Reinhard Sorge

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Reinhard Johannes Sorge auf Heimaturlaub in Berlin, 1915
Faksimile der Handschrift Sorges

Reinhard Johannes Sorge (* 29. Januar 1892 in Rixdorf, heute Berlin-Neukolln ; † 20. Juli 1916 in Ablaincourt , Departement Somme ) war ein deutscher Schriftsteller . Mit seinem Stuck Der Bettler gilt er als Begrunder des expressionistischen Dramas .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Reinhard Sorge stammte aus burgerlichen Verhaltnissen. Er musste infolge des fruhen Todes seines Vaters das Gymnasium verlassen und begann eine kaufmannische Lehre, zuerst in einem Eisenwarengeschaft, danach in einer Bank. Ohne Abschluss wechselte er zuruck auf das Gymnasium. Er verließ es vorzeitig, weil er seiner schriftstellerischen Ader folgen wollte. Unter dem Einfluss von Werken von Henrik Ibsen und Stefan George verfasste er erste eigene Dramen, Gedichte und Abhandlungen [ Kinder der Erde (episch-dramatische Dichtung), Die alte Eiche (Drama), Erganzung des Lessingschen Fragments Spartakus (Abhandlung)]. [1]

1909 siedelte die Mutter mit ihren Kindern nach Jena uber, wo Sorge das Gymnasium abschließen konnte, jedoch sich noch starker der Literatur widmete. Er konnte Bildungsreisen nach Sylt und nach Berlin unternehmen. Am 15. August 1911 lernte er im Volkshaus Jena Susanne Maria Hendewerk kennen, eine Mitarbeiterin des Verlages von Eugen Diederichs . Die beiden heirateten am 17. Februar 1913. [2] Seine schriftstellerische Betatigung wurde in diesen Jahren zunachst von der Lekture Friedrich Nietzsches gepragt. Er pflegte personliche Bekanntschaft mit Autoren wie Richard Dehmel und Rainer Maria Rilke .

Am 17. September 1913 traten Reinhard Sorge und seine Frau nach intensiver Vorbereitung in Jena zum Katholizismus uber. [3] Schriftstellerisch befand sich Sorge auf dem Hohepunkt seines Schaffens. Nach der Heirat zog er nach einem Rom-Aufenthalt mit seiner Frau nach Fluelen in die Schweiz. Dort bekamen sie am 10. November 1914 einen Sohn (Johannes Maria Martin Sorge, † 2011 [4] ).

Sorge meldete sich nach Beginn des Ersten Weltkriegs als Kriegsfreiwilliger , wurde aber zunachst zuruckgestellt. 1915 erfolgte seine amtliche Einberufung. [1] Er gab wahrend des Krieges keinen Schuss ab. [5] 1916 erlitt er bei einem Artillerieangriff wahrend der Schlacht an der Somme schwere Verwundungen und starb auf dem Verbandsplatz in Ablaincourt. [6] Von der erneuten Schwangerschaft seiner Frau und der Geburt seines zweiten Sohnes (Reinhard; * 1917) hat er nicht mehr erfahren.

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Susanne M. Sorge: Reinhard Johannes Sorge. Unser Weg. Mit einem Nachwort von Karl Muth . Kosel & Pustet, Munchen 1927; 2. korrigierte Auflage 1928; 5. Auflage 1941.
  • Detlev Schottker und Redaktion: Sorge, Reinhard Johannes. In: Wilhelm Kuhlmann (Hrsg.): Killy Literaturlexikon. Band 11. Walter de Gruyter, Berlin 2011, S. 64?66. ( online in der Google-Buchsuche)

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Werke von Reinhard Sorge bei Zeno.org .
  2. Vgl. Susanne M. Sorge: Reinhard Johannes Sorge. Unser Weg. 2. korrigierte Auflage. Kosel & Pustet, Munchen 1928, S. 7, S. 64.
  3. Vgl. Susanne M. Sorge: Reinhard Johannes Sorge. Unser Weg. 2. korrigierte Auflage. Kosel & Pustet, Munchen 1928, S. 82.
  4. Vgl. https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/284617
  5. Vgl. Susanne M. Sorge: Reinhard Johannes Sorge. Unser Weg. 2. korrigierte Auflage. Kosel & Pustet, Munchen 1928, S. 144.
  6. Gefreiter, Reserve-Infanterie-Regiment 69, 6. Kompagnie; Preußische Verlustliste Nr. 607 vom 15. August 1916, S. 14057/Deutsche Verlustliste.