Postbank ? eine Niederlassung der Deutsche Bank AG
[1]
|
|
Niederlassung Postbank in Bonn
|
Staat
|
Deutschland
Deutschland
|
Sitz
|
Bonn
,
Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen
|
Rechtsform
|
Zweigniederlassung
|
Bankleitzahl
|
380 704 24
[2]
|
BIC
|
DEUT DEDB P38
[2]
|
Grundung
|
1989
|
Website
|
www.postbank.de
|
Geschaftsdaten 2015
[3]
|
Bilanzsumme
|
150,597 Mrd. Euro
|
Einlagen
|
119,150 Mrd. Euro
|
Kundenkredite
|
98,397 Mrd. Euro
|
Mitarbeiter
|
14.758
|
Geschaftsstellen
|
1066
|
Leitung
|
Vorstand
|
der
Deutsche Bank AG
|
Postbank
ist eine
Marke
sowie
Zweigniederlassung
der
Deutschen Bank
. Schwerpunkt ist das
standardisierte Privatkundengeschaft
.
Die Postbank ging in der
zweiten Postreform
von 1994 mit dem
Poststrukturgesetz
als eines von drei Unternehmen aus der
Privatisierung
der
Deutschen Bundespost
hervor, einem vormaligen nicht rechtsfahigen
Sondervermogen des Bundes
. Als
Deutsche Postbank AG
war sie
Rechtsnachfolgerin
des im Rahmen der
ersten Postreform
von 1989 aus den
Postgiro-
und
Postsparkassenamtern
gebildeten staatlichen Unternehmens
Deutsche Bundespost Postbank
.
Von 2009 bis 2015 wurde die Postbank nach und nach von der Deutschen Bank ubernommen und 2018 auf die
DB Privat- und Firmenkundenbank
verschmolzen
, die ihrerseits am 15. Mai 2020 in der
Deutsche Bank AG
aufging, die damit auch durch
Verordnung
zum Postnachfolgeunternehmen wurde.
[4]
[5]
Sie gilt dennoch weiterhin als
Hausbank
der
Deutschen Post
.
[6]
1909 wurde der
Postscheckdienst
im
Deutschen Reich
eingefuhrt. Hintergrund war die Notwendigkeit eines reichsweiten
bargeldlosen
Zahlungsverkehrs
, den das vorhandene Bankwesen seinerzeit nicht anbot. Jeder hatte Anspruch auf ein Postscheckkonto, von dem aus bargeldlose Zahlungen getatigt werden konnten. Uberweisungen, Scheckeinreichungen und Kontoauszuge wurden mit der Post versandt, sodass außer fur Barein- und -auszahlungen kein Filialnetz notwendig war. Insofern war die Postbank als Rechtsnachfolger der Postscheckamter die alteste
Direktbank
Deutschlands.
Ein Postsparkassendienst war bereits 1883 in
Osterreich
gegrundet worden und wurde am 2. Januar 1939 als Folge der
Vereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich im Marz 1938
reichsweit eingefuhrt. Ein Sparer konnte an allen deutschen Postamtern Einzahlungen leisten und sich Geld auszahlen lassen. Die Moglichkeit der Auszahlung wurde nach dem
Zweiten Weltkrieg
sukzessive auf weitere europaische Lander ausgedehnt, sodass man sich kostenfrei Geld vom Postsparbuch in
Landeswahrung
auszahlen lassen konnte.
[7]
Mitte der 1980er Jahre wurde der Postscheckdienst in den zeitgemaßen Begriff
Postgirodienst
umbenannt, da der alte Begriff erklarungsbedurftig war und Nachteile im Zuge der zunehmenden Konkurrenz im Geschaft mit Girokonten der Banken einbrachte. Damals war auch eine Uberziehung des Kontos (
Kontokorrentkredit
) grundsatzlich nicht moglich, allenfalls ein negativer Saldo von 500 bis maximal 1000
DM
wurde geduldet. Lediglich fur Bedienstete der
Deutschen Bundespost
stand durch Kooperation mit den
Post-, Spar- und Darlehnsvereinen
ein
Dispositionskreditrahmen
zur Verfugung.
