Pierre von Roubaix

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Pierre von Roubaix ( frz .: Pierre de Roubaix ) (* 1. August 1415 in Herzelles ; † 7. Juni 1498 in Roubaix ) war Herr von Roubaix, einer kleinen Stadt im Norden von Frankreich . Sein Vater war Johann V. von Roubaix , seine Mutter Agnes de Herzelles.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pierre folgte dem Vorbild seines Vaters Johann V. von Roubaix und regierte die Herrschaft im damaligen Flandern und trug als enger Berater des Hauses von Burgund dazu bei, dessen Hegemonialpolitik in der Region durchzusetzen.

Er nahm in allen Kriegen, die seine Prinzen unterstutzten, teil, sei es um neue Landereien einzunehmen oder um die zu verteidigen, die ihnen durch den Vertrag von Arras des Jahres 1435 zugesprochen worden waren. Seine Treue gegenuber dem Herzog von Burgund und der Einfluss seines Vaters machten ihn zu einem standigen Gegner des franzosischen Konigreiches. Seine Differenzen mit Jean von Lannoy , dessen bestandige Loyalitat gegenuber dem franzosischen Konig ihn mit Jean entzweite, machte aus Roubaix und dem Nachbarn Lannoy zwei langjahrig verfeindete Stadte.

Pilgerfahrt ins Heilige Land [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Angetrieben durch die starke religiose Motivation der Zeit unternahm Pierre in dieser Zeit eine Pilgerfahrt ins Heilige Land und besuchte, ebenso wie sein Vater, die heiligen Statten in Jerusalem , die Grabeskirche ? wo er den Ritterschlag erhielt ? und den Berg Sinai .

Auf dem Ruckweg besuchte er das Konigreich Zypern und die Insel Rhodos . Danach reiste er an den Hof des Fursten von Tarent und nach Neapel, wo er vom Konig empfangen wurde, der wie er die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies trug. Schließlich begab er sich nach Rom, wo er vom Papst empfangen wurde und die ? Ewige Stadt “ erkunden konnte.

Pierres Gestaltung der Stadt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Indem er das Erbe seines Vaters antrat, wurde Pierre de Roubaix zu einem der reichsten Grundbesitzer des Landes. Sein Vermogen sollte sich in den darauffolgenden Jahren vermehren. Er nutzte dieses Vermogen vor allem um sein Herrschaftsgebiet zu fordern. Ein Archivar von Roubaix namens Theodore Leuridan schrieb im 19. Jahrhundert : ? Das bescheidene Turmchen genugte dem großen Herrn von Roubaix nicht mehr, den eine seltsame Vorliebe in seinem Herrschaftsgebiet von Roubaix bleiben ließ. Er ersetzte ihn durch einen vorzuglichen Wohnsitz, umgeben von Festungsmauern und einem doppelten Graben. Die Burg von Roubaix leistete den Bewohnern große Dienste, die sich mit ihrem Habe und ihrem Vieh dorthin zuruckzogen, wenn das Land besetzt wurde. “ Als Wegbereiter fur die Zukunft teilte Pierre von Roubaix den Bewohnern Landereien fur den Bau einer großen Wohnsiedlung zu. Diese fruhe Siedlung wurde ausschließlich von Graben und Hecken begrenzt.

In wenigen Jahren hatte Pierre de Roubaix die Siedlung zu einer Stadt heranwachsen lassen und wollte nun die Rechte erwerben dort Handel betreiben zu durfen und die Herstellung von Waren zu ermoglichen. Sein Freund, Herzog Karl der Kuhne , uberreichte ihm eine auf den 1. November 1469 datierte Urkunde, die der Stadt Roubaix das erste Privileg zur Herstellung erteilte.

Die wohltatige Unterstutzung von Pierre erstreckte sich bis zur Planung und Finanzierung des Baus der Pfarrkirche Saint-Martin , mit der er die neu erworbene Prominenz seines Herrschaftsgebietes hervorheben wollte. Er starb jedoch vor der Erbauung der Kirche. Die Errichtung des Kirchturms sollte nicht vor dem Jahr 1571 vollendet werden.

Spate Jahre [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Tod Karls dem Kuhnen, schlossen dessen Tochter, Maria von Burgund und Ludwig XI. ein Abkommen, worauf sich Pierre de Roubaix auf seine Burg in Roubaix zuruckzog und nur noch um interne Projekte und Familienangelegenheiten kummerte. So ließ er in Erinnerung an seine Pilgerfahrt ins Heilige Land die Kapelle des Heiligen Grabes bauen, die sich damals auf dem nordlichen Teil des heutigen Place de la Liberte erhob und spater durch einen Brand vernichtet wurde. Dieser Kapelle fugte Pierre ein Hospiz an, in dem sieben alte Mitglieder der Pfarrgemeinde Unterkunft fanden.

Pierre von Roubaix starb in seiner Burg am 7. Juni 1498 im Alter von 83 Jahren.

Familie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pierre von Roubaix hatte eine Schwester namens Jeanne de Roubaix, die mit Antoine I. de Croy (1390?1475), Graf von Porcean verheiratet wurde.

Pierre hinterließ nur eine Tochter namens Isabella . Da ihr Sohn Francois in jungen Jahren starb, endete mit ihr das Haus von Roubaix. Durch ihre Hochzeit mit Jacques de Luxembourg fiel das Erbe in der darauffolgenden Generation in die Hande der Familie von Werchin .

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Theodore Leuridan: Histoire des seigneurs et de la seigneurie de Roubaix . Les Editions de la Tour Gile, Roubaix, 1962, ISBN 2-87802-197-5 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vorganger Amt Nachfolger
Johann V. Herr von Roubaix
um 1449?1498
Jacques de Luxembourg