554 Quadratkilometern, das entspricht etwa der Flache Londons. Die Umgebung von Riad ist topographisch sehr vielfaltig.
Riad gliedert sich in 17 Stadtbezirke:
[2]
- al-H?′ir
- asch-Schaf?
- ar-Rauda
- as-Sal?
- asch-Scham?l
- al-Bath?'
|
- ad-D?ra
- ?Irqa
- Itaiqa
- al-Ma?adar
- al-Malaz
- Manf?ha
|
- Murraba
- an-Nass?m
- al-?Ulayy?
- asch-Schumais?
- al-?Uraidsch?'
|
|
Riad befindet sich in der subtropischen
Klimazone
. Die durchschnittliche Jahrestemperatur betragt 25,6 Grad Celsius. In den Sommermonaten zwischen Mai und September steigt die durchschnittliche maximale Temperatur auf 38,9 bis 43,4 Grad Celsius, begleitet von starker Sonneneinstrahlung; Regen ist wahrend dieser Zeit des Jahres außerst unwahrscheinlich. Temperaturen uber 50 Grad Celsius sind nicht ungewohnlich, und auch in der Nacht sinken diese selten unter 20 Grad Celsius. Die minimalen Temperaturen liegen im Sommer bei 25,5 bis 28,9 Grad Celsius im Mittel.
Die Luftfeuchtigkeit ist sehr gering und liegt in der Regel unter zehn Prozent.
Staubsturme
aus den
Wusten
in der Umgebung sind im Sommer ein normales Ereignis. Die jahrliche Niederschlagsmenge von etwa 99 Millimeter im Mittel fallt fast ausschließlich im Zeitraum von Dezember bis April. Im Winter, zwischen Dezember und Februar, betragt die maximale Temperatur durchschnittlich 20,3 bis 22,7 Grad Celsius. Die minimalen Temperaturen liegen im Winter bei 8,9 bis 10,7 Grad Celsius im Mittel.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschlage fur Riad
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
|
Mittl. Tagesmax. (°C)
|
20,3
|
22,7
|
26,7
|
32,9
|
38,9
|
42,2
|
43,4
|
43,1
|
40,3
|
34,8
|
27,6
|
22,0
|
?
|
33
|
Mittl. Tagesmin. (°C)
|
8,9
|
10,7
|
14,6
|
19,9
|
25,5
|
27,4
|
28,9
|
28,6
|
25,6
|
20,9
|
15,3
|
10,5
|
?
|
19,8
|
|
Niederschlag
(
mm
)
|
12,3
|
5,8
|
30,2
|
23,3
|
6,2
|
0,0
|
0,0
|
0,3
|
0,0
|
2,3
|
7,4
|
11,2
|
Σ
|
99
|
|
Sonnenstunden
(
h/d
)
|
7,3
|
8,5
|
7,8
|
8,7
|
9,3
|
11,1
|
10,7
|
10,6
|
10,0
|
9,1
|
8,0
|
7,1
|
?
|
9
|
|
Regentage
(
d
)
|
5,8
|
4,1
|
10,8
|
10,6
|
3,9
|
0,0
|
0,1
|
0,3
|
0,1
|
1,7
|
3,4
|
6,5
|
Σ
|
47,3
|
|
Luftfeuchtigkeit
(
%
)
|
50
|
40
|
35
|
33
|
22
|
14
|
15
|
14
|
18
|
24
|
37
|
46
|
?
|
29
|
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
|
12,3
|
5,8
|
30,2
|
23,3
|
6,2
|
0,0
|
0,0
|
0,3
|
0,0
|
2,3
|
7,4
|
11,2
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
Die Stadt verdankt ihre Entstehung dem
Wadi Hanifa
und der benachbarten Stadt
Dir?iyya
(heute ein Freiluftmuseum und nordlicher Vorort). In Dir?iyya wurde die Staatsreligion, der
Wahhabismus
, entwickelt. Seit 1824 war sie das Zentrum der
Dynastie der Saud
. Nach der Eroberung durch
Abd al-Aziz ibn Saud
im Jahr 1902 begann von hier die Vereinigung der
Beduinenstamme
des zentralen
Arabien
, was 1932 zur Grundung des Konigreichs
Saudi-Arabien
fuhrte.
