Renate Kocher

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Renate Kocher (* 17. Juli 1952 in Frankfurt am Main ) ist eine deutsche Meinungsforscherin . Sie ist Geschaftsfuhrerin des Instituts fur Demoskopie Allensbach (IfD).

Beruflicher Werdegang

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Renate Kocher studierte Volkswirtschaftslehre , Soziologie und Publizistik in Mainz und Munchen. Ihre Diplom -Arbeit schrieb sie bei Elisabeth Noelle-Neumann in Mainz. 1977 begann sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Allensbacher Institut fur Demoskopie, wo sie schon fruher ein Praktikum absolviert hatte. Bereits nach wenigen Monaten leitete sie einen eigenen Forschungsbereich, und ab 1980 war sie Projektleiterin u. a. fur die Marktforschungsbereiche Finanzdienstleistungen, Energie und technische Innovationen. 1985 promovierte Kocher in Munchen mit dem Thema Berufsethik von deutschen und britischen Journalisten zum Dr. rer. pol.

Im Jahr 1988 lud Elisabeth Noelle-Neumann sie ein, in die Geschaftsfuhrung des IfD einzutreten. Kocher war schon seit langem eine der wichtigsten Mitarbeiterinnen auf dem Gebiet der Markt- und Sozialforschung, doch stand hinter der Einladung auch der Wunsch, dass ihre Kenntnisse als Volkswirtin dem Institut in einer damals schwierigen wirtschaftlichen Lage helfen sollten. [1] Renate Kocher nahm das Angebot an und leitet seitdem das IfD ? bis zum Tode von Elisabeth Noelle-Neumann am 25. Marz 2010 zunachst mit dieser gemeinsam ? als Geschaftsfuhrerin.

2003 wurde Renate Kocher durch den Ministerprasidenten von Baden-Wurttemberg der Professorentitel verliehen.

In ihrer Funktion als Allensbach-Geschaftsfuhrerin publiziert sie regelmaßig auch in großen Tages- und Wochenzeitungen.

Mitgliedschaften

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Renate Kocher ist Mitglied des Universitatsrats der Universitat Mannheim . Außerdem ist oder war sie Mitglied mehrerer Aufsichtsrate ( Allianz , BMW Group , Infineon Technologies AG ). Renate Kocher ist Mitglied im Kuratorium der Eugen-Biser-Stiftung , der Robert Bosch Stiftung , der Eberhard von Kuenheim Stiftung [2] und Jurymitglied bei den Preisvergaben der Ludwig-Erhard-Stiftung . [3] Sie ist Mitglied im Vorstand der Siepmann-Stiftung , des Kontrollgremiums der Unternehmensgruppe ALDI SUD . [4] Seit 2012 ist sie Mitglied des Biookonomierats (BOR). 2018 war sie Teilnehmerin der Bilderberg-Konferenz in Turin. [5]

Fur offentliche Kritik sorgten Umfragen zur Landtagswahl in Baden-Wurttemberg 1992 und Landtagswahl in Baden-Wurttemberg 1996 , bei denen das Allensbach-Institut die Umfragewerte der Partei Die Republikaner viel zu niedrig ansetzte. Allensbach prognostizierte 4,5 bzw. 4 Prozent Stimmenanteil. Die tatsachlichen Wahlergebnis der Republikaner lagen jedoch bei 10,9 und 9,1 Prozent. In einem Interview zu den Vorfallen raumte Renate Kocher ein, dass sie der Partei keine Plattform bieten wolle und daher die im Vorfeld der Wahl ihr bekannten hoheren Umfragewerte nicht veroffentlicht hatte. Dieses Vorgehen stieß in der Publizistik und Wissenschaft auf Kritik. [6] [7] [8]

  1. Elisabeth Noelle-Neumann: Die Erinnerungen. Munchen 2006, S. 302.
  2. Webseite der Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG , siehe Das Kuratorium
  3. Mitglieder der Jury auf ludwig-erhard-stiftung.de, abgerufen am 26. August 2014
  4. Aldi-Organigramm , Spiegel online , 28. Juli 2010
  5. Bilderberg Meeting 2019 ( Memento des Originals vom 2. Dezember 2016 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.bilderbergmeetings.org auf bilderbergmeetings.org, abgerufen am 7. Juni 2018
  6. Dieter Roth 2009: Demoskopie und Politik ? Zum Verhaltnis und den Missverstandnissen zwischen zwei stark kritisierten Professionen . In: Jurgen Winkler (Hrsg.) Politik-Wissenschaft-Medien , ISBN 3-531-16621-2 , S. 250f.
  7. ?Solide ermittelt“ . In: Der Spiegel . Nr.   14 , 1996, S.   27 ( online 1. April 1996 , Interview).
  8. ?Meinungsforschung ? Unheil aus der Urne“ . In: Der Spiegel . Nr.   14 , 1996, S.   26   f . ( online 1. April 1996 , Interview).