Die Postbank gehort zu den Pionieren des
Onlinebankings
. Sie begann zunachst 1983 mit einem Versuch uber
Bildschirmtext
.
[8]
In den Folgejahren wurde das Onlinebanking unter
T-Online
weitergefuhrt.
[9]
Zweisprachiger Postspar-Ruckzahlungsschein (Portugal)
Mit Wirkung zum 1. Juli 1989 wurde die
Deutsche Bundespost
kraft
Poststrukturgesetz
im Zug der ersten
Postreform
in drei eigenstandig am Markt auftretende offentliche Unternehmen (
Teilsondervermogen
) aufgegliedert.
[10]
Die Postbank firmierte danach unter dem Namen
Deutsche Bundespost POSTBANK
(kurz
DBP Postbank
) und nahm am 1. Januar 1990 die Geschaftstatigkeit auf.
[11]
Sie wickelte weiterhin Postsparkassen- und Postscheckdienst uber die Postamter ab.
[10]
Im Rahmen der zweiten Postreform von 1994 wurden die drei Unternehmen der Bundespost in
Aktiengesellschaften
umgewandelt und die Bundespost aufgelost. Am 2. Januar 1995 erlangte die
Deutsche Postbank AG
als Nachfolgeunternehmen der
DBP Postbank
die Selbststandigkeit und die
Vollbanklizenz
, wodurch die Postbank neue Geschaftsfelder im Kredit- und Wertpapierbereich erschließen durfte.
Postbank Finanzcenter in Singen (Hohentwiel) nebst Post und DHL
1999 erwarb die
Deutsche Post AG
die Postbank von der
Bundesrepublik Deutschland
. 2000 erwarb die Postbank die
DSL Bank
. 2001 grundete die Postbank die
PB Factoring
und stieg damit ins
Factoring
ein.
[12]
Da die Auszahlung von Postsparguthaben im Ausland aufwendig war (zweisprachige Vordrucke mussten erstellt und nebst entsprechenden Anleitungen an auslandische Poststellen verteilt werden), wurde sie nach Einfuhrung der
Sparcard
(s. u.) durch eine weltweite Gultigkeit
[13]
derselben ersetzt.
Ab dem 1. Januar 2004 ubernahm die Postbank die Abwicklung des
Zahlungsverkehrs
fur die
Deutsche Bank
und die
Dresdner Bank
und lagerte sie in die
Betriebs-Center fur Banken
(BCB) aus.
[14]
Werbeaktion der Postbank anlasslich ihres Borsengangs im Juni 2004
Am 6. Mai 2004 teilte der damalige Vorstandsvorsitzende der
Deutschen Post AG
(Eigentumer der Postbank)
Klaus Zumwinkel
mit, dass die Postbank am 21. Juni 2004 an die
Borse
gehen und bis zu 50 Prozent minus einer
Aktie
der Postbank verkauft werde. Die in der ersten
Bookbuilding-Phase
am 6. Juni festgesetzte Preisspanne von 31,50 bis 36,50 Euro wurde am 19. Juni auf 28,00 bis 32,00 Euro aufgrund der geringen Nachfrage geandert und der
Borsengang
auf den 23. Juni verschoben.
2005 wurde die Ubernahme der
BHW Holding AG
eingeleitet. Am 21. Marz 2005 ubernahm die Postbank 9,2 % der Anteile an der
BHW Holding AG
von der
Ergo Versicherungsgruppe
. Am 25. Oktober wurde mit der
Beteiligungsgesellschaft der Gewerkschaften
(BGAG) und dem dbb (
Beamtenbund
) ein Vertrag zur Ubernahme von weiteren 76,4 % Anteilen an der
BHW Holding AG
abgeschlossen. Dieser Vertrag wurde am 2. Januar 2006 vollzogen, womit die Postbank 91,04 % der Anteile hielt und damit den
BHW
-
Konzern
erfolgreich ubernahm.
