Piper PA-38
Tomahawk
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Typ
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Schulflugzeug
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Entwurfsland
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Hersteller
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Piper Aircraft Corporation
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Indienststellung
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1977
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Produktionszeit
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Stuckzahl
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2.484
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Die
Piper PA-38 Tomahawk
ist ein zweisitziges
Leichtflugzeug
des
US-amerikanischen
Flugzeugherstellers
Piper Aircraft Corporation
. Es wurde als Ganzmetallflugzeug mit Bugradfahrwerk, T-Leitwerk und Flugeln in Tiefdeckeranordnung konzipiert. Angetrieben wird es von einem luftgekuhlten
Vierzylinder-Viertakt-Boxermotor
mit Vergaser und
Magnetzundung
.
Entwickelt wurde die Tomahawk vor allem fur die
Anfangsschulung
von angehenden Piloten.
Piper hatte vor Entwicklungsbeginn US-Fluglehrer nach ihren Vorstellungen eines idealen Trainers befragt. Die weit verbreiteten Trainings- und Schulungsflugzeuge
Cessna 150
und 152 waren fur ihr sehr gutmutiges Trudelverhalten bekannt und entsprechend auch fur das schwierige Einleiten von beabsichtigtem
Trudeln
. Die Cessna 150/152 waren wie die meisten Schulflugzeuge so konstruiert, dass sie praktisch selbststandig aus dem Trudeln ausleiten.
Der Tomahawk wurde dagegen trudelfahiges Verhalten in das Pflichtenheft geschrieben. Das Flugelprofil der Tomahawk (Nasa GA(W)-1 Whitcomb) erfordert daher bestimmte Steuerbefehle, um aus dem Trudeln auszuleiten.
Typisch fur seine Zeit war das
Leitwerk
in T-Anordnung. Bis zum Erscheinen der Flugzeuge der
Diamond Aircraft
war die Tomahawk die modernste Konstruktion auf dem Markt der Trainingsflugzeuge.
Das erste Produktionsjahr war 1977. Das Flugzeug wurde bis 1982 gebaut, bei Produktionsstopp waren 2.484 Tomahawk hergestellt worden.
Die ab 1981 hergestellte Tomahawk II war mit einer verbesserten Kabinenheizung und Frontscheiben-Enteisung (Defroster), einer verbesserten Hohenrudertrimmung, verbesserter Gerauschdammung und großeren 6-Zoll-Radern sowie weiteren Verbesserungen ausgestattet.
Die Tomahawk hat sich im Laufe der Jahre bei manchen Piloten einen eher schlechten Ruf erworben. Untersuchungen der
NTSB
haben allerdings ergeben, dass die Tomahawk eine geringere Unfallrate als die Cessna 150/152 hat. Die Tomahawk hat einen hoheren Anteil an Unfallen, die durch unbeabsichtigtes Einleiten eines ?uberzogenen Flugzustandes“ verursacht wurden. Piper hat durch diverse Maßnahmen, besonders an der Tomahawk II, das Trudelverhalten verbessert.
Die Tomahawk halt fliegerisch keine Uberraschungen bereit, solange die Fluggeschwindigkeiten nach Flughandbuch eingehalten werden. Das
T-Leitwerk
wird z. B. erst bei etwa 35 bis 40 kn
IAS
genugend von der Luft angestromt, um ausreichend wirksam zu sein. Dies muss bei Start und Landung berucksichtigt werden.
Das Trudeln lasst sich nach dem Standardverfahren gemaß Flughandbuch ausleiten. Die Tomahawk geht recht schnell in einen voll entwickelten Trudelzustand und verliert dabei relativ viel Hohe.
Die Landeklappen sorgen im ausgefahrenen Zustand hauptsachlich fur einen erhohten
Luftwiderstand
und nur fur wenig mehr
Auftrieb
, was besonders durch die nur um ca. 3 Knoten unterschiedlichen Uberziehgeschwindigkeiten deutlich wird (49 kn
CAS
mit ausgefahrenen und 52 kn CAS mit eingefahrenen Landeklappen).
Im Reiseflug fallt eine gewisse Unruhe um die
Hochachse
auf.
Im Flug ist die sehr gute Rundumsicht und das geraumige Cockpit von Vorteil.
Die fur ein Flugzeug seiner Zeit gute Wirtschaftlichkeit (Verbrauch etwa 23 Liter
Avgas
pro Stunde bei 90
Knoten
IAS) und die gute Reichweite sind weitere Pluspunkte.
Durch die beidseitig leicht zu offnende
Cowling
ist das
Triebwerk
gut zuganglich, was eine effektive
Vorflugkontrolle
erleichtert.
Kenngroße
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Daten
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Besatzung
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1
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Passagiere
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1
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Lange
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7,04 m
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Spannweite
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10,36 m
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Hohe
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2,77 m
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Flugelflache
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11,6 m²
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Leermasse
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512 kg
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max. Startmasse
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758 kg
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Hochstgeschwindigkeit
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255 km/h
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Dienstgipfelhohe
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4.000 m
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Reichweite
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867 km
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Steigrate
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219 m/min
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Flachenlast
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65,38 kg/m²
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Triebwerke
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ein 4-Zylinder-Boxermotor
Avco Lycoming O-235
-L2A (Bendix magnetos) & -L2C (Slick mags), 112 PS (85 kW)
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