Pierre Monteux

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Pierre Monteux 1933

Pierre Monteux (* 4. April 1875 in Paris ; † 1. Juli 1964 in Hancock , Maine , USA ) war ein franzosisch - US-amerikanischer Dirigent .

Leben und Wirken

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Pierre Monteux war nach einem Violinstudium am Pariser Konservatorium zunachst als Geiger in den Folies Bergere und als Bratschist im Geloso Quartett tatig und spielte dabei noch Johannes Brahms vor, der spater zu seinen Lieblingskomponisten zahlte. 17 Jahre lang war er erster Bratschist im Orchestre des Concerts Colonne in Paris. Erste Erfahrungen als Dirigent sammelte er insbesondere im Casinoorchester in Dieppe. Monteux nahm bis 1917 am Ersten Weltkrieg teil, wurde wegen der Teilnahme an einer USA-Tournee der Ballets Russes freigestellt. Er fiel Djagilew und Strawinski auf und leitete die Urauffuhrungen von Strawinskis Balletten Petruschka und Le Sacre du printemps . Bei letzterer kam es zu tumultartigen Ausschreitungen im Publikum; Monteux dirigierte die Auffuhrung in stoischer Ruhe zu Ende und war fortan beruhmt. In der Folge erhielt er ein Engagement an der Metropolitan Opera fur das franzosische Repertoire, er war Chefdirigent der Orchester in Boston (1919?1924), Concertgebouw-Orchester Amsterdam (1924?1934, als 2. Dirigent, neben Mengelberg ), Paris (1929?1938), San Francisco (1937?1952) und London (ab 1961). Außerdem war er von 1917 bis 1919 und 1953 bis 1956 an der Metropolitan Opera tatig.

Als beliebter Gastdirigent trat er u. a. mit den Wiener Philharmonikern auf. Seine Schallplattenfirmen ließen ihn vor allem Werke franzosischer und russischer Komponisten einspielen. Er selbst zog Beethoven , Brahms und Wagner vor. Seine Chicagoer Aufnahme der Sinfonie in d-Moll von Cesar Franck aus dem Jahr 1961 gilt als bis heute unerreichte Referenzeinspielung. Herausragend sind auch seine Einspielungen von Ravels Daphnis et Chloe , Elgars Enigma-Variationen , Tschaikowskis Schwanensee sowie von Jules Massenets Oper Manon . Bereits 1932 begann Monteux, Kurse fur angehende Dirigenten zu veranstalten. In Paris grundete er 1934 die heute noch bestehende Dirigentenschule Ecole Monteux , die er 1943 an seinen Alterswohnsitz in Hancock verlegte. Zu seinen Schulern gehoren Andre Previn , Neville Marriner , Anshel Brusilow , David Zinman und Erich Kunzel . Unter Monteux gelangten neben den Werken von Strawinski Werke von Debussy, Ravel, Poulenc und Antheil zur Urauffuhrung.

Er war dreimal verheiratet und ist Vater des Flotisten und Dirigenten Claude Monteux. Sein in Deutschland 1965 geborener Urenkel Kirk Monteux , klassischer Gitarrist und Musikproduzent, setzt die musikalische Tradition seiner Familie mit den kunstlerischen Moglichkeiten der modernen Kompositionstechniken fort.

Pierre Monteux wurde auf dem Riverside Cemetery in Hancock (Maine) beigesetzt.

  • John Canarina: Pierre Monteux, Maitre . Amadeus Press, Pompton Plains NJ u. a. 2003, ISBN 1-57467-082-4 .
  • Jean-Philippe Mousnier: Pierre Monteux . Harmattan, Paris u. a. 1999, ISBN 2-7384-8404-2 .
  • Doris Gerald Monteux: It's All in the Music. The Life and Work of Pierre Monteux . Farrar, Straus and Giroux, New York NY 1965, OCLC 655816853 .
Commons : Pierre Monteux  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien