Premchand

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Premchand

Premchand ( Hindi ???????? Premacand ; * 31. Juli 1880 im Dorf Lamahi bei Varanasi ; † 8. Oktober 1936 in Varanasi) ist das Pseudonym des indischen Schriftstellers Dhanpat Rai Shrivastav ( Hindi ???? ??? ?????????? Dhanapat R?y ?r?v?stav ). Er war einer der bedeutendsten Autoren im Sprachraum des Hindi (im Unterschied zu anderen Regional- und Nationalsprachen und -literaturen wie Bengali , Marathi , Gujarati usw.) sowie der modernen indischen Literatur uberhaupt. Er gilt als Pionier des zeitgenossischen Urdu - und Hindiromans.

Premchand war ein vielseitiger und sehr fruchtbarer Autor; in zahlreichen Kurzgeschichten, Theaterstucken, Filmscripts, Ubersetzungen, Essays und Romanen behandelt er Themen und Probleme des indischen Alltags seiner Zeit, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land: Armut, Verschuldung, Korruption, Landverteilung, Kasten - und Religionsvorurteile und Kolonialismus . Als Herausgeber der literarischen Zeitschriften Hans ("Schwan") und J?gara? ("Erwachen") diskutierte er Fragen der Literatur und forderte als engagierter Sozialist Bildung fur alle Schichten der Bevolkerung sowie ein nationales Bewusstsein im Sinne Gandhis . [1]

Premchands Vater war Munshi ("Schreiber") und Postbeamter [2] aus der Srivastava- oder Shriv?stab -Kaste, einer Unterkaste der K?yasth (auch Kaet oder Kaith , mit dem Ehrentitel L?la ), der Kaste der Schreiber und Steuereinnehmer auf dem Lande. [3] im Alter von acht Jahren verlor Premchand die Mutter, und die Großmutter ubernahm die Erziehung; als auch sie starb und der Vater erneut heiratete, schloss sich Premchand starker an seine altere Schwester an. Als Angehoriger der Schreiberkaste genoss er eine englische Schulbildung, zog aber das in Wortschatz und Schrift vom Hindi abweichende, aber elegantere, damals wie heute in Poetik und Musik ubliche Urdu (" Hindustani ") vor [4] , das er, obwohl Hindu, als Achtjahriger in einer Madrasa unter Leitung eines Mullah erlernte. Premchand galt als Bucherwurm und eifriger Zeitungsleser; seine ersten schriftstellerischen Versuche unternahm er im Jahr 1901.

Bereits mit funfzehn Jahren in der 9. Klasse gegen seinen Willen verheiratet ? die Ehefrau kehrte beim Auszug Premchands aus seinem Dorf (1899) zu den Eltern zuruck ?, verlor er mit sechzehn Jahren auch den Vater und war nun nicht nur auf sich selbst gestellt, sondern als altester Sohn auch fur die Stiefmutter und die Geschwister verantwortlich. Als guter Schuler verdiente er sich Geld durch Nachhilfe fur besser gestellte Mitschuler und legte spater sein Examen als B.A. in Englisch, Persisch und Geschichte ab. In der Folge war er Grundschullehrer und Deputy Sub-Inspector (Schulrat) in den damals unter englischer Herrschaft stehenden United Provinces (heute: Uttar Pradesh ), vor allem in Bundelkhand , wo er bei seinen Inspektionsreisen (im Ochsenkarren, wobei ihn spater seine Frau oft begleitete) Stoff fur seine zahlreichen Erzahlungen fand. Er galt als milder Vorgesetzter und guter Lehrer, wenn auch ohne das fur eine Schulleitung erforderliche Organisationstalent oder die gelegentlich notwendige Harte.

Als uberzeugter Sozialreformer und Anhanger des Arya Samaj heiratete er gegen jedes Herkommen 1906 die schon als Kind verwitwete Shivarani Devi, die nach seinem Tod ein Buch uber ihn verfasste ( Premchand ghar mein , "Premchand zu Hause"); diese Art der Ehe war zu ihrer Zeit revolutionar und trug ihm die Gegnerschaft der Traditionalisten ein. Das Ehepaar hatte eine Tochter und zwei Sohne.

Schriftstellerische Tatigkeit

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahr 1910 geriet er durch seine Sammlung von Kurzgeschichten (Soz-e-watan "Elegie auf die Nation"), die er bereits 1907 in Urdu unter dem Kunstlernamen Nawab Rai [5] in der Kanpurer Zeitschrift Zamana veroffentlicht hatte, in Konflikt mit der englischen Schulbehorde, die die Exemplare einzog und auf den Index setzte.

