Rasuliden

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Die Rasuliden ( arabisch ??? ???? , DMG Ban? Ras?l ) waren eine Dynastie, die im Jemen von 1228 bis 1454 herrschte.

Geschichte der Rasuliden

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Stammvater der Dynastie war ein turkischstammiger Gesandter der Abbasiden (rasul). Dessen Sohn, Ali ibn Rasul, wurde von den Ayyubiden (Jemen) zum Statthalter in Mekka eingesetzt.

Nach dem Abzug der Ayyubiden ubernahm Mansur Umar (1228?1249) die Macht und begrundete die Rasuliden-Dynastie (1228?1454). Hauptstadte waren Taizz und Zabid. Er beherrschte neben dem jemenitischen Kernland auch den Hadramaut und den Hedschas bis Mekka. Um ihre Herrschaft der Dynastie zu legitimieren, konstruierten die Rasuliden eine Abstammung von den Lachmiden .

Unter seinem Sohn Muzaffar Yusuf (1249?1295) gelang eine weitere Konsolidierung des Reichs. Allerdings kam es in der Folgezeit zu Konflikten mit den Mamluken in Agypten , die die Herrschaft uber die Heiligen Statten Mekka und Medina im Hedschas beanspruchten. Diese konnten sich 1322 und 1350 militarisch durchsetzen und die Rasuliden zur Unterwerfung zwingen.

Im 13. und 14. Jahrhundert erreichte der Jemen unter dieser Dynastie eine große Blutezeit. Das Land erlebte durch seine Mittlerrolle im Handel zwischen Indien und dem Mittelmeerraum einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Allein die Hafensteuern sollen 2,3 Millionen Dinare eingebracht haben. Um diesen Handel und die damit verbundenen Einnahmen weiter zu fordern, unterhielten die Rasuliden enge Kontakte zu den Ayyubiden und Mamluken in Agypten. Auch wurden mehrere Gesandtschaften nach Indien und in das Kaiserreich China geschickt. Der rasulidische Chronist Ibn-Wahh?s al-Chazradsch? berichtet, dass sich 1393 ein Gesandter der muslimischen Handler von Malabar am Hof der Rasuliden einstellte und um Erlaubnis bat, die Chutba in den Moscheen von Calicut im Namen des rasulidischen Sultans zu verlesen. [1]

Dieser Reichtum ermoglichte den Herrschern eine umfangreiche und außerst kreative Bautatigkeit. [2] So wurden Moscheen (unter anderem die Aschrafija-Moschee in Taiz), Burgen und Palaste errichtet. Auch Kunst und Wissenschaft wurden von den Rasuliden gefordert, wobei man vor allem in den Bereichen von Medizin [3] und Astronomie [4] einen hohen Stand erreichte. Bedeutend waren daneben die Fertigkeiten in der Landwirtschaft. [5]

Im 14. Jahrhundert gerieten die Rasuliden zunehmend unter den Druck der Zaiditen . Diesen gelang 1324 die Eroberung von Sanaa . Im 15. Jahrhundert konnten sich die Rasuliden nur noch im Sudjemen behaupten, wo sie 1454 von den Tahiriden gesturzt wurden.

  • 1230?1249: (al-Mansur) Umar
  • 1249?1295: (al-Muzaffar) Yusuf bin Umar
  • 1295?1296: (al-Aschraf) Umar bin Yusuf
  • 1296?1322: (al-Muayyad) Daud bin Yusuf
  • 1322?1363: (al-Mujahid) Ali bin Daud
  • 1363?1377: (al-Afdal) al-Abbas bin Ali
  • 1377?1401: (al-Aschraf) Ismail bin al-Abbas
  • 1401?1424: (al-Nasir) Ahmad bin Ismail
  • 1424?1427: (al-Mansur) Abdallah bin Ahmad
  • 1427?1428: (al-Aschraf) Ismail bin Ahmad
  • 1428?1438: (a-Zahir) Yahya bin Ismail
  • 1438?1441: (al-Aschraf) Ismail bin Yahya
Quellen
  • Ibn-Wahh?s al-?azra??, ?ams-ad-D?n Abu-?l-?asan ?Al? Ibn-al-?usain an-Nass?ba: The pearl-strings: a history of the Resuliyy dynasty of Yemen . Ed. und ubers. von ames William Redhouse u. a. 5 Bde. Leiden 1906?1918.
Studien
  • G. Rex Smith Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten turkischen Invasion in Werner Daum Jemen , Umschau-Verlag, Frankfurt/Main, ISBN 3-7016-2251-5
  • Barbara Finster Die Architektur der Rasuliden in Werner Daum Jemen , Umschau-Verlag, Frankfurt/Main, ISBN 3-7016-2251-5
  • David A. King Astronomie im mittelalterlichen Jemen in Werner Daum Jemen , Umschau-Verlag, Frankfurt/Main, ISBN 3-7016-2251-5
  • Daniel Martin Varisco Arzneikunde und Heilpflanzen im mittelalterlichen Jemen in Werner Daum Jemen , Umschau-Verlag, Frankfurt/Main, ISBN 3-7016-2251-5
  • Daniel Martin Varicso Rasulidische Landwirtschaft und traditionelle Almanache in Werner Daum Jemen , Umschau-Verlag, Frankfurt/Main, ISBN 3-7016-2251-5

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Sebastian Prange: "Like Banners on the Sea. Muslim Trade Networks and Islamization in Malabar and Maritime Southeast Asia" in R. Michael Feener, Terenjit Sevea: Islamic Connections. Muslim Societies in South and Southeast Asia. Singapore 2009. S. 25?47. Hier S. 30.
  2. Barbara Finster Die Architektur der Rasuliden S. 237?255 (250)
  3. Daniel Martin Varisco Arzneikunde und Heilpflanzen im mittelalterlichen Jemen S. 306?307 (306)
  4. David A. King Astronomie im mittelalterlichen Jemen S. 276?302 (297?300)
  5. Daniel Martin Varicso Rasulidische Landwirtschaft und traditionelle Almanache S. 303?305