Dieser Artikel beschreibt die mauretanische
Region Adrar
, nicht zu verwechseln mit der algerischen
Provinz Adrar
.
-
Adrar in Mauretanien
-
Departements in Adrar
Adrar
(
arabisch
????? ?????
,
DMG
Wil?yat Adr?r
) ist eine
Verwaltungsregion
von
Mauretanien
. Die Region wird geographisch gepragt vom Hochland des
Adrar-Plateaus
. Eine Schatzung von 2017 geht von einer Bevolkerungszahl von 61.200 Einwohnern aus.
[1]
Adrar bedeutet in
Berbersprachen
?Berggebiet“; die Bezeichnung
Adrar Temar
dient zur Unterscheidung des weiter ostlich in der
Sahara
gelegenen Bergmassivs
Adrar des Ifoghas
.
[2]
Die Hauptstadt der Region ist
Atar
, weitere Stadte sind
Choum
,
Chinguetti
und
Ouadane
. Adrar gliedert sich in die vier Departements
Atar
,
Aoujeft
,
Ouadane
und
Chinguetti
.
Sie grenzt im Norden an die
Westsahara
und an
Tiris Zemmour
, im Osten an
Mali
und
Hodh Ech Chargui
, im Suden an
Tagant
und
Trarza
und im Westen an
Inchiri
und
Dakhlet Nouadhibou
.
Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde erstmals uber Dorfer im Adrar berichtet. Das Gebiet lag im Zentrum des Siedlungsraumes der
Sanhadscha
, der sich von Sudmarokko bis zum Flusstal des
Senegal
erstreckte. Der Portugiese
Duarte Pacheco Pereira
berichtete 1506?08, dass es neben dem, nach der Legende bereits Mitte des 12. Jahrhunderts gegrundeten Ort W?d?n (
Ouadane
) die Dorfer ?inq?t (
Chinguetti
), Tynyguuhy (Tinigi, das bis ins 17. Jahrhundert bestand) und Marzy gegeben habe. Der letztgenannte Ort konnte bisher nicht identifiziert werden.
[3]
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstand das Emirat von Adrar aus der politischen Einheit der zwei Stamme
Awl?d Ammani
und
Awl?d Agchar
. Es ist auch als
Emirat von Ahya min Uthman
bekannt, benannt nach der Gruppe der Stammen Hassans, die das Emirat bildeten. Der kriegerischste Stamm dieses Emirates, den man oft im Zentrum der Macht wiederfindet und der die emiratischen Hinterlassenschaften regelt, ist der Stamm
Awl?d Gaylan
. Der Adrar war bis ins 20. Jahrhundert eines der starksten
Emirate
der Region und lange Zeit die unerreichbare Burg der
Mauren
und das Zentrum der Unabhangigkeitskampfer um
Ma el-Ainin
gegen die franzosischen
Kolonialmacht
.
Neben den kriegerischen Stammen spielten religiose Stamme in der Bildung, der Politik, der Landwirtschaft und im Handel wichtige Rollen u. a. die
Idawali
,
Idawalhaj
,
Ismacid
,
Kenta
,
Ahel Shayh Mohamed Fadel
und andere, die großtenteils in den Oasen ihren Aktivitaten nachgingen.
Das Emirat hatte seinen Hohepunkt im 19. Jahrhundert unter Ahmed Ould M'Hammed und wurde im Jahre 1933 von den franzosischen Kolonialisten aufgelost.
In der Region wurden seit 1920 drei Meteoriten gefunden. Sie wurden unter den offiziellen Bezeichnungen
Chinguetti
,
NWA 1717
und
Zerga
registriert. Hinzu kommt der rund drei Millionen Jahre alte
Einschlagkrater
Aouelloul
.
[4]
- Al-Imam al-Hadrami
(11. Jahrhundert); vollstandig Abu Bakr ibn al-Hasan al-Muradi al-Hadrami; Denker, Theologe, Dichter und Mitbegrunder der
Almoraviden
, war Richter und Gouverneur von
Azougui
(ausgestorbene Stadt bei Atar) und schrieb mehrere Bucher uber Religion und Politik. Sein bekanntestes Werk
as-Siy?sa au al-Isch?ra f? Tadb?r al-Im?ra
(
??????? ?? ??????? ?? ????? ???????
) war die Grundlage fur die Politik der Almoraviden und der spateren Dynastien in Nord- und
Westafrika
.
- Emir
Ahmed Ould M'hammed
: der gerechte Emir, wie ihn seine Untertanen nannten, regierte 1871 bis 1891.
- Emir
Sid'Ahmed Ould Aida
: Er regierte 1905 bis 1932 und war der letzte offizielle Emir von Adrar. Er wurde mehrfach von den Franzosen abgesetzt, kam dank seines Verhandlungsgeschicks aber immer wieder zuruck. Er fuhrte mehrere Operationen gegen die Kolonialisten (
Tidjikja
, L'Amessaga, Amatil, Hamdoun, Kseir Torchane,
Ouadane
etc.) und wurde von Oberst Pateys Armee am 13. Januar 1912 in
Tichitt
gefangen genommen. Er setzte seine Auseinandersetzungen mit den Franzosen bis zu seiner
Hinrichtung
nach einer langen Verfolgungsjagd am 18. Marz 1932 in
Wedjan El-Kharroub
fort.
- Maouya Ould Taya
(* 1941 (nach anderen Angaben 1943)): Prasident der Republik vom 12. Dezember 1984 bis zum 3. August 2005.
- ↑
Mauretanien: Regionen, Stadte & urbane Orte - Einwohnerzahlen in Karten und Tabellen.
Abgerufen am 16. Mai 2018
.
- ↑
Adrar.
In:
The Encyclopaedia of Islam. New Edition
.
Brill, Leiden 1986, Bd. 1, S. 210
- ↑
Rainer Oßwald:
Die Handelsstadte der West-Sahara. Die Entwicklung der arabisch-maurischen Kultur von ?inq?t, W?d?n, T???t und Wal?ta.
Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde. Bd. 39. Dietrich Reimer, Berlin 1986, S. 172
- ↑
Adrar.
Meteoritical Bulletin,
abgerufen am 16. Oktober 2020
.
20.5886
-10.1908
Koordinaten:
20° 35′
N
,
10° 11′
W