Reichsarzt SS

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Reichsarzt SS war eine Dienststelle der SS . Sie unterstand dem Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler . Himmler war unmittelbar Adolf Hitler unterstellt und nur diesem verantwortlich.

Zum Reichsarzt SS wurde Ernst-Robert Grawitz 1935 durch Heinrich Himmler ernannt. Durch diese Dienststellung stellte Grawitz nun die oberste medizinische Instanz der SS dar, im Hinblick auf samtliche medizinische Angelegenheiten aller SS-Einheiten. Grawitz stand anfanglich dem SS-Sanitatsamt vor, einer Dienststelle, die bereits 1931 gegrundet und rasch ausgebaut worden war. Da die SS die Konzentrationslager kontrollierte, war Grawitz als Reichsarzt SS fur die SS-Arzte und die medizinischen Geschehnisse in den KZ verantwortlich. Das Sanitatswesen der SS wurde 1936 an Ernst-Robert Grawitz ubertragen. Fachlich war ihm das Amt III unterstellt, direkter Leiter der Abteilung war Enno Lolling . Disziplinarisch unterstanden die KZ dem Verwaltungschef SS Oswald Pohl .

Zusammenarbeit von Reichsfuhrer SS und Reichsarzt SS

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Beispielsweise richtete Grawitz 1943 an Himmler die Bitte, acht KZ-Haftlinge fur Versuche mit infektioser Hepatitis zur Verfugung zu stellen. [1] Himmler antwortete schriftlich und stellte acht Juden aus Auschwitz zur Verfugung. [2] [3] Der Reichsarzt SS war Anlaufstelle fur andere NS-Mediziner verschiedener NS-Forschungseinrichtungen. Er forderte KZ-Haftlinge fur medizinische Experimente an. Himmler beauftragte ihn mit der Koordinierung von Experimenten und erhielt laufend schriftliche Berichterstattung. Grawitz und Himmler besprachen auch den Vorschlag des Einsatzes von Gaskammern zur Totung von KZ-Haftlingen.

Als Himmlers Titel in Reichsfuhrer SS und Chef der Deutschen Polizei geandert wurde, wurde auch die Dienststelle Reichsarzt SS und Polizei errichtet.

Zum Stab des Reichsarztes SS zahlten:

  • Stanislav Zame?nik: (Hrsg. Comite International de Dachau): Das war Dachau. Luxemburg, 2002, ISBN 2-87996-948-4 .
  1. Brief von Grawitz am 1. Juni 1943, In: Nurnberger Dokumente Dok. NO 10.
  2. Schreiben Himmlers vom 16. Juni 1943. In: Nurnberger Dokumente, Dok.NO 11.
  3. Stanislav Zame?nik: Das war Dachau. Luxemburg 2002, S. 284.