Die ersten namentlich greifbaren Siedler in der Gegend waren die halb legendaren Jadis. Die
Kinda
erlangten um 425 mit Hilfe der
Himjar
aus dem heutigen
Jemen
die Oberherrschaft im
Nadschd
. Im Jahr 540 zerstorten die
Lachmiden
die inzwischen in mehrere Reiche zerfallene Herrschaft der Kinda in Zentralarabien. Im 5. Jahrhundert wurde das Wadi und die alten Stadte
Hadschar al-Yamama
, das unter dem heutigen Zentrum von Riad vermutet wird, und
al-Chardsch
, welches weiter im Sudosten lag (heute Ruinen), von dem Stamm der Bani Hanifa ubernommen. Al-Yamama, der Staat der Hanifah, florierte im 6. und 7. Jahrhundert. Zwei der Herrscher, Hawdha bin Ali und
Musailima
(?der falsche Prophet“), spielten in der Zeit vor der endgultigen
Konversion
zum Islam eine wichtige Rolle.
Unweit von
al-Dschubaila
in
Aqraba
kam es im Jahr 634 zu Kampfen im
Ridda-Krieg
. Nach der Einfuhrung des Islams blieb
Hadschar
noch bis gegen 900 ein bedeutender Ort, danach scheint die ganze Gegend verarmt zu sein, wahrend sich die politischen Zentren des Islams immer weiter von Arabien entfernten.
Ibn Batt?ta
berichtete aber noch 1331 bis 1332 von
Hadschar
als schoner und fruchtbarer Stadt mit Bachen voll Wasser und vielen Baumen. Die Stadt hat noch bis ins 15. Jahrhundert existiert und als Stammsitz der Bani Hanifah gedient.
Najdah ibn 'Amir al-Hanafi grundete in der zweiten Halfte des 7. Jahrhunderts einen
charidschitischen
Staat in der Region al-Yamamah. Von hier aus eroberte er die Ostkuste im Bereich von
Bahrain
und der Stadt Qatif. Im Westen besetzte er die Stadt Taif unweit von
Mekka
. Sein Reich verfiel allerdings bald nach seiner Ermordung im Jahr 692.
Der Stamm der Banu Uchaidhir errichtete um 866 ein Reich, das die Region des sudlichen Nedschd von ihrer Hauptstadt al-Chidrima, nahe dem heutigen
al-Chardsch
sudlich von Riad, aus beherrschte. Dieses Reich wurde von den
Karmaten
aus
al-Hasa
zerstort.
Im 15. Jahrhundert kam es im Nadschd zu vielen Umsiedlungen und intensiverer Nutzung der Oasen. Ibn Dir, der Hauptling der ad-Dir, eines Clans der Bani Hanifa aus
Hadschar
, wollte das Wadi besser nutzen und lud 1446 den mit ihm verwandten Stamm der Murada aus der Gegend von al-Qatif am
Persischen Golf
ein, hier zu siedeln. Sie grundeten die Siedlungen
Mulaibid
und
Ghasibah
am ostlichen Ufer des Wadis und nannten den neuen Ort
Dir?iyya
, der auch alle Siedlungen mit einbezog, die sich an den etwa vier Kilometern des Wadis befanden, die zwischen den beiden Orten lagen.
Ghasiba
war der erste Hauptort der Murada ?Wadi-Oase“
Dir?iyya
im Wadi Hanifa. Das sudliche Nadschd wurde spater zunachst allerdings von
al-Uyainah
(al-Uyaynah; im nordlichen Wadi westlich von al-Dschubaila) aus beherrscht. In den spaten 1680er Jahren machte Muqrin bin Markhan
at-Turaif
am westlichen Wadi-Ufer zum Hauptort von
Dir?iyya
. Ab 1725 beherrschte
Dir?iyya
unter
Muhammad ibn Saud
(1735?1765), dem Grunder des ersten Saudi-Staates, das sudliche Nadschd.
Am ostlichen Wadi-Ufer gegenuber von
at-Turaif
liegt der Ort
Budschairi
, wo die Familie des Scheichs
Muhammad ibn ?Abd al-Wahh?b
(1703?1792) residierte, nachdem sie aus al-Uyaina vertrieben worden war. Nach 1745 wurde dieser bedeutender als der Scheich Muhammad Ibn Saud, der in
at-Turaif
residierte, sich der Reformbewegung der Wahhabiten anschloss und 1744 mit dem Imam Muhammad bin Abd Al-Wahhab einen Pakt schloss. Die Al Saud brachten den Großteil der Arabischen Halbinsel unter ihre Herrschaft und drangen in das
Hedschas
vor, wo sie 1806 Mekka eroberten.
