Subjekt
der
Russischen Foderation
Region Kamtschatka
Камчатский край
Flagge
|
Wappen
|
|
|
Foderationskreis
|
Ferner Osten
|
Flache
|
464.275
km²
[1]
|
Bevolkerung
|
322.079 Einwohner
(Stand: 14. Oktober 2010)
[2]
|
Bevolkerungsdichte
|
0,7 Einw./km²
|
Verwaltungszentrum
|
Petropawlowsk-Kamtschatski
|
Offizielle Sprachen
|
Korjakisch
[3]
,
Russisch
|
Ethnische
Zusammensetzung
|
Russen
(78,4 %)
Ukrainer
(3,6 %)
Korjaken
(2,1 %)
[…]
Itelmenen
(0,74 %)
Ewenen
(0,58 %)
Kamtschadalen
(0,48 %)
Tschuktschen
(0,46 %)
(Stand: 2010)
[4]
|
Gouverneur
|
Wladimir Solodow
|
Gegrundet
|
1. Juli 2007 (20. Oktober 1932)
|
Zeitzone
|
UTC+12
|
Telefonvorwahlen
|
(+7) 415xx
|
Postleitzahlen
|
683000?684999,
688000?688999
|
Kfz-Kennzeichen
|
41
|
OKATO
|
30
|
ISO 3166-2
|
RU-KAM
|
Website
|
www.kamgov.ru
|
|
|
58
160
Koordinaten:
58° 0′
N
,
160° 0′
O
Die
Region Kamtschatka
(
russisch
Камчатский край
Kamtschatski krai
) ist ein
Foderationssubjekt
Russlands
, das am 1. Juli 2007 durch Zusammenschluss der beiden Subjekte
Oblast Kamtschatka
(171.266 km²) und
Autonomer Kreis der Korjaken
(293.899 km²) gebildet wurde. Geografisch nimmt es die gesamte Halbinsel
Kamtschatka
sowie einige Gebiete nordlich hiervon ein.
Grundlage fur den Zusammenschluss war eine
Volksabstimmung
in den beiden Subjekten am 23. Oktober 2005, bei der sich jeweils die Mehrheit der Einwohner dafur aussprachen. Darauf basierend verabschiedete der russische
Foderationsrat
am 7. Juli 2006 das Gesetz ?Uber die Bildung eines neuen Foderationssubjektes innerhalb der Russischen Foderation durch den Zusammenschluss der Oblast Kamtschatka und des Autonomen Kreises der Korjaken“, das die Bildung der Region Kamtschatka zum 1. Juli 2007 festschrieb. Die Hauptstadt der Region ist die vormalige Oblasthauptstadt
Petropawlowsk-Kamtschatski
. Bei den Landkreisen (
Rajons
) wurde die alte Gliederung der beiden Subjekte beibehalten.
De facto existierten die beiden Subjekte jedoch noch weiter. So waren zum Zeitpunkt der Vereinigung weder die Schaffung einheitlicher Institutionen fur beide Gebietseinheiten noch die Zusammenfuhrung ihrer Gesetzgebung vollzogen. Da es zwischen dem Suden der Halbinsel und dem bisherigen Korjakischen Kreis keinerlei befestigte Straßen gibt und der Flugverkehr wetterbedingt nur unregelmaßig stattfindet, durfte die okonomische und soziale Teilung zwischen dem Suden und dem extrem dunn besiedelten Norden der Region noch bis auf Weiteres fortbestehen.