Premchand schrieb nun erstmals (seit 1910) unter seinem neuen Kunstlernamen Premchand (hindi "Liebesmond"). Nachdem er sich bereits als Urdu-Schriftsteller als Munshi Premchand einen Namen gemacht hatte und daher auch als "Vater der Urdu-Kurzgeschichten" (urdu afs?n? "Erzahlung") bezeichnet wird, begann er ab 1914, auch aufgrund der zu geringen Auflagen der Urdu-Versionen, zunehmend auf Hindi zu schreiben. Er brachte damit einen realistischen Zug in die indische Literatur, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch sprachlich von gezierter Poesie in Versform und inhaltlich von religiosen, mythologischen oder fantastischen Themen ohne Bezug zur Realitat gepragt war ( r?ja-r?ni -Literatur). Gleichzeitig schuf Premchand damit die Grundlage einer "homely literature" (Gandhi), die die Einheit des Landes vorbereiten half.

Premchand lernte 1919 in Gorakhpur Gandhi kennen, und als dieser 1921 zur Non-cooperation mit den Briten aufrief, gab er seine Beamtenstelle als Lehrer und Schulrat auf und betatigte sich unter großen personlichen Opfern als freier Journalist und Zeitungsherausgeber; spater wurde er Direktor einer Schule in Kashi . Seine literarischen Beitrage veroffentlichte er in den von ihm gegrundeten Zeitschriften "Hans" und "J?gara?", die er seit 1923 in der eigenen Druckerei, der "Saraswati Press" publizierte, die in einem Gebaude des Arya Samaj in Benares untergebracht war, und die ihm ? darin Balzac ahnlich ? finanziell stets große Sorgen machte. Zwischen seinem Heimatdorf, in dem er das Elternhaus geerbt hatte und dem er sich zeitlebens verbunden fuhlte, und seinen oft wechselnden Aufenthaltsorten ? neben Benares v. a. Lakhnau , Allahabad , Bombay , Delhi , Aligarh usw. ? und der Druckerei pendelte Premchand standig hin und her; finanzielle Grunde waren es denn auch, die ihn dazu bewogen, einen Jahresvertrag der Filmindustrie in Bombay als Skriptautor anzunehmen (1934?35). Die Tatigkeit war zwar gut bezahlt, verlangte von ihm aber die einjahrige Trennung von der Familie und erwies sich ? nach Abzug der hohen Lebenshaltungskosten in Bombay ? als nicht sonderlich attraktiv.

1936 wurde Premchand zum ersten Prasidenten der Indian Progressive Writers' Association IPWA gewahlt. Er starb 1936 mit 56 Jahren nach langerem Leiden an einem Magengeschwur ("gastritic ulcer").

Premchand verfasste etwa 250 Kurzgeschichten, die man noch zu Lebzeiten in verschiedenen Sammlungen zusammenfasste, u. a. als Prem Pacchisi ("Premchands 25 Erzahlungen"), "Prem Battisi" ("Premchands 32 Erzahlungen") und schließlich in der Sammlung "M?nasarovar" ("Ozean der Gedanken", mit 203 Erzahlungen). Er verfasste ein Dutzend Romane, am bekanntesten davon "Godan" ("Die Kuh-Schenkung"), sowie zwei Theaterstucke. Seine Werke schildern das Leben der stadtischen Mittelschicht ebenso wie das Leben auf dem Land, wobei er einen Schwerpunkt auf das Zusammenleben von Christen, Moslems und Hindus legte.

Vorbilder, Einflusse, Literaturtheorie

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Premchand gilt als der erste namhafte indische Autor, der soziale Zustande realistisch schilderte; als Padagoge war er von der erzieherischen, aufklarerischen Wirkung der Literatur uberzeugt, ohne dabei die Eigenstandigkeit des literarischen Werkes zu leugnen. Premchand nahm zwar die Werke indischer Zeitgenossen, wie z. B. des Bengalen Rabindranath Tagore [6] , des alteren Urdu-Schriftstellers H?l? , der mit ihm befreundeten Schriftsteller Muhammad Iqbal , Mulk Raj Anand oder Sajjad Zaheer auf, teilte aber die kritische Haltung der von ihm gelesenen europaischen Autoren, vor allem Tolstoi , Maupassant , Anatole France , T. S. Eliot , John Galsworthy , Charles Dickens und Tschechow gegenuber der Gesellschaft. Wahrend Premchand der bengalischen Literatur das starkere emotionale Gespur zustand, sah er seine Starke als Hindi-Autor eher in der Prosa, in Beobachtung und Analyse. Zu den Grundlagen seiner Literaturtheorie außerte sich Premchand vor allem gegen Ende seines Lebens: Literatur solle "das Wahre, Gute, Schone" darstellen und befordern und gehe uber bloße Unterhaltung weit hinaus. [7]