In
at-Turaif
vollendete der Imam
Sa'ud ibn 'Abd al-'Aziz
(Imam 1803?1814) die Salwa-Palaste. Der bekannteste Baumeister dieser Zeit in
Dir?iyya
war Ibn Hazam. Der
osmanische
Sultan wollte die neue Macht in Zentralarabien einschranken und ließ Muhammad Ali Pascha von
Agypten
einen Feldzug durch das Nadschd machen. Der Befehlshaber der Armee war
Ibrahim Pascha
, der Sohn von
Muhammad Ali Pascha
. Dieser ließ
Dir?iyya
erobern und zerstoren. Die wichtigsten Mitglieder des Clans der Saudis wurden gefangengesetzt und zum Teil verschleppt oder hingerichtet.
Die Familie al-Saud machte 1824 die junge Stadt Riad zu ihrem neuen Herrschersitz. Diese war 1735 auf den Ruinen von
Hadschar
zunachst als ummauerter Garten entstanden. Die hier entstandene Siedlung wurde von
Dir?iyya
aus haufig uberfallen und schließlich 1773 von
Abd al-Aziz ibn Muhammad
erobert.
Unter den Herrschern Imam
Turki as-Saud
(1824?1834) und seinem Sohn
Faisal
(1834?1838 und 1843?1865) entstand der zweite Saudische Staat. Als Regierungssitz diente das 1865 gebaute
Fort Masmak
in Riad. Im Norden des Nadschd stieg die Macht der ar-Raschid von Ha'il, wahrend die Saudis durch interne Machtspiele geschwacht wurden, so dass sie bald auch den Suden eroberten und die Familie al-Saud 1891 nach
Kuwait
ins
Exil
ging.
Im Jahr 1902 wurde Riad von Abd al-Aziz ibn Saud (1880?1953) zuruckerobert, indem er das Fort
al-Masmak
sturmte. Von hier aus vertrieb er die Osmanen aus al-Hasa, unterwarf 1921 Hail, annektierte 1923 das
Emirat Asir
, eroberte, nachdem der Scherif von Mekka
Hussein ibn Ali
1924 nach der Kalifenwurde griff, 1924/1925 Mekka und nannte sich ab 1926 Konig des Nadschd und Hedschas. Im Jahr 1932 grundete er das Konigreich Saudi-Arabien.
Seit den 1940er Jahren entwickelte sich Riad von einer relativ engen, raumlich isolierten Stadt zu einer großzugig angelegten Metropole. Nach dem Vorbild amerikanischer Stadte wurden die neuen Siedlungen und ganze Stadtteile schachbrettartig angelegt und uber leistungsfahige Hauptstraßen mit den inneren Bereichen verbunden. Das Bevolkerungswachstum der Stadt betrug zwischen 1974 und 1992 durchschnittlich 8,2 Prozent pro Jahr.
Seit den 1990er Jahren kommt es in Riad immer wieder zu Anschlagen auf Einheimische und Auslander sowie zu Protesten gegen das Konigshaus. Am 13. November 1995 forderte die Explosion einer Autobombe vor einem Schulungsgebaude der
saudischen Nationalgarde
sieben Tote, darunter funf US-amerikanische Ausbilder. Am 12. Mai 2003 starben bei einer Selbstmord-Anschlagsserie gegen US-amerikanische Zivilisten 34 Menschen. Am 8. November 2003 forderte ein Autobombenanschlag auf Wohnviertel mit Saudis und arabischen Auslandern 18 Tote. Alle Anschlage werden der
al-Qaida
, einem Netzwerk islamistischer radikal-militanter Gruppen zugeschrieben.
[3]
[4]
Am 23. Juni 2006 sturmten in Riad saudische Sicherheitskrafte ein mutmaßliches Versteck der al-Qaida. Bei dem Feuergefecht starben sechs Extremisten und ein Polizist.
[5]
Vom 1. Oktober 2029 bis zum 31. Marz 2031 soll in Riad die
Weltausstellung
Expo 2030
stattfinden.