Die Volkszahlung 2010 ergab eine Einwohnerzahl von 322.079 Personen. Die einheimischen
Korjaken
sind ein
palaosibirisches
Volk. Sie sind aber in ihrer Heimatrepublik nur eine kleine Minderheit (6.640 Personen oder 2,1 % der Bevolkerung). Die große Mehrheit der Bewohner gehort zu
slawischen Volksgruppen
, darunter
Russen
mit 252.609 (78,4 %),
Ukrainer
mit 11.488 (3,6 %) und
Weißrussen
mit 1.883 (0,6 %) Angehorigen. Weitere bedeutende Minderheiten sind die
Koreaner
,
Tataren
und
Mordwinen
sowie andere Zuwanderer aus ehemaligen Sowjetrepubliken (Armenier, Aserbaidschaner, Usbeken etc.). Neben den Korjaken gibt es weitere kleine Gruppen von sibirischen Volkern. Zu ihnen zahlen die
Itelmenen
(2.394 Personen; 0,74 %),
Ewenen
(1.872 Personen; 0,58 %),
Kamtschadalen
(1.551 Personen; 0,48 %) und
Tschuktschen
(1.496 Personen; 0,46 %). Bei der letzten Volkszahlung gaben 28.084 Menschen (8,7 %) keine ethnische Zugehorigkeit an. Bei diesem Personenkreis handelt es sich vermutlich oft um slawisch-sibirische Mischlinge russischer Sprache, die sich weder zu den Einheimischen noch zu den Zuwanderern zahlen wollten.
[5]
Amtssprachen sind
Korjakisch
im ehemals unabhangigen Autonomen Gebiet der Korjaken und
Russisch
. Neben Anhangern der
Russisch-Orthodoxen Kirche
gibt es auch zahlreiche
Schamanisten
und wenige
Muslime
(v. a. Tataren).
Die Region Kamtschatka gliedert sich in elf
Rajons
und drei
Stadtkreise
. Den Rajons sind insgesamt funf Stadt- und 47 Landgemeinden (entsprechend
gorodskoje posselenije
und
selskoje posselenije
) mit zusammen 81 Ortschaften unterstellt (Stand: 2015, letzte Anderung 2012). In den Rajons Jelisowski und Milkowski im Gebiet um das Regionszentrum Petropawlowsk-Kamtschatski befindet sich fast die Halfte aller Ortschaften; dort und in den ebenfalls in diesem Teil der Region befindlichen Stadtkreisen Petropawlowsk-Kamtschatski und Wiljutschinsk leben zusammen fast 90 % der Einwohner. In den anderen Rajons umfassen die Gemeinden zumeist jeweils nur die namensgebende Ortschaft, in seltenen Fallen zwei Ortschaften. In den Rajons Oljutorski, Penschinski, Sobolewski und Ust-Bolscherezki gibt es außerdem insgesamt sechs Ortschaften auf gemeindefreiem Gebiet
(meschselennaja territorija).
Vier Rajons und der in Folge ausgegliederte Stadtkreis
Palana
des fruheren Autonomen Kreises der Korjaken besitzen bis heute unter dieser Bezeichnung einen Sonderstatus innerhalb der Region (in den Tabellen grau hinterlegt).
[A 1]
|
Rajon
|
Einwohner
[6]
|
Flache
(km²)
|
Bevolkerungs-
dichte
(Ew./km²)
|
Stadt-
bevolkerung
|
Land-
bevolkerung
|
Verwaltungssitz
|
Weitere
Orte
[A 4]
|
Anzahl
Stadt-
gemeinden
|
Anzahl
Land-
gemeinden
|
1
|
Aleutski
[A 5]
|
00
580
|
00
1.507
|
0,38
|
?
|
00
580
|
Nikolskoje
|
|
?
|
1
|
2
|
Bystrinski
|
0
2.518
|
0
23.377
|
0,11
|
?
|
0
2.518
|
Esso
|
|
?
|
2
|
3
|
Jelisowski
|
63.716
|
0
40.996
|
1,55
|
40.558
|
23.158
|
Jelisowo
|
Wulkanny
|
2
|
8
|
4
|
Karaginski
[A 2]
|
0
4.641
|
0
40.641
|
0,11
|
0
2.111
|
0
2.530
|
Ossora
|
|
1
|
5
|
5
|
Milkowski
|
10.783
|
0
22.590
|
0,48
|
?
|
10.783
|
Milkowo
|
|
?
|
2
|
6
|
Oljutorski
[A 2]
|
0
5.144
|
0
72.352
|
0,07
|
?
|
0
5.144
|
Tilitschiki
|
|
?
|
7
|
7
|
Penschinski
[A 2]
|
0
2.483
|
116.086
|
0,02
|
?