Auf dem Schriftstellerkongress der IPWA (1936), zu deren Prasident er gewahlt wurde, sprach er sich gegen die damals politisch motivierte Einteilung der Literatur in progressiv und konservativ aus: "Ein Schriftsteller oder ein Kunstler ist von Natur aus progressiv; ware er das nicht, so ware er auch kein Schriftsteller."

Dass Premchand mehr Hindu und Padagoge war, als wohl von ihm selbst wahrgenommen, zeigt sich ? ganz im Sinn der Sanskritliteratur ? im Ideal der reinen Seele, die durch Ichbezogenheit und die Akzidenzen des Lebens wie Religionen, politische und soziale Zustande etc. von ihrem eigentlichen Ziel abgelenkt und nur durch Satsang , Satyagraha und Darshan (Umgang mit guten Menschen, gewaltloser Widerstand und Anblick des Guten) gelautert werden konne, kurz: durch den Sieg der Askese uber Macht und Besitz ? eine urindische Vorstellung.

Premchands Schriften zeichnen sich durch schlussigen Erzahlaufbau und eine Sprache aus, die sich an die Umgangssprache anlehnt und weitgehend auf Sanskriteinflusse verzichtet. Sein Stil ist gekennzeichnet durch satirische und humorvolle Passagen, die zur Charakterisierung seiner Protagonisten dienen und die oft schonungslosen, ja erbarmungslosen Schilderungen fur den Leser erst ertraglich machen.

Premchands Werke wurde in alle Sprachen Indiens sowie ins Russische, Chinesische und in viele europaische und andere Kultursprachen ubersetzt.