[6]
Lebten 1862 erst 7.500 Menschen in Riad, so waren es 1900 bereits 30.000. Besonders in der zweiten Halfte des 20. Jahrhunderts erlebte die Stadt ein rasantes Bevolkerungswachstum. Bis 1950 stieg die Bevolkerungszahl auf nur 120.000. Die Millionengrenze wurde dann um 1977 erreicht und im Jahr 1980 lebten in der Hauptstadt 1,3 Millionen Menschen. Die
Volkszahlung
am 15. September 2004 ergab eine Einwohnerzahl von 4.087.152. Im Jahr 2010 hatte Riad schließlich 4,85 Millionen Einwohner. Fur 2014 wurden 5,23 Millionen Einwohner geschatzt.
[7]
Die Stadt wird planvoll vor allem auf riesigen Freiflachen im Norden erweitert, ein weiteres Wachstum ist absehbar und von der Infrastruktur her durchaus verkraftbar.
Die ursprunglichen Einwohner waren fast ausschließlich Araber. Heute sind 90 Prozent der Bevolkerung arabischer Abstammung, entweder einheimische Saudis aus den landlichen Raumen oder Menschen aus dem arabischen Raum, vornehmlich Agypter, Jordanier, Palastinenser, Syrer und Libanesen. Die restlichen zehn Prozent sind zum großten Teil afrikanischer oder asiatischer Abstammung. Nicht arabischstammige Auslander sind meist als
Gastarbeiter
tatig. Die Bevolkerung besitzt eine stabile soziale Absicherung, jedoch steht diese nur Staatsangehorigen kostenlos zu.
Die in Riad beschaftigten Gastarbeiter kommen zumeist aus dem asiatischen Raum ? Indien, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka, Malediven, Malaysia, den Philippinen, Indonesien, Brunei und afrikanischen Landern ? Sudan, Athiopien, Eritrea, Dschibouti, Somalia, Kenia, den Komoren, Tschad und Mauretanien. Aber auch sehr viele sind aus dem Iran, der Turkei und Zentralasien. Diese uberwiegend jungeren, mannlichen Arbeitsmigranten sind vor allem in den geringer qualifizierten oder schwer korperlichen Tatigkeitsbereichen beschaftigt, in denen Saudis nicht arbeiten wollen.
Hocharabisch ist Amtssprache, Englisch gilt als Sprache des Handels, außerdem werden noch einige arabische Dialekte gesprochen, die aber im offiziellen Gebrauch kaum Anwendung finden.
Die folgende Ubersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
Jahr
|
Einwohner
|
1862
|
7.500
|
1900
|
30.000
|
1910
|
28.000
|
1930
|
20.000
|
1935
|
30.000
|
1950
|
120.000
|
1956
|
100.000
|
1958
|
115.000
|
1960
|
150.000
|
1962
|
169.000
|
1965
|
225.000
|
1970
|
370.000
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1972
|
500.000
|
1974
|
666.840
|
1980
|
1.250.000
|
1985
|
1.800.000
|
1990
|
1.975.000
|
1992
|
2.776.096
|
1994
|
3.100.000
|
2004
|
4.087.152
|
2008
|
4.606.888
|
2010
|
4.850.000
|
2014
|
ca. 5.231.000
|
2022
[1]
|
6.924.566
|
|
Burgermeister von Riad ist seit 2012 Abdullah Bin Abdulrahman Al-Muqbil, der den seit 1998 regierenden Abdul Aziz ibn Ayyaf Al-Miqrin abloste. Am 10. Februar 2005 fanden erstmals seit 30 Jahren in der Hauptstadt
Kommunalwahlen
statt. Dabei wurde die Halfte der 14 Mitglieder des Gemeinderates neu gewahlt. Die andere Halfte wird weiter von der saudischen Regierung ernannt. 140.000 der 470.000 Wahlberechtigten (29,8 Prozent) hatten sich registrieren lassen.
[8]
Insgesamt bewarben sich 646 Kandidaten fur die sieben Sitze im Gemeinderat. Die Wahlen gewannen auf Grund der Empfehlung von
Klerikern
uberwiegend konservative Kandidaten, darunter meist
Imame
von Moscheen und Mitarbeiter islamischer Wohlfahrtsorganisationen. Aufgabe des Gemeinderates ist die Erstellung von Haushaltsplanen, die Ausarbeitung von Vertragen, die Entscheidung uber die Ansiedlung von Unternehmen sowie Systemstudien und Kostenberechnungen.
