Ruckhaltebecken Glashutte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ruckhaltebecken Glashutte
Juli 2015
Juli 2015
Juli 2015
Lage
Rückhaltebecken Glashütte (Sachsen)
Ruckhaltebecken Glashutte (Sachsen)
Ruckhaltebecken
Dresden
Glashutte in Sachsen

Landkreis Sachsische Schweiz-Osterzgebirge

Zuflusse Brießnitzbach
Abfluss Brießnitzbach
Großere Orte in der Nahe Glashutte
Rückhaltebecken Glashütte (Sachsen)
Ruckhaltebecken Glashutte (Sachsen)
Koordinaten 50° 50′ 41″  N , 13° 45′ 14″  O Koordinaten: 50° 50′ 41″  N , 13° 45′ 14″  O
Daten zum Bauwerk
Sperrentyp Steinschuttdamm mit mineralischer und geotextiler Innendichtung [1]
Bauzeit 1951?1953
2009?2013
Hohe uber Talsohle 28 m [1]
Hohe uber Grundungssohle ca. 30 m
Hohe uber Gewassersohle 28,28 m [1]
Hohe der Bauwerkskrone 408,2  m
Bauwerksvolumen 0,225 Mio. m³ [1]
Kronenlange 184 m [1]
Kronenbreite 5 m [1]
Boschungsneigung luftseitig 1:2,5
Boschungsneigung wasserseitig 1:2,5
Daten zum Stausee
Hohenlage (bei Stauziel ) 387,9  m
Wasseroberflache 11,1 ha
Speicherraum 1,05 Mio. m³ [1]
Gesamtstauraum 1,20 Mio. m³ [1]
Einzugsgebiet 11,6 km² [1]
Bemessungshochwasser 54 m³/s [1]

Das Hochwasserruckhaltebecken Glashutte ist ein Ruckhaltebecken im Freistaat Sachsen . Es dient dem Hochwasserschutz im Muglitztal (Osterzgebirge).

Das ursprungliche Absperrbauwerk war ein homogener Erddamm . Das Bauwerk wurde 1951?1953 oberhalb von Glashutte gebaut. Das gestaute Gewasser ist der Brießnitzbach (auch Prießnitz genannt), ein Nebenfluss der Muglitz . Das Becken ist im Normalfall leer, also ein ?grunes Becken“, und wird nur bei Hochwasser eingestaut.

Zerstorung des Dammes

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Damm wurde beim Hochwasser im August 2002 zerstort. Er brach am 12. August 2002 etwa um 16:30 Uhr. Die Flutwelle verursachte keine Todesopfer, rief aber im vom Hochwasser der Muglitz bis dato nicht betroffenen Stadtzentrum von Glashutte betrachtliche Beschadigungen und Zerstorungen hervor. Im Muglitztal war aufgrund der allgemein schweren Hochwassersituation kaum eine nennenswerte Schadensverstarkung durch den Dammbruch zu verzeichnen. [2] Der Staudamm wurde 2006 in der ursprunglichen Hohe wieder aufgebaut. Die Wiederaufbaukosten beliefen sich auf ca. 2,5 Mio. Euro.

Der Bauplatz fur den großen Damm wurde 2009 bereits freigeschlagen
Der wieder aufgebaute Damm 2007, mit Hochwasser-Uberlauf

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen baute im Zuge der Umsetzung von erweiterten Hochwasserschutzkonzepten, die nach der Flut 2002 erarbeitet wurden, das Ruckhaltebecken aus. Der neue Prießnitzdamm weist folgende Daten auf:

  • Dammhohe: 28,28 m uber Gewassersohle
  • Kronenlange: 184 m
  • Kronenbreite: 5 m
  • Stauraum : 1,05 Mio. m³

Der Ausbau machte eine abschnittsweise Neutrassierung der Straße nach Johnsbach sowie der Zufahrt zum Stadtbad notwendig. Der Umbau begann im Februar 2009 mit zunachst geschatzten Kosten von ca. 12 Millionen Euro. [3] Nach mehr als dreijahriger Bauzeit wurde das Hochwasserruckhaltebecken in Glashutte am 11. November 2013 eingeweiht. Die Baukosten betrugen schließlich rund 26 Millionen Euro. [4]

  • Christian Striefler: Die Flut ? ein Blick zuruck nach vorn . Hrsg.: Sachsische Staatskanzlei, Referat Offentlichkeitsarbeit. Freistaat Sachsen, Zentraler Broschurenversand der Sachsischen Staatsregierung, Dresden 2003 (enthalt Informationen zum Dammbruch; gratis).
  • Der Bruch des Hochwasserruckhaltebeckens Glashutt e (PDF, 128 kB) TU Dresden
  • Hochwasser August 2002 . ( Memento vom 31. Juli 2007 im Internet Archive ) (PDF; 3,94 MB) LFUG Sachsen, Juli 2004; mit Beschreibung und Fotos vom Dammbruch (ab S. 93)
  • Bericht der Unabhangigen Kommission der Sachsischen Staatsregierung Flutkatastrophe 2002 (PDF; 1 MB) ? Kirchbachbericht, enthalt Informationen zum Dammbruch
  • Stauanlagenverzeichnis 2002: Talsperren, Wasserspeicher und Hochwasserruckhaltebecken im Freistaat Sachsen (enthalt Bauwerksdaten)
  • Informationen zum aktuellen Bau, Vorher-/Nachhersimulation des Bauvorhabens. In: www.hrb-glashuette.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfugbar) ;

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. a b c d e f g h i j Hochwasserruckhaltebecken Glashutte bei der Landestalsperrenverwaltung
  2. Antje Bornschein: Gefahrenkarten ? ein Instrument zur Risikoabschatzung infolge eines hypothetischen Talsperrenbruches, Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universitat Dresden ? 55 (2006) Heft 3?4. In dieser Veroffentlichung sind die Abflussspitzen in der Prießnitz und in der Muglitz infolge des Dammbruchs dargestellt.
  3. Maik Bruckner: Damm wird dreimal so hoch. Sachsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 13. Juni 2008, S. 20
  4. Maik Bruckner: Wasserstopp am Prießnitzdamm. In: Sachsische Zeitung. 12. November 2013, abgerufen am 29. September 2014 .