[15]
Anfang 2007 wurde die
Postbank Vertriebsakademie GmbH
als jungstes Tochterunternehmen der Postbank gegrundet. Damit bundelte sie die Bildungsaktivitaten an zentraler Stelle und stellte die Qualifikation der Berater sicher. Auf Grund der Ausweitungen des Weiterbildungsschwerpunktes auch auf Themen jenseits des Vertriebs erfolgte im Juli 2010 die Umbenennung in
Postbank Akademie und Service GmbH
.
Die
Aktie
der Deutschen Postbank wurde vom 18. September 2006 bis 20. Marz 2009 im
DAX
und anschließend bis 9. Dezember 2010 im
MDAX
gelistet.
[16]
Im November 2008 wurden im Rahmen einer Kapitalerhohung 54,8 Millionen neue Aktien ausgegeben. Der Bruttoemissionserlos betrug rund eine Milliarde Euro. Die neuen Aktien wurden zu 99,3 % von der
Deutschen Post AG
ubernommen, die damit ihren Anteil an der
Postbank AG
auf etwa 62,3 % steigerte.
[17]
Postbank-Finanzcenter in
Dresden
-Striesen
Die Postbank beauftragte die US-amerikanische Investmentbank
Morgan Stanley
, einen Fusionspartner zu suchen. Im September 2008 wurde eine Ubernahme durch die
Deutsche Bank
angekundigt, die der Offerte der spanischen Großbank
Santander
zuvorkam. In einem ersten Schritt wollte sich die Deutsche Bank mit 29,75 % an der großten deutschen
Filialbank
beteiligen. In den folgenden 12 bis 35 Monaten sollten weitere 20,25 % plus eine Aktie ubernommen werden.
[18]
Der Kauf der Postbank wurde mit mehr als 8 Mrd. Euro bewertet. Das positive Votum des Post-Aufsichtsrats wurde am 12. September 2008 bekanntgegeben.
[19]
Im Februar 2009 wurde der Ubernahmeplan aufgrund der Finanzkrise geandert.
[20]
Die Deutsche Bank ubernahm nun in einem ersten Schritt 22,9 % der Aktien. Gleichzeitig wurden zwischen Deutscher Bank und Deutscher Post eine Pflichtumtauschanleihe, die nach drei Jahren in 27,4 % der Postbank-Aktien getauscht werden sollte, und Aktienkauf- und -verkaufsoptionen uber weitere 12,1 % der Postbank-Aktien vereinbart.
Am 25. Februar 2009 gab die Deutsche Post bekannt, dass die erste Tranche (22,9 %) der Postbank-Aktien an die Deutsche Bank ubertragen wurde.
[21]
Mit zusatzlich am Aktienmarkt gekauften Papieren verfugte die Deutsche Bank zum 31. Dezember 2009 uber 29,88 % der Postbank-Aktien.
[22]
Im November 2010 erwarb die Deutsche Bank die Mehrheit der Anteile und baute diese kontinuierlich aus. Am 28. Februar 2012 teilte sie mit, mittlerweile den vollstandigen Anteil der Deutschen Post von 39,5 % mittels Pflichtwandelanleihe und der Verkaufsoption der Deutschen Post ubernommen und weitere Aktien am freien Markt aufgekauft zu haben, so dass sich der Anteil an der Postbank nun auf 93,7 % belief.
[23]
Am 30. Marz 2012 wurde der Beschluss uber den Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabfuhrungsvertrages
[24]
zwischen der
Deutschen Postbank AG
als abhangigem Unternehmen und der
DB Finanz-Holding
GmbH
als herrschendem Unternehmen bekanntgegeben, dem die obligatorische Zustimmung der Hauptversammlung der
Deutschen Postbank AG
am 5. Juni 2012 folgte.