Riad unterhalt mit folgenden Stadten eine Partnerschaft:
- Mexiko
Acapulco
,
Mexiko
- Frankreich
Paris
,
Frankreich
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Beachtenswerte Bauten der Stadt sind die beiden Hochhauser
Al Faisaliyah
und
Kingdom Centre
(Al Mamlaka), der internationale
Flughafen ?Konig Khalid“
, das
Konig-Fahd-Stadion
fur 75.000 Zuschauer, des
Fort Masmak
(altes Fort, dessen Eroberung durch den Staatsgrunder Abdul Aziz die Keimzelle des heutigen Staates ist), die Sahat al-Hukm und Qasr al-Hukm (mit Rathaus und Justizpalast) sowie der 170 Meter hohe
Fernsehturm Riad
. Einem riesigen
UFO
ahnelt das auffallende Gebaude des
Innenministeriums
.
Vieles bei der Expansion der Hauptstadt, damals noch in Lehmbauweise, wurde in den 1920er und 1930er Jahren vom Baumeister Muraikan beaufsichtigt. Die Familie
Al Saud
residierte in ihrem Palast bei
al-Badi'a
im Batin am Wadi Hanifa ein paar Kilometer weiter sudlich von
al-Dir'iyya
wo das Wadi einen Bogen nach Riad macht. Kurz vor 1937 wurde dort ein neuer Sommerpalast mit Gastehaus unweit des alten Palastes gebaut. Auf der gegenuberliegenden Seite des Wadis entstand vor 1937 eine neue Moschee.
Etwas nordlich von Riad wurde zwischen 1936 und 1938 unter der Aufsicht des Baumeisters Ibn Qabba der
Murabba-Palast
gebaut (Qasr al-Murabba'), er diente als Familien- und Regierungssitz. Schon 1935 bestand das Haus der Amira Nura, einer Schwester des Konigs Abd al-Aziz. Der kleine Palast mit den damals eher ungewohnlichen Außenfenstern lag nordlich von Riad zwischen der Stadtmauer und dem Murabba-Komplex. Die Stadtmauern wurden 1950 eingerissen. Der Murabba-Bezirk liegt heute zentral in der Stadt und gehort zum benachbarten
Nationalmuseum von Saudi-Arabien
. Um das Museum liegt eine Park- und Erlebnisanlage sowie der Wasserturm von Riad.
Der alte Stadtkern befindet sich heute im Stadtteil ad-Dira westlich der Straße Al Iman Turki Ibn Abdullah Ibn MHD. Das nordliche Tor in der Stadtmauer Al-Thumairi Gate ist leicht versetzt nahe dem alten Standort rekonstruiert worden. Das alte Fort
al-Masmak
ist erhalten und dient heute als Museum der Staatsgeschichte.
Die große Freitagsmoschee ist durch einen reprasentativen Bau ersetzt worden und im Osten nimmt der Al-Hokm-Palast (Justiz) einen Großteil des alten Stadtkerns ein. Ein wenig traditionelle Lehmarchitektur befindet sich noch im Westen des historischen Kerns, als die Stadt in den 1930er Jahren außerhalb der Stadtmauern erweitert wurde. Allerdings werden weiter alte Straßenzuge abgerissen und durch Neubauten ersetzt.
Am Wadi Hanifah (am nordwestlichen Stadtrand) liegt das in den 1980er Jahren entstandene
Diplomatic Quarter
(DQ). Dieser Stadtteil wird uberwiegend von Diplomaten und ihren Familien bewohnt. Hier sind auch alle auslandischen Botschaften ansassig. Das DQ hat einen hohen Grunanteil und hebt sich vom schachbrettartigen Straßensystem Riads ab. Im Norden der Stadt sind in den 1990er Jahren zwischen dem neuen
Flughafen
und den Banban-Sandfeldern (im Volksmund Rote Sande) zahlreiche konigliche Palaste entstanden.
Die Hauptstadt beherbergt zahlreiche Parks und Grunanlagen. Im Stadtteil Olaya liegt der Al-Maktaba-Park. In diesem großen Areal gibt es Schwimmbecken, Wasserwege, Sitzecken und einen Uhrenturm.
Der Salam Park liegt im Stadtteil Qasr Al-Hokm. Er wird im Westen von der King Fahad Road und im Suden von der Tariq bin Ziad Road begrenzt. Der Park beherbergt unterschiedliche Landschaften wie beispielsweise Ackerland und Palmenhaine. Im Zentrum befindet sich ein 33.000 Quadratmeter großer See, der verschiedene Tiefenebenen aufweist und von einem zehn Meter breiten Fußweg umgeben wird.
