Die
QuantiSpeed-Architektur
ist eine von
AMD
benutzte Bezeichnung fur die
Mikroarchitektur
ihrer Prozessoren auf K7-Basis. Ursprunglich war die Architektur unter dem Namen "K7-Architektur" bekannt, diese wurde aber mit Einfuhrung des Athlon XP uberarbeitet, so dass AMD ? auch aus
Marketing
-Grunden ? eine neue Bezeichnung einfuhrte.
Wie inzwischen auch die
Intel-Core-Mikroarchitektur
setzt AMD mit Quantispeed auf eine effizientere Architektur, mit der sich allerdings nur moderate Taktraten erzielen lassen.
Die Architektur verfugt uber folgende Merkmale:
Duron und Mobile Duron besitzen allerdings kein QuantiSpeed-Rating.
Zusammen mit dem neuen Namen fur die Mikroarchitektur fuhrte AMD auch ein Rating-System fur seine QuantiSpeed-Prozessoren ein. Hintergrund dieser Maßnahme ist die Tatsache, dass
Intel
die
NetBurst-Architektur
des
Pentium 4
(und seiner Ableger
Celeron
,
Mobile Pentium 4
sowie
Xeon
) auf eine moglichst hohe Taktrate optimiert hatte, allerdings auf Kosten der Rechenleistung pro Takt. AMD-Prozessoren setzen dagegen auf einen niedrigen Takt, fuhren dabei aber mehr Instruktionen aus. Effektiv sind einander entsprechende Prozessoren also bei vielen Aufgaben gleich schnell. Die hohere Taktfrequenz der Pentium 4 bedeutete im Marketing allerdings einen Vorteil fur Intel-Prozessoren, da dem technisch nicht versierten Kunden damit oft eine hohere Leistung vorgegaukelt wurde. AMD reagierte mit dem
QuantiSpeed-Rating
fur Athlon XP und Sempron, welches fur die direkte Vergleichbarkeit mit den Pentium 4-Prozessoren sorgt. Das "+" in der Bezeichnung soll den Spieß sogar noch umdrehen und deutlich machen, dass der Prozessor eigentlich noch schneller ist als das zugehorige Rating, also auch schneller als das jeweilige Konkurrenzprodukt.
AMD sowie
Cyrix
und
Centaur
benutzten bereits in den 1990er Jahren ein
P-Rating
genanntes System, um die Leistungsfahigkeit ihrer CPUs in Relation zu den jeweiligen Intel-CPUs zu setzen. Allerdings waren die damaligen CPUs den Intel Pendants meistens in der Integer-Leistung weit uberlegen, wahrend die FPU-Leistung drastisch schlechter war. Je nach Anwendung war das P-Rating dann entweder zu hoch oder zu niedrig angesetzt, was dem ganzen System einen negativen Aspekt einbrachte. Da die FPU-Leistung immer wichtiger wurde, verscharfte sich die Schieflage der P-Ratings immer weiter. AMD schaffte es deswegen mit dem
AMD K6
wieder ab, obwohl auch diese CPUs in der Integer-Leistung Vorteile gegenuber den jeweiligen Intel CPUs hatten.
Das QuantiSpeed-Rating ist laut AMD nicht auf Produkte von Intel bezogen, sondern soll die Leistung im Vergleich zu einem Athlon Thunderbird beschreiben. Ein Athlon XP-3200+ hatte also die gleiche Leistungsfahigkeit wie ein Athlon Thunderbird mit 3200 MHz.
In der Realitat wird allerdings das QuantiSpeed-Rating in Bezug zu Intels Taktrate bei den Pentium-4-Prozessoren gesetzt, was sicherlich auch von AMD so gewunscht ist. Da AMD bei der Taktung der Athlon XPs an Grenzen stieß, wurde das QuantiSpeed-Rating nach oben hin immer mehr gedehnt. Wahrend ein Athlon XP-1500+ mit 1333 MHz wohl ziemlich genau einem Athlon Thunderbird mit 1500 MHz bzw. einem Pentium 4 1500 entsprach bzw. schneller als diese war, war ein Athlon XP-3200+ mit 2200 MHz bei weitem nicht so schnell wie ein Pentium 4 3200, und auch ein hypothetischer Athlon Thunderbird 3200 ware wohl weitaus schneller gewesen.
Dieser Effekt wurde letztlich auch durch die Entscheidung AMDs verursacht, sowohl die Große des
L2-Cache
als auch den
Front Side Bus
mit in das Rating aufzunehmen. Beide Faktoren haben zwar einen Einfluss auf die Leistungsfahigkeit der CPU, wirken sich aber nicht generell aus, sondern sind auf bestimmte Anwendungsarten beschrankt. So gibt es viele Athlon XPs mit weit unterschiedlichem Quantispeed-Rating, aber in etwa gleicher Taktfrequenz, welche sich nur beim L2-Cache und FSB unterscheiden.
Da sich die Rahmenbedingungen bei der Markteinfuhrung des Athlon 64 nicht signifikant geandert haben, setzte AMD auch bei diesen CPUs auf ein Rating-System, welches Taktfrequenz, Große des L2-Cache und die Anzahl der Speicherkanale berucksichtigt. Offiziell nennt AMD diese Nummern nicht mehr Quantispeed-Rating, sondern nur noch
Modell Numbers
, die Methodik und die Absicht dahinter ist aber gleich geblieben.
Da beim
AMD Duron
das gleiche Problem wie zuvor beim Athlon auftrat ? die Taktfrequenz zwischen AMD Duron und Intel Celeron klaffte weit auseinander, obwohl beide CPUs im Endeffekt eine vergleichbare Leistung hatten ? fuhrte AMD auf Druck großer Hersteller eine neue CPU-Familie namens
AMD Sempron
ein und benannte die Prozessoren ebenfalls nach dem QuantiSpeed-Rating. Dieses Rating wird in der Realitat auf den direkten Sempron-Konkurrenten Celeron bezogen, und nicht auf den schnelleren Pentium 4.