[25]
Seit Anfang 2015 bestehende Uberlegungen der Deutschen Bank, die Postbank wieder auszugliedern und in ein eigenstandiges Unternehmen zu uberfuhren
[26]
, wurden durch den Beschluss des Aufsichtsrats der Deutschen Bank in einer Sondersitzung vom 24. April 2015 konkretisiert, die Postbank zu ?
entkonsolidieren
“.
[27]
Die genaue Art des Ausstiegs blieb dabei zunachst offen. Am 21. Dezember 2015 wurde das
Delisting
von der
Frankfurter Wertpapierborse
und der
Squeeze-out
mit dem Eintrag ins Handelsregister abgeschlossen. 2016 sollte die Postbank entweder an die Borse gebracht oder an einen Investor verkauft werden
[28]
, das Vorhaben wurde dann aber wegen der Umsetzungsregeln zu
Basel III
auf 2017 verschoben.
[29]
Am 6. Marz 2017 verkundete Vorstandschef
John Cryan
jedoch, dass die Postbank mit dem Privat- und Firmenkundengeschaft der Deutschen Bank verschmolzen werden solle
[30]
, was am 25. Mai 2018 vollzogen wurde.
Ehemalige Zentrale Deutsche Postbank AG in Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 114?126
Mit Wirkung zum 25. Mai 2018 wurde die
Deutsche Postbank AG
auf die das Filialgeschaft der Deutschen Bank betreibende Tochtergesellschaft
Deutsche Bank Privat- und Geschaftskunden AG
verschmolzen
, die anschließend auf
DB Privat- und Firmenkundenbank
AG
umfirmierte.
[31]
Taggleich wurde die
Postbank ? eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG
in das Handelsregister eingetragen
[32]
, die die Marke
Postbank
fortfuhrt.
Am 15. Mai 2020 wurde die
DB Privat- und Firmenkundenbank AG
ihrerseits auf die
Deutsche Bank AG
verschmolzen
[5]
, die Postbank ist nun als Zweigniederlassung
Postbank ? eine Niederlassung der Deutsche Bank AG
im Handelsregister eingetragen.
Am 9. November 2020 wurde der anstehende Verkauf der
Postbank Systems AG
mit rund 1500 Beschaftigten in Bonn und
Hameln
an den indischen
IT-Dienstleister
Tata Consultancy Services
bekanntgegeben. Dieser Schritt erfolgte vor dem Hintergrund der geplanten Integration der Postbank-Computersysteme in die Deutsche Bank im Jahr 2021. Fur 140 ubergehende Beamte blieb die Deutsche Bank Aktiengesellschaft
Dienstherr
.
[33]
Von 1990 bis 1997 war
Gunter Schneider
Vorstandsvorsitzender (bis 1994 als Vorstand der Generaldirektion Postbank innerhalb der Bundespost, anschließend der
Deutschen Postbank AG
). Ihm folgte
Dieter Boening
als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank bis 1999 nach. Von 2000 bis 2007 war
Wulf von Schimmelmann
Vorstandsvorsitzender, im Sommer 2007 ubernahm
Wolfgang Klein
das Amt. Vom 1. Juli 2009 bis zum 30. Juni 2012 saß
Stefan Jutte
dem Vorstand der Postbank vor. Am 1. Juli 2012 ubernahm
Frank Strauß
den Vorstandsvorsitz der
Deutschen Postbank AG
.
Mit einer Bilanzsumme von 147 Mrd. Euro war die
Deutsche Postbank AG
Ende 2016 die
elftgroßte Bank in Deutschland
.
Im Jahr 2007 nach Eingliederung der BHW hatte die Postbank uber 21.000 Mitarbeiter plus 4.500 freie Handelsvertreter, die in der
Postbank Finanzberatung AG
mit Sitz in
Hameln
gebundelt waren.