Der Chamber of Commerce Park bedeckt eine Flache von 25.000 Quadratmetern und liegt im Stadtteil al-Malaz. Er beherbergt grune Hugel, Beete und Wasserbecken. Zahlreiche Garten und Grunanlagen befinden sich im Diplomatic Quarter (DQ), einem der grunsten Stadtteile von Riad.
Das Wadi Hanifa wird im Westen der Stadt zu mehreren kleinen Stauseen aufgestaut. Einer hat sogar einen Springbrunnen. Das Wadi Namar wurde im Sudwesten der Stadt auf rund 1,5 km zu einem kleinen Stausee aufgestaut, uber dessen felsige Talwande zu bestimmten Zeiten ein Wasserfall sturzt.
Die beliebteste Sportart ist Fußball.
Al-Hilal
ist der bekannteste Verein in Riad. Er spielt seit Einfuhrung der
Saudi-Arabischen Fußballmeisterschaft
1975/76 in der ersten Liga, der Saudi Arabian Premier League. Seit seiner Grundung 1957 hat der Verein zwolf Mal die nationale Meisterschaft und jeweils zwei Mal den
Asienpokal der Landesmeister
und die
Arabische Champions League
gewonnen. Heimspielstatte ist das 75.000 Zuschauer fassende King Fahd International Stadium.
Al-Shabab
, ein weiterer Klub aus Riad, gewann funf Mal die Fußballmeisterschaft von Saudi-Arabien. Heimspielstatte des 1947 gegrundeten Klubs ist ebenfalls das King Fahd International Stadium.
Ein weiterer erfolgreicher Klub aus der Hauptstadt ist
Al-Nassr
. Der 1955 gegrundete Verein wurde sechs Mal Fußball-Landesmeister. Heimspielstatte ist das Prince Abdulrahman bin Saud Stadium mit einer Kapazitat fur 27.000 Zuschauer.
Traditionell erfreuen sich auch die Falkenjagd sowie Pferde- und Kamelrennen großer Beliebtheit.
Neuere Sportarten sind Golf, Tennis,
Squash
, Basketball und Schwimmen. Es gibt zahlreiche Reitzentren und Golfplatze (Sandanlagen) in der Region.
E-Sport
wird seit 2022 in einem großen Event gefordert.
[9]
Sport fur Frauen ist erlaubt, jedoch nur in geschlossenen Komplexen, zu denen Manner keinen Zutritt haben.
Die
Restaurants
der Hauptstadt bieten dem Gast zahlreiche einheimische und internationale Spezialitaten. Fur die traditionelle Kuche Riads typische Lebensmittel sind
Weizen
(als
Brotgetreide
und vor allem in Form von Weizengrieß,
Couscous
oder
Bulgur
),
Hirse
,
Datteln
(das
Brot der Wuste
), diverse Gemusesorten (oft gefullt, als
Schmorgericht
oder milchsauer eingelegt) und
Hulsenfruchte
.
Ziegen
,
Schafe
,
Huhner
, seltener
Rinder
und
Kamele
decken den Bedarf an tierischen Nahrungsmitteln. Die Gerichte werden hauptsachlich mit
Kreuzkummel
,
Muskat
,
Zimt
und
Safran
gewurzt. Zur Anwendung kommen aber auch frische
Pfefferminze
,
Petersilie
oder
Koriander
.
Es gibt in Riad spezialisierte Bereiche der Lebensmittelproduktion, die aus den Haushalten ausgelagert sind, etwa fur Brot und Backwaren, wobei das Brot (in vielerlei Formen) fester Bestandteil jeder Mahlzeit ist. Es wird fast immer in Stucke gebrochen, statt es zu schneiden. Es dient auch zum Aufnehmen der Speisen oder als Grundlage fur Sußspeisen, wie beispielsweise
Om Ali
.
In Riad gibt es zahlreiche moderne Einkaufszentren, kleine Geschafte und traditionelle Markte (
Suqs
). Viele Einkaufszentren liegen in der Olaya-Straße, dazu gehoren unter anderem das Kingdom Center, das Al-Nemer Shopping Center, das Al-Andalous Shopping Center, das Al-Mousa Center, das Al-Jarir Bookstore und das Al Faisaliah Center. Am King-Fahad-Highway steht das Al-Oruba Plaza.