  • Premchand wurde vorgeworfen, im Vergleich zu seinen bengalischen Schriftstellerkollegen Sharat Chandra Chattopadhyay (Chatterjee) oder Rabindranath Thakur (Tagore) Tod und Elend zu sehr in den Vordergrund zu stellen; in seinen Werken fehlt oft der strahlende Held oder das in der indischen Sanskritliteratur unentbehrliche Happy-Ending.
  • Obwohl sprachlich ein Gegner des Englischen ("Dieses Wurgeband des Englischen muss man zerreißen"), verfasste Premchand einen Großteil seiner Korrespondenz auf Englisch; sein Einsatz fur eine einheitliche, landesubergreifende Sprache stieß bereits bei den Zeitgenossen auf Skepsis [8] . Dass die neu zu schaffende Nationalsprache weder das reine Hindi der gelehrten Pandits noch das Urdu der Mullahs sein sollte, war ihm klar; ihm, der in seiner Jugend Persisch gelernt hatte, lag dabei das Urdu naher als das Hindi. [9]
  • Premchands Tochter Kamala erhielt ? als Tochter eines renommierten Schriftstellers und einer Sozialreformerin ? außer Grundkenntnissen in Hindi keinerlei schulische Ausbildung.
  • Premchand Ideal war die besitzlose, klassenlose kollektive Gesellschaft, was ihn aber nicht daran hinderte, als Druckereibesitzer und Unternehmer daruber nachzusinnen, ob man Industrielle wie Birla u. a. nicht fur die Einrichtung eines Fonds fur seine Druckerpresse erwarmen konne; auch in seiner Druckerei kam es gelegentlich zu Streiks, die er friedlich beilegen konnte. Sein Kastenstolz widerspricht gelegentlich seinen hier und da geaußerten Ansichten, wie es Premchands Wesen uberhaupt fern lag, sich dogmatisch fest zu legen.
  • Mehrmals wurde Premchand Plagiat vorgeworfen; er konnte die Anschuldigungen jedoch in jedem einzelnen Fall widerlegen. [10]
  • Soz-e-watan "Elegie auf die Nation" (1908): verweist auf den nationalen Kampf der Jahre 1910?1934, mit Sympathien fur die nationale Bewegung.
  • M?nasarovar "Ozean der Gedanken" oder "Der See Man?sa" (Benares 1936?1962, NA 1964 ff, NA 1984 ff.): achtbandige Gesamtausgabe der Erzahlungen, noch zu Lebzeiten vorbereitet, enthaltend u. a. die fruheren Sammelausgaben Prem Paccisi ("Premcands 25 Erzahlungen", 1923), Prem Pramod ("Premcands Gluck", 1926), Prem dv?da?i ("Premcands Zwolfter", 1926), Prem Caturthi ("Vier Erzahlungen von Premcand", 1929), Prem Pancam? ("Funf Erzahlungen von Premcand", 1930). ? Die Themenvielfalt der Sammlung ist groß: es sind vor allem das Leben der Dorfbewohner und die Bedruckung der einfachen Leute durch Wucherer, Brahmanen, Kolonialbeamte und Landbesitzer, die Premchand mit erzahlerischem Verve schildert und dabei Charaktere, Rechtsfalle, das Schicksal von Unterdruckten (Frauen, Randgruppen, Kasten) und sogar Tieren Revue passieren lasst; als literarische Vorbilder dienen ihm dabei v. a. Tschechow und Maupassant . ? Die Sammlung gilt bis heute als eines der bedeutendsten Bucher der Hindiliteratur.
  • Er verfasste außerdem historische Kurzgeschichten, die die Licht- und Schattenseiten der indischen Geschichte thematisieren, so z. B. das Versagen des heimischen Adels gegenuber fremden Eindringlingen.
  • Prema (1904) und Nirmal? (1924): behandeln Frauenschicksale
  • Sevas?dan ("Das Haus des Dienens", in Urdu verfasst, in Hindi erschienen 1919): Durch personliche Erfahrung bestimmt, richtet ein wohlhabender Burger von Varanasi ein Frauenhaus ein, in dem Kinder von Prostituierten und verstoßene Frauen Unterricht erhalten (Musik, Tanz, Dichtung). Die Brahmanin Suman, die hochkastige, hubsche Gattin eines tyrannischen Alten, begegnet einer Kurtisane und muss erfahren, dass sie "inside purdah" ("mit Schleier", d. h. unter strenger Geschlechtertrennung) lebt, die Kurtisane jedoch "outside" ("ohne"), d. h. frei; ihr Leben kommt ihr als Prostitution mit nur einem Mann vor. Suman wird von ihrem Gatten verstoßen und ist nun in Gefahr, ebenfalls Kurtisane zu werden. Das neu eingerichtete Frauenhaus bietet ihr Zuflucht. ? Thematisch an die damals weit verbreitete, frivole Urdu-Bordellliteratur angelehnt [11] , tritt er gegen westliche, aber auch gegen traditionelle und fundamentalistische Ansichten auf. Premchand versteht es, Individuen und Charaktere darzustellen, sie aber dennoch als Typen hervortreten zu lassen. Sprachlich in persifiziertem Urdu verfasst, wurde sein erster Roman vom Urdu-Verleger abgelehnt, da Premchand das Thema aus Hindu-Sicht behandelte. Erst nach der Ablehnung ubertrug der Autor den Roman ins Hindi, wobei sich der Unterschied auf das Umstellen der Schrift ( Nast?l?q in Devanagari ) beschrankte, da der persisch-arabisch beeinflusste Wortschatz beibehalten wurde, der das fruhere Hindustani , die umgangssprachliche Form des Urdu, kennzeichnet. Sevas?dan war der erste erfolgreiche Hindi-Roman. ? Eine gleichnamige Verfilmung bezieht sich auf eine thematisch ahnlich geartete Novelle, nicht auf den Roman.
  • Prema?ram ("Das Liebesasyl", 1922):
  • Vard?n ("Die Gabe")
  • Ra?gabh?m? ("Die Buhne", in Urdu 1924, in Hindi 1925): Der geplante Bau einer Zigarettenfabrik auf der Almende eines Dorfes wird durch den Widerstand eines einzelnen Dorfbewohners, eines Bettlers, verhindert und so ein moralischer Sieg errungen, der die bis dahin zerstrittene Dorfgemeinde eint; durch eine Liebesgeschichte zwischen den Faktionen entsteht gegenseitiges Verstandnis. Fur diesen Roman erhielt er 1928 einen Preis.
  • ?aban ("Die Unterschlagung", 1930)
  • Karmabh?m?/Karmbh?m? ("Das Wirkungsfeld", 1932): Auf dem "Wirkungsfeld" ? dem heimischen Indien ? mussen sich die Protagonisten, ein Kaufmann aus Benares und dessen aufsassiger Sohn, bewahren. Der Sohn flieht vor dem Vater nach Haridwar und unterstutzt die Landbevolkerung in ihrem Kampf gegen den korrupten Abt eines Hinduklosters. ? Karmabh?m? liefert ein umfassendes Bild der nationalen Fragen zu Anfang des 20. Jhs. Seine Sympathie fur die Randgruppen der Gesellschaft, vor allem fur Muslime und Unberuhrbare, wird deutlich, ohne dass er radikale Losungen anzubieten hatte; dies verbindet ihn mit Gandhis politischen Anschauungen.
  • K?y?kalp ("Die Verjungung")
  • Godan ("Die Kuhschenkung", in Hindi, 1936): In seinem letzten und beruhmtesten Roman erfullt sich der arme Bauer Hor? seinen sehnlichsten Wunsch: er kauft eine Kuh, im landlichen Indien das Symbol von Wohlstand und Prestige schlechthin. Dieser seine Moglichkeiten weit ubersteigende Hohenflug kommt ihn teuer zu stehen: dem Kreislauf von Verschuldung, schlechten Ernten und neuen Schulden erliegt er schließlich. ? Das Epos vom Leiden der indischen Landbewohner gilt aufgrund seiner Erzahlkunst und Fabulierfreude, der feinen Beobachtungsgabe, der realistischen Darstellung von Stadt- und Landleben, der Kritik an verbreiteten romantischen Vorstellungen und der Meisterung der Sprache als bedeutendster Roman der Hindi-Literatur. Humor und Satire nehmen dem Pessimismus des Werks die Spitze. ? Godan wurde 1958 fur die Buhne bearbeitet und 1963 verfilmt.
  • Ma?galsutr ("Lehrbuch des Glucks", unvollendet)