Historische Kennzahlen
[34]
|
2003
|
2004
|
2005
|
2006
|
2007
|
2008
|
2009
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
2014
|
2015
|
2016
|
2017
|
Bilanzsumme in Mrd. €
|
132,61
|
128,25
|
140,28
|
184,88
|
202,91
|
231,21
|
226,60
|
214,68
|
191,94
|
193,82
|
161,51
|
155,45
|
150,60
|
147,20
|
145,345
|
Mitarbeiter
|
8.697
|
9.613
|
9.235
|
21.696
|
21.474
|
21.130
|
20.860
|
20.361
|
19.799
|
22.343
|
22.071
|
18.931
|
14.760
|
18.112
|
17.441
|
Im Geschaftsjahr 2017 hatte die Postbank rund 13 Millionen Kunden, deutschlandweit betrieb sie 850 eigene Filialen und uber 4300 Partnerfilialen sowie 700 Beratungscenter der Postbank Finanzberatung. Daneben waren 2500 mobile Berater im Einsatz.
[35]
Zu den Produkten der Postbank gehoren
Girokonten
,
Kreditkarten
,
Sparkonten
,
Wertpapierdepots
,
Kredite
und Vermittlung von Versicherungen.
Vorlaufer der Kooperationen im Inland war die Zusammenarbeit mit den
Post-Spar- und Darlehnsvereinen
(heute PSD Banken), die fur Beschaftigte der Deutschen Bundespost die Finanzierung von Dispositionskrediten auf deren Postscheckkonten ubernahm. Diese Kooperation wurde als Folge der Postreformen Mitte der 1990er Jahre eingestellt.
Die Postbank arbeitet weiterhin mit den Filialen der Deutschen Post zusammen
[36]
, so dass dort Bareinzahlungen und Auszahlungen wie am Bankschalter vorgenommen werden konnen. In einigen Postfilialen unterhalt die Postbank eigene oder freiberufliche Finanzberater. Im Zuge der zunehmenden Aufgabe eigener Filialen der Deutschen Post, die heute weitgehend uber Agenturen ihre Dienste anbietet, werden auch viele Leistungen der Postbank in diesen Agenturen abgewickelt. Die großeren Filialen firmieren heute als
Postbank Finanzcenter
, in denen auch Leistungen der Deutschen Post angeboten werden.
Seit September 2007 fungiert die
HUK-Coburg
als Vertriebspartner der Postbank, nachdem zuvor Mitte 2007 das gesamte Versicherungsgeschaft der Postbank an die
Talanx AG
veraußert wurde.
[37]
Ab Oktober 2007 startete der Absatz von
Kraftfahrtversicherungen
der HUK-Coburg in den Filialen der Postbank und im Internet. Seit 2008 vertreiben alle Vertriebskanale der Postbank exklusiv Kraftfahrt-,
Haftpflicht-
und
Sachversicherungen
der HUK-Coburg. Umgekehrt bietet der Vertrieb der HUK-Coburg exklusiv Bankprodukte fur Privatkunden der Postbank, zum Beispiel Girokonten, an.
[38]
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
(Journalistisch wie rechtswissenschaftlich rezipierter) Rechtsstreit mit Minderheitsaktionaren betr. Hohe der 2010 gezahlten Abfindung bei Ubernahme durch die Deutsche Bank inkl. sog. Postbank-Urteil des BGH (BGH, Az. II ZR 353/12); dgl. Anspruch auf Ruckerstattung uberhohter Bankgebuhren aufgrund eines weiteren Postbank-Urteils des BGH vom 27.4.2021 im Rechtsstreit mit dem Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbande (BGH, XI ZR 26/20)
Hilf der Wikipedia, indem du sie
recherchierst
und
einfugst
.
Einige Vorgange um die Postbank stießen auf kritische offentliche Reaktionen.