Einer der bedeutendsten Markte in der Innenstadt ist der Dira Antik Suq am Dira-Platz, nahe dem Fort Masmak. Er bietet unter anderem Teppiche, Schmuck, Antiquitaten, Messingwaren, Lederwaren und Kleidung. Der uberwiegende Teil der in Handarbeit hergestellten Waren stammt aus
Pakistan
oder
Indien
. Ein weiterer Markt ist Batha Suq, gelegen im Batha-Viertel. Dort werden hauptsachlich Elektrowaren, Haushaltsgerate und Kleidung verkauft. Der Kuwaiti Suq auf der Olaya-Straße hat Haushaltswaren, Kleidung und in Handarbeit hergestellte traditionelle Waren im Angebot.
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Wichtige Wirtschaftszweige der Hauptstadt sind die Herstellung von Baustoffen, die Nahrungsmittelindustrie und erdolverarbeitende Industrie, hier insbesondere die
Saudi Basic Industries Corporation
. In Riad hat
Tadawul
, die einzige Borse Saudi-Arabiens, ihren Sitz. Die jungere Stadtentwicklung vollzieht sich nach Norden. Die Stadt erhalt einen Großteil ihres Trinkwassers mittels eines Pipelinesystems aus Meerwasser-Entsalzungsanlagen am
Persischen Golf
.
Die meisten finanziellen Mittel werden fur die Bevolkerung und die
Infrastruktur
aufgewendet. Wasser, Strom und Inlandstelefon sind fur jeden Saudi kostenlos, das soll sich fur die nicht Arbeitenden jedoch andern. Es werden keine offiziellen Angaben zur Arbeitslosigkeit gemacht. Schatzungen gehen von einer Quote von bis zu 30 Prozent aus. Ein weiteres Problem fur die jungen Saudis in Riad ist, dass hoch bezahlte Arbeitsplatze vom Staat nicht mehr wie selbstverstandlich an jeden Saudi vergeben werden.
Die Regierung versucht, den Einsatz auslandischer
Gastarbeiter
zu reduzieren und niedrig bezahlte Arbeitsplatze mit jungen Saudis zu besetzen ? bislang werden nur 44 Prozent der Arbeitsplatze in Riad von Saudis bekleidet.
Fast alle Fuhrungspositionen in der Hauptstadt sind an Saudis vergeben.
Riad ist ein bedeutender Durchreiseort der arabischen Welt, der Pilgerwege nach
Mekka
und
Medina
, den wichtigsten Pilgerstatten des Islam. Die erste
Eisenbahn
erreichte Riad im Jahr 1951. Die Stadt besitzt einen
internationalen Flughafen
und eine
Ringautobahn
. Sie ist durch Fernverkehrsstraßen und Bahnlinien mit dem Persischen Golf an der Ostkuste des Landes verbunden.
Von 2014 bis 2023 haben mehrere internationale Konsortien aus Generalunternehmen und Zugehersteller ein komplettes
U-Bahn-Netz
errichtet. Es handelt sich um
Bechtel
/
Siemens
,
Salini Impregilo
/
Bombardier
/
Ansaldo STS
sowie
FCC
/
Alstom
.
Daruber hinaus gibt es dieselgetriebene
Omnibusse
, die sich die Fahrspuren mit dem Individualverkehr teilen. Betreiber des Busliniennetzes ist die
Saudi Public Transport Company
(SAPTCO).
[10]
Zum Einsatz kommen auch klimatisierte Doppeldeckerbusse. Alle Omnibusse besitzen einen abgeschirmten Teil fur weibliche Fahrgaste. Auf dem Campus der Konig-Saud-Universitat verkehrt seit Oktober 2012 der
Oberleitungsbus Riad
, er ist der erste des Landes.
Die Stadt ist Sitz zahlreicher Universitaten, einer Islamischen Hochschule, einer Militarakademie, der Nationalbibliothek sowie Hochschulen fur Verwaltung, Padagogik und Technik. Folgende Universitaten befinden sich in Riad:
Konig-Saud-Universitat
,
Konig-Abdulaziz-Universitat
,
Imam-Muhammad-bin-Saud-Universitat
,
Arab Open University
,
Konig Khalid bin Abdul Aziz-Universitat
,
Technical Trainers College
,
Princess Nora bint Abdul Rahman University
.
