Plaza de Mayo

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Die Plaza de Mayo

Die Plaza de Mayo (?Mai-Platz“, benannt nach der Mai-Revolution ) stellt das Herz der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires dar. Dieser Ort ist das ehemalige Grundungsgebiet der Stadt und dient wie fast alle sudamerikanischen Plazas reprasentativen Zwecken. Er liegt nahe dem alten Hafen im Stadtteil Monserrat .

Nach den britischen Invasionen 1806 und 1807 trug der zuvor als Plaza del Mercado (dt. Marktplatz ) bekannte Platz einige Jahre den Namen Plaza de la Victoria [1] (dt. Siegesplatz ). Der Platz ist heute nach dem Befreiungsmonat Mai des Jahres 1810 benannt, denn sechs Jahre spater erlangte Argentinien seine Unabhangigkeit von der Kolonialmacht Spanien. Er war Ort der Unabhangigkeitsfeier und ist ein Schauplatz politischer Kundgebungen oder Demonstrationen von hohem Symbolwert.

Lagebeschreibung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auf die rechteckig angelegte Plaza de Mayo lauft die Avenida Rivadavia zu, die ab der Plaza del Congreso zur Avenida de Mayo wird. Auch mehrere U-Bahn-Linien laufen hier zusammen. So befindet sich hier der U-Bahnhof Plaza de Mayo . Rund um die zentrale Piramide de Mayo befinden sich im Nordwesten die Kathedrale von Buenos Aires und die Banco de la Nacion Argentina . Sudwestseitig liegen das Rathaus und nordwestseitig der Cabildo zwischen zwei hier endenden Diagonalstraßen. Der Platz selbst ist durch eine Parkanlage gepragt.

Architektur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das einzige, teilweise erhaltene, Haus aus der Kolonialzeit ist der an der Westseite der Plaza gelegene Cabildo (der ehemalige Regierungssitz). Das heute zu sehende Gebaude wurde 1725 errichtet und teilweise wieder abgerissen, um Platz fur den Bau zweier Avenidas zu schaffen. Gegenuber dem kolonialzeitlichen Rathaus steht der 1884 errichtete Prasidentenpalast Casa Rosada (?Rosa Haus“). Er verdankt seinen Namen der rosafarbenen Fassade und wurde im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut. Diesem Umstand hat er auch seine asymmetrische Form zu verdanken. Errichtet wurde der Prasidentenpalast genau an der Stelle, an der 1580 das erste Fort aus der Zeit der zweiten Stadtgrundung stand.

An der nordostlichen Ecke der Plaza de Mayo steht das 1888 [1] fertig erbaute Gebaude der Banco de la Nacion . Sehenswert ist das Innere der achteckigen Kuppel. Das Gebaude ist der Hauptsitz der großten staatlichen Bank Argentiniens und beinhaltet immer noch die aus mehr als 10.000 Tresoren bestehende Schatztruhe der Nationalbank. An der Ruckseite des Bankgebaudes schließt sich in nordlicher Richtung das Bankenviertel der Stadt an.

Auf der nordwestlichen Ecke der Plaza steht die 1862 erbaute Kathedrale . In ihr befindet sich unter anderem das Grab des argentinischen Befreiungskampfers und Nationalhelden Jose de San Martin .

Bombardierung der Plaza de Mayo 1955 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Opfer der Bombardierung der Plaza de Mayo, 16. Oktober 1955

Nachdem der argentinische Prasident Juan Peron 1955 ins Exil fliehen musste, riefen seine Anhanger zum Widerstand gegen die Machtergreifung der Militars auf. Es kam zu Gefechten zwischen dem Militar und bewaffneten paramilitarischen Gewerkschaftsverbanden. Hohepunkt der burgerkriegsahnlichen Auseinandersetzungen war die Bombardierung der Casa Rosada und einer Kundgebung auf der Plaza de Mayo am 16. Oktober 1955 durch Kampfflugzeuge der argentinische Luftwaffe und Marine, bei der mehr als 300 Demonstranten zu Tode kamen.

Mutter der Plaza de Mayo [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das weiße Kopftuch der Madres, auf den Boden der Plaza de Mayo gemalt

Wahrend der Militardiktatur von 1976 bis 1983 wurde die Plaza de Mayo international bekannt durch die Madres de Plaza de Mayo (Mutter der Plaza de Mayo) und die Abuelas de Plaza de Mayo ( Großmutter der Plaza de Mayo) . Diese protestierten seit dem 30. April 1977 dort wochentlich mit einem Schweigemarsch gegen das gewaltsame spurlose Verschwinden ihrer Sohne, Tochter und Enkelkinder, fur das die Regierung verantwortlich war. Diese wochentlichen Proteste werden mit der Forderung nach Aufklarung der Verbrechen der Militardiktatur bis heute (Stand 2019) fortgesetzt. [2]

Galerie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Plaza de Mayo  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Kathleen Wheaton, Hans Hofer (Hrsg.): Apa Guides ? Buenos Aires . 2. Auflage. Nr.   260 . Apa Publications, Munchen 1996, ISBN 3-8268-1473-8 , S.   110, 115?120 .
  2. LAS MADRES REALIZARON SU MARCHA Nº 2133 EN PLAZA DE MAYO. In: Asociacion Madres de Plaza de Mayo. 28. Februar 2019, abgerufen am 5. Marz 2019 (spanisch).

Koordinaten: 34° 36′ 30″  S , 58° 22′ 19″  W