Zum 1. Januar 2008 fuhrte die Postbank eine neue Gebuhrenstruktur ein. Seitdem fielen fur
Sparkonten
mit dreimonatiger Kundigungsfrist
, die bis in die 1990er Jahre eroffnet wurden, monatliche Kontofuhrungsgebuhren in Hohe von 1,00 Euro an und zwar bis zum vollstandigen Verbrauch des Guthabens. Die Hurden zur Vermeidung dieser Kosten waren nicht sehr hoch: entweder ein Guthaben uber 60 Euro, mindestens eine Ein- oder Auszahlung in den letzten drei Jahren, oder der Kontoinhaber ist minderjahrig. Die Einfuhrung dieser neuen Bedingungen blieb vielen Kunden verborgen. Die entsprechende Information erfolgte kurz vor Jahresende 2007 in einem Schreiben, das sehr leicht mit Werbung zu verwechseln war. Der Hinweis auf die Anderung der Gebuhrenstruktur wurde im Text versteckt.
[39]
Seit 2013 wird diese Gebuhr nicht mehr erhoben.
Das Produkt DAX-Sparbuch erhielt massive Kritik von Verbraucherschutzern, da es nicht die
Rendite
erwirtschaftete, die die Werbung suggerierte.
[40]
So sollte der Anleger mit dem DAX-Sparbuch zusatzlich zu einem Basiszins die Halfte des Anstiegs des Borsenindizes DAX erhalten. Erst bei genauerem Hinsehen bzw. nach Gutschrift der Zinsen ergab sich, was dies bedeutete, namlich dass bei einem angenommen linearen DAX-Anstieg von 12 % im Jahr (also etwa 1 % pro Monat) der Anleger nicht etwa 6 % p. a., sondern lediglich 0,5 % p. a. zusatzlich erhielt. Dies lag daran, dass die Berechnung des DAX-Bonus monatlich erfolgte. Der Anstieg des DAX um 1 % in einem Monat fuhrte somit nicht zu einem Bonus von 0,5 % pro Monat, sondern nur 0,5 % p. a., was etwa 0,042 % pro Monat entsprach. Das Produkt wird seit Januar 2010 nicht mehr angeboten. Bestehende DAX-Sparbucher fuhrt die Postbank allerdings weiter. Die Konditionen wurden geandert: Es wird ein Zehntel des monatlichen DAX-Anstiegs, hochstens aber 3 % berucksichtigt und jeden Monat gutgeschrieben.
[41]
Im Mai 2010 wurde die Postbank zu einer Strafe in Hohe von 120.000 Euro verurteilt, weil sie freiberuflichen Mitarbeitern ihrer Vertriebstochter bis Herbst 2009 Zugriff auf die Kontobewegungen ihrer Kunden gegeben hatte. Die freiberuflichen Mitarbeiter sollten die Kontodaten auswerten, um damit den Kunden maßgeschneiderte Produkte anbieten zu konnen. Nachdem die
Stiftung Warentest
dies im Oktober 2009 bemangelt hatte, sperrte die Postbank den Zugriff fur die rund 4000 Außendienstmitarbeiter.
[42]
Der Postbank wurde vorgeworfen, jahrelang ihren Kunden riskante und fur diese ungeeignete Fondsbeteiligungen vermittelt zu haben. Viele Anleger haben deshalb geklagt.
[43]
ZDFzoom
recherchierte zur Postbank und sendete am 2. Oktober 2013 die Dokumentation
Die Falschberater
. Alteren Kunden, die ausdrucklich eine sichere Anlage wunschten, wurden stattdessen hochriskante Produkte verkauft. Um sich abzusichern, ließen sich die Berater die Beratungsprotokolle blanko unterschreiben. Anschließend wurde dann eingetragen, dass der Kunde ein spekulativer Anleger und uber alle Risiken aufgeklart worden sei.
