Der heilige
Quiricus
(* in Iconium, dem heutigen
Konya
,
Turkei
; † um 304 in Tarsos, dem heutigen
Tarsus
, Turkei) und seine Mutter
Julitta
erlitten wahrend der
Christenverfolgung
unter dem romischen Kaiser
Diokletian
den
Martyrertod
. Quiricus und Julitta werden sowohl in der
katholischen
wie auch in der
orthodoxen
Kirche als
Heilige
verehrt. Nach dem katholischen
Heiligenkalender
wird ihr Fest am 16. Juni begangen, in der orthodoxen Kirche am 15. Juli.
- Andere Namen bzw. Schreibweisen fur Quiricus lauten:
Cyricus, Cyr, Cergue(s), Chirico, Quirico, Quilico, Kirik, Quirique, Quiriac, Quirze, Quirc
. (Verwechslungen mit
Cyrus
, einem agyptischen Arzt und Martyrer des 3./4. Jahrhunderts, sind moglich.)
- Andere Namen bzw. Schreibweisen fur Julitta lauten:
Julietta, Giulietta, Julita
.
Nach der
Legende
war Julitta eine reiche Witwe aus einer vornehmen Familie, die in Iconium, der heutigen turkischen Stadt Konya, lebte und sich zum
Christentum
bekehrt hatte. Wahrend der Christenverfolgung wollte sie mit zwei Magden und ihrem drei Jahre, nach einer anderen Version drei Monate alten Sohn Quiricus aus ihrer Heimatstadt nach
Seleukia
fliehen. In
Kilikien
, in der Stadt Tarsos, dem heutigen Tarsus, wurden sie als Christen erkannt und dem
Statthalter
vorgefuhrt. Julitta wurde gefoltert und ihr Sohn, den der Statthalter im Arm hielt, begann zu schreien und verkratzte diesem das Gesicht. Daraufhin warf der Statthalter das Kind eine Treppe hinunter, wobei sein Schadel zerbrach. Julitta weinte nicht, sondern war stolz darauf, dass der Sohn ihr im Martyrertod vorangegangen war. Julitta wurde enthauptet; ihr Leichnam und der ihres Sohnes wurden vor die Stadt gebracht und in eine Grube geworfen. Eine der Magde soll die Leichen geborgen und bestattet haben.
In Frankreich ist die Kathedrale
Saint-Cyr-et-Sainte-Julitte
in
Nevers
den beiden Martyrern geweiht. In der
Legenda Aurea
wird sie mit einer weiteren Legende in Zusammenhang gebracht. Danach hatte
Karl der Große
einen Traum, in dem er auf einer Jagd verletzt worden war. Da erschien ihm ein halbnacktes Kind auf einem Wildschwein und versprach, ihn vor dem Tode zu retten, wenn es dafur Kleidung bekame. Der Bischof von Nevers deutete diesen Traum als Aufforderung des Heiligen an den Kaiser, das schadhafte Dach der Kathedrale erneuern zu lassen. Wegen dieser Legende wird der heilige Quiricus als nacktes Kind auf einem Wildschwein reitend dargestellt.
Der heilige Amatre, Bischof von
Auxerre
von 388 bis 418, soll die
Reliquien
der Heiligen nach
Frankreich
gebracht haben, die spater uber
Marseille
auch nach
Rom
gelangt sein sollen. Heute werden Reliquien der Heiligen in der Kathedrale von Nevers und im Kloster Saint-Amand bei
Tournai
verehrt.
Quiricus und Julitta gelten als
Schutzpatrone
fur Familien und fur kranke Kinder.
Quiricuskirche
(
Quilicus
, haufig auch
Quiricus und Julitta
) ist ein dem heiligen
Quiricus
geweihtes
Kirchengebaude
.
Frankreich:
Griechenland:
- Agios Kirikos-Kirche am Ort der antiken Stadt
Lisos
auf
Kreta
Italien:
Spanien:
Schweiz:
Zypern: