Reiner Muller
(*
20. Mai
1879
in
Tetz
,
Kreis Julich
; †
5. Juli
1953
in
Koln
) war ein
deutscher
Hygieniker und
Bakteriologe
.
Der aus Tetz, heute der zweitgroßte Ortsteil der Stadt
Linnich
im
Kreis Duren
, stammende Reiner Muller widmete sich nach dem
Abitur
dem
Studium der Medizin
an der
Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universitat Bonn
, der
Julius-Maximilians-Universitat Wurzburg
, der
Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen
, der
Friedrich-Wilhelms-Universitat zu Berlin
sowie der
Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel
, dort erwarb er 1903 den
akademischen Grad
eines
Dr. med.
Reiner Muller trat in direkter Folge eine Assistenzstelle am dortigen Hygienischen Institut an, 1908
habilitierte
er sich als
Privatdozent
fur das Fach Hygiene, 1912 wurde er zum
Titularprofessor
befordert.
Grab der Familie Muller auf dem Friedhof Melaten
Im Folgejahr erhielt Reiner Muller einen Ruf auf eine
ordentliche Professur
der Hygiene und Bakteriologie an die
Akademie fur praktische Medizin
in Koln, die nach der Wiedergrundung der
Kolner Universitat
als
neue Universitat zu Koln
als Medizinische Fakultat aufgenommen wurde. Muller fullte seitdem die Positionen eines ordentlichen Professors der Hygiene sowie des Direktors des gleichnamigen Instituts aus, 1951 erfolgte seine
Emeritierung
. Nach dem
Zweiten Weltkrieg
wurde er als Mitglied in den Landesgesundheitsrat von
Nordrhein-Westfalen
gewahlt. Reiner Muller, der verheiratet war, verstarb Anfang Juli 1953 nach kurzer Krankheit im Alter von 74 Jahren in Koln. Seine Grabstatte befindet sich auf dem
Friedhof Melaten
(Flur 12 (G)).
Reiner Muller, der das Hauptanliegen der Hygiene in dem Satz ?die Hygiene versucht, Krankheiten zu verhuten, sowie das Wohlbefinden und die Leistungsfahigkeit zu erhalten beziehungsweise zu steigern“ formulierte, trat mit Fachbeitragen sowie topographischen Veroffentlichungen zur Fruhgeschichte des
Rheinlandes
hervor.
- Die Burgunden am Niederrhein, 410-443. Mundiacum-Mundt, eine Nibelungenfrage des Julicherlandes,
J. Fischer, Julich 1924.
- Lehrbuch der Hygiene fur Aerzte und Biologen.
J. F. Lehmanns Verlag, Munchen 1935.
- Lehrbuch der Hygiene. Teil I: Allgemeine Hygiene mit Wehr- und Gewerbehygiene, Luft, Boden, Wasser, Nahrung, Kleidung, Korperpflege, Wohnung, Rassenhygiene,
in:
Lehmanns medizinische Lehrbucher, Band XIV
Lehmann, Munchen [u. a.], 1942;
Teil II: Medizinische Mikrobiologie, Parasiten, Bakterien, Immunitat
, Munchen 1939 (4., neubearbeitete Auflage: Urban & Schwarzenberg, Munchen 1950).
- Aduatuca Eburonum Nideggen,
J. Fischer, Julich, 1943.
- Gerhard Ludtke (Hrsg.),
Werner Schuder
(Hrsg.),
Joseph Kurschner
(Hrsg.):
Kurschners Deutscher Gelehrten-Kalender
1928/29.
3. Ausgabe. De Gruyter, Berlin 1929,
ISBN 3-11-107168-5
, Sp. 1641?1642.
- Walter Habel (Hrsg.):
Wer ist wer? : Das deutsche Who's who
. XI. Ausgabe von Degeners Wer ist's?,
2. erganzte Auflage, Arani Verlag, Berlin 1951, S. 445.
- Zentralblatt fur Bakteriologie, Parasitenkunde, Infektionskrankheiten und Hygiene: Originale.
Band 160. Gustav Fischer, Stuttgart / New York, S. 381.