Der
Querbinder
, auch
Schleife
(Krawattenschleife) oder allgemeinsprachlich
Fliege
, in Osterreich auch
Mascherl
und in der Schweiz auch
Schlips
genannt (nicht zu verwechseln mit der Bedeutung dieses Wortes in Deutschland, wo es synonym zu
Krawatte
gebraucht wird), ist ein Stoffband, das am
Hemdkragen
getragen (Unterschied zum
Halstuch
) und vorne mittels
Schleifen-Knoten
(Unterschied zur
Krawatte
, dem
Langbinder
) gebunden wird.
Der Querbinder verlor im Laufe der Kleidungsgeschichte stark an Bedeutung, sodass die jungere Krawatte heute wesentlich weiter verbreitet ist. Ursprunglich waren die von vornehmen Herren getragenen Schleifen noch wesentlich großer, bis sie etwa 1870 auf das noch heute bekannte kompakte Format reduziert wurden. Seit Beginn der
2010er
erlebt die Schleife eine
Renaissance
in der Mode.
[1]
Bis in die Gegenwart hat sie sich als einzig akzeptierter Binder zum
Frack
(weiße Schleife, white tie) und zum
Smoking
(schwarze Schleife, black tie) noch ihre Bedeutung anlasslich festlicher Abendgesellschaften erhalten. Bei manchen Gelegenheiten ist allerdings eine schwarze Fliege ausschließlich dem Bedienpersonal vorbehalten, z. B. wenn der Frack als Arbeitskleidung getragen wird (Butler, Kellner).
Als Teil der
Amtstracht
der Richter und Staatsanwalte ist eine weiße Schleife alternativ zur weißen Krawatte zulassig. Zum
Dienstanzug
der Bundeswehr kann ebenfalls eine schwarze Schleife getragen werden, zum
Gesellschaftsanzug
ist diese vorgeschrieben.
Im
Snooker
- und
English-Billiards
-Sport ist bei Profiturnieren das Tragen einer Fliege vorgeschrieben.
Damen tragen auch vereinzelt Schleifen zur
Bluse
.
Hochwertige Schleifen werden ebenso wie hochwertige
Krawatten
aus bunt bedrucktem oder gewebtem reinem
Seidenstoff
hergestellt, die weißen Frackschleifen hingegen immer aus Baumwoll
pikee
. Andere mogliche Materialien sind
Polyester
, auch als
Microfaser
,
Viskose
,
Wolle
,
Leinen
oder Leinenmischung oder
Kord
. Manche Designerfliegen bestehen ganz oder teilweise aus Materialien, die keine Textilien sind wie Leder, Kork, Holz, Metall, Karton, Filz etc.
Ein großer Teil der verkauften Fliegen sind vorgebundene Modelle mit festgenahten Knoten, die mit einem verstellbaren Gummiband, Stoffband oder einem Haken zum Einhangen am obersten Knopf erhaltlich sind.
Die klassische Form ist die selbstgebundene Fliege. Bei hohen Festlichkeiten gilt das Tragen einer fertig vorgebundenen Schleife als Fauxpas. Die Schleife wird als ein beidseits auf
Slip
gelegter
Kreuzknoten
gebunden, wie eine gewohnliche
Schuhschleife
mit doppelten Schlaufen. Manche Schleifen zum Selberbinden verfugen zusatzlich uber Haken und Ose. Wahrend es fur Krawatten eine Vielfalt von Knoten gibt, findet sich fur Schleifen nur ein einziger Knoten, von Exoten abgesehen. Im Unterschied zu Krawatten kann der Schleifenknoten nicht verschoben werden, die Weite einer Schleife lasst sich nach dem Binden nicht mehr andern. Als Variationsmoglichkeit kann beim Binden das Band gedreht werden, so dass sich beim senkrechten Teil des Knotens in der Mitte eine diagonale Falte bildet, woran man eine gebundene Fliege erkennen kann. Gebundene Fliegen weisen meistens kleine Unregelmaßigkeiten auf und sind haufig in der Mitte fulliger als vorgebundene Fliegen.
Bei den Querbindern sind drei verschiedene Formen gelaufig: die Butterfly, die Batwing und die Diamond Point. Die Butterfly ist der Klassiker unter den Fliegen. Sie ist die am weitesten verbreitete und weltweit beliebteste Form. Die Batwing ist etwas schmaler. Die Diamond Point Fliege ist charakterisiert durch spitze Enden.
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Querbinder, Typ Butterfly, Seide
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Querbinder, Typ Batwing, Wolle
-
Querbinder, Typ Diamond Point, Seide
- Davide Mosconi, Riccardo Villarosa:
Fliegen und Krawatten. Die verbindliche Kunst des feinen Knotens. 188 verschlungene Moglichkeiten.
DuMont, Koln 1985,
ISBN 3-7701-1755-7
.
- ↑
www.mensvita.de