|
0
2.483
|
Kamenskoje
|
|
?
|
5
|
8
|
Sobolewski
|
2.721
|
0
21.076
|
0,13
|
?
|
0
2.721
|
Sobolewo
|
|
?
|
3
|
9
|
Tigilski
[A 2]
|
0
4.620
|
0
63.484
|
0,07
|
?
|
0
4.620
|
Tigil
|
|
?
|
7
|
10
|
Ust-Bolscherezki
|
0
9.408
|
0
20.626
|
0,46
|
4.682
|
0
4.726
|
Ust-Bolscherezk
|
Osernowski
,
Oktjabrski
|
2
|
4
|
11
|
Ust-Kamtschatski
|
12.291
|
0
40.837
|
0,30
|
?
|
12.291
|
Ust-Kamtschatsk
|
|
?
|
3
|
Anmerkungen:
- ↑
a
b
Nummer des Rajons/Stadtkreises (in alphabetischer Reihenfolge der Namen im
Russischen
)
- ↑
a
b
c
d
e
gehort zur
Administrativ-territorialen Einheit mit besonderem Status (Administratiwno-territorialnaja jediniza s ossobym statussom) Autonomer Kreis der Korjaken
- ↑
SATO (?
Geschlossene Stadt
“)
- ↑
Siedlungen stadtischen Typs
bzw. Stadtgemeinden
- ↑
umfasst die
Kommandeurinseln
In der Region Kamtschatka gibt es neben der mit Abstand großten Stadt, dem Verwaltungszentrum der Region Petropawlowsk-Kamtschatski, noch zwei weitere Stadte,
Jelisowo
und die ?
geschlossene Stadt
“ (SATO)
Wiljutschinsk
, sowie drei
Siedlungen stadtischen Typs
.
Die Stadt
Kljutschi
und die stadtischen Siedlungen
Ust-Bolscherezk
,
Ust-Kamtschatsk
,
Oktjabrski
verloren ihren Status zwischen 2004 und 2010 und wurden zu Dorfern (Selo) herabgestuft.
Die Halbinsel Kamtschatka zahlt mehr als 160
Vulkane
, von denen 29 als aktiv gelten. Hier befindet sich auch die
Kljutschewskaja Sopka
, der großte Vulkan Eurasiens, sowie das
Tal der Geysire
und der
Kurilensee
, ein Calderasee unweit der Sudspitze.
Die Hauptwirtschaftszweige der Region sind
Jagd
,
Fischerei
,
Bergbau
(unter anderem Gold und Steinkohle) sowie
Tourismus
. In der Landwirtschaft dominiert die
Rentierhaltung
. Außerdem ist die Region Kamtschatka Standort großerer Militarstutzpunkte.
- ↑
Administrativno-territorial?noe delenie po sub?ektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda (Administrativ-territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Foderation zum 1. Januar 2010).
(
Download
von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation)
- ↑
a
b
Itogi VPN-2010. Administrativno-territorial?noe delenie kraja. (Ergebnisse der Volkszahlung 2010. Administrativ-territoriale Gliederung der Region.)
Tabelle 2 (Download von der
Website
des Territorialorgans Region Kamtschatka des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation)
- ↑
nur im ehemaligen
Autonomen Kreis der Korjaken
- ↑
Nacional'nyj sostav naselenija po sub"ektam Rossijskoj Federacii.
(XLS) In:
Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda.
Rosstat,
abgerufen am 30. Juni 2016
(russisch,
Ethnische Zusammensetzung der Bevolkerung nach Foderationssubjekten
, Ergebnisse der Volkszahlung 2010).
- ↑
Ergebnis der Volkszahlung 2010 in der Region Kamtschatka
http://demoscope.ru/weekly/ssp/rus_etn_10.php?reg=77
- ↑
a
b
Einwohnerzahlen 2010
(
Memento
vom 1. Juni 2012 im
Internet Archive
) beim Foderalen Dienst fur staatliche Statistik Russlands (Berechnung per 1. Januar; Exceldatei; 562 kB)