Rakesh Kumar Jain
(*
18. Dezember
1950
in
Lalitpur
)
[1]
ist ein indisch-US-amerikanischer Tumorbiologe und Chemiker.
Jain studierte am
Indian Institute of Technology
in
Kanpur
Chemieingenieurwesen mit dem Bachelor-Abschluss 1972 und an der
University of Delaware
in Newark mit dem Master-Abschluss 1974 und der Promotion bei James Wei 1975. Er war 1976 bis 1978 Assistant Professor fur Biomedizin-Technik und Chemie an der
Columbia University
und ab 1978 an der
Carnegie Mellon University
, an der er 1979 Associate Professor wurde und 1983 eine volle Professor erhielt. Ab 1991 war er Direktor des Edwin L. Steele Laboratory for Tumor Biology des
Massachusetts General Hospital
sowie Professor am MIT und an der
Harvard Medical School
(A. Werk Cook Professor of Radiation Oncology (Tumor Biology)).
Er untersucht die Mikro-Umgebung von Tumoren, die Mikrozirkulation in deren Umgebung, Warmehaushalt im Tumorgewebe und Transport von Molekulen im Tumor, Rheologie maligner und nicht-maligner Zellen (Metastasen-Ausbreitung) und Wechselwirkung mit Gefaßwanden (Tumor-Wirt-Wechselwirkung). Dabei entwickelte er auch Methoden Tumoren in vivo bildlich darzustellen (unter anderem mit speziellen gentechnisch veranderten Mausstammen und chirurgisch implantierten transparenten Fenstern), Medikamente an die Tumoren heranzufuhren und neue Therapieansatze aufgrund von Erkenntnissen uber die Mikroumgebung von Tumoren wie eine Anti-Angiogenese Therapie, die darauf beruht die abnorme Tumor-Blutgefaßbildung zu normalisieren (vascular normalization) und so zum Beispiel eine bessere Chemotherapie zu ermoglichen. Weitere Ansatzpunkte sind die Manipulation der extrazellularen Matrix von Tumoren, die ebenfalls ein Hindernis fur die Chemotherapie sein kann, indem sie die Blutzufuhr behindert. Er arbeitet interdisziplinar und mit unmittelbarer klinischer Anwendung (Bench to Bedside).
Jain ist Mitglied der
National Academy of Sciences
, der
American Academy of Arts and Sciences
, der
National Academy of Engineering
, der
National Academy of Medicine
und der
American Association for the Advancement of Science
. Er ist Ehrendoktor der
Duke University
, der
Katholischen Universitat Lowen
und des IIT in Kanpur. 1990/91 erhielt er einen
Humboldt-Forschungspreis
, mit dem er an den Universitaten Mainz und Munchen war.
2014 erhielt er die
National Medal of Science
. 1983/84 war er Guggenheim Fellow.
Es gibt einen gleichnamigen aus Indien stammenden Chemiker (* 1956) am Roswell Park Cancer Institute, der synthetische Antigene entwickelt.
- Barriers to drug delivery in solid tumors, Scientific American, Band 271, Juli 1994, S. 58?65
- Taming vessels to treat cancer, Scientific American, Band 298, November 2008, S. 56?63,
Online
- mit T. Stylianopoulos: Delivering nanomedicine to solid tumors, Nature Rev. Clin. Oncol., Band 7, 2010, Nr. 11, S. 653?664.
- An indirect way to tame cancer, Scientific American, Band 310, Februar 2014, S. 46?53
- mit P.F. Carmeliet: Vessels of death or life, Scientific American, Band 285, 2001, S. 38?45
- mit P. Carmeliet: Molecular mechanisms and clinical applications, Nature, Band 473, 2011, S. 298?307
- Normalizing tumor microenvironment to treat cancer: bench to bedside to biomarkers, J Clin Oncol, Band 31, 2013, S. 2205?2218
- Antiangiogenesis strategies revisited: from starving tumors to alleviating hypoxia. Cancer Cell, Band 26, 2014, S. 605?622
- Normalizing tumor vasculature with anti-angiogenic therapy: a new paradigm for combination therapy, Nature Medicine, Band 7, 2001, S. 987?989
- Normalization of tumor vasculature: an emerging concept in antiangiogenic therapy. Science, Band 307, 2005, S. 58?62
- ↑
Geburts- und Karrieredaten bis 2004 nach
American Men and Women of Science
, Thomson Gale 2004