[44]
Per
Dialogpost
datiert vom 19. August 2016 informierte die Postbank uber neue allgemeine
Kontofuhrungsentgelte
zum 1. November 2016. Diese vom Geld- oder Gehaltseingang nun unabhangigen Grundentgelte sollten auch fur Girokonten-Modelle gelten, denen bei Vertragsabschluss ?auf ewig“ und ?dauerhaft und bedingungslos“ Entgeltfreiheit als ?Besondere Merkmale“ des Girokontovertrags zugesichert wurden.
[45]
[46]
Die
Verbraucherzentrale
Hamburg intervenierte und mahnte die Postbank erfolgreich wegen
Vertragsbruchs
ab.
[47]
[48]
Im Rahmen einer IT-Umstellung wurden schrittweise zwolf Millionen Kunden der Postbank mit sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer
Plattform
zusammengefuhrt. In den darauf folgenden Monaten hauften sich die Beschwerden von Postbank-Kunden.
[49]
[50]
Im Zeitraum Januar bis September 2023 wurden laut
Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV)
1700 Beschwerden von Kunden gezahlt. Das waren demnach zwischen Januar und September fast dreimal so viele wie im gesamten Vorjahr 2022. Konkret wurden schlechte Erreichbarkeit und viele Serviceprobleme gemeldet. Verbraucher berichteten, dass sie widerspruchliche Aussagen von Beschaftigten im Kundendienst bekamen.
Gesperrte Konten, nicht ausgefuhrte Mietuberweisungen oder verzogerte Anschlussfinanzierungen haben schwerwiegende Folgen fur einzelne Kunden, denen zusatzlich bei ihren Problemen durch die Postbank nicht geholfen wurde.
Die Probleme beschaftigten auch die Finanzaufsicht
Bafin
, die aus diesem Grund einen Sonderbeauftragten fur die Deutsche Bank bestellte.
Der ausschließlich verwendete
Business Identifier Code
(BIC) lautet
PBNK DE FF
.
Insgesamt ist die Postbank in 14 Niederlassungen aufgeteilt. Die
Deutsche Bundesbank
hat fur die auf den
Bankplatz
folgenden Stellen der
Bankleitzahl
die Ziffern
100
fur die Postbank reserviert. Die letzten beiden Ziffern der Bankleitzahl werden aus den ersten beiden Stellen der
alten vierstelligen Postleitzahlen
des jeweiligen Ortes gebildet.
Seit 2012 bestehen nur noch zwei
kontofuhrende
Niederlassungen der Postbank:
- Hamburg
fur Hamburg Giro und Spar, Dortmund, Essen, Frankfurt, Hannover, Koln, Ludwigshafen, Saarbrucken und
- Munchen
fur Munchen Giro und Spar, Berlin, Karlsruhe, Leipzig, Nurnberg und Stuttgart.
Die drittletzte und vorletzte Stelle der Kontonummer identifiziert die fruher zustandige Niederlassung. Im Girobereich stimmen sie mit den beiden letzten Ziffern der Bankleitzahl uberein. Die letzte Stelle ist eine Redundanzziffer, die Berechnung ist unter Kennzeichen 24 bei der Deutschen Bundesbank hinterlegt.
[51]
Die Bankleitzahlen von 590 100 11 bis 590 100 74 werden fur
Postbank ZV Collect
genutzt. Hierbei erhalten Postbank-Firmenkunden eine dieser Bankleitzahlen als personliche Bankleitzahl, unter der sie bis zu zehn Milliarden
virtuelle
Konten
anlegen und verwalten konnen, um so ihr
Debitorenmanagement
zu vereinfachen.
[52]
In den Saisons 2001/02 und 2002/03 war die Postbank
Sponsor
des Eishockeyvereins
Frankfurt Lions
. Die Deutsche Bank war mit ihrer Marke ?Postbank“ seit dem 1. Juli 2009 Trikotsponsor des
Fußball-Bundesligisten
Borussia Monchengladbach
. Das Engagement der Postbank wurde mehrfach verlangert und endete mit der Saison 2019/20.
