Corrientes
(
Guarani
:
Taragui
) ist eine Provinz im Nordosten
Argentiniens
. Der Name kommt von den Flussen
Rio Parana
und
Rio Uruguay
, die die Provinz nach Osten und Westen begrenzen und bedeutet so viel wie ?Strome“.
Die Provinz grenzt im Nordosten an die
Provinz Misiones
, im Norden an
Paraguay
, im Westen an die Provinzen
Chaco
und
Santa Fe
, im Suden an die
Provinz Entre Rios
und
Uruguay
und im Osten an
Brasilien
.
Die Provinz liegt zwischen den beiden Stromen
Rio Parana
und
Rio Uruguay
. Im Zentrum befindet sich ein ausgedehntes Sumpfgebiet, die
Esteros del Ibera
, das heute unter Naturschutz steht. Das Gebiet ist fast vollstandig flach, mit der Ausnahme des leicht hugeligen Nordostens, der bereits ins Bergland von Misiones ubergeht. Es herrscht typische Savannenvegetation mit kleinen Waldgebieten.
Das Klima ist subtropisch feucht:
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschlage fur Corrientes
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Mittl. Tagesmax. (°C)
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33,5
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32,1
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30,6
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26,2
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23,5
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20,1
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20,9
|
23,1
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23,9
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28
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29,7
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32,1
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?
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27
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Mittl. Tagesmin. (°C)
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21,3
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20,8
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19,2
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16,9
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13,5
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10,7
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10,6
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11,8
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12,5
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15,7
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18,4
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19,7
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?
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15,9
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Niederschlag
(
mm
)
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166,1
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156,9
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205,9
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284,6
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125,2
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91,8
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48,5
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60,3
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83,0
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129,7
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174,8
|
118,8
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Σ
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1.645,6
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Jan
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Okt
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Nov
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Dez
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Der großte Teil der Bevolkerung lebt an den Ufern der Flusse Parana und Uruguay. Am Parana liegt die Provinzhauptstadt
Corrientes
mit 350.000 Einwohnern, sowie die zweitgroßte Stadt der Provinz,
Goya
(77.000 Einwohner). Am
Uruguay
ist die großte Stadt
Paso de los Libres
mit 43.000 Einwohnern. Im Landesinneren sind
Curuzu Cuatia
und
Mercedes
mit je etwa 35.000 Einwohnern die großten Stadte.
Im Januar 1516 erreichte die erste Expedition unter Leitung von
Juan Diaz de Solis
die Gegend um Corrientes. Die Stadt Corrientes wurde von
Juan Torres de Vera y Aragon
am 3. April 1588 als Zwischenstation zwischen
Buenos Aires
und
Asuncion
gegrundet. Der Standort wurde gewahlt, da dort der Rio Parana von Ost-West-Richtung nach Nord-Sud-Richtung umknickt, wodurch ein naturlicher Hafen entstanden war.
Die Anfangszeit war von kontinuierlichen Konflikten mit den
Guarani
-Indianern gepragt, bis im Jahr 1609 sich die
Jesuiten
mit der Erlaubnis des spanischen Konigs ansiedelten und
Reduktionen
in der Gegend grundeten, was das Verhaltnis zwischen beiden Volkern entspannte.
1763 kam es zu einer ersten Rebellion der Einheimischen gegen die spanische Zentralregierung, als sich ein Teil der Bevolkerung der
Comunero
-Bewegung aus dem Gebiet des heutigen
Paraguay
anschloss. Zwischen 1818 und 1820, wahrend der letzten Auseinandersetzungen um die Unabhangigkeit Argentiniens, kam Corrientes unter die Herrschaft von
Andres Guaykurari
, dem Anfuhrer der Guarani aus den Jesuitenreduktionen. Nach einem Aufstand angefuhrt von
Lucio Mansilla
kam Corrientes wieder an Argentinien.
[1]
1821 erhielt die neue Provinz Corrientes eine eigene Verfassung und spielte in der Folge eine wichtige Rolle im
Argentinischen Burgerkrieg
zwischen Unitariern und Foderalisten. Am 28. Dezember 1839 erklarte der damalige Gouverneur Genaro Beron de Astrada der Regierung in Buenos Aires unter
Juan Manuel de Rosas
den Krieg. Schon drei Tage spater wurde der Aufstand niedergeschlagen und Astrada hingerichtet. Dennoch gingen die Auseinandersetzungen weite. 1852 konnten sich die Streitkrafte von Corrientes unter Gouverneur
Miguel Virasoro
im Bund mit General
Justo Jose de Urquiza
in der entscheidenden Schlacht von
Monte Caseros
gegen die Rosistas durchsetzen. 1855 wurde eine neue Provinzverfassung erlassen.
1865 wurde die Stadt Corrientes von
Paraguay
eingenommen, dies war der Beginn des blutigen
Tripel-Allianz-Krieges
. Die Besetzer konnten erst 1870 mit Hilfe von Truppen aus Buenos Aires wieder vertrieben werden.
