Dieser Artikel beschaftigt sich mit der heutigen Stadt Pompei. Weitere Bedeutungen sind unter
Pompeji (Begriffsklarung)
aufgefuhrt.
Pompei
ist eine
italienische
Stadt mit 24.098 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der
Metropolitanstadt Neapel
. Sie liegt sudlich des
Vesuv
am rechten Ufer des Flusses
Sarno
, etwa drei Kilometer vor dessen
Mundung
in den
Golf von Neapel
. Die Nachbargemeinden sind
Boscoreale
,
Castellammare di Stabia
,
Sant'Antonio Abate
,
Santa Maria la Carita
,
Scafati
(
SA
) und
Torre Annunziata
.
Besondere Bekanntheit erlangte die Stadt durch die Ausgrabungsstatte des antiken
Pompeji
, das 79 nach Christus durch einen Vesuvausbruch verschuttet und spater wiederentdeckt wurde. Zwischen Untergang der alten Stadt und Neugrundung war das Stadtgebiet mehrere Jahrhunderte unbesiedelt.
Der Ausbruch im Jahr 79 begrub die bluhende romische Stadt
Pompeji
und die sie umgebende fruchtbare Landschaft unter einer bis zu sechs Meter machtigen Asche- und
Lapillischicht
. Der gesamte Landstrich wurde fur Jahrhunderte unbewohnbar. Erst im 3./4. Jahrhundert finden sich Belege fur vereinzelte Besiedlung. Auch wahrend des gesamten fruhen Mittelalters blieben die Bedingungen außerst ungunstig. Wiederholte, wenn auch kleinere Ausbruche des Vesuvs, Einfalle fremder Volker, standige Uberfalle von Sarazenen und Piraten sowie ein ungesundes Klima durch malariaverseuchte Sumpfe behinderten das Entstehen einer neuen Siedlung auf dem Territorium der untergegangenen Stadt.
Erst im 11. Jahrhundert entstand um die kleine Kirche San Salvatore di Valle, spater SS. Salvatore (Santissimo Salvatore), am Ufer des Sarno, in unmittelbarer Nahe des versunkenen und langst vergessenen antiken Pompeji, eine kleine Ansiedlung, die Urzelle des neuen Pompeis. In einer papstlichen Bulle aus dem Jahre 1511, die heute in der bischoflichen Kurie von
Nola
aufbewahrt wird, findet sich erstmals die Erwahnung als Pfarrei.
Das Territorium gelangte durch mehrfachen Weiterverkauf in den wechselnden Besitz von vielen beruhmten Familien, unter anderen den
Toraldo
, den
De Bucchi
und den
Piccolomini
. Doch die Gegend von Valle blieb stets nur dunn besiedelt. Schließlich musste im Jahre 1662 der Pfarrer sogar dem Bischof melden, dass Valle auf Grund des ungesunden Klimas am sumpfigen Fluss seit zwei Jahren vollstandig unbewohnt war.
Turm der
Wallfahrtskirche vom Rosenkranz
Im Jahre 1740 wurde die Kirche SS. Salvatore abgetragen und einen Kilometer vom Fluss, in Fossa di Valle, neu errichtet, an der Stelle, die heute den zentralen Platz des modernen Pompei darstellt. Doch im Jahre 1876 legte genau hier, in Valle di Pompei, wie die Gegend nunmehr genannt wurde, der spater seliggesprochene
Bartolo Longo
, ein Rechtsanwalt, der sich die Verbreitung des Gebets des
heiligen Rosenkranzes
zur Lebensaufgabe gemacht hatte, den Grundstein fur die
Basilica della Beata Vergine del Rosario
, der Madonna des Rosenkranzes.
Innerhalb kurzester Zeit kamen, zunachst aus Neapel, dann aus der ganzen Welt, Spenden fur den Aufbau der neuen Kirche. Bereits im Jahre 1883 versammelten sich in Valle di Pompei mehr als 20.000 Pilger, um gemeinsam ihre Gebete an die Madonna des Rosenkranzes zu richten. Im Jahre 1891 wurde das neue Gotteshaus fertiggestellt und geweiht. Dieses Jahr gilt auch als Grundungsjahr der neuen Stadt.
Heute gibt es im Inneren des Glockenturms dieser Kirche einen Fahrstuhl. Touristen konnen ihn gegen eine Gebuhr benutzen und die Stadt uberschauen. Die alteste Kirche, SS. Salvatore, die dem Neubau im Wege stand, musste weichen. Sie wurde am heutigen Standort, hinter der neuen Basilika, wiederaufgebaut.
Pompei unterhalt folgende funf
Stadtepartnerschaften
:
[2]
- Pino D’Angio
(* 1952), Musiker
- Giuseppe Abbagnale
(* 1959), Ruderer
- Claudio D’Alessio
(* 1961), Rechtsanwalt und Politiker
- Carmine Abbagnale
(* 1962), Ruderer
- Agostino Abbagnale
(* 1966), Ruderer
- Mariano Lamberti
(* 1967), Kurzfilm- und Spielfilmregisseur
- Massimo Giordano
(* 1971), Opernsanger (Tenor)
- Claudia Letizia
(* 1979), Tanzerin, Fotomodell und Schauspielerin
- Marco Guida
(* 1981), Fußballschiedsrichter
- Giuseppe Di Mare
(* 1997), Ruderer
- ↑
Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022.
ISTAT.
Abgerufen am 14. Mai 2023
(Bevolkerungsstatistiken des
Istituto Nazionale di Statistica
, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑
Pompei - LA CITTA'.
Abgerufen am 3. Juni 2020
.
- ↑
Website of Xi'an Municipal People's Government: Sister Cities
(
Memento
vom 24. Oktober 2016 im
Internet Archive
) (englisch).