[53]
- ↑
https://www.postbank.de/unternehmen/ueber-uns/impressum.html
- ↑
a
b
Stammdaten
des Kreditinstitutes bei der
Deutschen Bundesbank
- ↑
Konzern-Geschaftsbericht 2015
(PDF; 4,65 MB)
- ↑
§ 3 Verordnung zur Bestimmung der Deutschen Bank AG als Postnachfolgeunternehmen (PBNUBestV) vom 17. Marz 2020. In:
BGBl. 2020 I S. 523
- ↑
a
b
DB Privat- und Firmenkundenbank AG geht in der Deutsche Bank AG auf.
In:
db.com.
18. Mai 2020,
abgerufen am 18. Mai 2020
(Pressemitteilung).
- ↑
Sophie Lother:
Deutsche Post DHL Group: Was Sie zu Brief, Paket und Porto-Preis wissen mussen.
In:
Frankfurter Neue Presse
, 5. Juli 2021, abgerufen am 24. Juli 2023.
- ↑
Constanze Jung (Real.):
Rechtsfibel fur die Jugend
. 22. uberarbeitete Auflage. INFO Verlagsgesellschaft, Karlsruhe 2001,
ISBN 3-88190-023-3
,
S.
134
.
- ↑
Postbank ? Online-Banking und Sicherheit
(
Memento
vom 5. Marz 2016 im
Internet Archive
)
- ↑
Alexander Kuch:
Btx: Bildschirmtext war 1983 der erste deutsche Online-Dienst
. (
teltarif.de
[abgerufen am 7. Januar 2019]).
- ↑
a
b
Ferdinand Kirchhof
:
Tatigkeitsfelder der Deutschen Bundespost POSTBANK
(=
Tubinger Schriften zum Staats- und Verwaltungsrechts
, Band 10). Duncker & Humblot, Berlin 1990,
ISBN 3-428-07057-7
.
- ↑
Postbank Geschaftsbericht 1990.
Bonn 1991, S. 22.
- ↑
Deutsche Postbank AG, Presseinformationen, Pressearchiv,
Pressemitteilung vom 18.12.2001: Postbank steigt ins Factoring ein ? PB Factoring GmbH startet Anfang 2002 / großes Wachstumspotenzial / Schwerpunkt Logistik-Branche.
In:
postbank.de.
18. Dezember 2001, archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
12. Februar 2015
;
abgerufen am 12. Februar 2015
.
- ↑
Neue Postbank SparCard mit Online-Konditionen.
Deutsche Postbank, 1. Juli 2002, archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
10. April 2014
;
abgerufen am 10. April 2013
.
- ↑
Nicole Bastian
:
Gewerkschaft kritisiert Commerzbank.
In:
handelsblatt.com
.
10. Juni 2009,
abgerufen am 12. Februar 2015
.
- ↑
Geschaftsbericht des Postbank-Konzerns 2005, Innenseite
Meilensteine 2005.
- ↑
FTD: Außerplanmaßige Indexumstellung
(
Memento
vom 31. Juli 2012 im Webarchiv
archive.today
)
- ↑
Geschaftsbericht 2008
(PDF, 1,7 MB).
- ↑
Post gibt ihre Bank komplett ab
(
Memento
vom 31. Juli 2012 im Webarchiv
archive.today
).
Financial Times Deutschland
, 11. September 2008.
- ↑
Deutsche Bank wird Grossaktionarin der Postbank.
In:
nzz.ch.
12. September 2008,
abgerufen am 12. Februar 2015
.
- ↑
Deutsche Bank/Postbank: Ubernahme in drei Akten.
In:
manager-magazin.de.
14. Januar 2009,
abgerufen am 12. Februar 2015
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50.70927
7.12744
Koordinaten:
50° 42′ 33,4″
N
,
7° 7′ 38,8″
O