Gervasio Ruiz
kam 1889 an die Regierung, die Gewalt ging zunachst weiter, bis ab der Nachfolgerregierung von
Valentin Virasoro
eine friedliche, fur die Zeit demokratische Periode begann, in der sich die beiden hauptsachlichen Parteien, das
Partido Liberal
und das
Partido Autonomista Nacional
in der Macht abwechselten. In der Zeit um 1900 wurden von Einwanderern aus Europa zahlreiche neue Stadte in der Provinz gegrundet. Im Jahr 1919 wurde die
Nationale Universitat des Litorals
gegrundet, die 1956 zur
Universidad Nacional del Nordeste
(UNNE) umbenannt wurde.
Wahrend eines Großteils des 20. Jahrhunderts wurde die Politik in Corrientes von der Familie
Romero Feris
beherrscht, Landbesitzern, die noch immer den großten Teil der Tabakproduktion der Provinz kontrollieren. 1991 zwangen jedoch offentliche Proteste Prasident
Carlos Menem
, den Gouverneur Raul "Tato" Romero Feris seines Amtes zu entheben. Obwohl er 1997 zum Burgermeister der Provinzhauptstadt gewahlt wurde, wurde Romero Feris schließlich 1999 wegen Veruntreuung offentlicher Gelder angeklagt. Er wurde im Mai 2002 zu sieben Jahren Gefangnis verurteilt.
[2]
Am 22. Oktober 2004 erklarte das Provinzgesetz Nr. 5598 (Dekret 2326/2004) die Sprache der
Guarani
neben dem Spanischen zur
Amtssprache
von Corrientes. Corrientes war die erste argentinische Provinz, die eine andere Sprache als Spanisch offiziell anerkannte.
[3]
Die Provinz Corrientes ist eine der 23 Provinzen des Landes. Argentinien ist ein demokratischer
Bundesstaat (foderaler Staat)
mit starker Stellung des
Staatsprasidenten
(
prasidentielles Regierungssystem
) und weitreichender Autonomie der Provinzen und der autonomen Stadt
Buenos Aires
. So haben die sich als Gliedstaaten verstehenden Provinzen jeweils eine eigene, der Bundesverfassung untergeordnete Verfassung und besitzen eigene Exekutiven mit einem Gouverneur an der Spitze (
Gobernador
) sowie eigene Legislativen.
[4]
Auch die Gerichtsbarkeit wird unterhalb der Bundesebene auch auf Gliedstaatenebene organisiert. Die entsprechende
Verfassung Argentiniens
stammt aus dem Jahr 1853.
[5]
Provinz Corrientes ? Politische Gliederung und Hauptstadt
Die Provinz Corrientes ist in 25 Departamentos aufgeteilt.
Die Wirtschaft wird von Viehzucht, Ackerbau und Forstwirtschaft dominiert. Die Bedeutung des Tourismus steigt.
Der 1999 eroffnete
Yacyreta-Staudamm
am
Rioa Parana
in der Nahe der Stadt
Ituzaingo
versorgt nicht nur die Provinz, sondern auch Argentinien und Paraguay mit Energie.
[6]
Der Tourismus in der Provinz Corrientes wachst aufgrund der Bedeutung, die
Esteros del Ibera
fur den Okotourismus und die Vogelbeobachtung hat. Im Jahr 2018 wurde der Nationalpark Ibera gegrundet. Die Goldbrassenfischerei ist seit langem ein Anziehungspunkt fur einheimische und auslandische Touristen in Corrientes.
Wegen der hohen Temperaturen und der vor allem im Norden der Region nicht sehr nahrhaften Weiden dominiert das
Brangus-Rind
, eine Kreuzung aus
Angus
und
Brahman
. Im Suden gleichen sich die Bedingungen denen der angrenzenden
Provinz Entre Rios
an, wo eine großere Vielfalt an Rinderrassen besteht.
Der Ackerbau ist einer der Eckpfeiler der Wirtschaft von Corrientes. Es werden vor allem Zitrusfruchte, Tabak, Reis, Mate und Baumwolle angebaut.
Im Zentrum und im Nordosten der Provinz spielt die Forstwirtschaft eine großere Rolle.
Beruhmt ist Corrientes u. a. fur seinen farbenfrohen
Karneval
, der ein bisschen dem Karneval von
Rio de Janeiro
ahnelt. In letzter Zeit hat allerdings die
Provinz Entre Rios
mit ihrer Karnevalshochburg
Gualeguaychu
der Provinz Corrientes den Rang abgelaufen, da es naher an
Buenos Aires
liegt. Der Karneval von Corrientes hat aber vor allem durch die
Chamame
-Musik einen eigenen Charakter. Der Chamame ist eine Variante der
Polka
, die sich mit indianischen Elementen vermischt hat.
- ↑
History of Corrientes: History of the City and the area.
Abgerufen am 6. September 2021
(englisch).
- ↑
El Diario Digital
.
Archiviert vom
Original
am
3. Marz 2016
;
abgerufen am 18. Marz 2009
.
- ↑
Ley No. 5598 de la Provincia de Corrientes
, 22. Oktober 2004 (spanisch)
- ↑
Nations of the World: A political, economic & business handbook
. 2008, S. 56
- ↑
Uni Bern
,
wipo.int: Constitution of Argentina
- ↑
Yacyreta supera la generacion media prevista.
Secretaria de Comunicacion Publica de la Presidencia de la Nacion Argentina, 2. Januar 2013,
abgerufen am 9. Januar 2013
.
-29
-58
Koordinaten:
29° 0′
S
,
58° 0′
W