- Abd al-Aziz ibn Saud
(1875?1953), Grunder des modernen Konigreichs Saudi-Arabien und erster Konig Saudi-Arabiens (1932?1953)
- Faisal ibn Abd al-Aziz
(1906?1975), Konig von Saudi-Arabien (1964?1975)
- Abd al-Aziz ibn Baz
(1910?1999), Großmufti (1994?1999)
- Mohammed bin Abdulaziz Al Saud
(1910?1988), Kronprinz von Saudi-Arabien und Gouverneur der Provinz Medina
- Fahd ibn Abd al-Aziz
(1921?2005), Konig von Saudi-Arabien (1982?2005)
- Abdullah bin Faisal Al Saud
(1923?2007), Gesundheits- und Innenminister von Saudi-Arabien
- Faisal bin Turki I Al Saud
(1920?1968), Innenminister von Saudi-Arabien
- Abdullah ibn Abd al-Aziz
(1924?2015), Konig von Saudi-Arabien (2005?2015)
- Mutaib ibn Abd al-Aziz
(1931?2019), Politiker
- ?Abd al-?Az?z ?l asch-Schaich
(* 1943), Großmufti (seit 1999)
- Mohammed bin Nasser Al Saud
(* 1945), Politiker, Mitglied der Saudi-Dynastie, Gouverneur der Provinz Dschazan
- Nasser al-Johar
(* 1946), Fußballspieler und -trainer
- Faisal bin Abdullah Al Saud
(* 1950), Politiker und Mitglied der Saudi-Dynastie
- Fahd bin Sultan Al Saud
(* 1950), Politiker und Mitglied der Saudi-Dynastie
- Osama bin Laden
(1957?2011), Terrorist
- Faisal bin Mischal bin Saud Al Saud
(* 1959), Politiker und Mitglied der Saudi-Dynastie
- Chalid al-Falih
(* 1960), Manager
- Khalid al-Temawi
(* 1968), Fußballspieler
- Fahad al-Mehallel
(* 1970), Fußballspieler
- Yousuf al-Thunayan
(* 1970), Fußballspieler
- Fuad Amin
(* 1972), Fußballspieler
- Sami al-Dschabir
(* 1972), Fußballspieler
- Ramzy al-Duhami
(* 1972), Springreiter
- Khamis al-Dosari
(1973?2020), Fußballspieler
- Ibrahim al-Harbi
(* 1975), Fußballspieler
- Turki bin Mohammed
(* 1979), Politiker
- Abdulaziz bin Turki Al Saud
(* 1983), Autorennfahrer
- Abdulaziz bin Saud
(* 1983), Politiker
- Saad al-Harthi
(* 1984), Fußballspieler
- Abdoh Otayf
(* 1984), Fußballspieler
- Taisir al-Jassim
(* 1984), Fußballspieler
- Badr bin Abdullah Al Saud
(* 1985), Politiker
- Omar Hawsawi
(* 1985), Fußballspieler
- Waleed Abdullah
(* 1986), Fußballspieler
- Walid Atta
(* 1986), athiopisch-schwedischer Fußballspieler
- Abdulmalek al-Khaibri
(* 1986), Fußballspieler
- Abdullah bin Bandar
(* 1986), Politiker
- Faisal bin Fahd bin Muqrin Al Saud
(* 1986), Politiker und Mitglied der Saudi-Dynastie
- Abdullah al-Mayouf
(* 1987), Fußballspieler
- Nawaf al-Abed
(* 1990), Fußballspieler
- Omar Abdulrahman
(* 1991), Fußballspieler
- Abdullah Otayf
(* 1992), Fußballspieler
- Riyadh Sharahili
(* 1993), Fußballspieler
- Kariman Abuljadayel
(* 1994), Sprinterin
- Abdulmajeed al-Sulayhem
(* 1994), Fußballspieler
- Abdullah al-Khaibari
(* 1996), Fußballspieler
- Ali Lajami
(* 1996), Fußballspieler
- Zaid al-Bawardi
(* 1997), Fußballspieler
- Sami al-Najei
(* 1997), Fußballspieler
- Nasser al-Omran
(* 1997), Fußballspieler
- Nasser al-Dawsari
(* 1998), Fußballspieler
- Michael Mmoh
(* 1998), US-amerikanischer Tennisspieler
- Waleed al-Ahmed
(* 1999), Fußballspieler
- Rhys Norrington-Davies
(* 1999), walisisch-saudi-arabischer Fußballspieler
- Firas al-Buraikan
(* 2000), Fußballspieler
- Ayman Yahya
(* 2001), Fußballspieler
- Hussain Besou
(* 2011), deutscher Schachspieler
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Dir I'yya, and the first Saudi State.
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SAPTCO:
Offizielle Homepage