Ausgaben in Ubersetzungen

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • Premchand. Collected short stories . Ed. by Anisur Rahman, Ameena Kazi Ansari. Oxford : OUP 2010.
  • The Oxford India Premchand . With an Introduction by Francesca Orsini. New Delhi : OUP 2007.
  • Premtschand: Godan oder die Opfergabe . Aus dem Hindi ubs. von Irene Zahra. Nachwort von Annemarie Etter. Zurich : Manesse 1979 (NA 2006).
  • Premacanda: Die Schachspieler . Aus d. Hindi ubs. von Konrad Meisig. Wiesbaden : Harrassowitz 1989.
  • Premtschand: Nirmala oder die Geschichte eines bitteren Lebens . Aus dem Hindi. Ubersetzung, Anmerkungen und Nachwort von Margot Gatzlaff. Leipzig : Reclam 1976.
  • Dagmar Ansari: Chrestomathie der Hindi-Prosa des 20. Jahrhunderts . Leipzig : VEB Enzyklopadie 1967, v. a. S. 5?17 mit Text der Erzahlung "Der Tempel"
  • Premtschand: Eine Handvoll Weizen . Erzahlungen. Aus d. Engl. Berlin : Aufbau 1958.

Premchands erste und einzige Arbeit als Skriptautor war der heute verschollene Film Mazdoor (1934), in dem der Autor in einer Filmszene sogar kurz zu sehen war. Es entstanden zahlreiche weitere Verfilmungen seiner Romane und Kurzgeschichten.

  • ?ivar?n? Dev? Premacanda: Premacanda ghara me? . Dill? : ?tm?r?ma 2008 (EA 1952). ? Shivarani Devi (geb.1890) war Premchands zweite Frau, eine Kinderwitwe, und selbst Schriftstellerin und Sozialreformerin.
  • Madan Gopal: Munshi Premchand. A Literary Biography . New Delhi : Criterion 1990 (EA 1964).
  • Robert O. Swan: Munshi Premchand of Lamhi Village . Durham : Duke UP 1969.
  • Vishwanath Shridhar Naravane: Premchand. His Life and Work . New Delhi : Vikas 1980.
  • Manohar Bandopadhyay: Life and Works of Premchand . New Delhi : Publ. Division, Min. of Inf. and Broadcasting, Gov. of India 1981.
  • Geetanjali Pandey: Between two worlds. An intellectual biography of Premchand . New Delhi : Manohar 1989.
  • Amrit Rai: Premchand. His Life and his Times . Transl. from the Hindi by Harish Trivedi. 2. Aufl. Delhi : OUP 2002 (EA Hindi 1962 [13] ; engl. EA 1982, 1991). ? Mit Chronologie und Werkverzeichnis. Amrit Rai (*1921-), Schriftsteller, Dramatiker, Biograph und uberzeugter Marxist, ist Premchands zweiter Sohn.
  • Madan Gopal (Hrsg.): My life and times, Premchand. An autobiographical narrative, recreated from his works . New Delhi : Lotus Collection 2006.
  • Helmuth von Glasenapp : Die Literaturen Indiens. Von ihren Anfangen bis zur Gegenwart (= Kroners Taschenausgabe . Band 318). Kroner, Stuttgart 1961, DNB 363784993 , S. 282 ff.
  • Peter Gaeffke: Zum Menschenbild in den Erzahlungen Premcands . In: Wiener Zeitschrift fur die Kunde Sud- und Ostasiens. 10 (1966), S. 6?65.
  • Gobinda Lal Ray: Premchand. A Bibliography . National Library, Calcutta 1980.
  • Shiv Kumar Misra (Hrsg.): Premchand. Our Contemporary . National Publ. House, New Delhi 1986. ? Aufsatzsammlung.
  • Peter Gaeffke: Premchand . In: Kindlers Neues Literaturlexikon. (KNLL), Bd. 13 (1991), S. 624?628. ? Enthalt Kurzbesprechungen der Romane Godan, Karmabhumi, Manasarovar, Rangbhumi und Sevasadan.
  • Pramila Batra: Charles Dickens and Premchand. Novelists with a social purpose . Prestige, New Delhi 2001.
  • Mu??? Premacanda Sa?go??h?, Landana, 2005, compiled by Indian Council for Cultural Relations. Seminar on Munshi Premchand, London, 2005 . Erschienen: New Delhi : Indian Council for Cultural Relations 2007. ? Kongressbeitrage und bibliographisches Material in Englisch, Hindi (Devanagari) und Urdu.

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Hari Narayan: Awakening the aesthete within the reader. In: The Hindu. 1. August 2015, abgerufen am 29. Januar 2024 (englisch).
  2. Das Alltagsleben eines Postmeisters beschreibt Rabindranath Thakur in seiner gleichnamigen Kurzgeschichte.
  3. Fleißig, des Lesens und Schreibens kundig, intelligent, lernbegierig und in Sprachen versiert (Persisch), setzten die Srivastava der Intoleranz der muslimischen Invasoren weniger religiose Skrupel entgegen als die sozial hoher stehenden Brahmanen und nahmen daher vor allem unter den Fremdherrschern im Staatsdienst wichtige Stellungen ein; als dorfliche Steuereinnehmer waren sie wegen ihrer Schlaue und Winkelzuge beruchtigt; R.V. Russell / Rai Bahadur H?ra L?l: The tribes and castes of the central provinces of India. 4 Bde. London. Bd. 3, S. 404?422.
  4. Das in Nordindien und im heutigen Pakistan gebrauchliche Urdu nimmt in Schrift und Wortschatz die Kultur des muslimischen, persisch-arabischen Kulturraums auf, wahrend das Hindi auf Schrift, Gedankengut und Wortschatz des Sanskrit zuruckgreift.
  5. Statt mit seinem Hindu-Namen Dhanpad Rai, "Herr des Wohlstands", hatte ihn sein Onkel Mahabir stets Nawab Rai , "Herr Nabob" genannt.
  6. Premchand lernte Tagore nie personlich kennen, ebenso wenig wie er jemals in Kalkutta war
  7. "Moral und Literatur haben ein gemeinsames Ziel - sie unterscheiden sich nur in der Art und Weise, wie sie es darstellen... Fruher hielt die Religion die Zugel der Gesellschaft in der Hand, und... ihre Hilfsmittel waren Sunde und Gute Taten. Heute hat die Literatur diese Aufgabe ubernaommen, und die Liebe zum Schonen ist ihr Hilfsmittel".
  8. Uber eine solche Angelegenheit musse die Bevolkerung selbst entscheiden, sagte ihm Premierminister Mirza Ismail von Mysore .
  9. Amrit Rai, S. 325.
  10. Amrit Rai, S. 336 u. passim
  11. Lesenswert ist Mirza Muhammad Hadi Ruswa (1858?1931): Die Kurtisane von Lakhnau. Aus dem Urdu ubersetzt von Ursula Rothen-Dubs, Manesse, Zurich 1971, EA 1899. Ruswas Roman fußt auf wahren Begebenheiten und Personen.
  12. Munshi and the movies in The Tribune vom 31. Juli 2005.
  13. Archivierte Kopie ( Memento des Originals vom 27. Februar 2011 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.indiapicks.com